IC 1318: Der Schmetterlingsnebel in Gas und Staub

Der Schmetterlingsnebel mit der Bezeichnung IC 1318 im Schwan in hoher Auflösung.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Pham

Beschreibung: Im Sternbild Schwan liegt in der Nähe des Pelikannebels die Gaswolke des Schmetterlings neben einem Stern, der als Henne bekannt ist. Dieser Stern mit dem passenden Namen Sadr liegt rechts außerhalb des Bildes, doch das Zentrum des Schmetterlingsnebels mit der Bezeichnung IC 1318 ist in hoher Auflösung abgebildet.

Die komplexen Muster im hellen Gas und dunklen Staub entstehen durch komplexe Wechselwirkungen zwischen interstellaren Winden, Strahlungsdruck, Magnetfelder und Gravitation. Diese Teleskopansicht von IC 1318 zeigt die charakteristischen Emissionen von ionisierten Schwefel-, Wasserstoff– und Sauerstoffatomen, die in den roten, grünen und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Palette abgebildet sind.

Der hier abgebildete Teil des Schmetterlingsnebels ist ungefähr 100 Lichtjahre breit und 4000 Lichtjahre entfernt.

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Der Pelikannebel in Rot und Blau

Der Pelikannebel IC 5070 liegt im Sternbild Schwan neben dem Nordamerikanebel.

Bildcredit und Bildrechte: M. Petrasko, M. Evenden, U. Mishra (Insight Obs.)

Beschreibung: Der Pelikannebel verändert sich. Der ganze Nebel, der offiziell als IC 5070 bezeichnet wird, ist durch eine dunkle, staubgefüllte Molekülwolke vom größeren Nordamerikanebel getrennt. Der Pelikan ist insofern sehr interessant, weil er eine ungewöhnlich aktive Mischung ist aus Sternbildung und sich entwickelnden Gaswolken ist.

Dieses Bild wurde so bearbeitet, dass zwei Hauptfarben – rot und blau – zur Geltung kommen. Rot stammt dabei vorwiegend von Licht, das der interstellare Wasserstoff abstrahlt. Das ultraviolette Licht von jungen, energiereichen Sternen verwandelt kaltes Gas im Nebel langsam in heißes Gas. Die vorrückende Grenze zwischen den beiden Bereichen wird als Ionisationsfront bezeichnet, sie verläuft in hellem Rot über die Bildmitte. Übrig bleiben besonders dichte Tentakel aus kaltem Gas.

In einigen Millionen Jahren ist dieser Nebel vielleicht nicht mehr als Pelikan bekannt, weil das Verhältnis und die Anordnung von Sternen und Gas sicherlich etwas zurücklassen, das ganz anders aussieht.

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Cygnus-Mosaik 2010 – 2020

Panorama im Sternbild Schwan (Cygnus) in der Milchstraße mit Emissionsnebeln wie dem Nordamerikanebel NGC 7000 oder dem Pelikannebel IC 5070 sowie dem nördlichen Kohlensacknebel.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsavainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Diese schöne Himmelslandschaft wurde in Pinselstrichen aus interstellarem Staub und leuchtendem Gas am nördlichen Ende des großen Risses im Sternbild Schwan (Cygnus) über die Ebene unserer Milchstraße gemalt. Das weite Mosaik umfasst am Himmel eindrucksvolle 28×18 Grad. Es entstand im Laufe einer Dekade aus Bilddaten mit 400 Stunden Belichtungszeit.

Links steht der Alphastern im Schwan, der helle, heiße Überriese Deneb. Der Schwan ist voller Sterne und leuchtender Gaswolken, enthält aber auch den dunklen, undurchsichtigen Nördlichen Kohlensacknebel und Sterne bildende Emissionsregionen: den Nordamerikanebel NGC 7000 und den Pelikannebel IC 5070 links gleich unter Deneb.

Auf dieser kosmischen Szenerie seht ihr viele weitere Nebel und Sternhaufen. Sterngucker*innen auf der Nordhalbkugel kennen Deneb auch als Teil zweier Asterismen. Er markiert eine Ecke des Sommerdreiecks und bildet die Spitze im Kreuz des Nordens.

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Nordamerika-Nachtlandschaft

Über den Zwillingsgipfeln

Kompositbild-Credit und -Rechte: Liron Gertsman

Beschreibung: Am 21. Januar schien das Licht des Halbmondes auf den Vordergrund dieser verschneiten gebirgigen Nachtlandschaft. Das auffällige Gipfelpaar ist als „The Lions“ bekannt, es befindet sich nördlich von Vancouver in Britisch-Kolumbien in Kanada (Nordamerika, Planet Erde).

Über den Zwillingsgipfeln ragen links neben Deneb, dem Alphastern im Sternbild Schwan (Cygnus) die Emissionsregionen NGC 7000 und IC 5070. Sie sind Teil eines großen Sternbildungskomplexes, der ungefähr 1500 Lichtjahre von Vancouver entfernt ist und das charakteristische rote Licht von atomarem Wasserstoff abstrahlt. Die Umrisse der hellen Emissionsregionen erinnern an ihre landläufigen Namen Nordamerikanebel und Pelikannebel.

Die gut geplante, detailreiche Nachtlandschaft ist ein Komposit aus nacheinander fotografierten Aufnahmen, die mit einer modifizierten Digitalkamera und Teleobjektiv entstanden sind. Die Bilder des Vordergrundes wurden mit Kamera und Stativ fotografiert, für die Hintergrundbilder folgte die Kamera dem Sternenhimmel. Das Ergebnis zeigt scharfe natürliche Details und eine Bandbreite an Helligkeit und Farbe, die ihr mit freiem Auge so nicht sehen könnt.

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Schwan ohne Sterne

Ein nebelreicher Teil im Sternbild Schwan mit NGC 7000 (Nordamerikanebel), IC 5070 (der Pelikannebel), IC 1318 (Schmetterlingsnebel) und NGC 6888 (Sichelnebel).

Bildcredit und Bildrechte: Bowen James Cameron

Beschreibung: Der Himmel ist voll mit schwach leuchtendem Gas, wenn man es aber sehen möchte, braucht man eine empfindliche Kamera und ein Teleskop. Diese zwölf Grad breite Ansicht vom nördlichen Teil des Sternbildes Schwan zeigt beispielsweise einen komplexen Bereich kosmischer Gaswolken in der Ebene  unserer Milchstraße.

Dieses Mosaik aus Teleskopbildern wurde mit zwei Filtern aufgenommen: Einem H-alpha-Filter, der nur das sichtbare rote Licht leuchtender Wasserstoffatome durchlässt, sowie einem blauen Filter, der vorwiegend für jenes Licht, das von kleinen Mengen angeregten Sauerstoffs abgestrahlt wird, durchlässig ist. Daher sind auf diesem 18 Stunden belichteten Bild blaue Bereiche heißer als rote.

Bei weiterer digitaler Bearbeitung wurden unzählige punktförmige Milchstraßensterne aus der Szenerie entfernt. Zu den bekannten, hier abgebildeten hellen Nebeln zählen NGC 7000 (der Nordamerikanebel) und IC 5070 (der Pelikannebel) links sowie IC 1318 (Schmetterlingsnebel) und NGC 6888 (Sichelnebel) rechts –, doch auch andere befinden sich in diesem breiten Sichtfeld.

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Schwan: Blase und Sichel

Der Sichelnebel NGC 6888 und der Seifenblasennebel im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Wissam Ayoub

Beschreibung: Diese Wolken aus Gas und Staub treiben durch die reichhaltigen Sternenfelder in der Ebene unserer Milchstraße im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus). Das Teleskopsichtfeld zeigt die Seifenblase (links unten) und den Sichelnebel (rechts oben). Beide entstanden in der Schlussphase im Leben eines Sterns.

Die Sichel ist auch als NGC 6888 bekannt. Sie entstand, als ihr heller, zentraler massereicher Wolf-Rayet-Stern – WR 136 – durch starken Sternwind seine äußeren Hüllen abwarf. WR 136 verbrennt seinen Brennstoff mit einer ungeheuren Geschwindigkeit und ist bald am Ende seines kurzen Lebens angelangt, das mit einer spektakulären Supernovaexplosion enden sollte.

Der Seifenblasennebel wurde 2013 entdeckt und ist wahrscheinlich ein planetarischer Nebel – die letzte Hülle eines langlebigen sonnenähnlichen Sterns mit geringer Masse, der zu einem langsam abkühlenden weißen Zwerg wird. Beide Sternhüllen sind ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Der größere Sichelnebel hat einen Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren.

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Der planetarische Nebel Abell 78

Abell 78 liegt ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Bernhard Hubl

Beschreibung: Der planetarische Nebel Abell 78 sticht auf dieser farbenprächtigen Teleskop-Himmelslandschaft hervor. Die Farben der gezackten Milchstraßensterne lassen auf ihre Oberflächentemperaturen schließen: Kühlere Sterne sind gelblicher, heißere sind bläulicher als die Sonne.

Doch Abell 78 selbst leuchtet in den charakteristischen Emissionen ionisierter Atome in der zarten Materiehülle, die vom extrem heißen Zentralstern abgeworfen wurde. Die Atome werden ionisiert, indem ihre Elektronen durch das energiereiche, aber unsichtbare Ultraviolettlicht des Zentralsterns abgestreift werden.

Das sichtbare blau-grüne Leuchten der Schleifen und Fasern in der Zentralregion des Nebels sind Emissionen von doppelt ionisierten Sauerstoffatomen. Die starken roten Emissionen stammen von Elektronen, die mit Wasserstoffatomen rekombinieren.

Abell 78 liegt ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan und ist etwa drei Lichtjahre groß. Ein planetarischer Nebel wie Abell 78 stellt eine sehr kurze Schlussphase der Sternentwicklung dar, die auch unsere Sonne erfährt … in ungefähr 5 Milliarden Jahren.

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Die Fasern des Cygnusbogens

Die Supernovaexplosion, die den Supernovaüberrest Cygnusbogen oder Schleiernebel im Sternbild Schwan erzeugte, war in der Jungsteinzeit mit bloßem Auge sichtbar.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, W. Blair; Danksagung: Leo Shatz

Beschreibung: Was liegt am Rand einer sich ausdehnenden Supernova? Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Bänder aus erschüttertem interstellarem Gas wirken fein und zart. Sie sind Teil einer Explosionswelle am sich ausdehnenden äußeren Rand einer gewaltigen Sternexplosion, man kennt sie als Cygnusbogen oder Schleiernebel. Menschen im Jungpaläolithikum konnten sie vor etwa 20.000 Jahren leicht mit bloßem Auge sehen.

Die faserartige Stoßfront bewegt sich mit ungefähr 170 Kilometern pro Sekunde zum oberen Bildrand. Das Licht, in dem sie leuchtet, wird von angeregten Wasserstoffatomen abgestrahlt. Mit der Mission Gaia stellte man kürzlich fest, dass die Entfernung zu Sternen, die vermutlich mit dem Cygnusbogen wechselwirken, ungefähr 2400 Lichtjahre beträgt.

Der ganze Cygnusbogen umfasst am Himmel sechs Vollmonde, was etwa 130 Lichtjahren entspricht. Teile davon sind mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Schwan (Cygnus) zu sehen.

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