Wolken im Schwan

Umgeben von dunklen Nebeln leuchten einige orangefarbene und blaue Nebel heraus. Die Sterne sind sehr zart und klein.

Bildcredit und Bildrechte: Bilddaten – Bob Caton, Al Howard, Eric Zbinden, Rogelio Bernal Andreo; Bearbeitung – Rogelio Bernal Andreo

Kosmische Wolken aus Staub und Gas treiben in diesem prächtigen Mosaik. Es zeigt ein 12 mal 12 Grad großes Feld im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus). Die gemeinsam erstellte Himmelslandschaft wurde aus Breit- und Schmalband-Bilddaten in der Hubble-Farbpalette kombiniert. Sie wird vom hellen, heißen Superriesenstern Deneb links unter der Mitte verankert.

Deneb ist der Alphastern im Schwan und der oberste Stern der Sterngruppe „Kreuz des Nordens“. Er steht hier neben der dunklen Leere, die als Nördlicher Kohlensack bekannt ist. Unter Deneb befinden sich der leicht erkennbare Nordamerika- und der Pelikannebel (NGC 7000 und IC 5070).

Nahe der Mitte steht knapp über den hellen Flügeln des Schmetterlingsnebels der Stern Sadr (Gamma Cygni), ein weiterer Überriesenstern. Nach rechts oben sind in einer Reihe der kompakte Sichelnebel und der Tulpennebel am oberen Bildrand. Die meisten dieser komplexen Nebulositäten sind etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Sie liegen zusammen mit der Sonne im Orion-Spiralarm unserer Milchstraße.

Zur Originalseite

Büschel des Schleiernebels

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Joaquin Ferreiros

Diese Büschel sind alles, was von einem Milchstraßenstern übrig blieb. Vor etwa 9000 Jahren explodierte dieser Stern als Supernova und hinterließ den Schleiernebel. Er ist auch als Cygnusschleife bekannt. Damals war die expandierende Wolke wahrscheinlich so hell wie der Sichelmond. Menschen, die am Beginn der Geschichtsaufzeichnung lebten, konnten die Explosion wochenlang sehen.

Heute ist der verbleibende Supernovaüberrest verblasst. Man sieht ihn nur noch mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Schwan (Cygnus). Der übrig gebliebene Schleiernebel hat jedoch gewaltige Ausmaße. Obwohl er etwa 1400 Lichtjahre entfernt ist, ist er am Himmel scheinbar mehr als fünfmal so groß wie der Vollmond. Auf Bildern des ganzen Schleiernebels wie diesem sind mehrere Einzelfasern erkennbar. Das helle Büschel rechts ist als Hexenbesennebel bekannt.

Zur Originalseite

Ziegenpolarlicht über Grönland

Das Polarlicht im Bild erinnert an einen Ziegenkopf. Vorne steht ein Bauernhaus in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Manchmal kann man kaum glauben, was man am Himmel sieht. Bei der Shelios-Expedition Ende August nach Grönland sahen Veteranen* der Himmelsbeobachtung farbenprächtige Polarlichter mit ungewöhnlichen Formen, die sich ungewöhnlich schnell veränderten. Sie waren mit nichts vergleichbar, was sie je gesehen hatten.

Als sich die Polarlichter entfalteten und sich dabei ständig veränderten, breiteten sich am Himmel riesige Gebilde aus. Sie mutierten von einer vertrauten Form zur nächsten. Oben zum Beispiel erinnerte ihre Form an den Kopf einer Ziege, dann wieder an den Kopf eines Elefanten, einen seltsamen Kometen mit grünem Schweif oder Finger einer Himmelshand.

Auch ohne Polarlicht wäre der Himmel denkwürdig gewesen – wegen dem gewölbten Band der Milchstraße und dem interessanten Sternenfeld, den Nebeln und Galaxien. Das Bild entstand in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq. Das Bauernhaus im Vordergrund bildet einen Kontrast zum Himmel.

Das Shelios-Projekt dient nicht nur der Beobachtung von Polarlichtern, es soll auch Studenten eine Wissenschaftskarriere schmackhaft machen.

Zur Originalseite

Der Ringnebel, gezeichnet

Die Zeichnung zeigt die Strukturen des Ringnebels M57, die man mit bloßem Auge am Fernrohr erkennen kann.

Zeichnung und Bildrechte: Frédéric Burgeot

Der Ringnebel M57 ist ein planetarischer Nebel mit einfacher Symmetrie, der Leuten mit Teleskopen vertraut ist. Er ist 2000 Lichtjahre entfernt und leuchtet im musischen Sternbild Leier.

Diese ungewöhnliche Skizze des kosmischen Rings deutet verschiedene Farben und feine Details an. Das Bild entstand direkt am Okular eines 40-Zoll-Spiegelteleskops. Die Originalzeichnung entstand mit Buntstiften auf weißem Papier. Oben ist ein digitaler Bildscan farbinvertiert abgebildet.

Der Nebel hat einen Durchmesser von etwa einem Lichtjahr. Er besteht aus den abgestoßenen äußeren Schichten eines sonnenähnlichen Sterns, der vergeht. Der Stern befindet sich im Zentrum des Nebels. Die starke Ultraviolettstrahlung des heißen Zentralsterns ionisiert die Atome im Gas und bringt so den Nebel zum Leuchten. Ionisierter Wasserstoff liefert einen rötlichen Farbton, ionisierter Sauerstoff erzeugt eine typische blaugrüne Farbe.

Der Zentralstern des Ringnebels ist unter normalen Bedingungen schwierig zu beobachten. Er war beim Zeichnen der Skizze mit einem kleinen Teleskop gut zu sehen.

Zur Originalseite

NGC 6888: der Sichelnebel

Von vielen eng verteilten großteils kleinen Sternen leuchtet ein stark gefaserter Nebel in blauen und türkisen Farbtönen. Es ist der Sichelnebel NGC 6888 im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

NGC 6888 ist auch als Sichelnebel bekannt. Er ist eine kosmische Blase mit einem Durchmesser von etwa 25 Lichtjahren. Diese Blase wurde von den Winden ihres hellen, massereichen Zentralsterns aufgeblasen.

Dieses bunte Porträt des Nebels entstand aus Schmalband-Bilddaten, die über der Hubble-Farbpalette kombiniert wurden. Es zeigt die Emissionen des windgeblasenen Nebels von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen.

Der Zentralstern von NGC 6888 ist ein Wolf-Rayet-Stern (WR 136). Er stößt mit einem mächtigen Sternenwind seine äußeren Hüllen ab. Dabei verschleudert er alle 10.000 Jahre eine Masse, die der Sonne entspricht. Die komplexen Strukturen im Nebel entstehen wahrscheinlich, wenn diese starken Winde mit Materie wechselwirken, die in einer früheren Phase ausgestoßen wurde.

Dieser Stern verbrennt seinen Treibstoff außerordentlich schnell. Seine Existenz neigt sich wahrscheinlich dem Ende zu. Voraussichtlich erlischt er nach einer spektakulären Supernovaexplosion. NGC 6888 befindet sich im nebelreichen Sternbild Schwan (Cygnus) und ist etwa 5000 Lichtjahre von uns entfernt.

Zur Originalseite

Die Tulpe im Schwan

Der leuchtende Nebel im Bild erinnert an eine rote Tulpe, die sich nach links oben öffnet.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Joner, David Laney (West Mountain Observatory, BYU); Bearbeitung: Robert Gendler

Diese Teleskopansicht zeigt eine helle Emissionsregion in der Ebene unserer Milchstraße im nebelreichen Sternbild Schwan. Die leuchtende Gaswolke aus interstellarem Gas und Staub wird allgemein Tulpennebel genannt. Sie ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus dem Jahr 1959 als Sh2-101 zu finden.

Der Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Er ist nicht die einzige kosmische Wolke, die das Bild einer Blume evoziert. Dieses Kompositbild zeigt den komplexen, schönen Nebel. Es bildet die Emissionen ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farben ab.

Die ultraviolette Strahlung des jungen, energiereichen O-Sterns HDE 227018 ionisiert die Atome und bringt den Tulpennebel zum Leuchten. HDE 227018 ist der helle Stern neben dem blauen Bogen in der Bildmitte.

Zur Originalseite

WR 134 – Ringnebel

In einem rot leuchtenden Nebelfeld mit vielen Sternen zeichnet sich eine halbringförmige Struktur ab.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Dieser bunte kosmische Schnappschuss entstand mit Schmal- und Breitbandfiltern. Das Bildfeld im Sternbild Schwan (Cygnus) ist etwa so groß wie der Vollmond. Es betont den Rand eines ringartigen Nebels im Licht von ionisiertem Wasserstoff und Sauerstoff.

Die komplexen, leuchtenden Bögen sind in interstellare Gas- und Staubwolken in der Region eingebettet. Es sind Hüllen aus Material, das vom Sternenwind des Wolf-Rayet-Sterns WR 134 aufgefegt wurde. WR 134 ist der helle Stern bei der Bildmitte. Er ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. Das Bildfeld hat somit eine Diagonale von mehr als 50 Lichtjahren.

Massereiche Wolf-Rayet-Sterne stoßen ihre äußeren Hüllen mit mächtigen Sternwinden ab, wenn sie einen Großteil ihres Kernbrennstoffs verbraucht haben. Sie beenden diese Schlussphase als massereicher Stern mit einer spektakulären Supernovaexplosion. Die Sternenwinde und Supernovae am Ende reichern die interstellare Materie mit schweren Elementen an. Diese Elemente landen in späteren Sterngenerationen.

Zur Originalseite

Herschels Cygnus X

Das Bild ist voller leuchtender Staubfasern in Gelb, Weiß und Blau.

Credit: ESA/PACS/SPIRE/ Martin Hennemann und Frédérique Motte, Laboratoire AIM Paris-Saclay, CEA/Irfu – CNRS/INSU – Univ. Paris Diderot, Frankreich

Diese Infrarotansicht von Cygnus X stammt vom Weltraumteleskop Herschel. Das Bild zeigt 6×2 Grad einer der nächstliegenden und massereichsten Sternbildungsregionen in der Ebene der Milchstraße.

Eigentlich enthält die reichhaltige Sternfabrik schon einen massereichen Sternhaufen. Er wird als Cygnus-OB2-Assoziation bezeichnet. Doch diese Sterne fallen hauptsächlich durch die Region unten in der Mitte auf. Dieser Bereich wurde von ihren energiereichen Winden und ihrer Strahlung freigeräumt, denn er wird von Herschels Instrumenten im langwelligen Bereich des Spektrums nicht gezeigt.

Herschel zeigt jedoch die komplexen Strukturen aus kühlem Gas und Staub in dieser Region. Sie bilden dichte Ansammlungen, in denen neue massereiche Sterne entstehen. Cygnus X ist etwa 4500 Lichtjahre entfernt und liegt mitten im nördlichen Sternbild Schwan. In dieser Entfernung wäre das Bild fast 500 Lichtjahre breit.

Zur Originalseite