LDN 988 und Freunde

Vor einem dicht mit Sternen gespickten Hintergrund verlaufen dunkle Wolken, die an Strichmännchen erinnern, davor leuchten einige hellere Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Rodríguez Morales

In der dunklen, staubhaltigen Molekülwolke LDN 988 entstehen Sterne. Die Molekülwolke nahe der Bildmitte ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. LDN 988 und andere dunkle Nebel in der Nähe wurden 1962 von Beverly T. Lynds auf den Himmelsdurchmusterungsplatten des Palomar-Observatoriums katalogisiert.

Untersuchungen des dunklen Nebels mit Schmalbandfiltern im Nahinfrarot zeigen energiereiche Erschütterungen und Ausflüsse. Sie sind Lichtjahre lang und gehen mit Dutzenden neuer Sterne einher.

Diese scharfe Teleskopansicht im sichtbaren Licht zeigt die unregelmäßigen Umrisse von LDN 988 und seinen Begleitern als tanzende Strichmännchen. Diese verfinstern die reichen Sternenfelder im Sternbild Schwan (Cygnus). An dunklen Orten ist die Region mit bloßem Auge erkennbar. Sie gehört zur großen Teilung aus Dunkelwolken in der Ebene der Milchstraße und ist als Nördlicher Kohlensack bekannt.

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Sterne im Sommerdreieck

Die Sterne Altair, Deneb und Wega leuchten am Himmel etwa gleich hell, doch in Wirklichkeit sind sie sehr unterschiedlich. Hier sind sie zum Vergleich nebeneinander abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Diese drei hellen Sterne gehen am Beginn einer nördlichen Sommernacht auf. Sie bilden den vertrauten Asterismus des Sommerdreiecks. Altair, Deneb und Wega sind die Alphasterne der Sternbilder Adler, Schwan und Leier. Diese Sternbilder schmiegen sich an die Milchstraße.

Die drei Sterne haben eine ähnliche scheinbare Helligkeit. Auf diesen drei Teleskopporträts sehen sie ähnlich aus, doch jeder hat seine eigene Sterngeschichte. Die ähnliche Erscheinung verschleiert, dass Leuchtkraft und Entfernung der Sterne im Sommerdreieck in Wirklichkeit sehr unterschiedlich ist.

Altair ist ein Hauptreihen-Zwergstern. Er ist etwa 10-mal heller als die Sonne und 17 Lichtjahre entfernt. Auch die Wega ist ein kleiner Hauptreihenstern, der Wasserstoff fusioniert. Sie ist ungefähr 30-mal heller als sie Sonne und 25 Lichtjahre entfernt. Der Überriese Deneb hat die zirka 54.000-fache Sonnenleuchtkraft. Er ist an die 1400 Lichtjahre entfernt. Mit ihrem weißlich-blauen Farbton sind alle drei Sterne im Sommerdreieck heißer als die Sonne.

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Bunte Sternwolken im Schwan

Die Nebel um den Stern Sadr im Sternbild Schwan sind bunt gefärbt. Rote Reflexionsnebel bilden eine senkrechte Wand, rechts ist eine dunkle Rauchwolke. Dazwischen sind blaue Reflexionsnebel, einige große Sterne und viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: André van der Hoeven

Sterne können in einer farbigen Umgebung entstehen. Das Bild zeigt eine Region mit Sternbildung im Schwan beim hellen Stern Sadr mit viel leuchtendem Gas und dunklem Staub. Die Region ist etwa 50 Lichtjahre breit. Sie gehört zum Gamma-Cygni-Nebel, der etwa 1800 Lichtjahre entfernt ist.

Rechts im Bild windet sich Barnard 344. Er ist eine dunkle Staubwolke, die viel kühles molekulares Gas enthält. Eine markante Wand aus Staub und rot leuchtendem Wasserstoff zieht eine Linie durch die Bildmitte. Das leuchtende rote Gas sind Emissionsnebel. Die blau gefärbten Regionen sind Reflexionsnebel. Sie leuchten im Sternenlicht, das an dunklen Staubkörnchen reflektiert wird.

Der Gamma-Cygni-Nebel übersteht wahrscheinlich die nächste Milliarde Jahre nicht. Denn die meisten hellen, jungen Sterne werden explodieren. Dabei zerstören sie einen Großteil des Staubs und treiben das meiste Gas fort.

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An der Cygnus-Wand

Im Bild leuchtet ein roter Wall, der die Form eines W hat. Er ist von Dunkelnebeln umgeben. Rundum sind Sterne verteilt.

Bildcredit: Jimmy Walker

Die lebhafte Himmelslandschaft zeigt einen w-förmigen leuchtenden Grat. Es ist die Cygnus-Wand. Der kosmische Grat ist etwa 20 Lichtjahre lang und gehört zu einem größeren Emissionsnebel. Dieser hat seinen unverwechselbaren Umriss und wird landläufig Nordamerikanebel genannt.

Das Mosaik entstand aus zwei Bildern, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Das verräterische rötliche Leuchten stammt von ionisierten Wasserstoffatomen. Es wird abgestrahlt, wenn sie mit Elektronen rekombinieren. Das rote Licht markiert eine Ionisationsfront und die Silhouetten dunkler, staubiger Gestalten.

Die dunklen Gestalten werden von der energiereichen Strahlung heißer, massereicher Sterne im Sichtfeld der Region geformt. Es sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, in denen wahrscheinlich Sterne entstehen. Der Nordamerikanebel ist als NGC 7000 katalogisiert. Er ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt.

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Polarlicht über isländischem Gletscher

Über einem isländischen Gletscher schimmern grüne Polarlichter. Die Gletscherlagune vorne war so ruhig, dass sie die Sternbilder Schwan, Leier und Herkules spiegelte.

Bildcredit und Bildrechte: James Boardman Woodend

Mehrere Dinge führten zu diesem preisgekrönten Schnappschuss: eine dunkle Nacht, wenig Wolken, eine prachtvolle Polarlichtschau und ein Gewässer. Es war ruhig und eisfrei genug, um die Sterne zu spiegeln.

Diese Himmelslandschaft zeigt Aktivität und Ruhe. Sie war im Jänner vor einem Jahr über dem isländischen Gletscher Vatnajökull zu beobachten. Vorne ruht die Gletscherflusslagune Jökulsárlón.

An den Polen der Erde ist der Himmel weiterhin oft von Polarlichtern bedeckt, da unsere Sonne nahe dem Maximum der Sonnenaktivität ist. Sie schleudert energiereiche Wolken aus Plasma ins Sonnensystem.

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Säulen und Strahlen im Pelikannebel

Unten türmt sich eine zinnoberrote Wolke wie ein Berg auf. Rechts oben ragt eine Staubsäule aus dem Nebel. Aus ihrer Spitze verströmt ein junger Stern Strahlen, es ist ein Herbig-Haro-Objekt.

Bildcredit und Bildrechte: Larry Van Vleet (LVVASTRO)

Welche dunklen Strukturen lauern im Pelikannebel?

Der Pelikannebel ist ein vogelförmiger Nebel im Sternbild eines Vogels (Cygnus, der Schwan). Er ist von neu entstandenen Sternen gesprenkelt und mit dunklem Staub befleckt. In den kühlen Atmosphären junger Sterne entstehen rauchgroße Staubkörnchen. Sie werden von Sternwinden und bei Explosionen verteilt.

Rechts verströmt ein Stern eindrucksvolle Herbig-HaroStrahlen. Dabei zerstört er die Staubsäule, die ihn enthält. Sie ist ein Lichtjahr lang.

Das Bild wurde wissenschaftlich gefärbt, um Licht zu betonen, das von kleinen Mengen an ionisiertem Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel im Nebel abgestrahlt wird. Der Nebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Der Pelikannebel (IC 5067 und IC 5070) ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn mit einem kleinen Teleskop nordöstlich vom hellen Stern Deneb.

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Licht von Cygnus A in vielen Wellenlängen

Das Bild der Galaxie Cygnus A im Sternbild Schwan kombiniert Daten in vielen Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums. In der Mitte ist blauer Nebel, nach links und rechts strömen rötliche Wolken aus.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/SAO; Optisch: NASA/STScI; Radio: NSF/NRAO/AUI/VLA

Die Astronomie feiert das Internationalen Jahr des Lichtes. Hier seht ihr ein Bild der aktiven Galaxie Cygnus A im ganzen elektromagnetischen Spektrum mit vielen Details.

Das Bild enthält Röntgendaten des Chandra-Observatoriums in der Umlaufbahn. Sie sind blau gefärbt. Offenbar ist Cygnus A eine gewaltige Quelle energiereicher Röntgenstrahlen. Doch bekannt ist sie eher für das energiearme Ende im elektromagnetischen Spektrum.

Cygnus A ist 600 Millionen Lichtjahre entfernt. Für Radioteleskope ist sie eine der hellsten Quellen am Himmel. Cygnus A ist die größte Radiogalaxie in unserer Nähe. Radioemissionen sind im Bild rot gefärbt. Sie breiten sich nach beiden Seiten auf einer gemeinsamen Achse fast 300.000 Lichtjahre weit aus.

Die Emissionen stammen von Strahlen relativistischer Teilchen. Diese Strahlen strömen von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum aus. Heiße, helle Flecken markieren die Enden der Ströme, die in das kühle, dichte Material in der Umgebung dringen.

Die Daten von Hubble zeigen die Galaxie in sichtbaren Wellenlängen. Sie sind gelb gefärbt. Das Feld im Hintergrund stammt von der Digital Sky Survey (Digitale Himmelsdurchmusterung). Es ergänzt die Ansicht in vielen Wellenlängen.

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Der Seifenblasennebel

Vor einem Gewimmel aus Sternen und orange-braunen Nebeln zeichnet sich eine Struktur ab, die aussieht wie eine Seifenblase.

Bildcredit und Bildrechte: T. Rector (U. Alaska Anchorage), H. Schweiker (WIYN), NOAO, AURA, NSF

Dieser hübsche, symmetrische Nebel treibt in den dichten Sternfeldern im Sternbild Schwan. Er wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt. Noch wurde nicht in allen astronomischen Katalogen eingetragen. Der Amateurastronom Dave Jurasevich fand das Objekt am 6. Juli 2008 auf seinen Bildern der komplexen Cygnus-Region mit dem Sichelnebel (NGC 6888). Er erkannte es als Nebel und meldete es der Internationalen Astronomischen Union (IAU).

Nur elf Tage später entdeckte Mel Helm unabhängig davon dasselbe Objekt. Er und Keith Quattrocchi fotografierten ihn an den Sierra Remote Observatories. Auch sie meldeten den unbekannten Nebel der IAU. Es ist der Seifenblasennebel links im Bild. Was ist das neu entdeckte Objekt? Wahrscheinlich ein planetarischer Nebel. Das ist die finale Phase eines sonnenähnlichen Sterns.

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