Ein Weitwinkelbild des galaktischen Zentrums

Links im Bild zieht eine dunkle Staubwolke über das nebelige Leuchten der Milchstraße. Rechts daneben sind einige Sterne, die von bunten Nebeln umgeben sind.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Das Zentrum der Milchstraße ist vom Schützen bis zum Skorpion ein wirklich schöner Teil vom Nachthimmel des Planeten Erde. Dieses Weitwinkelbild ist etwa 30 Grad breit. Es zeigt die prächtige Region. Die kosmische Aussicht wurde 2010 fotografiert. Sie zeigt komplexe Staubbahnen und helle Nebel sowie Sternhaufen, die in den reichhaltigen zentralen Sternfeldern unserer Galaxis verteilt sind.

Von links beginnend seht ihr den Lagunen-, den Trifid– und den Katzenpfotennebel. Rechts sind der Pfeifennebel und die farbig leuchtenden Wolken um Rho Ophiuchi und Antares dargestellt. Das Zentrum der Galaxis ist ungefähr 26.000 Lichtjahre entfernt, es befindet sich hier.

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Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

Mitten im Bild leuchten weißlich-grüne Staubnebel, die von dunklen Staubwolken umgeben sind. Rechts unten leuchtet ein heller roter Nebel um einen Stern.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Staubwolken und eingebettete neu entstandene Sterne leuchten auf dieser Komposition in Falschfarben von WISE, dem Wide-field Infrared Survey Explorer. Das Bild wurde in infraroten Wellenlängen aufgenommen.

Die kosmische Leinwand zeigt eine der am nächsten gelegenen Sternbildungsregionen, sie ist Teil des Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplexes, der etwa 400 Lichtjahre entfernt nahe dem südlichen Rand des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus) liegt.

Nachdem die jungen Sterne in einer großen Wolke aus kaltem, molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen sie den Staub in ihrer Umgebung auf und erzeugen so das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess werden als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet. Sie sind vor den Augen optischer Teleskope verborgen. Hier sind sie in den kompakten, rötlichen Nebel eingebettet.

Wenn man die Region im alles durchdringenden Infrarotlicht genau untersucht, kommen Sterne zum Vorschein, die noch entstehen oder neu entstanden sind. Ihr durchschnittliches Alter wird auf etwa 300.000 Jahre geschätzt. Das ist extrem jung, verglichen mit dem Alter der Sonne von etwa fünf Milliarden Jahren.

Der markante rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel, er leuchtet im Sternenlicht, das vom Staub gestreut wird. Diese Ansicht von WISE ist fast zwei Grad breit, das entspricht in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke etwa 14 Lichtjahre.

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NGC 6384: die Spirale hinter den Sternen

In der Bildmitte ist das Zentrum der Galaxie NGC 6384 im Sternbild Schlangenträger, es hat einen schwach ausgeprägten Balken und ist von eng gewundenen Spiralarmen umgeben.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: Das Universum ist voller Galaxien. Doch um sie zu sehen, müssen Astronominnen und Astronomen hinter die Sterne unserer Milchstraße blicken. Nehmen wir zum Beispiel diese farbige Teleskopansicht der Spiralgalaxie NGC 6384, die etwa 80 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) liegt. In dieser Entfernung ist NGC 6384 ungefähr 150.000 Lichtjahre breit.

Das scharfe Bild zeigt Details in den fernen blauen Spiralarmen und im gelblichen Kern der Galaxie. Doch die Einzelsterne im Bild liegen allesamt im nahen Vordergrund, weit innerhalb unserer Galaxis. Die helleren Milchstraßensterne zeigen deutliche Lichtkreuze oder Beugungsspitzen, die vom Teleskop stammen.

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Ausreißerstern Zeta Oph

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Wie ein Schiff, das durch das kosmische Meer pflügt, zieht der Ausreißerstern Zeta Ophiuchi eine gewölbte interstellare Bugwelle oder Kopfwelle, die auf diesem Infrarotbild der Raumsonde WISE zu sehen ist.

Der bläuliche Stern Zeta Oph ist etwa 20-mal massereicher als die Sonne. Er steht in der Mitte dieser Falschfarben-Ansicht und bewegt sich mit 24 Kilometern pro Sekunde nach oben. Sein starker Sternwind eilt ihm voraus, er komprimiert dabei die staubhaltige interstellare Materie und heizt sie auf. So entsteht die kurvenförmige Stoßfront. In der Umgebung liegen Wolken aus relativ unbewegtem Material.

Wie ist dieser Stern in Bewegung geraten? Zeta Oph war wahrscheinlich ursprünglich Teil eines Doppelsternsystems mit einem massereicheren und daher kurzlebigeren Begleitstern. Als der Begleiter als Supernova explodierte und katastrophal an Masse verlor, wurde Zeta Oph aus dem System geschleudert.

Zeta Oph ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und 65.000-mal leuchtstärker als die Sonne. Er wäre einer der hellsten Sterne am Himmel, wenn er nicht von undurchsichtigem Staub umgeben wäre. Das 1,5 Grad breite WISE-Bild ist in der geschätzten Entfernung von Zeta Ophiuchi etwa 12 Lichtjahre breit.

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Das beschriftete galaktische Zentrum

In diesem Ausschnitt der Milchstraße mit mächtigen Staubwolken sind viele bekannte Sternbilder und Himmelsobjekte verteilt.

Credit und Bildrechte: Jamie Fernandez

Beschreibung: Der Himmel um das Zentrum unserer Galaxis zeigt eine große Vielfalt kosmischer Wunder. Viele davon sind an einem dunklen Beobachtungsort mit einem gewöhnlichen Fernglas zu sehen. Zu den Sternbildern um das galaktische Zentrum zählen Schütze (Sagittarius), Waage (Libra), Skorpion (Scorpius), Schild (Scutum) und Schlangenträger (Ophiuchus).

Zu den Nebeln zählen die Messierobjekte M8, M16 und M20, aber auch der Pfeifen– und der Katzenpfotennebel. Auch offene Sternhaufen sind zu sehen, wie etwa M6, M7, M21, M23, M24 und M25, aber auch der Kugelsternhaufen M22.

Ein Loch im Staub nahe dem galaktischen Zentrum, das als Baades Fenster bekannt ist, es befindet sich zwischen M7 und M8 und zeigt eine helle Region voller weit entferner Sterne. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr eine nicht beschriftete Version.

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Dunkler Fluss, weites Feld

Rechts ist ein Teil der Milchstraße mit markanten Staubbahnen, links sind einige bunte Nebel.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Ein dunkler Fluss aus Staub geht scheinbar von unserem galaktischen Zentrum aus und mündet in ein Sternfeld mit fotogenen Himmelswundern. Über das Bild verteilt sind viele dieser Objekte, darunter (findet ihr sie?) der helle, orangefarbene Stern Antares, ein blau(äugig)er Pferdekopfnebel, der weiße Kugelsternhaufen M4, das helle Sternsystem Rho Ophiuchi, der dunkelbraune Pfeifennebel, der rote Lagunennebel, der rot-blaue Trifidnebel, der rote Katzenpfotennebel und das vielfärbige, aber dennoch wichtige Zentrum unserer Galaxis.

Diese detailreiche Weitwinkelansicht zeigt etwa 50 Grad des Nachthimmels, das sind 100 Vollmonddurchmesser. Sie reicht von den Sternbildern Schütze (Sagittarius) über den Schlangenträger (Ophiuchus) bis zum Skorpion. Der Dunkle Fluss ist eine braune Staubbahn, sie ist mit Antares verbunden und etwa 100 Lichtjahre lang. Die Staubspur des Dunklen Flusses ist nur zirka 500 Lichtjahre entfernt und nur scheinbar eine Brücke zum ferneren galaktischen Zentrum, das etwa 25.000 Lichtjahre dahinter liegt.

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Rho Ophiuchi Weitwinkel

Die Wolken- und Sternenlandschaft zeigt unten den blauen Pferdekopfnebel, links einige blaue Reflexionsnebel und rechts oben eine bunte Sternenregion mit roten, blauen und gelben Nebeln sowie einem weißen Kugelsternhaufen.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Die Wolken um das Sternsystem Rho Ophiuchi sind eine der nächstgelegenen Sternbildungsregionen. Rho Ophiuchi ist ein Doppelsternsystem in der farbigen Region rechts im Bild. Das Sternsystem ist nur etwa 400 Lichtjahre entfernt und hat eine farbenprächtige Umgebung. Dazu zählt ein roter Emissionsnebel und viele hell- und dunklebraune Staubbahnen.

Rechts über dem Rho-Ophiuchi-Molekülwolkensystem leuchtet der gelbe Stern Antares. Der weiter entfernte Kugelsternhaufen M4 steht in der gleichen Richtung zwischen Antares und dem roten Emissionsnebel. Am unteren Bildrand liegt IC 4592, der „blaue Pferdekopfnebel„.

Das blaue Leuchten um das Auge des blauen Pferdekopfes und weitere Sterne im Bild sind Reflexionsnebel aus feinem Staub. Links im Bild steht ein rechtwinkeliger Reflexionsnebel, der als Sharpless 1 katalogisiert ist. Hier stammt das Licht des umgebenden Reflexionsnebels von dem hellen Stern nahe dem Staubstrudel.

Die meisten dieser Strukturen sind mit einem kleinen Teleskop im Schlangenträger, Skorpion und Schütze zu sehen, doch die einzige Möglichkeit, die komplexen Details der Staubwirbel so zu erkennen wie hier, besteht darin, eine Langzeitbelichtungskamera zu verwenden.

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem dicht von Sternen gefüllten Feld ist ein dunkler Fleck.

Credit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was einst als schwarzes Loch im Himmel betrachtet wurde, ist Astronomen nunmehr als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht der dahinter liegenden Sterne. Die unheimliche dunkle Umgebung bewirkt, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesen und abgeschiedensten Orte im Universum gehört. Einer der bemerkenswertesten Dunkelnebel ist eine Wolke in Richtung des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus), bekannt als Barnard 68 und oben abgebildet. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, lässt darauf schließen, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist diese Wolke etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr. Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, aber wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinliche Orte für die Bildung neuer Sterne sind. Tatsächlich wurde vor kurzem herausgefunden, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich durch die Wolke hindurchzublicken.

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