Der Pfeifennebel

Die dunkle, ausgefranste Wolke im Bild vor einem Hintergrund aus dichten Sternen und Fasern von Dunkelnebeln erinnert entfernt an eine Pfeife.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las Campanas Observatory, Carnegie-Wissenschaftsinstitution)

Östlich von Antares breiten sich dunkle Markierungen über ein dicht gedrängtes Sternfeld aus, das beim Zentrum unserer Galaxis liegt. Die interstellaren Staubwolken wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Astronomen E. E. Barnard katalogisiert. Dazu gehören B59, B72, B77 und B78, die als Silhouetten vor dem sternbedeckten Hintergrund zu sehen sind. Ihre zusammengesetzte Form erinnert hier an einen Pfeifenstiel und -kopf. Daher wird dieser Dunkelnebel auch Pfeifennebel genannt.

Die detailreiche, ausgedehnte Ansicht entstand mit einer Belichtungszeit von fast 24 Stunden. Sie wurde unter dem sehr dunklen Himmel der chilenischen Atacamawüste aufgenommen. Das 10 x 10 Grad große Feld liegt im aussprechbaren Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger). Der Pfeifennebel ist Teil des Dunkelwolkenkomplexes im Schlangenträger. Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 450 Lichtjahren. Dichte Kerne aus Gas und Staub im Inneren des Pfeifennebels kollabieren und bilden Sterne.

Zur Originalseite

Farbenprächtige Wolken bei Rho Ophiuchi

Die Region um Antares und Rho Ophiuchi ist besonders farbenprächtig, sie bietet rote, blaue und gelbe Nebel sowie dunkle Staubbahnen und einen weißen Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Tom O’Donoghue

Warum ist der Himmel bei Antares und Rho Ophiuchi so bunt? Die Farben stammen von einer Mischung an Objekten und Prozessen. Wenn feiner Staub vorne von Sternenlicht angestrahlt wird, bildet er blaue Reflexionsnebel. Gasförmige Wolken, deren Atome von ultraviolettem Sternenlicht angeregt werden, werden rötliche Emissionsnebel. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, blockieren das Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Der rote Überriese Antares ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die rötlich-gelben Wolken unter der Mitte. Rho Ophiuchi liegt oben in der Mitte des blauen Nebels. Der ferne Kugelsternhaufen M4 leuchtet rechts neben Antares. Rechts darüber befindet sich eine rote Wolke. Sie hüllt den Stern Sigma Scorpii ein. Die Sternwolken sind sogar noch bunter, als Menschen sie wahrnehmen können. Sie strahlen Licht im gesamten elektromagnetischen Spektrum ab.

Zur Originalseite

Nahaufnahme von Messier 9

Der Kugelsternhaufen M9 füllt das Bild. Er enthält sehr viele Sterne, die im Bild teils gelblich, teils bläulich leuchten. Die Sterne sind bis ins Zentrum hinein gut erkennbar.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA

Charles Messier, ein angesehener Astronom des 18. Jahrhunderts, beschrieb diesen 9. Eintrag in seinem berühmten astronomischen Katalog als „Nebel, ohne Stern, im rechten Bein des Ophiuchus …“. Doch Messier 9 (M9) besitzt Sterne. Heute ist M9 als Kugelsternhaufen bekannt. Er enthält mehr als 300.000 Sternen in einem Bereich von etwa 90 Lichtjahren. M9 ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt und befindet dich nahe der zentralen Wölbung unserer Milchstraße.

Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt etwa 25 Lichtjahre vom Zentrum des Haufens in hoher Auflösung. Die Sterne im Haufen sind mindestens doppelt so alt wie die Sonne. Sie besitzen nur einen geringen Anteil an schweren Elementen. Die Farben zeigen ihre Temperatur. Rötliche Sterne sind kühler, bläulichere Sterne heißer. Viele der kühlen roten Riesensterne im Haufen haben auf diesem scharfen Hubblebild einen gelblichen Farbton.

Zur Originalseite

Molekülwolke Barnard 68

Im Bild verdeckt eine dunkle Wolke die zahllosen Sterne im Hintergrund.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch am Himmel gehalten wurde, ist nun unter Astronomen als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch alles an sichtbarem Licht, das von den Sternen im Hintergrund abgestrahlt wird.

Die unheimliche, dunkle Umgebung macht das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den namhaftesten dieser dunklen Absorptionsnebel zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Sie ist als Barnard 68 bekannt und oben abgebildet. Dass in der Mitte keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass wahrscheinlich auch Barnard 68 kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich, durch die Wolke hindurchzusehen.

Zur Originalseite

NGC 6369, der kleine Geistnebel

Der ringförmige Nebel im Bild erinnert an die Iris in einem Auge, innen grünblau mit einem ockerfarbenen Rand. In der Mitte der Pupille leuchtet ein Stern.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisteam, NASA

Dieser hübsche planetarische Nebel ist als NGC 6369 katalogisiert. Er wurde im 18. Jahrhundert von dem Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt, als er mit einem Teleskop das medizinische Sternbild Schlangenträger (Ophiucus) erforschte. Da der runde, planetenförmige Nebel relativ blass ist, bekam er den Namen „Kleiner Geistnebel“.

Planetarische Nebel haben generell nicht das Geringste mit Planeten zu tun. Sie entstehen am Ende der Existenz eines sonnenähnlichen Sterns, wenn sich dessen äußere Hüllen in den Weltraum ausdehnen, während der Kern des Sterns zu einem weißen Zwerg schrumpft. Der transformierte weiße Zwergstern in der Mitte strahlt stark in ultravioletten Wellenlängen und liefert die Energie für das Leuchten des expandierenden Nebels.

Das interessante Bild zeigt überraschend komplexe Details und Strukturen von NGC 6369. Es entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble. Die Hauptringstruktur des Nebels hat einen Durchmesser von etwa einem Lichtjahr. Das Leuchten der ionisierten Sauerstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatome ist jeweils blau, grün und rot gefärbt.

Der kleine Geistnebel ist mehr als 2000 Lichtjahre entfernt und bietet einen flüchtigen Blick auf das Schicksal unserer Sonne, die in nur etwa 5 Milliarden Jahren vielleicht selbst einen planetarischen Nebel bildet.

Zur Originalseite

Ein Weitwinkelbild des galaktischen Zentrums

Links im Bild zieht eine dunkle Staubwolke über das nebelige Leuchten der Milchstraße. Rechts daneben sind einige Sterne, die von bunten Nebeln umgeben sind.

Bildcredit und Bildrechte: Ivan Eder

Das Zentrum der Milchstraße ist vom Schützen bis zum Skorpion ein wirklich schöner Teil vom Nachthimmel des Planeten Erde. Dieses Weitwinkelbild ist etwa 30 Grad breit. Es zeigt die prächtige Region. Die kosmische Aussicht wurde 2010 fotografiert. Sie zeigt komplexe Staubbahnen und helle Nebel sowie Sternhaufen, die in den reichhaltigen zentralen Sternfeldern unserer Galaxis verteilt sind.

Von links beginnend seht ihr den Lagunen-, den Trifid– und den Katzenpfotennebel. Rechts sind der Pfeifennebel und die farbig leuchtenden Wolken um Rho Ophiuchi und Antares dargestellt. Das Zentrum der Galaxis ist ungefähr 26.000 Lichtjahre entfernt, es befindet sich hier.

Zur Originalseite

Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

Mitten im Bild leuchten weißlich-grüne Staubnebel, die von dunklen Staubwolken umgeben sind. Rechts unten leuchtet ein heller roter Nebel um einen Stern.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Staubwolken und eingebettete neu entstandene Sterne leuchten auf dieser Komposition in Falschfarben von WISE, dem Wide-field Infrared Survey Explorer. Das Bild wurde in infraroten Wellenlängen aufgenommen.

Die kosmische Leinwand zeigt eine der am nächsten gelegenen Sternbildungsregionen, sie ist Teil des Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplexes, der etwa 400 Lichtjahre entfernt nahe dem südlichen Rand des Sternbildes Schlangenträger (Ophiuchus) liegt.

Nachdem die jungen Sterne in einer großen Wolke aus kaltem, molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen sie den Staub in ihrer Umgebung auf und erzeugen so das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess werden als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet. Sie sind vor den Augen optischer Teleskope verborgen. Hier sind sie in den kompakten, rötlichen Nebel eingebettet.

Wenn man die Region im alles durchdringenden Infrarotlicht genau untersucht, kommen Sterne zum Vorschein, die noch entstehen oder neu entstanden sind. Ihr durchschnittliches Alter wird auf etwa 300.000 Jahre geschätzt. Das ist extrem jung, verglichen mit dem Alter der Sonne von etwa fünf Milliarden Jahren.

Der markante rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel, er leuchtet im Sternenlicht, das vom Staub gestreut wird. Diese Ansicht von WISE ist fast zwei Grad breit, das entspricht in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke etwa 14 Lichtjahre.

Zur Originalseite

NGC 6384: die Spirale hinter den Sternen

In der Bildmitte ist das Zentrum der Galaxie NGC 6384 im Sternbild Schlangenträger, es hat einen schwach ausgeprägten Balken und ist von eng gewundenen Spiralarmen umgeben.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: Das Universum ist voller Galaxien. Doch um sie zu sehen, müssen Astronominnen und Astronomen hinter die Sterne unserer Milchstraße blicken. Nehmen wir zum Beispiel diese farbige Teleskopansicht der Spiralgalaxie NGC 6384, die etwa 80 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) liegt. In dieser Entfernung ist NGC 6384 ungefähr 150.000 Lichtjahre breit.

Das scharfe Bild zeigt Details in den fernen blauen Spiralarmen und im gelblichen Kern der Galaxie. Doch die Einzelsterne im Bild liegen allesamt im nahen Vordergrund, weit innerhalb unserer Galaxis. Die helleren Milchstraßensterne zeigen deutliche Lichtkreuze oder Beugungsspitzen, die vom Teleskop stammen.

Zur Originalseite