Der Dunkle Fluss zu Antares

Von links strömen dunkle Staubbahnen vor einem dicht gedrängten Hintergrund aus Sternen zu einer bunten Ansammlung aus Nebeln und Sternen auf der rechten Seite. Blaue, rote und gelbe Nebel werden von einem weißen Kugelsternhaufen ergänzt.
Die Region ist als Rho-Ophiuchi-Wolke bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings

Eine dunkle Wolke verbindet den Pfeifennebel mit der farbigen Region beim hellen Stern Antares. Es ist der sogenannte Dunkle Fluss, der vom linken Bildrand ausströmt. Seine trübe Erscheinung stammt von Staub, der das Sternenlicht im Hintergrund abdeckt, obwohl der Dunkelnebel hauptsächlich Wasserstoff und molekulares Gas enthält.

Der Rote Überriese Antares ist von Staub umgeben. Er erzeugt einen ungewöhnlich hellen gelblichen Reflexionsnebel. Darüber befindet sich der helle, blaue Doppelstern Rho Ophiuchi. Er ist in einen bläulichen Reflexionsnebel gehüllt. Auch rote Emissionsnebel sind in der Region verteilt.

Der Kugelsternhaufen M4 liegt rechts neben Antares. In Wahrheit befindet er sich weit hinter den bunten Wolken. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt, der Dunkle Fluss ist nur etwa 500 Lichtjahre entfernt. Die farbige Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Teleskopbildern. Das Bildfeld im Sternbild Skorpion ist am Himmel fast 10 Grad breit. Das entspricht 20 Vollmondbreiten.

APOD im Fediversum auf Mastodon

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Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngefüllten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, es ist eine Molekülwolke, die die Sterne dahinter versteckt.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Diese Stelle wurde früher für ein Loch im Himmel gehalten. Heute ist sie als dunkle Molekülwolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht der dahinter liegenden Sterne.

Wegen der gespenstisch dunklen Umgebung gehört das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) zählt zu den interessantesten dunklen Absorptionsnebeln. Es ist die oben abgebildete Barnard 68. Dass man in der Mitte keine Sterne sieht, lässt den Schluss zu, dass Barnard 68 relativ nahe ist. Laut Messungen ist sie etwa 500 Lichtjahre entfernt. Sie hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Wir wissen nicht genau, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen. Doch wir wissen, dass in diesen Wolken wahrscheinlich neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass Barnard 68 womöglich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. In Infrarot kann man durch die Wolke hindurchblicken.

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Der Tag danach auf dem Mars

Links ist der helle, rote Planet Mars. Rechts oben ist der Komet Siding Spring kaum zu sehen. Sein Schweif zeigt zum hellen Planeten. Rechts oben leuchtet der bläuliche Stern 51 Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Der 31. Oktober 1938 war der Tag nach der Ankunft der Marsianer auf dem Planeten Erde, und alles war ruhig. Berichte von der Invasion entpuppten sich als Teil eines Halloween-Hörspiels. Es war eine inzwischen berühmte Sendung, deren Handlung frei nach H. G. Wells‘ Science-Fiction-Roman „Der Krieg der Welten“ verläuft.

Auf dem Mars war der 20. Oktober 2014 der Tag nach seiner engen Begegnung mit dem Kometen Siding Spring, und es war ebenfalls ruhig. Das hier ist keine Ente. Der Komet kam tatsächlich etwa 140.000 Kilometer an den Mars heran. Das ist ungefähr ein Drittel der Entfernung Erde-Mond.

Die Raumsonden und Fahrzeuge der Erde im Marsorbit und auf der Oberfläche berichteten von keinem Unheil. Sie waren an vorderster Front, als der Besucher aus dem äußeren Sonnensystem vorüberzog.

Dieser farbige Schnappschuss entstand mit einem Teleskop. Er zeigt mehr als 2 Grad im Sternbild Schlangenträger und unsere Sicht auf den Mars am Tag nach der Begegnung. Rechts oben steht der bläuliche Stern 51 Ophiuchi. Der Komet entfernt sich gerade vom hellen Glanz des Roten Planeten.

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Rho Ophiuchi im Weitwinkelfeld

Rechts oben ist ein bunt schillernder Nebel, der rot, blau und gelb schimmert. Links sind einige rote Nebel, unten ist ein blauer Reflexionsnebel, der an einen Pferdekopf erinnert. Auch ein weißer Kugelsternhaufen ist im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Die Wolken um das Sternsystem Rho Ophiuchi gehören zu den nächstliegenden Sternbildungsregionen. Rho Ophiuchi ist ein Doppelsternsystem. Es liegt in der hellen Region rechts im Bild. Das Sternsystem ist nur 400 Lichtjahre entfernt. Es liegt in einer farbigen Umgebung. Zu dieser gehören ein roter Emissionsnebel und viele hell- und dunkelbraune Staubbahnen.

Rechts über dem System aus Molekülwolken um Rho-Ophiuchi leuchtet der gelbe Stern Antares. Zufällig liegt in derselben Sichtlinie der weit entfernte Kugelsternhaufen M4 zwischen Antares und dem roten Emissionsnebel.

Am unteren Bildrand liegt IC 4592, der blaue Pferdekopfnebel. Das blaue Leuchten um das Auge des Pferdekopfes, aber auch um andere Sterne im Bild sind Reflexionsnebel. Sie bestehen aus feinem Staub. Links oben ist ein spitzwinkeliger Reflexionsnebel. Er ist als Sharpless 1 katalogisiert. Der helle Stern in der Nähe des Staubwirbels liefert das Licht, das den umgebenden Reflexionsnebel beleuchtet.

Die meisten Strukturen sind mit einem kleinen Teleskop in den Sternbildern Schlangenträger, Skorpion und Schütze zu sehen. Doch die oben gezeigten komplexen Details erkennt man nur auf einer lang belichtenden Aufnahme.

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IC 4603: Reflexionsnebel im Schlangenträger

Blauer Staub und dunkle Fasern bedecken das Bild wie ein impressionistisches Gemälde. Rechts leuchten Sterne aus dem Inneren der Staubwolke und färben die Wolke rot.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Olsen

Warum erinnert dieses Bild eines Sternfeldes an ein impressionistisches Gemälde? Der Effekt entsteht nicht durch digitale Tricks, sondern durch große Mengen an interstellarem Staub. Dieser besteht aus winzigen, kohlenstoffreichen Klümpchen. Sie sind ähnlich groß wie Zigarettenrauch und stammen häufig aus den äußeren Schichten der Atmosphären großer, junger Sterne.

Der Staub wird verteilt, wenn der Stern vergeht. Die Klümpchen wachsen, wenn in der interstellaren Materie Dinge daran kleben bleiben. Dichte Staubwolken sind für sichtbares Licht undurchsichtig. Sie können Sterne, die dahinter liegen, ganz verbergen.

Bei Wolken, die weniger dicht sind, zählt die Eigenschaft von Staub, der bevorzugt blaues Sternenlicht reflektiert. Dadurch blüht das blaue Licht der Sterne quasi auf und markiert den umgebenden Staub. Nebelartige Gasemissionen leuchten meist in rotem Licht am hellsten. So können Regionen entstehen, die aussehen, als wären sie auf der Leinwand eines Künstlers entstanden.

Das Bild zeigt die Mitte des Nebels IC 4603 im Sternbild Schlangenträger. Er umgibt den hellen Stern SAO 184376 (8. Größenklasse), der hauptsächlich den blauen Reflexionsnebel beleuchtet. IC 4603 steht in der Nähe des sehr hellen Sterns Antares (1. Größenklasse) im Sternbild Skorpion.

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Rosettas Zielkomet

Das animierte GIF entstand aus 9 Bildern. Es zeigt, wie der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko durch das Sternbild Schlangenträger wandert, vorbei am Kugelsternhaufen M107.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS OSIRIS-Team

Die Raumsonde Rosetta fotografierte diese interessante Serie aus 9 Bildern von 27. März bis 4. Mai. Damals näherte sie sich ihrem Zielkometen von 5 auf 2 Millionen Kilometer. Die Bildserie zeigt, wie der periodische Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko vor dem Hintergrund der Sterne im Schlangenträger und am Kugelsternhaufen M107 vorbeizieht.

Tschurjumow-Gerassimenko wandert alle 6,5 Jahre seine Bahn entlang. Nächstes Jahr erreicht er die größte Annäherung an die Sonne. Am Ende der Bildfolge sieht man sogar die sich entfaltende Koma des Kometen. Sie reicht etwa 1300 km in den Raum hinaus.

Rosettas Rendezvous mit dem Kometenkern ist für Anfang August geplant. Der Kern ist eindeutig aktiv. Er ist etwa 4 Kilometern groß und bildet eine staubhaltige Koma. Sein schmutziges Eis beginnt im Sonnenlicht zu sublimieren. Der Kontakt von Rosettas Landesonde mit der Oberfläche des Kerns ist für November geplant.

Meteorjagd heute Nacht: Sucht nach Camelopardaliden

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Komet Lovejoy über der Chinesischen Mauer

Auf einem Gebirge windet sich die Chinesische Mauer. Darüber leuchten am Himmel in der Dämmerung Komet Lovejoy und der Stern Ras Alhague im Schlangenträger.

Bildcredit und Bildrechte: Jiajie Zhang

Komet Lovejoy (C/2013 R1) verblasst schon, weil er ins äußere Sonnensystem zurückkehrt. Doch er schmückt immer noch den Himmel über dem Planeten Erde. Der Komet ist eine zarte Erscheinung in Ferngläsern und kleinen Teleskopen.

Das Relikt aus den Entwicklungsjahren des Sonnensystems wurde am 12. Jänner in der Morgendämmerung zwischen den Sternen im Schlangenträger (Ophiuchus) fotografiert. Nahe beim Kometen leuchtet der helle Stern Alpha Ophiuchi. Er ist auch als Ras Alhague bekannt, das ist der arabische Begriff für „Kopf des Schlangensammlers“.

Die gewundene Form darunter ist die antike Chinesische Mauer beim Panlongshan-Abschnitt nordöstlich von Peking. Panlongshan wird mit „Eingerollter Drache“ übersetzt. Die Szenerie wurde mit Digitalkamera und Teleobjektiv nacheinander auf zwei Aufnahmen fotografiert. Die Bilder wurden kombiniert. So wirken der Vordergrund und der Himmel in der Dämmerung natürlich.

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Die farbenprächtigen Wolken von Rho Ophiuchi

Um den Stern Rho Ophiuchi leuchten Nebel in vielen Farben. Dunkle Staubwolken bilden dazwischen Ranken. Der Kugelsternhaufen M4 ist nur zufällig im selben Bildfeld, er ist viel weiter entfernt als die Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Die vielen spektakulären Farben der Rho-Ophiuchi-Wolken zeigen unterschiedliche Prozesse. Die blauen Regionen leuchten vorwiegend in reflektiertem Licht. Das blaue Licht des Sterns Rho Ophiuchi und nahe gelegener Sterne wird von diesen Teilen des Nebels wirksamer reflektiert als rotes Licht. Der Tageshimmel der Erde erscheint aus dem gleichen Grund blau.

In den roten und gelben Regionen leuchten vorwiegend die Emissionen von atomaren und molekularen Gasen im Nebel. Licht von nahe gelegenen blauen Sternen – sie sind energiereicher als der helle Stern Antares – stößt Elektronen aus dem Gas. Wenn sich die Elektronen wieder mit dem Gas verbinden, leuchtet es.

Die dunkelbraunen Regionen bestehen aus Staubkörnchen, die in jungen Sternatmosphären entstehen. Sie verdecken das Licht, das hinter ihnen abgestrahlt wird. Die Rho-Ophiuchi-Sternwolken sind viel näher als der Kugelsternhaufen M4. Er ist links unten zu sehen. Die Wolken leuchten sogar viel farbiger, als Menschen sie sehen können. Sie strahlen Licht in jeder Wellenlänge von Radio- bis Gammastrahlen ab.

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