Im Schatten der Saturnringe

Von rechts ragt Saturn riesig ins Bild, das rechts an seinem Terminator endet. Die Wirbelstürme und Wolkenbänder sind in zarten blauen und gelben Farbtönen hervorgehoben. Die Ringe verlaufen schräg als dünne Linie durchs Bild, die Schatten fallen breit nach unten auf den Planeten. Mitten über den Ringen ist der wolkenbedeckte Mond Titan.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute/J. Major

Der von Menschen gebaute Roboter, der um Saturn kreist, hat wieder eine fantastische Ansicht geschickt. Es ist natürlich die Raumsonde Cassini. Zu den neuen, beeindruckenden Ansichten zählen ein heller Mond, dünne Ringe, sonderbar gebrochene Wolken und gekrümmte Schatten.

Titan ist Saturns größter Mond. Er wirkt oben strukturlos braun, weil er ständig von dichten Wolken bedeckt ist. Die Saturnringe sind eine dünne Linie, weil sie so flach sind und fast exakt von der Seite abgebildet wurden. Details der Saturnringe erkennt ihr daher am besten im dunklen Ringschatten, der auf die Wolkenoberflächen des Riesenplaneten fällt.

Weil die Ringteilchen in der gleichen Ebene wie Titan kreisen, spießen sie scheinbar den Mond auf. Oben auf Saturn sind viele Details in den Wolken zu sehen, zum Beispiel Farbflecken in den langen, hellen Bändern. Das lässt Störungen in Windströmen vermuten, die in großer Höhe auftreten.

Aktuelle präzise Messungen, wie stark Titan verformt wird, während er um Saturn kreist, zeigen, dass es tief unter der Oberfläche gewaltige Ozeane aus Wasser geben könnten.

Zur Originalseite

Saturnlaterne

Der Planet Saturn leuchtet rechts unten grün, links oben scheint er von innen heraus rot zu leuchten. Rechts oben sind die Schatten der Ringe zu sehen, die Ringe selbst sind der waagrechte dünne Strich in der Mitte.

Bildcredit: VIMS-Team, U. Arizona, ESA, NASA

Der Gasriese Saturn ist für sein helles Ringsystem und zahlreiche Monde bekannt. Auf diesem Falschfarbenbild der Raumsonde Cassini sieht er seltsam und ungewohnt aus. Auf diesem Mosaik des Visuellen und Infrarot-Spektrometers VIMS sind seine berühmten Ringe sogar fast unsichtbar, weil man sie von der Seite zu sieht. Sie verlaufen durch die Bildmitte.

Der auffälligste Kontrast im Bild verläuft am Terminator. Das ist die Grenze zwischen Tag und Nacht. Rechts auf der Tagseite ist sichtbares Sonnenlicht in blaugrünen Farbtönen zu sehen, es wird von Saturns Wolkenoberflächen reflektiert.

Links jedoch, auf der Nachtseite, dringt abseits vom Sonnenlicht die Infrarotstrahlung als laternenartiges Leuchten aus dem warmen Inneren des Planeten. Es und zeigt die Silhouetten von Strukturen in Saturns tieferen Wolkenschichten. Das Infrarotleuchten dringt auch aus dem breiten Schatten, den die Saturnringe auf die obere Planetenkugel werfen.

Zur Originalseite

Ein naher Vorbeiflug am Saturnmond Dione

Links füllt der Saturnmond Dione ein Drittel vom Bild. Dione ist von vielen Kratern überzogen, wir sehen nur einen Teil des Mondes. Im Hintergrund verlaufen diagonal die Saturnringe, gespickt von den kleinen Monden Epimetheus und Prometheus.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Was schwebt da neben Dione? Die Roboter-Raumsonde Cassini flog Ende letzten Jahres näher als je zuvor an den Saturnmond Dione heran. Dabei fotografierte sie dieses Weitwinkelbild. Es zeigt Dione, die Saturnringe und die beiden kleinen Monde Epimetheus und Prometheus.

Der Mond Dione ist 1100 Kilometer groß. Dieses Bild zeigt den Teil seiner schneeweißen Oberfläche, der von zahllosen Kratern bedeckt ist. Hinten seht ihr, wie dünn die Saturnringe sind, und wie dunkel die Oberfläche des kleineren Mondes Epimetheus. Das Bild entstand, als Cassini nur etwa 100.000 Kilometer vom großen Eismond entfernt war.

Ein weiterer geplanter Meilenstein von Cassinis Forschungsreise bei Saturn und seinen Monden ist der für morgen geplante Vorbeiflug an Titan. Im Juni soll die ferne Erde abgebildet werden, wenn die Raumsonde hinter Saturn vorbeizieht.

Galerie: Bilder der Finsternis von gestern
Zur Originalseite

Saturnmond Helene in Farbe

Der Mond im Bild wirkt schwarz-weiß, doch es ist ein Farbbild. Der Mond Helene hat eine eigenartige, geriffelte, teils glatte Oberfläche mit wenigen Kratern.

Bildcredit: NASA/JPL/SSI; Farbkomposit: Daniel Machácek

Seine Farben sind kaum wahrnehmbar. Der Saturnmond Helene ist bei jedem Licht betrachtet ein Rätsel. Der Mond wurde letzten Juni beispiellos detailreich abgebildet, als die Roboter-Raumsonde Cassini, die um Saturn kreist, in einem Abstand von weniger als einem Erddurchmesser an dem winzigen Mond vorbeifegte.

Es gibt auch übliche Krater und Hügel auftreten, doch dieses Bild zeigt Regionen, die ungewöhnlich glatt und gestreift wirken. Planetenforschende suchen auf diesen detailreichen Bildern von Helene nach Hinweisen über den Ursprung und die Entwicklung dieses Eisbergs.

Helene hat einen Durchmesser von 30 Kilometern. Sie ist auch deshalb ungewöhnlich, weil sie Saturn knapp vor dem großen Mond Dione umkreist. Damit ist sie einer von nur vier uns bekannten Saturnmonden, die einen gravitativ stabilen Lagrangepunkt besetzen.

Zur Originalseite

Sechs Monde Saturns

Der Ringplanet Saturn ist von unten zu sehen. Seine Oberfläche ist von ockerfarbenen Wolkenbändern überzogen. Im Bild sind seine sechs hellsten Monde verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rafael Defavari

Wie viele Monde hat Saturn? Bisher wurden 62 entdeckt, der Kleinste davon ist nicht einmal einen Kilometer groß. Dieses gestochen scharfe Saturn-Familienporträt vom 9. März zeigt sechs seiner größten Monde.

Titan ist größer als der Erdmond und sogar ein bisschen größer als Merkur. Er hat einen Durchmesser von 5150 Kilometern und steht links unten in der Reihe. Rechts daneben sind Mimas, Tethys, [Saturn], Enceladus, Dione und ganz rechts Rhea im Bild verteilt. Titan war Saturns erster bekannter natürlicher Satellit. Er wurde 1655 von dem niederländischen Astronomen Christiaan Huygens entdeckt. Der zuletzt entdeckte Mond mit der vorläufigen Bezeichnung S/2009 S1 2009 wurde vom Cassini-Team für wissenschaftliche Bildgebung entdeckt.

Heute Nacht erreicht Saturn seine Opposition gegenüber der Sonne am Himmel der Erde. Die Opposition bietet den besten Teleskopblick auf den Ringplaneten und seine Monde.

Zur Originalseite

Zodiakallicht-Panorama

Das Panorama umfasst 360 Grad und reicht von Horizont zu Horizont. Quer durch die Mitte verläuft das Zodiakallicht. Die Milchstraße verläuft links und rechts gekrümmt diatonal im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (UM FSI, Technische Universität Brünn), Shadia Habbal (IfA, Univ. von Hawaii)

Dieses 360-Grad-Panorama reicht vom östlichen bis zum westlichen Horizont. Es folgt dem Band des Zodiakallichtes in der ekliptischen Ebene des Sonnensystems. Das blasse Zodiakallicht entsteht durch Staub, der Sonnenlicht streut. Es spannt die elementare Koordinatenebene der Himmelskugel auf, die dem scheinbaren Pfad der Sonne am Himmel in einem Jahr entspricht. Dieser Pfad ist die Erdbahnebene.

Das faszinierende Panorama ist ein Mosaik aus Bildern, die in einer einzigen Nacht zwischen Abend- und Morgendämmerung an zwei Orten auf dem Mauna Kea fotografiert wurden. Die Lichter von Hilo auf Hawaii leuchten am linken östlichen Horizont, das Subaru- und das Keck-Zwillingsteleskop stehen rechts am westlichen Horizont.

In dieser gut gewählten mondlosen Nacht strahlte die Venus als Morgenstern knapp über dem östlichen Horizont, und Saturn stand fast in Opposition. Saturn ist in die Aufhellung des Zodiakalbandes getaucht, die als Gegenschein bezeichnet wird. Der Gegenschein liegt bei 180 Grad Länge. Er ist also auf der Ekliptik eine Winkeldistanz von 180 Grad von der Sonne entfernt.

In der Mosaikprojektion verläuft die Ebene unserer Milchstraße in einem Winkel, der das waagrechte Band des Zodiakallichtes über den beiden Horizonten kreuzt. Die Nebel, Sterne und Staubwolken im gewölbten galaktischen Zentrum gehen im Osten auf.

Zur Originalseite

Saturn beleuchtet Enceladus von hinten

Der Mond Enceladus ist etwas größer als das Bild. Rechts ist seine von der Sonne beleuchtete Sichel. Die dunkle Seite ist ebenfalls beleuchtet, und zwar von Sonnenlicht, das von Saturn reflektiert wurde. In der Dunkelheit sind lange Gräben und Spalte erkennbar.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA; Farbkomposit: Gordan Ugarkovic

Dieser Mond glänzt im Licht seines Planeten. Genauer gesagt wird ein großer Teil des Mondes Enceladus auf diesem Bild von Sonnenlicht beleuchtet, das zuerst vom Planeten Saturn reflektiert wurde. Daher leuchtet der normalerweise schneeweiße Mond in der goldenen Farbe von Saturns Wolkenoberflächen.

Ein Großteil der Beleuchtung kommt von links. Daher wirft ein Labyrinth aus Furchen rechts neben der Bildmitte deutliche Schatten. Die kilometertiefe Schlucht Labtayt Sulci befindet sich darunter. Die helle, schmale Sichel rechts ist der einzige Teil von Enceladus, der direkt von der Sonne beleuchtet wird.

Dieses Bild wurde letztes Jahr von der Roboter-Raumsonde Cassini bei einem nahen Vorbeiflug an dem rätselhaften Mond fotografiert. Wenn man den unteren Teils des digital geschärften Bildes genau betrachtet, sieht man Schwaden von Eiskristallen. Sie stammen möglicherweise aus einem Ozean unter der Oberfläche.

Zur Originalseite

Saturns bemalter Mond Iapetus

Der Saturnmond Iapetus ist hell wie Eis, er füllt fast das ganze Bild. Unten ist ein riesiger Krater mit Zentralberg, rechts ist er dunkel befleckt oder beschmutzt.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Was geschieht mit Saturns Mond Iapetus? Riesige Bereiche dieser seltsamen Welt sind dunkel wie Kohle, andere wiederum hell wie Eis. Die Zusammensetzung des dunklen Materials ist nicht bekannt, doch Infrarotspektren zeigen, dass es vielleicht einige dunkle Arten von Kohlenstoff enthält.

Iapetus hat außerdem einen ungewöhnlichen Grat am Äquator. Er sieht damit wie eine Walnuss aus. Der Mond wirkt wie bemalt. Um ihn besser zu untersuchen, lenkte die NASA 2007 die Roboter-Raumsonde Cassini in einem Abstand von weniger als 2000 Kilometer daran vorbei. Oben ist der Mond aus einer Höhe von etwa 75.000 Kilometern zu sehen. Cassinis Flugbahn ermöglichte beispiellose Bilder der Halbkugel von Iapetus, die immer nachzieht.

Im Süden ist ein riesiger Einschlagskrater. Er ist gewaltige 450 Kilometer groß und liegt anscheinend über einem älteren Krater, der ähnlich groß ist. Das dunkle Material ummantelt immer mehr von Iapetus‚ Ostseite und verdunkelt Krater und Hochland. Genaue Untersuchungen zeigen, dass die dunkle Beschichtung, die hauptsächlich am Äquator des Mondes vorkommt, weniger als einen Meter dick ist. Die führende Hypothese besagt, dass das dunkle Material aus Schmutz besteht, der übrig bleibt, wenn das relativ warme, verunreinigte Eis sublimiert.

Ursprünglich könnte die Beschichtung mit dunklem Material von Meteoriten stammen, die auf anderen Monden Material freisetzten. Auf diesem und weiteren Bildern von Cassinis Vorbeiflug an Iapetus wird nach weiteren klaren Hinweisen gesucht.

Zur Originalseite