Saturns wirbelnde Wolkenlandschaft

Saturns Nordpol rückte 2012 ins Sonnenlicht. Hier befindet er sich an der Licht-Schatten-Grenze, dem Terminator. In der Mitte ist ein dunkelroter runder Strudel, außen herum verläuft eine sechsseitige Sturmstruktur. Rechts oben leuchten die Saturnringe in hellem Blau.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Weitwinkelkamera der Raumsonde Cassini schickte Ende 2012 ihre ersten Ansichten von Saturns hohem Norden, die von der Sonne beleuchtet wurden. Dazu gehört dieses faszinierende Falschfarbenbild vom Nordpol des Ringplaneten. Das Komposit entstand aus Bilddaten im nahen Infrarot. Die niedrigen Wolken sind rot gefärbt und hohen grün. Daher wirkt Saturns Wolkenlandschaft sehr lebhaft.

Der orkanartige Sturm am Nordpol ist in irdischen Maßstäben gewaltig tief, rot und etwa 2000 Kilometer groß. Die Wolken am äußeren Rand rasen mit mehr als 500 Kilometern pro Stunde. Der große, gelblich-grüne sechsseitigen Strahlstrom ist als Hexagon bekannt. In seinem Inneren wirbeln auch andere atmosphärische Strudel. Die Bögen der augenfälligen Ringe des Planeten leuchten in hellem Blau. Sie verlaufen rechts über den Wolkenoberflächen.

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Der Mond bedeckt Saturn

Links unten ist ein Teil des Mondes zu sehen. Diagonal durchs Bild verläuft der Terminator. Rechts oben verschwindet Saturn gerade zur Hälfte hinter dem dunklen Mondrand.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Di Nallo

Was ist mit der Hälfte von Saturn passiert? Nichts weiter. Es kam bloß der Erdmond dazwischen. Rechts oben sieht man, wie Saturn teilweise vom dunklen Rand des Mondes bedeckt wird. Auch der Mond ist nur zum Teil von der Sonne beleuchtet. Dieses Jahr führten die Bahnen von Mond und Saturn dazu, dass der Ringplanet ungewöhnlich oft in der Sichtlinie hinter dem größten Begleiter der Erde lag.

Technisch gesehen ist oben eine Bedeckung zu sehen. Sie wurde bei so einer fotogenen Ausrichtung in der argentinischen Stadt Buenos Aires fotografiert. Die Bedeckung ereignete sich Anfang letzter Woche. Man sah sie mit bloßem Auge, besser aber mit einem Fernglas.

2014 bedeckt unser Mond noch viermal Saturn. Die nächste Finsternis findet am 4. August in Australien statt. Danach gibt es eine Bedeckung am 31. August, die nachts in Westafrika zu sehen ist, aber auch tagsüber in einem Großteil von Nordostamerika. (Anm.: In Europa ist am 25. Oktober eine Saturnbedeckung zu sehen.)

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Dauerhafte Saturn-Polarlichter

Drei Bilder zeigen Saturn schräg von unten, sie sind zu einem Komposit kombiniert. Am Südpol leuchten blaue Polarlichter.

Bildcredit: J. Clarke (Boston U.) und Z. Levay (STScI), ESA, NASA

Sind Saturns Polarlichter ähnlich wie jene auf der Erde? Um diese Frage zu beantworten, beobachteten das Weltraumteleskop Hubble und die Raumsonde Cassini gleichzeitig Saturns Südpol, als sich Cassini im Jänner 2004 dem Gasriesen näherte. Hubble fotografierte Bilder im Ultraviolettlicht. Gleichzeitig zeichnete Cassini Radio-Emissionen auf und beobachtete den Sonnenwind.

Wie auf der Erde bilden Saturns Polarlichter ganze oder unvollständige Ringe um die Magnetpole. Doch anders als auf der Erde bestehen Saturns Polarlichter nicht nur Minuten, sondern Tage. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen in die Atmosphäre eintreten. Doch Saturns Polarlichter werden anscheinend stärker vom Sonnenwind moduliert als die Polarlichter auf Jupiter oder auf der Erde.

Die Bildfolge zeigt drei Hubblebilder von Saturn, die im Abstand von je drei Tagen fotografiert wurden.

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Waterton-Lake-Finsternis

Über einem Gewässer und hinter spitz aufragenden Bergen wandert ein helles Himmelslicht, das in der Mitte dämmrig rot leuchtet. Es ist der Mond im Laufe einer totalen Mondfinsternis.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka / TWAN / www.blue-moon.ca

Die Bildserie einer totalen Mondfinsternis entstand am 15. April. Sie blickt nach Süden über den eisigen Waterton Lake im kanadischen Waterton-Lakes-Nationalpark in Alberta. Am fernen Horizont stehen die Gipfel des Glacier-Nationalparks in den USA.

Alle 10 Minuten dokumentierte ein Bild die Mondposition und Finsternisphase. Die Finsternis wanderte von links nach rechts über die zerklüfteten Berge und die Lichter von Waterton. Die Abfolge zeigt effektvoll die Totalitätsphase der Finsternis. Sie dauerte etwa 80 Minuten.

Um 270 v. Chr. vermaß der griechische Astronom Aristarch von Samos die Dauer von Mondfinsternissen. Das tat er ohne den Vorteil digitaler Uhren und Kameras. Doch er fand mithilfe der Geometrie eine einfache, aber genaue Methode, wie er anhand der Finsternisdauer die Mondentfernung in Erdradien berechnen konnte.

Diese aktuelle Finsternisserie zeigt auch die Positionen des Mars (rechts über dem Mond) und des hellen Sterns Spica bei der geröteten Mondscheibe. Saturn ist links darunter.

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Saturn in Blau und Gold

Saturn ist fast halb beleuchtet. Die Ringe verlaufen senkrecht im Bild und sind kaum zu sehen. Sie werfen ihre Schatten nach rechts auf die blaue Nordhalbkugel. Rechts leuchtet Saturn golden.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Warum ist Saturn teilweise blau? Dieses Bild von Saturn zeigt etwa das, was ein Mensch sehen würde, der knapp über der riesigen Ringwelt schwebt. Die Roboter-Raumsonde Cassini fotografierte das Bild im März 2006. Cassini umkreist derzeit Saturn.

Die majestätischen Saturnringe sind hier nur als senkrechte Linie direkt sichtbar. Doch sie zeigen ihre komplexe Struktur in den dunklen Schatten, die sie links im Bild werfen. Der Saturnmond Enceladus, der Fontänen aus Eiskristallen speit, ist nur zirka 500 Kilometer groß. Er ist die Beule in der Ringebene.

Manchmal wirkt Saturns Nordhalbkugel teilweise blau. Der Grund ist derselbe, aus dem der irdische Himmel blau erscheint: Die Moleküle in den wolkenlosen Teilen der Atmosphären beider Planeten streuen blaues Licht stärker als rotes. Wenn man tief in Saturns Wolken hineinblickt, überwiegt der natürliche goldene Farbton.

Warum der südliche Saturn nicht denselben blauen Farbton hat, ist nicht bekannt. Eine Hypothese vermutet, dass die Wolken dort höher hinaufreichen. Wir wissen auch nicht, warum Saturns Wolken golden gefärbt sind.

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Raumsonde Cassini kreuzt Saturns Ringebene

Über den Planeten Saturn verläuft eine dünne blaue Linie, das sind die berühmten Ringe. Auf der Linie sind zwei kleine Monde erkennbar. Oben werfen die Ringe Schatten auf den Planeten.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Wenn das Saturn ist, wo sind dann die Ringe? Galileo beobachtete 1612, wie Saturns „Anhängsel“ verschwanden. Doch er verstand nicht, warum. Später, aber noch im selben Jahrhundert, erkannte man, dass Saturns ungewöhnliche Ausstülpungen Ringe sind, und dass sie scheinbar verschwinden, wenn die Erde die Ringebene kreuzt. Dann sind die Ringe von der Seite sichtbar. Die Saturnringe liegen in eine Ebene, die proportional viel dünner ist als eine Rasierklinge.

Auch die Roboter-Raumsonde Cassini kreuzt die Ebene der Saturnringe. Beim Kreuzen der Ebene entstand einer Serie von Bildern. Der interessierte spanische Amateur Fernando Garcia Navarro wählte aus dem enormen Onlinearchiv von Cassinis Rohbildern eines vom Februar 2005.

Das eindrucksvolle Ergebnis ist ein digital beschnittenes Bild in charakteristischen Farben. Saturns dünne Ringebene erscheint blau, die Bänder und Wolken in Saturns oberer Atmosphäre sind goldfarben. Details der Saturnringe sind in den hohen, dunklen Schatten im oberen Teil des Bildes erkennbar. Monde erscheinen als Beulen in den Ringen.

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Vom Kreuz des Nordens zum Kreuz des Südens

An einem farbenprächtigen Himmel wölbt sich die Milchstraße mit dicken Staubbahnen in der Mitte. Am Horizont leuchten einige orangefarbene Lichter, unter der Milchstraße sind Mond, Merkur, Venus und Saturn.

Bildcredit und Bildrechte: Nicholas Buer

Eine Straße verbindet das Kreuz des Nordens mit dem Kreuz des Südens. Doch man sieht sie nur, wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Die Straße ist das zentrale Band der Milchstraße. Der passende Ort war hier der dunkle Laguna Cejar im Salar de Atacama. Er liegt im Norden von Chile. Die richtige Zeit war Anfang Oktober, kurz nach Sonnenuntergang.

Das Bild zeigt viele Himmelswunder: Den hellen Mond im Bogen der Milchstraße. Die Venus knapp über dem Mond. Saturn und Merkur knapp unter dem Mond. Ganz links zwei Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Rotes Nachthimmellicht links am Horizont. Die Lichter kleiner Städte an mehreren Orten am Horizont.

Das Panoramas wurde aus 30 Bildern erstellt. Man möchte meinen, es eine wäre eine beschauliche Erfahrung gewesen. Doch dafür hätte man Ohrstöpsel gebraucht, um das ständige Kreischen wilder Esel auszublenden.

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Im Schatten Saturns

Saturn ist im Gegenlicht der Sonne abgebildet. Eine beschriftete Version zeigt die Positionen von Mars, Venus, Erde und Mond.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Im Schatten Saturns treten unerwartete Naturwunder zutage. Die Roboter-Raumsonde Cassini umkreist derzeit Saturn. Sie zog zu Beginn des Jahres in den Schatten des Riesenplaneten und blickte zur abgedunkelten Sonne. Cassini zeigte einen einzigartigen, gefeierten Anblick.

Als Erstes ist die Nachtseite Saturns zu sehen. Sie wird teilweise von seinem majestätischen Ringsystem reflektiert. Saturns ausgedehntes Ringsystem erscheint so majestätisch wie immer, sogar aus dieser seltsamen Perspektive. Viele der Ringteile leuchten nur als irreguläre Sicheln. Auf diesem Bild in natürlichen Farben streuen sie Sonnenlicht zu Cassini.

Auch mehrere Monde und Ringmerkmale sind erkennbar. Saturns E-Ring wirkt relativ markant. Das ist jener Ring, der durch die ungewöhnlichen Eisfontänen des Mondes Enceladus entsteht, nämlich der äußerste, oben sichtbare Ring.

Links oben stehen in die weit entfernten Planeten Mars und Venus. Rechts unten ist der vielleicht erstaunlichste Anblick von allen: Es ist der beinahe unsichtbare, blassblaue Punkt der Erde. Fast übersieht man ihn.

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