Die Staubsäulen im Carinanebel

Das Bild zeigt eine Staubsäule im Carinanebel. Von links unten ragt ein seltsames Monster ins Bild. Aus seinem Kopf strömen links und rechts helle Strahlen.

Bildcredit: NASA, ESA, N. Smith (U. California, Berkeley) et al. und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Im Kopf dieses interstellaren Monsters befindet sich ein Stern. Er zerstört langsam dieses Untier. Das Monster ist eigentlich eine leblose Säule aus Gas und Staub. Sie ist länger als ein Lichtjahr. Der Stern ist durch den dunklen Staub unsichtbar und bricht teilweise hervor, indem er energiereiche Teilchenstrahlen ausstößt.

Ähnliche epische Kämpfe werden im ganzen Carinanebel NGC 3372 ausgetragen. Am Ende gewinnen die Sterne. Sie zerstören in den nächsten 100.000 Jahren ihre Säulen der Sternbildung und enden als neuer offener Sternhaufen. Die rötlichen Punkte sind neu entstandene Sterne, die sich bereits von ihrem Geburtsmonster befreit haben.

Dieses Bild ist nur ein kleiner Teil eines sehr detailreichen Panoramamosaiks des Carinanebels. Es wurde 2007 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Sternstrahlen sind sogenannte Herbig-Haro-Objekte.

Wie ein Stern Herbig-Haro-Strahlen ausstößt, wird weiterhin erforscht. Wahrscheinlich gehört eine Akkretionsscheibe dazu, die um einen Zentralstern wirbelt. Ein zweiter eindrucksvoller Herbig-Haro-Strahl ist am unteren Rand eines größeren Bildes zu sehen.

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M16: Säulen der Schöpfung

Das Hubble-Bild wurde berühmt als die Säulen der Schöpfung oder Sternbildung. Drei unterschiedlich lange Staubsäulen zeichnen sich dunkel vor türkisblauen leuchtenden Nebeln ab.

Bildcredit: J. Hester, P. Scowen (ASU), HST, NASA

Es ist eines der berühmtesten Bilder der 1990er-Jahre. Dieses Bild entstand 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble. Es zeigt erodierende gasförmige Globulen (EGGs). Diese EGGs schälen sich aus Säulen, die heraus. Die gewaltigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass ihr Gas im Inneren durch Gravitation kollabiert und Sterne bildet. Am Ende jeder Säule verdampft die intensive Strahlung heller junger Sterne das Material mit niedriger Dichte. So werden Orte der Sternbildung mit dichten EGGs freigelegt.

Der offene Sternhaufen M16 im Adlernebel ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt.

Die Säulen der Sternbildung wurden 2007 erneut abgebildet, diesmal vom Weltraumteleskop Spitzer im Infrarotlicht. Diese Aufnahmen lassen vermuten, dass die Säulen inzwischen vielleicht von einer lokalen Supernova zerstört wurden. Das Licht dieses Ereignisses hat die Erde jedoch noch nicht erreicht.

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Der Adlernebel von Kitt Peak

Wir blicken in M16 im Sternbild Schlange, eine Höhlung in einer Molekülwolke, deren Inneres blau beleuchtet ist. In der Mitte der Höhle ragen die berühmten Säulen der Sternbildung auf. Links ist ein weiterer markanter Dunkelnebel, die Fee des Adlernebels.

Bildcredit: T. A. Rector und B. A. Wolpa, NOAO, AURA

Aus der Ferne sieht es wie ein Adler aus. Doch ein genauerer Blick auf den Adlernebel zeigt, dass die helle Region eigentlich ein Fenster ins Zentrum einer größeren, dunklen Hülle aus Staub ist. Durch dieses Fenster sehen wir eine hell erleuchtete Werkstatt, in der ein ganzer offener Sternhaufen entsteht.

In der Höhle bleiben riesige Säulen und runde Kügelchen aus dunklem Staub und kaltem molekularem Gas zurück, während die Sterne noch entstehen. Schon jetzt sind einige junge, helle, blaue Sterne zu sehen. Ihr Licht und ihre Winde tragen die übrig bleibenden Filamente ab und fegen Wände aus Gas und Staub zurück.

Der Adler-Emissionsnebel ist als M16 katalogisiert. Er ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt und etwa 20 Lichtjahre groß. M16 ist mit einem Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens) zu sehen. Dieses Bild kombiniert drei charakteristische Lichtfarben. Es wurde mit dem 0,9-Meter-Teleskop auf dem Kitt Peak im US-amerikanischen Arizona aufgenommen.

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Im Inneren des Adlernebels

Das Bild ist voller dichter Nebel. Inmitten von rot bis braun leuchtenden Nebeln leuchtet ein violettes Nebelgebilde mit kugelförmigen Objekten in der Mitte. Unten in der Mitte sind die berühmten Finger von Hubbles Säulen der Schöpfung erkennbar.

Bildcredit: Fernes Infrarot: ESA/Herschel/PACS/SPIRE/Hill, Motte, HOBYS Key Programme Consortium; Röntgenstrahlen: ESA/XMM-Newton/EPIC/XMM-Newton-SOC/Boulanger

1995 zeigte ein inzwischen berühmtes Bild des Weltraumteleskops Hubble die Säulen der Schöpfung. Es sind mehrere Lichtjahre lange Sternbildungssäulen aus kaltem Gas und Staub im Inneren von M16, dem Adlernebel. Dieses interessante Falschfarben-Kompositbild zeigt ebenfalls die nahe Sternbildungsregion, diesmal in Bilddaten der Weltraumteleskope Herschel und XMM-Newton.

Herschels Detektoren für fernes Infrarot zeichnen die Emission von kaltem Staub in der Region direkt auf. Dazu gehören auch die berühmten Säulen und weitere Strukturen in der Bildmitte.

Die Röntgensicht von XMM-Newton zeigt am anderen Ende des elektromagnetischen Spektrums die massereichen, heißen Sterne eines Sternhaufens, der im Nebel eingebettet ist. Die massereichen Sterne sind vor Hubbles Blick in sichtbaren Wellenlängen verborgen. Sie haben einen tiefgreifenden Effekt: Mit ihren energiereichen Winden und ihrer Strahlung formen und transformieren sie das Gas und die Staubstrukturen.

An sich sind die massereichen Sterne kurzlebig. Astronomen* fanden in den Bilddaten Hinweise auf den Überrest einer Supernovaexplosion mit einem Alter von 6000 Jahren. Falls das stimmt, haben die sich ausdehnenden Stoßwellen der Explosion die sichtbaren Strukturen inzwischen zerstört, auch die berühmten Säulen. Der Adlernebel ist aber etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Daher ist die Zerstörung erst in ein paar hundert Jahren zu beobachten.

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M16: Säulen der Schöpfung

Vor einem türkisgrün leuchtenden Hintergrund ragen drei Säulen hoch, die linke ist am mächtigsten, sie hat einen hellen Kopf, die beiden anderen sind eher dunkel, die rechte ist am wenigsten ausgeprägt.

Credit: J. Hester, P. Scowen (ASU), HST, NASA

Es ist eines der berühmtesten Bilder der Neuzeit. Dieses Bild wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es zeigt verdampfende gashaltige Globulen (EGGs), die aus Säulen aus molekularem Wasserstoff und Staub ragen.

Die riesigen Säulen sind Lichtjahre lang und so dicht, dass das Gas im Inneren durch die Gravitation kollabiert und Sterne bildet. Am Ende jeder Säule bewirkt die intensive Strahlung heller junger Sterne, dass Material mit geringer Dichte verdampft und die Sternbildungsgebiete dichter EGGs freilgelegt werden.

Der Adlernebel, der in Verbindung mit dem offenen Sternhaufen M16 steht, ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Die Säulen der Schöpfung wurden auch mit dem Röntgenteleskop Chandra in der Erdumlaufbahn abgebildet, und es stellte sich heraus, dass die meisten EGGs keine starken Quellen von Röntgenstrahlen sind.

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M16 und der Adlernebel

Vor einem dunklen Hintergrund mit Sternen leuchtet eine magentafarbene Wolke, in der sich in der Mitte die drei Säulen des Adlernebels abzeichnen.

Credit und Bildrechte:  Johannes Schedler (Panther-Observatorium)

Beschreibung: Der junge Sternhaufen M16 ist ist von Geburtswolken kosmischen Staubs und leuchtenden Gases, auch bekannt als der Adlernebel, umgeben. Dieses herrlich detaillierte Bild dieser Region enthält fantastische Formen, die mit wohlbekannten Nahaufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops von dem Sternbildungskomplex berühmt wurden. Dichte, staubhaltige Säulen, die als Elefantenrüssel oder Säulen der Schöpfung beschrieben werden, erheben sich nahe dem Zentrum und sind Lichtjahre lang, ziehen sich jedoch durch die Gravitation zusammen um Sterne zu bilden. Energiereiche Strahlung von den Haufensternen trägt nahe den Spitzen Material ab und legt möglicherweise die eingebetteten neuen Sterne frei. Von der linken oberen Ecke des Nebels her dehnt sich eine weitere staubhaltige Sternbildungssäule aus, bekannt als die Elfe des Adlernebels. M16 und der Adlernebel liegen 7000 Lichtjahre weit entfernt und sind ein leichtes Ziel für Ferngläser oder kleine Teleskope in einem nebelreichen Teil des Himmels in Richtung des geteilten Sternbildes Serpens Cauda (Schwanz der Schlange).

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