Daphnis der Wellenmacher

In der dunklen Lücke in den Saturnringen wandert ein kleiner Mond. Hinter ihm schlägt der untere Ring Wellen.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Raumsonde Cassini war zum äußeren Rand der Saturnringe getaucht. Dort fotografierte sie am 16. Jänner diese Ansicht von Daphnis aus nächster Nähe. Der kleine Mond ist etwa 8 km groß. Er kreist in der Keeler-Teilung des hellen Ringsystems und schlägt Wellen.

Die 42 km große äußere Lücke ist auf dem Bild durch Cassinis Blickwinkel perspektivisch verkürzt. Die Wellen im Ringmaterial am Rand der Lücke entstehen durch die schwache Gravitation des kleinen Mondes. Er kreuzt das Bild von links nach rechts.

Knapp hinter Daphnis zieht offenbar eine wellenartige Spur aus Ringmaterial her. Auch auf Daphnis sind beachtliche Details zu sehen. Dazu gehört ein schmaler Grat um seinen Äquator. Wahrscheinlich ist es eine Ansammlung von Teilchen aus dem Ring.

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Abtastung der Ringe

Die Ringe des Planeten Saturn wurden sehr detailreich von der Raumsonde Cassini abgebildet. Das Mosaik entstand aus mehreren Bildern.

Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Auf diesem Bild könnt ihr die eisigen Saturnringe entlang reisen. Das hoch aufgelöste Bild ist ein Mosaik in natürlicher Farbe. Die Einzelbilder wurden im Mai 2007 in ungefähr 2,5 Stunden aufgenommen. Dabei zog die Raumsonde Cassini über die unbeleuchtete Seite der Ringe. Damit ihr die Reise nachvollziehen könnt, sind Hauptringe und -lücken beschriftet. Auch die Entfernung in Kilometern vom Zentrum des Gasriesen ist notiert.

Die alphabetische Bezeichnung der Saturnringe ist historisch. Sie basiert auf der Reihenfolge ihrer Entdeckung. Die Ringe A und B sind die hellen Ringe. Sie sind durch die Cassini-Teilung getrennt. In immer größerer Entfernung von Saturn verlaufen die sieben Hauptringe D, C, B, A, F, G, E. Die blassen, äußeren Ringe G und E sind hier nicht abgebildet.

Am 29. November, also in vier Tagen, fliegt Cassini nahe am Saturnmond Titan vorbei. Die Raumsonde nützt die Gravitation des Mondes und schubst sich in eine Serie von 20 gewagten elliptischen Orbits knapp an den Ringen vorbei. Am 4. Dezember begegnet Cassini erstmals den Ringen. Das wird ein Sprung durch die Ringebene, nur 11.000 km außerhalb des F-Rings (ganz rechts).

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Propellerschatten auf Saturns Ringen

Der obere Rand der Saturnringe, deren Struktur an eine Schallplatte erinnert, ist von Erhebungen gesäumt, die mehrere Kilometer hoch sein müssen. Diese Erhebungen werfen Schatten auf die Ringe.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Wie entstanden diese ungewöhnlich langen Schatten auf den Saturnringen? Die dunklen Schatten nahe der Bildmitte zeigen von der Sonne fort. Ihre Länge zeigt, dass sie von Objekten stammen, von denen manche einige Kilometer hoch sind.

Saturns A- und B-Ring sind etwa 10 Meter dick. Daher wurden so lange Schatten nicht erwartet. Man untersuchte die unruhigen, langen Formen am Rand des B-Rings genau. Nun vermutet man, dass es dort ein paar Monde gibt, die nur ein paar Kilometer groß sind. Sie haben genug Schwerkraft, um die kleinen Ringteilchen in der Nähe noch stärker abzulenken. Die Ringwellen werden wegen ihres Aussehens als Propeller bezeichnet. Vermutlich werfen einheitliche Gruppen kleiner Ringteilchen diese langen Schatten.

Die robotische Raumsonde Cassini fotografierte dieses Bild 2009. Cassini kreist derzeit um Saturn. Das Bild entstand fast zu Saturns Tag- und Nachtgleiche. Daher strömte das Sonnenlicht flach über die Ringebene und warf die langen Schatten.

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Saturn von oben

Saturn ist von schräg oben zu sehen, die Ringe füllen von links nach rechts die ganze Bildbreite. Am Pol des goldbraun beleuchteten Planeten ist eine sechseckige Wolkenstruktur.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Dieses Bild von Saturn hätte man auf der Erde nicht fotografieren können. Kein Bild, das je auf der Erde fotografiert wurde, könnte einen Blick auf Saturns Nachtseite und seinen ganzen Schatten auf den Saturnringen zeigen. Die Erde ist der Sonne viel näher als Saturn. Daher ist von der Erde aus nur die Tagseite des Ringplaneten sichtbar.

Die Raumsonde Cassini kreist derzeit um Saturn. Das Bildmosaik wurde zu Beginn des Jahres von der Raumsonde aufgenommen. Danach filmte sie ein 44 Stunden langes Video des sich drehenden Planeten. Die schönen Saturnringe sind ganz ausgebreitet. Man sieht Details der Wolken und das Sechseck um den Nordpol.

Die Mission Cassini hat ihr letztes Jahr erreicht. Nächsten September taucht die Raumsonde bei einem geplanten Manöver in Saturns Atmosphäre.

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Hinter Saturn

Saturn ist mit Sichelphase zu sehen, was nur möglich ist, wenn man ihn von außerhalb der Saturnbahn betrachtet. Über dem Nordpoln mit dem sechseckigen Wolkenmuster leuchtet der winzige Mond Tethys.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Was ist hinter Saturn? Die erste Antwort lautet: Die Kamera. Sie sitzt auf der Raumsonde Cassini, die derzeit hinter dem Planeten mit dem prächtigsten Ringsystem im Sonnensystem kreist. Der ungewöhnliche Blickwinkel platziert Cassini von der Sonne aus gesehen hinter Saturn, sodass mehr als die Hälfte des Planeten dunkel erscheint. So eine Perspektive kann kein irdischer Beobachter sehen.

In Bezug auf das Infrarotbild steht der Saturnmond Tethys hinter Saturn. Er ist der winzige Fleck über dem ungewöhnlichen sechseckigen Wolkenmuster um Saturns Nordpol. Tethys umkreist Saturn eigentlich direkt in der Ringebene. Damit ist der 1000 km große Mond viel weiter von Cassini entfernt als der Planet.

Cassini erforschte 12 Jahre lang Saturn und seine Monde. Leider endet die Mission bald. Um mögliches Leben zu schützen, das es auf oder in Saturns Monden geben könnte, wird die Roboterraumsonde im September 2017 in Saturns dicke Atmosphäre gelenkt.

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Drei Planeten vom Pic du Midi

Nebeneinander sind die Planeten Mars, Saturn und Jupiter abgebildet. Sie leuchten derzeit hell am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: JL. Dauvergne, E. Kraaikamp, F. Colas / S2P / IMCCE / OMP

Habt ihr kürzlich Planeten gut gesehen? Das Bild zeigt alle drei Planeten, die jetzt hell am Nachthimmel leuchten. Sie wurden kürzlich mit dem 1-Meter-Teleskop am Observatorium auf dem Pic du Midi fotografiert. Es steht in den französischen Pyrenäen.

Mars ist fast in Opposition. Am 30. Mai erreichte er die größte Erdnähe. Derzeit bietet er die besten Fototermine der letzten 10 Jahre. Das scharfe Bild zeigt Wolken über dem Nordpol des Roten Planeten oben. Am rechten Rand stehen hohe Vulkane.

Saturn erreicht heute Nacht seine Opposition. Seine hellen Ringe und Lücken erkennt ihr deutlich auf dem Porträt, das mit Teleskop fotografiert wurde. Jupiter steht jetzt in der Abenddämmerung am höchsten. Er zeigt in dieser Szene seine Wolkenbänder, die um den ganzen Planeten verlaufen, und den Großen Roten Fleck. Nach Ankunft der solarbetriebenen Raumsonde Juno und JunoCam erwarten wir im Juli neue Nahaufnahmen des Gasriesen.

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SDP.81 – eine Galaxie mit Einsteinring

In der Mitte schimmert ein blauer Fleck, er ist eine Galaxie, die durch ihre Gravitation das Bild einer weiter entfernten Galaxie wie einen Bogen um sich krümmt.

Bildcredit: Y. Hezaveh (Stanford) et al., ALMA (NRAO/ESO/NAOJ), NASA/ESA Weltraumteleskop Hubble

Kann sich eine Galaxie hinter einer anderen verstecken? Nicht im Fall von SDP.81. Die Galaxie im Vordergrund wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. Sie ist blau dargestellt und verhält sich wie eine riesige Gravitationslinse, die das Licht einer Galaxie dahinter um sich herum krümmt. So wird diese sichtbar.

Die hinten gelegene Galaxie ist rot dargestellt. Sie wurde vom Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Radiowellenlängen abgebildet. Die Ausrichtung ist so präzise, dass das Bild der fernen Galaxie zu einer Art Teilring um die Vordergrundgalaxie gekrümmt ist. Solche Gebilde werden als Einsteinring bezeichnet.

Wenn man die Verzerrung durch die Gravitationslinse genau analysiert, zeigt sich, dass eine kleine, dunkle Begleitgalaxie zur Ablenkung beiträgt. Das ist ein weiterer Hinweis, dass viele Begleitgalaxien ziemlich schwach sind und von Dunkler Materie beeinflusst werden. Die kleine Galaxie ist der kleine weiße Punkt links. Der Einsteinring ist zwar nur ein paar Bogensekunden breit. Er ist in Wirklichkeit Zigtausende Lichtjahre groß.

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Cassini nähert sich Saturn

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SWRI, JPL, ESA, NASA

Die robotische Raumsonde Cassini der NASA startete 1997. Sie erreichte 2002 ihren Zielplaneten Saturn und konnte endlich viele Ringe und Monde auflösen. Bei einem Test der Technik schoss Cassini mehrere Bilder. Einige davon wurden zu diesem Farbkomposit kombiniert, bei dem der Kontrast verstärkt ist.

Unten sind Saturns Ringe und Wolkenoberflächen. Sein größter Mond Titan ist der Fleck oben. Nachdem Cassini im Juli 2004 bei Saturn angekommen war, begann der Orbiter im Saturnsystem zu kreisen und untersuchte es. Ein Höhepunkt war der Start der Sonde Huygens. Die Sonde führte 2005 eine beispiellose Landung auf Titan durch und schickte detailreiche Bilder.

Nun nähert sich das Ende der Mission. Cassini soll Ende 2016 ein gigantisches Finale beginnen. Dabei pendelt die Sonde wiederholt zwischen dem Riesenplaneten und den innersten Ringen.

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