Die nahe Seite des Mondes

Das hoch aufgelöste Bild der Mondvorderseite wurde aus 1300 Bildern der Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter erstellt.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Beschreibung: Aus etwa 1300 Bildern der Weitwinkelkamera der Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter entstand diese spektakuläre Ansicht eines vertrauten Gesichtes, es ist die nahe Seite des Mondes. Doch warum gibt es eine uns zugewandte Mondseite? Der Mond dreht sich um seine Achse und kreist mit derselben Frequenz um die Erde, nämlich etwa einmal in 28 Tagen.

Durch die synchrone Rotation, die durch die Gezeiten in dieser Stellung arretiert ist, zeigt immer dieselbe Seite zur Erde. Daher kennen Leute auf der Erde die ebenen, dunklen Mondmeere (eigentlich mit Lava überflutete Einschlagbecken) und zerfurchten Hochländer, die auf diesem voll aufgelösten Mosaik beispiellos detailreich dargestellt sind, sehr gut.

Um euer Lieblingsmeer oder große Krater zu finden, schiebt den Mauspfeil über das Bild. Die LRO-Bilder, die für dieses Mosaiks verwendet wurden, entstanden letzten Dezember in einem Zeitraum von mehr als einer Woche.

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Komet Tempel 1 von der Raumsonde Stardust-NeXT

Im Bild schwebt ein grauer, unregelmäßig geformter Fels mit einer relativ flachen Oberflche, auf der einige Unebenheiten erkennbar sind.

Credit: NASA, JPL-Caltech, Cornell

Beschreibung: Noch nie zuvor wurde ein Komet zweimal besucht. Daher bot der einzigartige Vorbeiflug der Raumsonde Stardust-NeXT am Kometen Tempel 1 Anfang dieser Woche eine ziemlich einzigartige Gelegenheit, um zu beobachten, wie sich der Kern eines Kometen im Lauf der Zeit verändert. Die Veränderungen am Kern des Kometen Tempel 1 waren besonders interessant, weil der Komet 2005 von einem Stoßkörper der vorbeifliegenden Raumsonde Deep Impact (nun EPOXI) getroffen wurde.

Das oben gezeigte Bild des Kometen Tempel 1 wurde digital geschärft. Es entstand bei der größten Annäherung von Stardust-NeXT und zeigt viele Details, die 2005 abgebildet wurden, zum Beispiel Krater, Grate und scheinbar glatte Regionen.

Bis jetzt gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Im Lauf der nächsten Wochen vertiefen sich Astronominnen und Astronomen, die sich auf Kometen und das frühe Sonnensystem spezialisiert haben, in diese Bilder und halten Ausschau nach neuen Hinweisen auf die Zusammensetzung von Komet Tempel 1. Sie prüfen, wie die Einschlagstelle von 2005 nun aussieht und wie sich allgemeine Merkmale des Kometen verändert haben.

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360°-Sonne: STEREO zeigt Ansichten der ganzen Sonne

Die orange Kugel der Sonne ist zweigeteilt. Vorne läuft eine schwarze Linie über die Oberfläche, links und rechts davon wirkt die Granulation stark in die Länge gezogen.

Credit: STEREO-Projekt, NASA

Beschreibung: Erstmals wird die gesamte Sonne auf einmal abgebildet. Das ist möglich, weil sich die beiden STEREO-Satelliten, welche die Sonne umkreisen und überwachen, nun auf einander gegenüberliegenden Seiten der Sonne befinden. Die beiden Satelliten entfernten sich wie erwartet seit ihrem Start im Jahr 2006 voneinander, weil ein Satellit etwas näher an der Sonne kreist als der andere.

Dieses Bild zeigt fast die gesamte Sonne an einem Tag letzte Woche, wenige Tage vor den Vollaufnahmen. Gestern schloss sich die dunkle Lücke in der Mitte, und STEREO schickt nun vollständige 360-Grad-Bilder des am nächsten gelegenen Sterns zur Erde.

Ganze Sonnenbilder sind aus vielen Gründen wissenschaftlich nützlich. Man kann nun Sonnenfackeln fotografieren, die sich rasch entwickeln, oder koronale Massenauswürfe, Tsunamis und Filamente, und zwar unabhängig davon, wo sie auf der Sonne auftreten. Auch die Überwachung tagelang existierender Sonnenflecken und aktiver Regionen ist nun möglich, ohne dass sie durch die Rotation aus der Sicht verschwinden.

Die STEREO-Satelliten treiben weiterhin etwa 44 Grad pro Jahr auseinander, doch sie können Sonnenbeobachtungsinstrumente auf der Erde oder in ihrer Nähe in den nächsten Jahren zu einer vollständigen Ansicht der Sonne ergänzen.

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Japans Versorgungsschiff Kounotori2 erreicht die Raumstation ISS

Durch das Fenster der Internationalen Raumstation fällt der Blick auf die Erde, davor schwebt eine zylinderförmige Raumsonde. Ein Greifarm wird in ihre Richtung geschwenkt, um sie einzufangen.

Credit: Expedition-26-Besatzung, NASA

Beschreibung: Das Versorgungsschiff von der Erde ist angekommen. Letzte Woche startete Japan die automatisierte Raumsonde Kountori2, um notwendige Versorgungsgüter wie Essen zur Internationalen Raumstation ISS zu liefern. Kountori2 startete vor etwas mehr als einer Woche von Japans Raumfahrtzentrum Tanegashima und erreichte Ende letzter Woche die ISS im niedrigen Erdorbit.

Das Bild zeigt die Sonde Kountori2, nachdem sie die ISS erreicht hatte. Danach wurde sie mit dem Canadarm2 eingefangen und am Modul Harmony befestigt. Das Bild wurde durch ein Fenster der ISS fotografiert. Im Hintergrund befindet sich die Erde mit weißen Wolken, blauem Wasser und Landmassen in verschiedenen Brauntönen.

Neben bemannten Starts könnten dieses Jahr noch zehn Roboter-Raumschiffe zur Raumstation starten, darunter Raumschiffe aus Russland, Europa, Japan und einer privaten Gesellschaft in den USA.

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Marsmond Phobos von Mars Express

Über der schwarzweiß abgebildeten Marsoberfläche schwebt der dunkle Mond Phobos. Der Marshorizont ist rechts, der Weltraum dahinter ist schwarz.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA; Danksagung: Peter Masek

Beschreibung: Warum ist Phobos so dunkel? Phobos, der größere und innere der beiden Marsmonde, ist der dunkelste Mond im ganzen Sonnensystem. Seine ungewöhnliche Umlaufbahn und Farbe lassen vermuten, dass er ein eingefangener Asteroid aus einer Mischung aus Eis und dunklem Fels ist.

Dieses Bild von Phobos nahe dem Marsrand wurde im letzten Monat von der Roboter-Raumsonde Mars Express aufgenommen, die derzeit den Mars umkreist. Phobos ist ein karger Mond, der von vielen Kratern bedeckt ist. Sein größter Krater liegt auf der Rückseite.

Bilder wie dieses lassen vermuten, dass Phobos vielleicht einen Meter hoch mit losem Staub bedeckt ist.

Phobos kreist so nahe um Mars, dass er an manchen Orten zweimal pro Tag auf- und untergeht, an anderen Orten jedoch gar nicht sichtbar ist. Phobos‚ Umlaufbahn um Mars sinkt kontinuierlich ab – wahrscheinlich bricht er eines Tages auseinander, und seine Teile stürzen in etwa 50 Millionen Jahren auf die Marsoberfläche.

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Gas- und Schneestrahlen des Kometen Hartley 2

Im Bild ist ein verschwommen abgebildeter Gerällhaufen zu sehen, er wird von rechts beleuchtet, nach links und unten strömen helle Strahlen aus.

Credit: NASA, JPL-Caltech, UMD, EPOXI-Mission

Beschreibung: Vom Kometen Hartley 2 strömen ungewöhnliche Strahlen aus. Die Raumsonde EPOXI schickte beispiellos detailreiche Bilder der Strahlen, die sie bei ihrem Vorbeiflug am Kometen zu Beginn dieses Monats aufnahm. Oben seht ihr, wie Strahlen aus dem zerfallenden Eisberg schießen, die von der Sonne beleuchtet werden. Der Komet ist zwei Kilometer lang und umrundet die Sonne zwischen Erde und Jupiter.

Komet Hartley 2 wurde kürzlich aktiv, als er sich der Sonne näherte und das Sonnenlicht den Kometen aufwärmte. Vorläufige Untersuchungen von Bildern wie dem oben gezeigten lassen vermuten, dass die glatten Regionen um die Mitte porös sind und gefrorener Wasserdampf direkt in den Weltraum verdampft. Doch unerwarteterweise treten die Kohlendioxidstrahlen bei den rauen Regionen an beiden Enden auf, die flauschige Schneebälle vom Kern auswerfen, manche davon sind so groß wie Basketbälle.

Viele der Punkte im oben gezeigten Bild sind vermutlich Schneebälle. Die ungewöhnlichen Strahlen werden weiterhin untersucht und liefern vielleicht zusätzliche Hinweise, etwa wie Kometen und Asteroiden in den frühen Jahren unseres Sonnensystems entstanden sind und sich entwickelt haben. Der Komet Hartley 2 gast langsam aus und bricht vielleicht im Lauf der nächsten 1000 Jahre gänzlich auseinander.

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Ein dunkles Dünenfeld im Proctor-Krater auf dem Mars

Auf einer gestreift-strukturierten Oberfläche zeichnen sich dunkle Gebilde ab, die an Bakterien erinnern. Es sind jedoch Sanddünen aus dunklem Material auf der Marsoberfläche

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wurde dieses Bild mit einem Teleskop oder einem Mikroskop aufgenommen? Vielleicht hilft dieser Hinweis: Wenn die dunklen Formen Bakterien wären, wäre jede von ihnen so lang wie ein Fußballfeld. Was man sieht, sind eigentlich große Sanddünen auf dem Boden des Proctor-Kraters auf dem Mars.

Dieses Bild wurde von der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) aufgenommen. Der MRO ist eine Roboter-Raumsonde, die den Mars umkreist. Die dunklen, welligen Dünen entstanden wahrscheinlich vor kürzerer Zeit als die helleren Felsformen, die sie anscheinend bedecken, und es wird vermutet, dass sie wegen der ständigen, überall vorhandenen Winde langsam wandern.

Die Dünen entstehen durch eine komplexe Beziehung zwischen der sandigen Oberfläche und ständigen Winden auf dem Mars. Ähnliche Dünen wurden erstmals vor mehr als 35 Jahren von der Raumsonde Mariner 9 im Proctor-Krater entdeckt.

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700 Kilometer unter dem Kometen Hartley 2

Der Komet im Bild wirkt länglich, in der Mitte ist er eingeschnürt und sehr glatt, die Enden sind mit Geröll übersät, am hinteren Ende strömen helle Strahlen aus.

Credit: NASA, JPL-Caltech, UMD, EPOXI-Mission

Beschreibung: Welche Art Komet ist das? Letzte Woche passierte die Roboter-Raumsonde EPOXI der NASA den Kometen 103P/Hartley, der auch als Komet Hartley 2 bekannt ist, und schickte Bilder und Daten, die fremdartig und faszinierend sind. EPOXI war kurz vor der größten Annäherung – etwa 700 Kilometer entfernt -, als dieses dieses Bild entstand.

Wie erwartet ist der Komet ein taumelnder Eisberg, der zwischen Erde und Jupiter um die Sonne wandert. Dennoch werfen die unerwarteten Strukturen auf den Bildern viele Fragen auf, zum Beispiel: Wo sind die Krater? Warum gibt es ein riesiges, glattes Areal in der Mitte? Wie hoch ist der Anteil an losem Material aus Staub und Eisstücken beim Kometen Hartley 2?

Künftige Analysen und Vergleiche mit anderen Kometenkernen werden einige dieser Fragen vielleicht beantworten und hoffentlich zu einem besseren allgemeinen Verständnis von Kometen, Meteoren und dem frühen Sonnensystem führen.

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