Sonnentage: Solargraf des Bayfordbury-Observatoriums

Das blaugrün gefärbte Bild zeigt ein Observatorium mit mehreren Teleskopkuppeln und einer Radioschüssel. Es wirkt etwas verzerrt. Darüber verlaufen helle Strichspuren in Schichten. Die Spuren sind gelegentlich lückenhaft.

Bildcredit und Bildrechte: Regina Valkenborgh

Diese Aufnahme von Sonnwende zu Sonnwende wurde sechs Monate lang belichtet. Sie verdichtet die Zeit vom 21. Juni bis 21. Dezember 2011 an einem Standort.

Das unkonventionelle Bild wird als Solargraph bezeichnet. Es wurde mit einer Lochkamera fotografiert, die aus einer Getränkedose mit einem Stück Fotopapier im Inneren gebastelt wurde. Diese einfache Kamera war während der gesamten Aufnahmezeit an einem Punkt fixiert. Sie zeichnete jeden Tag kontinuierlich den Sonnenpfad als leuchtende Spur auf. Diese Sonnenspur wurde in das lichtempfindliche Papier gebrannt.

In diesem Fall wurde der Standort so gewählt, dass er die Kuppeln und das Radioteleskop des Bayfordbury-Observatoriums der Universität Hertfordshire überblickte. Dunkle Lücken in den Tagesbögen entstanden durch Wolkendecken. Durchgehend helle Spuren zeigen sonniges Wetter.

Natürlich steht die Sonne anfangs im Juni zur Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel höher. Wenn die Wintersonnenwende im Dezember kommt, sinken die Spuren am Himmel tiefer. Der Herbst letzten Jahres war einer der mildesten, die je in Großbritannien aufgezeichnet wurden. Das zeigen die vielen hellen Bögen im tieferen Bereich des Bildes.

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Die Aussicht bei Chajnantor

Über einer Ansammlung von Radioteleskopen leuchtet der Mond im Bogen der Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Die Hochebene von Chajnantor in den chilenischen Anden ist 5000 Meter hoch. Dort oben ist der Anblick des Nachthimmels in mehrfacher Hinsicht atemberaubend. Die dünne Atmosphäre am dunklen Beobachtungsort ist extrem trocken, der Druck beträgt etwa 50 Prozent des Drucks auf Seehöhe. Daher ist der Ort ideal für das Atacama Large Millimeter Array.

ALMA untersucht das Universum in Wellenlängen, die über 1000-mal länger sind als sichtbares Licht. ALMAs Antennenschüsseln in der Mitte dies Panoramas sind 7 und 12 Meter groß. Der junge Mond beleuchtet sie, er steht im Bogen der Milchstraße. ALMAs Antennenanordnung erreicht eine Auflösung, die vergleichbar ist mit der von Weltraumteleskopen. Es arbeitet als Interferometer.

Ein Meteorstreifen und die Begleitgalaxien der Milchstraße, die Große (unten) und die Kleine Magellansche Wolke, schmücken die Nacht.

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Asteroid 2005 YU55 passiert die Erde

Das Bild zeigt einen stark verpixelten, unscharfen runden Himmelskörper, der von oben beleuchtet ist.

Bildcredit: Deep Space Network, JPL, NASA

Der Asteroid 2005 YU55 passierte gestern die Erde und stellte keine Gefahr dar. Der Weltraumbrocken ist geschätzte 400 Meters groß. Er zog knapp innerhalb der Bahn des Erdmondes vorbei.

Der Vorbeiflug kleinerer Gesteinsbrocken nahe an der Erde ist zwar nicht sehr ungewöhnlich. Es treffen sogar täglich kleine Steine aus dem All die Erde. Doch seit 1976 ist kein Gesteinsbrocken dieser Größe der Erde so nahe gekommen. Hätte YU55 auf Land eingeschlagen, wäre vielleicht ein Erdbeben der Stärke sieben ausgelöst worden, und der Einschlag hätte einen Krater geschlagen, etwa so groß wie eine Großstadt. Eine vielleicht größere Gefahr wäre gewesen, wenn YU55 das Meer getroffen und einen riesigen Tsunami ausgelöst hätte.

Dieses Radarbild wurde vor zwei Tagen vom Deep-Space-Network-Radioteleskop in Goldstone im US-Bundesstaat Kalifornien aufgenommen. YU55 wurde 2005 entdeckt. Das lässt vermuten, dass weitere möglicherweise gefährliche Asteroiden unentdeckt in unserem Sonnensystem lauern.

Objekte wie YU55 sind schwierig zu finden, weil sie so matt sind und sich so schell bewegen. Doch die Möglichkeiten, den Himmel abzutasten, um solche Objekte zu entdecken, zu katalogisieren und zu analysieren, hat sich in den letzten Jahren stark verbessert.

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Atlantis‘ Abschied von Parkes

Im Vordergrund steht eine riesige Radioantenne, die von der Seite zu sehen und von unten beleuchtet ist. Am Fangspiegel der Antenne leuchtet ein rotes Licht. der Himmel dahinter ist dunkelblau mit Strichspuren.

Bildcredit und Bildrechte: John Sarkissian (CSIRO Parkes Observatory)

Beschreibung: Das Parkes-Radioteleskop mit einem Durchmesser von 64 Metern ist berühmt für seine Beiträge zur Raumfahrt mit Besatzungen. Es lieferte den Menschen während Apollo 11 Fernsehbilder vom Mond.

Die riesige, schwenkbare Einzelschüssel steht im Vordergrund dieser frühabendlichen Himmelslandschaft. Darüber strahlen am sternklaren Himmel von New South Wales in Australien die vertrauten südlichen Sternbilder Segel, Achterdeck und Wasserschlange. Dazu kommt ein Anblick, der nie wieder zu sehen sein wird: Die Raumfähre Atlantis hat soeben zum letzten Mal von der Internationalen Raumstation abgelegt.

Atlantis leuchtet noch im Sonnenlicht und zieht unter der Kabine im Brennpunkt des Teleskops einen Lichtstreifen von rechts nach links. Die Raumstation in einer niedrigen Erdumlaufbahn folgte Atlantis etwa zwei Minuten später in einem Bogen, der von der rechten unteren Bildecke aufstieg. Die letzte Landung der Atlantis findet heute in den frühen Morgenstunden (21. Juli, 5:56 EDT) am Kennedy-Raumfahrtzentrum der NASA statt.

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Aufgang der Centaurus-Radio-Strahlen

Hinter vier Radioteleskopen steigt violetter Rauch am schwarzen Nachthimmel auf. Links leuchtet der Vollmond.

Credit: Ilana Feain, Tim Cornwell und Ron Ekers (CSIRO/ATNF); ATCA nördlich gerichteter mittlerer Lappen: Dank an R. Morganti (ASTRON); Parkes-Daten: Dank an N. Junkes (MPIfR); ATCA; Mondfoto: Shaun Amy, CSIRO

Beschreibung: Wie sieht es aus, wenn die riesigen Radioemissionen von Centaurus A aufgehen? Die Radiowellen von Cen A sind länger als eine Million Lichtjahre. Ihre Winkelbreite hätte am Himmel der Erde einen Durchmesser von 200 Vollmonden.

Die gerichteten, stark beschleunigten Materieströme werden von einem schwarzen Loch ausgestoßen, das mehrere Millionen Sonnenmassen besitzt. Es liegt tief im Zentrum der nahe gelegenen aktiven Galaxie Cen A. Das schwarze Loch stößt die schnell bewegten Ströme aus, während Materie hineinfällt.

Das Bild zeigt Radioteleskope des Australian Telescope Compact Array (ATCA) in der Nähe von Narrabri (NSW, Australien). Sie wurden vor dem Vollmond fotografiert, dahinter wurde ein Radiobild von Cen A in der echten Winkelgröße gelegt. Es ist die detailreichste Karte, die je von den Radiowellen einer beliebigen Galaxienklasse im Universum gemacht wurde. Für die Erstellung wurden mehrere Jahre und mehr als 1000 Stunden Belichtungszeit aufgewendet.

Details im Bild enthalten Hinweise, wie die Radiowellen mit Sternen und intergalaktischem Staub wechselwirken. Die Lichtpunkte im Bild sind keine Sterne, sondern andere Galaxien im fernen Universum, die im Radio-Spektralbereich leuchten.

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Ein ungewöhnliches SETI-Signal

Auf blauem Grund sind viele helle Punkte, von oben verläuft fast in der Mitte eine steile Linis fast senkrecht durchs Bild.

Credit und Bildrechte: SETI League

Beschreibung: Niemand weiß genau, wie dieses Signal entstand. Es gibt eine kleine Chance, dass es von einer außerirdischen Intelligenz stammt. Die hellen Farben auf dem blauen Hintergrund lassen vermuten, dass ein Radioteleskop auf der Erde ein ungewöhnliches Signal empfangen hat. Das Radioteleskop ist an der Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) beteiligt.

Audiodatei des Signals

Die Suche nach diesen Signalen wird von mehreren Gruppen fortgeführt, unter anderem von den freiwilligen Helfern der SETI-League. Die senkrechte Achse dieser Grafik zeigt die Zeit, die horizontalen Achse zeigt die Frequenz. Das starke Signal wurde zwar niemals eindeutig bestätigt. Forschende entdeckten darin jedoch viele Merkmale, die für einen eher alltäglichen und somit irdischen Ursprung charakteristisch sind. In diesem Fall stammt das Signal am wahrscheinlichsten von einer ungewöhnlichen Modulation zwischen einem GPS-Satelliten und einer unbekannten irdischen Quelle.

Viele ungewöhnliche Signale aus dem All bleiben unerkannt. Bisher war kein Signal stark genug oder konnte lange genug empfangen werden, als dass man es eindeutig einer außerirdischen Intelligenz zuordnen hätte können.

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Planet und Antennenschüssel

Vor einem blauen Himmel schwebt eine Kugel, links leuchtet unter einem Baum der Mond, am unteren Rand ragt eine Baumreihe am Rand der Kugel auf, und oben in der Mitte steht ein hell beleuchtetes Radioteleskop.

Credit und Bildrechte:  Alex Cherney (Terrastro)

Beschreibung: Welcher Planet ist das? Er stammt scheinbar aus „Der kleine Prinz„, doch es ist die Erde, genauer gesagt ein kleiner Teil der Erde. Vier Bilder wurden zu einer „Kleiner-Planet“-Projektion kombiniert. Das Fischaugenfoto in der Mitte zeigt nach unten, die Weitwinkelbilder für die Umgebung wurden mit einer Neigung von 30 Grad aufgenommen, alle Bilder wurden später digital zusammengefügt.

Die irdischen Gegenstände rund um die Bildmitte sind grünes Gras, dunkle Schatten sowie nahe und ferne Bäume. Am oberen Bildrand (12 Uhr) befindet sich die beleuchtete Parkes-Radioteleskopantenne im australischen New South Wales. Der Himmel rundum zeigt viele Juwelen des Nachthimmels: den Mond auf 9 Uhr, die Ebene unserer Milchstraße zwischen 1:30 und 7 Uhr sowie die Kleine Magellansche Wolke auf 5 Uhr. Ein interaktive Vollbildversion ist hier zu sehen.

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Der magellansche Strom

Hier ist der ganze Himmel in Radiowellenlängen abgebildet. Waagrecht verläuft die Milchstraße, einige rosarote Flecken sowie eine lange rosarote Struktur liegen außerhalb bei den Magellanschen Wolken.

Credit: David L. Nidever et al, NRAO/AUI/NSF und A. Mellinger, LAB Survey, Parkes Obs., Westerbork Obs., Arecibo Obs.

Beschreibung: Über den Himmel verläuft ein ungewöhnlicher Strom aus Gas zu den majestätischen Magellanschen Wolken: der Magellan-Strom. Der Ursprung des Gases ist unbekannt, er liefert aber wahrscheinlich einen Hinweis auf den Ursprung und das Schicksal der berühmtesten Begleitgalaxien unserer Milchstraße: der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke. Bis vor kurzem gab es hauptsächlich zwei Entstehungsthesen: dass der Strom durch Gas erzeugt wurde, das aus diesen Galaxien herausgerissen wurde, als sie durch den Halo unserer Milchstraße hindurchwanderten, oder dass der Strom durch die unterschiedlichen Gezeitenkräfte der Milchstraße entstand. Kürzlich zeigten Weitwinkel-Radiobilder, darunter jene des Byrd-Green-Bank-Teleskops, dass der Magellansche Strom länger und älter ist als zuvor angenommen wurde – er ist vielleicht 2,5 Milliarden Jahre alt. Diese Beobachtungen stützen einen dritten möglichen Ursprung des Stroms: dass die Große und die Kleine Magellansche Wolke einst so nahe aneinander vorbeiwanderten, dass durch die Gravitation entstehende Gezeiten einen Ausbruch an Sternentstehung auslösten, der den Strom verließ. Oben sind die Radioemissionen des Magellanschen Stroms in Falschfarben-Pink abgebildet. Sie wurden digital über ein kürzlich fertiggestelltes Bild des gesamten Himmels im sichtbaren Licht gelegt und erstrecken sich über den Himmel und enden unten rechts bei den beiden Magellanschen Galaxien.

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