Der alte Mond in den Armen des neuen Mondes

Am Horizont ragen die Silhouetten zahlreicher Radioteleskope auf. Der Himmel dahinter leuchtet dunkelrot und wird nach oben hin dunkelblau. Rechts oben leuchtet ein junger Sichelmond, dessen Nachtseite von der Erde beleuchtet wird.

Bildcredit und Bildrechte: Stan Honda

Beschreibung: Heute Nacht ist der Mond wieder jung, doch dieses faszinierende Bild eines jungen Mondes nahe dem westlichen Horizont wurde am 10. Oktober kurz nach Sonnenuntergang fotografiert. Die sonnenbeleuchtete, nur zwei Tage alte Sichel umarmt auf der Mondscheibe den Erdschein, das ist Erdlicht, das von der Nachtseite des Mondes reflektiert wird.

Am Horizont vor der abklingenden Dämmerung stehen die Silhouetten der Antennenschüsseln von Radioteleskopen des Very Large Array in New Mexico, Planet Erde.

Die Aussicht auf dem Mond wäre ebenfalls beeindruckend. Wenn der Mond am Erdhimmel als schmale Sichel erscheint, wäre auf der Mondoberfläche eine strahlend helle, fast volle Erde zu sehen. Vor 500 Jahren beschrieb Leonardo da Vinci den Erdschein als Sonnenlicht, das von den Ozeanen der Erde reflektiert wird und die dunkle Mondoberfläche beleuchtet.

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Strichspuren und die Bracewell-Radiosonnenuhr

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Bildcredit und Bildrechte: Miles Lucas am NRAO

Beschreibung: Sonnenuhren messen anhand der Schattenposition die Rotation der Erde und zeigen die Tageszeit an. Daher passt es gut, dass diese Sonnenuhr am Radioteleskop-Observatorium Very Large Array in New Mexico an die Geschichte der Radioastronomie und den Radioastronomiepionier Ronald Bracewell erinnert.

Die Radiosonnenuhr wurde aus Teilen einer Sonnenvermessungs-Radioteleskopanordnung gebaut, die Bracewell ursprünglich in der Nähe des Campus der Universität Stanford gebaut hatte. Mit Bracewells Anlage wurden Daten zur Planung der ersten Mondlandung gesammelt, ihre Säulen wurden von Gastwissenschaftlern und Radioastronomen signiert, darunter zwei Nobelpreisträger.

Wie bei den meisten Sonnenuhren folgt der Schatten, den der Gnomon in der Mitte wirft, den Markierungen für die Sonnenzeit des Tages sowie die Sonnenwenden und Äquinoktien. Doch Markierungen der Radiosonnenuhr sind auch nach der lokalen siderischen Zeit angeordnet. Diese Markierungen zeigen die Position der unsichtbaren Radioschatten dreier heller Radioquellen am irdischen Himmel: den Schatten des Supernovaüberrestes Cassiopeia A, der aktiven Galaxie Cygnus A und der aktiven Galaxie Centaurus A.

Siderische Zeit bedeutet einfach „Sternzeit“ – dabei misst man die Erdrotation an Sternen und fernen Galaxien. Diese Rotation spiegelt sich auf dieser einstündigen Aufnahme wider. Über der Bracewell-Radiosonnenuhr ziehen die Sterne konzentrische Spuren um den Himmelsnordpol.

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Geminiden des Nordens

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Bildcredit und Bildrechte: Yin Hao

Beschreibung: Der alljährliche Geminiden-Meteorstrom auf der Erde enttäuschte nicht, als unser lieblicher Planet durch Staub des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon pflügte. Die Meteore, die auf dieser Nachtlandschaft der Nordhalbkugel fotografiert wurden, strömen vom Radianten des Meteorstroms in den Zwillingen aus.

Für dieses Bild wurden in der Nacht von 12. auf 13. Dezember im Zeitraum von 8,5 Stunden 37 Einzelbilder mit Meteorspuren fotografiert. Für das Ergebniskomposit wurden am sternklaren Himmel ausgerichtet, und zwar über einer Radioantenne der Radioteleskopanordnung MUSER zur Sonnenbeobachtung an der astronomisch benannten Mingantu-Station in der Inneren Mongolei in China, ungefähr 400 Kilometer von Peking entfernt.

Sirius, der Alphastern von Canis Major, leuchtet hell über der Radioschüssel, die Milchstraße reicht bis zum Zenit. Der gelbliche Beteigeuze rechts neben der nördlichen Milchstraße ist ein Blickfang im Orion. Der Radiant des Stroms liegt links oben hoch über dem Horizont bei Castor und Pollux, den Zwillingssternen in Gemini. Der Radianteffekt entsteht durch die Perspektive, die parallelen Meteorbahnen laufen scheinbar in der Ferne zusammen. Geminiden-Meteore treten mit etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein.

Schicken Sie an APOD: Die (bisher) besten Bilder des Geminiden-Meteorstroms 2017
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Mond, Merkur und Radioantenne in der Dämmerung

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Bildcredit und Bildrechte: Pierluigi Giacobazzi

Beschreibung: Merkur stand am 29. September in der Morgendämmerung beim Mond und war so weit wie möglich von der Sonne entfernt. Der innerste Planet erreichte am Himmel des Planeten Erde fast seine größte Elongation. Auf dieser bunten Szene stehen die abnehmende sonnenbeleuchtete Mondsichel und die erdbeleuchtete Nachtseite des Mondes beim flüchtigen Merkur. Der neue Mond lag in den Armen des alten Mondes. Unten befindet sich die italienische Medicina Radio Astronomical Station nahe Bologna mit einer Reihe niedriger Antennen, die zur ersten italienischen Radioteleskopanordnung mit der Bezeichnung „Kreuz des Nordens“ gehört, und eine 32 Meter große Parabolantenne. Natürlich müssen Mondbeobachter am 8. Oktober nicht frühmorgens aufstehen. Nach Sonnenuntergang steht der Mond bei der Internationale Mondbeobachtungsnacht hoch und hell als Halbmond am Abendhimmel.

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Five hundred meter Aperture Spherical Telescope

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Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Beschreibung: Das Five-hundred-meter Aperture Spherical Telescope (FAST) ist in ein natürliches Becken eingebettet. Es liegt in der abgelegenen, bergigen Provinz Guizhou im Süden von China. Dieses Foto zeigt das neue Radioteleskop mit dem Spitznamen Tianyan oder „Auge des Himmels“. Es wurde am 25. September kurz vor Beginn der Testphase für den Betrieb fotografiert. Seine aktive Oberfläche kann ausrichten und fokussieren. Seine gewaltige Parabolantenne wurde aus 4450 einzelnen dreieckigen Paneelen konstruiert. Mit einem Antennendurchmesser von 500 Metern ist FAST das größte verkleidete Radioteleskop auf dem Planeten Erde, das aus nur einem Spiegel besteht. FAST erforscht das Universum in Radiowellenlängen. Es wird Emissionen von Wasserstoff in der Milchstraße und fernen Galaxien finden. Es entdeckt blasse galaktische und extragalaktische Pulsare und sucht nach möglichen Radiosignalen von Außerirdischen.

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SDP.81 – eine Galaxie mit Einsteinring

In der Mitte schimmert ein blauer Fleck, er ist eine Galaxie, die durch ihre Gravitation das Bild einer weiter entfernten Galaxie wie einen Bogen um sich krümmt.

Bildcredit: Y. Hezaveh (Stanford) et al., ALMA (NRAO/ESO/NAOJ), NASA/ESA Weltraumteleskop Hubble

Kann sich eine Galaxie hinter einer anderen verstecken? Nicht im Fall von SDP.81. Die Galaxie im Vordergrund wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert. Sie ist blau dargestellt und verhält sich wie eine riesige Gravitationslinse, die das Licht einer Galaxie dahinter um sich herum krümmt. So wird diese sichtbar.

Die hinten gelegene Galaxie ist rot dargestellt. Sie wurde vom Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Radiowellenlängen abgebildet. Die Ausrichtung ist so präzise, dass das Bild der fernen Galaxie zu einer Art Teilring um die Vordergrundgalaxie gekrümmt ist. Solche Gebilde werden als Einsteinring bezeichnet.

Wenn man die Verzerrung durch die Gravitationslinse genau analysiert, zeigt sich, dass eine kleine, dunkle Begleitgalaxie zur Ablenkung beiträgt. Das ist ein weiterer Hinweis, dass viele Begleitgalaxien ziemlich schwach sind und von Dunkler Materie beeinflusst werden. Die kleine Galaxie ist der kleine weiße Punkt links. Der Einsteinring ist zwar nur ein paar Bogensekunden breit. Er ist in Wirklichkeit Zigtausende Lichtjahre groß.

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Beinahezusammenstoß mit M44

Rechts im Bild ist der Sternhaufen Praesepe oder Krippe im Sternbild Krebs. Er ist auch als M44 bekannt. In der Bildmitte zieht der Asteroid 2004 BL86 eine diagonale Spur.

Bildcredit und Bildrechte: Carlo Dellarole, Andrea Demarchi

Am Montag, dem 26. Jänner, erreichte der gut beobachtete Asteroid 2004 BL86 die geringste Entfernung zu unserem Planeten. Der Abstand betrug etwa 1,2 Millionen Kilometer. Das ist ungefähr die 3,1-fache Distanz zwischen Erde und Mond oder 4 Lichtsekunden.

Der Asteroid wanderte schnell über den Nachthimmel der Erde. Er hinterließ am 27. Jänner auf einer 40 Minuten belichteten Aufnahme diesen Streifen. Das Bild entstand im italienischen Piemont. Das Sichtfeld zeigt den Sternhaufen M44 im Krebs. Er ist auch als Praesepe (Krippe) bekannt.

Asteroid und M44 begegnen einander natürlich nur scheinbar. Der Haufen liegt zufällig fast in einer Sichtlinie mit dem erdnahen Asteroiden. Die tatsächliche Entfernung zwischen dem Sternhaufen und dem Asteroiden beträgt zirka 600 Lichtjahre.

Doch die Annäherung an den Planeten Erde ermöglichte detailreiche Radarbilder mit einer Antenne des Deep Space Network der NASA im kalifornischen Goldstone. Darauf ist zu erkennen, dass der Asteroid einen Mond besitzt.

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Licht von Cygnus A in vielen Wellenlängen

Das Bild der Galaxie Cygnus A im Sternbild Schwan kombiniert Daten in vielen Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums. In der Mitte ist blauer Nebel, nach links und rechts strömen rötliche Wolken aus.

Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/SAO; Optisch: NASA/STScI; Radio: NSF/NRAO/AUI/VLA

Die Astronomie feiert das Internationalen Jahr des Lichtes. Hier seht ihr ein Bild der aktiven Galaxie Cygnus A im ganzen elektromagnetischen Spektrum mit vielen Details.

Das Bild enthält Röntgendaten des Chandra-Observatoriums in der Umlaufbahn. Sie sind blau gefärbt. Offenbar ist Cygnus A eine gewaltige Quelle energiereicher Röntgenstrahlen. Doch bekannt ist sie eher für das energiearme Ende im elektromagnetischen Spektrum.

Cygnus A ist 600 Millionen Lichtjahre entfernt. Für Radioteleskope ist sie eine der hellsten Quellen am Himmel. Cygnus A ist die größte Radiogalaxie in unserer Nähe. Radioemissionen sind im Bild rot gefärbt. Sie breiten sich nach beiden Seiten auf einer gemeinsamen Achse fast 300.000 Lichtjahre weit aus.

Die Emissionen stammen von Strahlen relativistischer Teilchen. Diese Strahlen strömen von einem sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum aus. Heiße, helle Flecken markieren die Enden der Ströme, die in das kühle, dichte Material in der Umgebung dringen.

Die Daten von Hubble zeigen die Galaxie in sichtbaren Wellenlängen. Sie sind gelb gefärbt. Das Feld im Hintergrund stammt von der Digital Sky Survey (Digitale Himmelsdurchmusterung). Es ergänzt die Ansicht in vielen Wellenlängen.

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