Septemberpolarlicht

Über der Silhouette einer einzelnen Kiefer laufen Polarlichtstrahlen zusammen. Oben stehen die Sternbilder Kassiopeia und rechts der Kleine Wagen. Links unten ist der helle Stern Atair.

Bildcredit und Bildrechte: Fredrick Broms (Northern Lights Photography)

Morgen erreichen wir das September-Äquinoktium. Die Sonne kreuzt den Himmelsäquator Richtung Süden. Das Ereignis markiert den astronomischen Beginn des Frühlings auf der Südhalbkugel, im Norden beginnt der Herbst.

Der Zusammenhang ist zwar rätselhaft, doch mit der Tag- und Nachtgleiche nehmen im Norden geomagnetische Stürme zu. Wenn also die Nächte länger werden, beginnt mit dem Äquinoktium auch eine gute Zeit für Polarlichter.

Am 20. September wurden diese farbigen Nordlichter an der Küste vor der nordnorwegischen Stadt Tromsø mit Weitwinkelobjektiv fotografiert. Die Polarlichtstrahlen leuchten in einer Höhe von etwa 100 Kilometern. Sie verlaufen parallel, doch wegen der Perspektive laufen sie im Fluchtpunkt hinter der Silhouette einer Kiefer zusammen.

Die zauberhafte nördliche Nacht war sternenklar. Rechts über der Baumkrone steht der Polarstern,. Links ist der gelbliche Riesenstern Shedar (Alpha Cassiopiae) und rechts Kochab (Beta Ursae Minoris). Der helle Altair leuchtet links unten hinter dem grünlichen Polarlichtschleier.

Zur Originalseite

Südpolstrichspuren

Um den Himmelssüdpol verlaufen vollständig kreisförmite Strichspuren. Links schimmert über dem Horizont ein grünes Polarlicht. Rechts oben sind Teile der Südpolstation als Silhouetten und einige rote Lichter zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Schwarz (Südpolstation)

Kein Stern sinkt unter dem Horizont, und die Sonne steigt auf diesem interessanten Bild für Lewins Challenge nicht darüber. Die Strichspur-Aufnahme wurde 24 Stunden durchgehend belichtet. Es gibt auf dem Planeten Erde nur zwei Orte, an denen so ein Bild aufgenommen werden kann, das alle Strichspuren als vollständige Kreise zeigt.

Dieses Beispiel wurde am 1. Mai 2012 aufgenommen. Die Kamera stand in einem geheizten Gehäuse auf dem Dach des Martin A. Pomerantz Observatory MAPO am Südpol. Oben in der Mitte dieser Strichspurkreise befindet sich im blassen Sternbild Oktant die Projektion der Erdrotationsachse. Dort ist der Himmelssüdpol.

Ein Stern zieht einen kleinen, relativ hellen Kreis um den Himmelssüdpol. Es ist Beta Hydri, er ist nicht so gut platziert wie der Polarstern beim nördlichen Himmelspol. Auch ein schimmerndes Südlicht war in dieser 24 Stunden dauernden Nacht zu Besuch.

Zur Originalseite

Rosarotes Polarlicht über dem Crater Lake

Über einem See leuchten violette Polarlichter. Der Himmel ist voller Sternbilder.

Bildcredit und Bildrechte: Brad Goldpaint (Goldpaint Photography)

Warum schimmert dieses Polarlicht so auffallend purpurn? Dieses Foto des malerischen Crater Lake im US-Bundesstaat Oregon vom letzten Monat zeigt den Himmel von ungewöhnlich gefärbten Polarlichtern erhellt. Vieles an dem physikalischen Mechanismus, wie Polarlichter entstehen, ist bekannt. Doch die Vorhersage, welche Farben Polarlichter haben und wann sie auftreten, wird weiterhin erforscht.

Wir wissen, dass tiefere Polarlichter meist grün leuchten. Sie entstehen in einer Höhe von etwa 100 Kilometern, wenn Sauerstoffatome in der Atmosphäre von schnellem Plasma aus dem Weltraum angeregt werden.

Polarlichter in einer Höhe von etwa 200 Kilometern erscheinen rot. Sie werden ebenfalls von rekombinierendem Sauerstoff in der Atmosphäre abgestrahlt. Einige der höchsten sichtbaren Polarlichter – in einer Höhe von 500 Kilometern – leuchten blau. Sie entstehen durch Stickstoffionen, die Sonnenlicht streuen.

Wenn man vom Boden aus durch verschiedene Schichten Polarlichter in unterschiedlicher Ferne blickt, können sich ihre Farben vermischen. So können neue, einzigartige Farbtöne entstehen – in diesem Fall die oben gezeigten seltenen Purpurfarben.

In den nächsten Jahren nähert sich die Sonne einem Aktivitätsmaximum. Daher halten die Teilchenströme von der Sonne sicherlich an. Wahrscheinlich treten sogar noch mehr unvergessliche nächtliche Spektakel auf.

Zur Originalseite

Vulkan und Polarlicht in Island

Am Himmel leuchtet ein grünes Polarlicht, es hat die Form eines schrägen Bandes. Rechts unten leuchtet glühende Lava im Dunkeln.

Bildcredit und Bildrechte: Sigurdur H. Stefnisson

Manchmal brechen Himmel und Erde gleichzeitig aus. In Island brach 1991 der Vulkan Hekla zur gleichen Zeit aus, als oben Polarlichter leuchteten. Hekla ist einer der berühmtesten Vulkane der Welt. Er brach im vergangenen Jahrtausend mindestens 20-mal aus. Dabei richtete er manchmal große Verwüstung an. Der letzte Ausbruch ereignete sich vor zwölf Jahren und verursachte nur geringe Schäden.

Das grüne Polarlichtband trat zufällig etwa 100 Kilometer über der ausströmenden Lava auf. Ist die Erde der einzige Planet im Sonnensystem, auf dem es sowohl Polarlichter als auch Vulkane gibt?

Zur Originalseite

Polarlicht über Raufarhöfn

Über dem arktischen Henge Heimskautsgerði explodiert ein Polarlicht genau im Norden. Zwei Steinfirste sind so aufgestelt, dass ihre Firstlinien genau nach Norden zum Polarstern zeigen.

Bildcredit und Bildrechte: Stephane Vetter (Nuits sacrees)

Alles war angeordnet, sogar das farbenprächtige Polarlicht, das darüber explodierte. Folgt der Firstlinie an diesem Aussichtspunkt eines Kunstwerks in Raufarhöfn im Norden von Island, es wird als arktisches Henge (Heimskautsgerði) bezeichnet. Dort seht ihr, dass die Firstlinie nach Norden zeigt.

Ihr könnt der Firstlinie bis zu den hinteren Sternen am Großen Wagen folgen. Die beiden Sterne sind Merak und Dubhe, ihre Verbindungslinie zeigt zum Polarstern. Dieser ist der helle Stern nahe dem Punkt am Himmel, auf den die Erdachse zeigt.

Die Firstlinie zeigt zur Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel an diesem Aussichtspunkt auch direkt zur Mitternachtssonne an ihrem höchsten Punkt am Himmel. Anders gesagt: Am arktischen Henge geht die Sonne zur Sommersonnenwende Ende Juni nicht unter, und knapp über dem Scheitel dieses neuzeitlichen Denkmals erreicht sie ihren höchsten Punkt am Himmel.

Dieses Bild wurde Ende März bei einem sehr schönen Polarlichtausbruch fotografiert.

Zur Originalseite

Juris Planet

Hinter einem Solarpaneel sieht man die Erde, in der Mitte leuchtet die russische Hauptstadt Moskau wie ein heller Stern. Am Horizont ist ein türkis leuchtendes Polarlicht erkennbar.

Bildcredit: ISS Expedition 30, NASA

An einem anderen 12. April im Jahr 1961 wurde der sowjetische Kosmonaut Juri Alexejewitsch Gagarin der erste Mensch, der den Planeten Erde aus dem Weltall sah. Über seine Aussicht aus der Umlaufbahn berichtete er: „Der Himmel ist sehr dunkel; die Erde ist bläulich. Alles ist sehr klar zu sehen“.

Betrachtet zur Feier des Tages dieses aktuelle Bild von der Internationalen Raumstation, welche die Erde umkreist. Die Nachtseite des Planeten wurde am 28. März in einer Höhe von 390 Kilometern fotografiert. In der Mitte leuchtet die russische Hauptstadt Moskau.

Links seht ihr eines der Solarpaneele der Station. Polarlichter und der Glanz des Sonnenlichts umrahmen den gekrümmten Horizont des Planeten. Unter den Sternen über dem Horizont schimmert der kompakte Sternhaufen der Plejaden hinter dem Polarlicht.

Zur Originalseite

Polarlicht über Island

Am Himmel wölben sich mächtige grüne Polarlichter über dem isländischen Gletscher Vatnajökull.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Lopez (El Cielo de Canarias)

Wenn ihr einen Himmel wie diesen seht – fotografiert ihn! Vor drei Nächten bemerkte der abenteuerlustige Fotograf im Bild auf Island einen Himmel voller Polarlichter und tat genau das. Danach fügte er fünf kleinere Fotos ein, die er am Vatnajökull fotografiert hatte. So entstand dieses 180-Grad-Panorama vom ganzen Himmel, das von Polarlichtern beleuchtet ist.

Polarlichter entstehen, wenn energiereichen Teilchen von der Sonne ins Magnetfeld der Erde gelangen. Dann regnen geladene Teilchen wie Elektronen und Protonen an den Erdmagnetpolen herab und stoßen auf die Luft. Die getroffenen Luftmoleküle fangen losgelöste Elektronen ein. Wenn Elektronen in Sauerstoffmolekülen in den Grundzustand zurückfallen, strahlen sie grünes Licht ab. Polarlichter können eine Vielfalt an Formen und Farben zeigen.

Aktuell: Supernova in M95aktuelle Bilder
Zur Originalseite

Nachts über die Erde fliegen

Bildcredit: Gateway to Astronaut Photography, NASA; Zusammenstellung: Bitmeizer (YouTube); Musik: Freedom Fighters (Two Steps from Hell)

Viele Schätze sind zu sehen, wenn man nachts über die Erde fliegt. Eine Sammlung solcher visuellen Schätze wurde kürzlich auf der Internationalen Raumstation ISS gefilmt und stimmungsvoll vertont. Unten ziehen weiße Wolken, orangefarbene Stadtlichter, Blitze in Gewittern und dunkle, blaue Meere vorbei.

Am Horizont ist der goldene Schleier der dünnen Erdatmosphäre zu sehen, die im Lauf des Videos immer wieder von tanzenden Polarlichtern verziert wird. Der grüne Anteil der Polarlichter bleibt meist unter der Raumstation, doch die Station fliegt mitten durch die roten und violetten Polarlichtspitzen.

Die Solarpaneele der ISS ragen an den Rändern ins Bild. Die verheißungsvolle, näher rückende Lichtwelle am Ende jedes Abschnittes zeigt die Dämmerung der sonnenbeleuchteten Erdhälfte. Diese Dämmerung wiederholt sich alle 90 Minuten.

Quiz: Erkennt ihr einige der Landschaften?
Zur Originalseite