Polarlichter und Jupiters Magnetosphäre

Die Illustration zeigt den Planeten Jupiter, umgeben von einem Magnetfeld. Rund um den Planeten sind rosarote leuchtende Hüllen. Weiter außen leuchten dunklere blaue Hüllen, sie werden vom Sonnenwind aus dem Sonnensystem hinausgedrängt.

Illustrationscredit: JAXA Credit Bildeinschub: NASA, ESA, Chandra, Hubble

Jupiter hat Polarlichter. Sowohl auf der Erde als auch auf dem größten Planeten im Sonnensystem wird das Magnetfeld komprimiert, wenn ein Schwall geladener Teilchen von der Sonne einströmt. Diese magnetische Kompression leitet geladene Teilchen zu Jupiters Polen und in die Atmosphäre. Dort werden Elektronen vorübergehend aus dem Atmosphärengas ausgeschlagen. Wenn die Ionen in der Atmosphäre mit Elektronen rekombinieren, leuchten Polarlichter auf.

Diese Illustration zeigt Jupiters aktive prachtvolle Magnetosphäre. Der Bildeinschub wurde letzten Monat veröffentlicht. Er wurde mit dem Röntgenobservatorium Chandra im Erdorbit aufgenommen. Die Chandra-Aufnahme wurde über ein Bild in sichtbarem Licht gelegt, das zu einer anderen Zeit vom Weltraumteleskop Hubble fotografiert wurde.

Das kleine Bild zeigt unerwartet starkes Röntgenlicht, das von Jupiters Polarlichtern abgestrahlt wird. Das Röntgenlicht ist hier in Falschfarbenviolett abgebildet. Das Polarlicht auf Jupiter war im Oktober 2011 einige Tage nach einem mächtigen koronalen Massenauswurf auf der Sonne zu sehen.

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Klarträumen

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Bildcredit und Bildrechte: Arnar Kristjansson, Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Ist das die wirkliche Welt? Oder nur eine Fantasy? Die Wahrheit begann mit einem Traum – dem Traum, den atemberaubenden Wasserfall Seljarlandsfoss im Süden Islands mit einem Himmel mit Polarlichtern im Hintergrund zu fotografieren.

Kurz nach einem vielversprechenden Weltraumwetterbericht setzten sich der visionäre Astrofotograf und sein Partner in Bewegung. Nach der Ankunft fotografierten sie ein Bild des Hintergrundhimmels mit tollem grünem Polarlicht, doch das erwies sich als einfach.

Der schwierige Teil war den Wasserfall selbst zu fotografieren, weil Sprühnebel ständig die Linse vernebelte! Wie gewonnen, so zerronnen – ungefähr 100 Versuche waren nötig, bei denen jemand in der kalten Nacht über glitschige Felsen zur Kamera zurückgehen musste, um zu sehen, wie die letzte Aufnahme gelungen war, die Linse abzuwischen und die Kamera für den nächsten Versuch zu starten. Später wurden die besten Bilder von Land und Himmel digital kombiniert.

Weit hinter dem Polarlicht sind am Himmel zahlreiche Sterne des Nordens sichtbar. Der vom Astrofotografen gewählte Bildtitel wurde von der traumartigen Wirkung des Ergebnisses angeregt, vielleicht in dem Wissen, dass manche Dinge bei seiner Mühe, den Traum zu verwirklichen, tatsächlich eine Rolle spielten.

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Phönix-Polarlicht über Island

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Bildcredit und Bildrechte: Hallgrimur P. Helgason; Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Alle anderen Polarlichtbeobachter waren nach nach Hause gegangen. In einer ruhigen Nacht auf Island letzten September um 3:30 Uhr waren die meisten Polarlichter dieser Nacht abgeklungen. Plötzlich strömte jedoch ein neuer Teilchenausbruch vom Himmel und hellte die Erdatmosphäre nochmals auf. Dabei entstand durch Pareidolie eine unerwartete, verblüffende Form, die an einen riesigen Phönix erinnert.

Da die Fotoausrüstung einsatzbereit war, wurden noch schnell zwei Himmelsbilder fotografiert und gleich darauf ein drittes von der Landschaft. Der Berg im Hintergrund ist Helgafell, der kleine Fluss vorne heißt Kaldá, beide etwa 30 Kilometer nördlich von Islands Hauptstadt Reykjavík entfernt.

Erfahrene Himmelsbeobachter erkennen links über dem Berg das Sternbild Orion, der Sternhaufen der Plejaden ist etwa in der Bildmitte sichtbar. Das neue Polarlicht überdauerte nur eine Minute und wäre für immer verschwunden – und vielleicht als Lügenmärchen abgetan worden – wäre es nicht auf diesem digital kombinierten Bildmosaik festgehalten worden.

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Sternklare Nacht auf Island

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Bildcredit: Stephane Vetter (Nuits sacrees); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: In manchen Nächten ist der Himmel die beste Schau der Stadt. In dieser Nacht war der Himmel sogar noch besser – ein Kompositbild des Himmels gewann einen internationalen Wettbewerb für Landschaftsastrofotografie.

Dieses Siegerbild entstand 2011 über dem Jökulsárlón, dem größten Gletschersee auf Island. Der Fotograf kombinierte sechs Aufnahmen, um nicht nur zwei grüne Polarlichtringe festzuhalten, sondern auch ihre Reflexionen im ruhigen See. Am fernen Himmelshintergrund sind das Band unserer Milchstraße und die Andromedagalaxie zu sehen.

Ein mächtiger koronaler Massenauswurf von der Sonne verursachte Polarlichter bis ins relativ weit im Süden liegende Wisconsin (USA). Die Sonnenaktivität der vergangenen Woche führte in den letzten Tagen zu Polarlichtern.

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Isländische Legenden und Polarlichtern

Siehe Beschreibung. Polarlicht und Sternenhimmel über einer isländischen Küstenlandschaft. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island, das für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt ist. Das Meer ist der Atlantik, es umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen, die der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen sind, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Von rechts oben beobachtet der hell leuchtende Gott des Himmels in der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden sichtbar: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra).

Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre abgebildete Polarlicht hervorrief – aber das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

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Spiralförmiges Polarlicht über Island

Über dem Fluss Ölfusá bei Selfoss leuchtet ein sehr lebhaftes Polarlicht am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Necchi

Was entsteht hier am Himmel? Ein Polarlicht! Dieses Polarlicht wurde Ende letzten Monats fotografiert. Es fiel Isländern auf, weil es so hell war und sich so rasch veränderte. Das Polarlicht entstand durch einen Sonnensturm, bei dem energiereiche Teilchen von der Sonne ausbrachen. Wenige Tage später drangen sie durch eine Lücke in der schützenden Erdmagnetosphäre.

Man erkennt ein Spiralmuster. Kreative Menschen erkennen im komplexen Leuchten der atmosphärischen Erscheinung eine beliebige Anzahl alltäglicher Bilder. Im Vordergrund fließt der Ölfusá. Hinten beleuchten Lampen eine Brücke in Selfoss. Über den niedrigen Wolken strahlt der fast volle Mond.

Die Lebendigkeit der Sonne und die daraus entstehende Polarlichter auf der Erde nehmen langsam ab, denn die Sonne hat ein Maximum an Sonnenaktivität auf der Oberfläche hinter sich. Sie nähert sich in ihrem 11-Jahres-Zyklus einer ruhigeren Periode. Sonnenforschende warten schon darauf, beim nun folgenden Sonnenminimum zu beobachten, ob es wieder so ungewöhnlich ruhig wird wie das letzte, bei dem manchmal monatelang keine Sonnenflecken erkennbar waren. Auch andere Sonnenphänomene waren kaum zu beobachten.

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Ein Protonenbogen über dem Oberen See

Über dem Lake Superior (Oberer See) leuchtet ein rotes bogenförmiges Licht. Links daneben ist gelbe Lichtverschmutzung am Horizont. Der See liegt rechts, links ist ein Wald an einer felsigen Küste.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Williams

Der Schauplatz war gewählt. Das einzige, was fehlte, war ein Polarlicht. Ende des letzten August lautete die Wettervorhersage, dass grüne Polarlichter am Nachthimmel leuchten würde. Ein Astrofotograf sprang ins Auto und fuhr fünf Stunden über die ländliche Obere Halbinsel von Michigan zu seinem Geheimplatz. Dort begann sein Glück gerade erst.

Während er alles für das Bild aufbaute, erschien ein Protonenbogen. Das ist eine seltene Polarlichtart. Der rote Bogen war nur etwa 15 Minuten zu sehen. Doch das reichte, um ihn auf einem Bild festzuhalten, das 30 Sekunden belichtet war. Der Name deutet schon an, dass Protonenbögen nicht durch Elektronen entstehen, sondern durch massereichere Protonen. Sie trafen die Erdatmosphäre nach einem energiereichen Ereignis auf der Sonne.

Das gelbe Licht am Horizont sind die Stadtlichter von Marquette im US-Bundesstaat Michigan. Die blauen und gelben Steine vorne im Lake Superior (Oberer See) wurden mit einem Blitz beleuchtet. Links neben dem roten Protonenbogen schimmert das Band der Milchstraße.

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Milchstraße und Polarlicht über der Antarktis

Das Bild zeigt den Nachthimmel in der Antarktis. Es reicht von Horizont zu Horizont, die Milchstraße verläuft entlang des ganzen Bildes. Auch ein Polarlicht und die Magellanschen Wolken sind zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: LI Hang

Die lange Nacht bot einen schönen Himmelsanblick. In Teilen der Antarktis ist Winter. Die Sonne bleibt wochenlang unter dem Horizont. Die Leute in der chinesischen Zhongshan-Station wagen sich manchmal in die Kälte hinaus und fotografieren den spektakulären Nachthimmel. Dieses Bild entstand Mitte Juli knapp vor dem Ende dieser Polarnacht bei so einem Ausflug.

Das Weitwinkelobjektiv fotografierte sowohl zum Boden als auch nach oben. Vorne steht ein Kollege, der auch fotografiert. Weit hinten stehen ein runder Satellitenempfänger und ein paar Windräder. Sterne sprenkeln den Nachthimmel. Zwei davon sind Sirius und Kanopus.

Weit hinten verläuft das Zentralband der Milchstraße. Es reicht von einem Horizont bis zum anderen. Die Große und die Kleine Magellansche Wolke stehen im Zenit. Sie sind noch weiter entfernt. Diese Begleitgalaxien unserer gewaltigen Milchstraße sind im Bild verwaschene Flecken.

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