So rotiert Jupiter

Credit: NASA, Labor für angewandte Physik der Johns Hopkins Universität, Südwest-Forschungsinstitut

Beschreibung: Wie wäre es beim Jupiter zu halten und ihn rotieren zu sehen? Das war die Erfahrung der Raumsonde New Horizons, als sie sich im Jahr 2007 Jupiter näherte und an ihm vorbeiflog. Wenn Sie auf das Bild klicken, sehen Sie in einem Film, was die automatisierte Raumsonde sah. Oben sind in der ausgedehnten Atmosphäre des größten Planeten im Sonnensystem Bänder und Gürtel aus hellen und dunklen Wolken zu sehen, aber auch riesige rotierende Sturmsysteme in Form von Ovalen. Andere Filme, die von New Horizons und anderen vorbeifliegenden Raumsonden erstellt wurden, zeigten, wie die Wolken wirbeln und sich relativ zueinander bewegen. Jupiter hat durchmisst zirka elf Erddurchmesser und dreht sich in etwa 10 Stunden einmal um seine Achse. Die robotische Raumsonde New Horizons rast weiterhin ins äußere Sonnensystem und passierte letzte Woche den Punkt auf halbem Weg zu Pluto, den sie voraussichtlich 2015 erreicht.

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Dunkle Sandrutschungen auf dem Mars

Braunrosa Dünen sind von dunklen Strukturen gesprenkelt, von den Hügelkuppen verlaufen schwarze Hangrutschungen abwärts.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Sie sehen aus wie Marsbäume, aber sie sind keine. Auf schmelzenden rötlichen Sanddünen wurden vom Mars Reconnaisance Orbiter Gruppen dunkler brauner Streifen fotografiert, die mit leichtem Frost bedeckt waren. Dieses Bild wurde im April 2008 nahe dem Nordpol des Mars aufgenommen. Zu der Zeit wurde dunkler Sand aus dem Inneren der Sanddünen des Mars immer besser sichbar, als die Frühlingssonne das hellere Kohlendioxideis schmolz. Wenn das nahe dem Dünenkamm geschieht, kann dunkler Sand von der Düne herabrutschen und dabei dunkle Streifen auf der Oberfläche hinterlassen – Schlieren, die auf den ersten Blick Bäume zu sein scheinen, stehen im Vordergrund der helleren Regionen, werfen jedoch keine Schatten. Objekte mit etwa 25 Zentimetern Durchmesser sind auf diesem Bild aufgelöst, das sich über etwa einen Kilometer erstreckt. Nahaufnahmen einiger Teile dieses Bildes zeigen aufsteigende Schwaden, die vermuten lassen, dass die Sandrutschungen sogar während der Aufnahme dieses Bildes stattfanden.

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Planetensysteme, die sich im Orion bilden

Über ein Bild des Orionnebels sind kleine Bilsausschnitte von Proplyden verteilt.

Credit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA), das HST-Orion-Schatzkammer-Projektteam und L. Ricci (ESO)

Wie entstehen Planeten? Um das herauszufinden, untersuchte man mit dem Weltraumteleskop Hubble einen der interessantesten astronomischen Nebel, den großen Nebel im Orion. Der Orionnebel ist mit bloßem Auge beim Gürtel des Sternbildes Orion zu sehen. Er ist eine riesige, nahe gelegene Sternbildungsregion.

Die kleinen Kästen im Mosaik zeigen protoplanetare Scheiben. Viele davon sind Sternbildungsgebiete, in denen wahrscheinlich Planetensysteme entstehen. Manche Proplyden leuchten, weil sie von Sternen in den Scheiben beleuchtet werden.

Andere Proplyden enthalten Scheiben, die weiter vom darin enthaltenen Stern entfernt sind. Daher ist ihr Staub kühler und erscheint als dunkle Silhouetten vor hellerem Gas. Untersuchungen dieses Staubs bieten einen Einblick in die Entstehung von Planeten. Viele Bilder von protoplanetaren Scheiben zeigen auch Bögen. Es sind Stoßwellen oder Fronten, an denen schnelle Materie auf langsames Gas stößt.

Der Orionnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Er liegt im gleichen Spiralarm unserer Galaxis wie unsere Sonne.

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Despina, Neptunmond

Unten ist ein Teil des blauen Planeten Neptun zu sehen, davor sind vier Lichtpunkte erkennbar. Das Bild ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2, das den Mond Despina zeigt.

Credit: NASA, JPL, Rechte am bearbeiteten Bild: Ted Stryk

Beschreibung: Despina ist ein winziger Neptunmond. Mit nur 148 Kilometern Durchmesser wurde die kleine Despina 1989 auf Bildern der Raumsonde Voyager 2 von ihrer Begegnung mit dem fernsten Gasriesenplaneten des Sonnensystems entdeckt.

Bei Durchsicht der Daten von Voyager 2 entdeckte der Amateur-Bildbearbeiter (und Philosophieprofessor) Ted Stryk 20 Jahre später etwas, das niemand zuvor bemerkt hatte: Bilder, auf denen der Schatten Despinas über Neptuns blaue Wolkenoberfläche wandert. Sein Kompositbild von Despina mit Schatten wurde aus vier Archivbildern vom 24. August 1989 erstellt, die in zeitlichem Abstand von 9 Minuten fotografiert wurden. Despina wurde künstlich aufgehellt, um sie besser sichtbar zu machen.

In der antiken griechischen Mythologie ist Despina eine Tochter Poseidons (der römische Gott Neptun).

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Chilenische Himmelslandschaft

Über dem Horizont unten verläuft ein roter Streifen, am sternklaren Himmel darüber leuchten zwei helle Himmelslichter, die Planeten Venus und Jupiter.

Credit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Der Nachthimmel über chilenischen Berggipfel-Observatorien kann dunkel und klar sein und herrliche kosmische Aussichten bieten. Auf diesem aktuellen Beispiel erstreckt sich die Ebene unserer Milchstraßengalaxie parallel zum Horizont, die Sternhaufen des galaktischen Zentrums, dunkle Staubwolken und leuchtende Nebel schweben im Westen. Der Lichtkeil, der nach Sonnenuntergang aufgenommen wurde und sich in der Szenerie nach oben hin ausdehnt, ist Zodiakallicht – Sonnenlicht, das von Staub in der Ekliptik unseres Sonnensystems gestreut wird. Ein zarter Meteor wurde ebenfalls aufs Bild gebannt, doch die strahlende Venus und der helle Jupiter, die sich einer Konjunktion nähern, beherrschen die Himmelslandschaft. Zu der nahen Begegnung am Wochenende gesellt sich am Montag, 1. Dezember, der junge Sichelmond dazu. Blicken Sie nach Sonnenuntergang nach Westen, und das enge himmlische Dreieck aus Mond, Venus und Jupiter, den drei hellsten Lichtern der Nacht, werden auf der ganzen Welt einen spektakulären Anblick bieten, sogar an Beobachtungsorten mit einem aufgehellten Großstadthimmel.

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Veränderung des Marswinkels

Viele Abbildungen des Planeten Mars sind hier zeilenförmig angeordnet, sie zeigen den Planeten im Laufe seiner Annäherung an die Opposition und wie er sich danach wieder entfernt.

Credit und Bildrechte: Richard Bosman

Erscheint der Mars immer gleich? Nein. Sowohl die Erde als auch der Mars umrunden die Sonne. Daher verändert sich die scheinbare Winkelgröße des Mars, wenn man ihn von der Erde aus beobachtet. Dieses Mosaik zeigt 30 Einzelbilder des Mars. Die Bilder wurden 2007 bis 2008 in Enschede in den Niederlanden fotografiert. Bei allen wurde dieselbe Vergrößerung verwendet.

Wenn Erde und Mars auf gegenüberliegenden Seiten der Sonne stehen, wirkt Mars relativ klein. Wenn Erde und Mars nahe beisammen stehen, erscheint der Mars groß und hell. Der größte scheinbare Mars in jüngerer Vergangenheit war während der Opposition im August 2003 zu sehen.

Da der Mars immer weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde, zeigt er uns nie eine Sichelphase. Auf den Bildern ist auch die nördliche Polkappe des Mars zu sehen, außerdem dunkle und helle Böden, Wolken sowie – auf den älteren Bildern – ein globaler Staubsturm. Die nächste Opposition, bei der sich die Erde dem Mars nähert, findet Anfang 2010 statt.

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Die ISS fangen

Die Internationale Raumstation zieht über den Abendhimmel über Lauffen in Deutschland, dahinter folgt die Raumfähre Discovery.

Credit und BildrechteJürgen Michelberger

Beschreibung: In Sonnenlicht gebadet zog die Internationale Raumstation ISS am 31. Mai über den Abendhimmel über der Stadt Lauffen in Süddeutschland. Der helle Durchgang fand nur etwa 10 Minuten nach dem Start der Raumfähre Discovery zur Mission STS-124 vom Kennedy-Raumfahrtzentrum in Florida im Südosten der USA statt. Natürlich steuert die Discovery eine Begegnung mit der ISS im Orbit an.

Beim Verfolgen der Raumstation zog die Raumfähre nur 21 Minuten nach dem Start ebenfalls über Lauffen hinweg. Mit einer auf einem Stativ befestigten Kamera fotografierte der Astronom Jürgen Michelberger die beiden leuchtenden Raumfahrzeuge auf zwei Aufnahmen, während sie oben vorbeizogen. Jede Aufnahme wurde etwa zwei Minuten belichtet, beide wurden zu diesem Kompositbild zusammengefügt.

Wegen der Parallaxe scheinen die Bahn der ISS (rechts) und der Discovery (nahe der Bildmitte) auseinanderzuklaffen, da die beiden sich in sehr unterschiedlicher Höhe befanden. Sterne (und helle Planeten) ziehen zwei getrennte kurze Strichspuren. Die kurze, flackernde Spur eines Iridium-Satelliten und die zart gepunktete Bahn eines vorbeifliegenden Flugzeuges sind ebenfalls zu sehen.

Bei genauerem Hinsehen entdeckt man eine schwache, rote Spur – der abgeworfene externe Treibstofftank knapp links neben der Discovery. Wenn Sie den Mauszeiger über das Bild schieben, hilft das beim Erkennen einiger der dargestellten Objekte.

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Der farbverstärkte Merkur

Das Bild der Raumsonde MESSENGER zeigt Merkur in dezenten Blau- und Brauntönen.

Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Beschreibung: Merkurs Farben sind zart, aber schön. Auf den ersten Blick wirkt der innerste Planet unseres Sonnensystems einfach schwarz-weiß. Doch Infrarotbilder, deren Farben für Menschen nicht sichtbar sind, zeigen eine Welt voller Details.

Dieses Bild wurde von der Roboter-Raumsonde MESSENGER aufgenommen, die Mitte Jänner an Merkur vorbeiflog. Hier gewinnt die heiße Welt allgemein etwas braune Farbe. Viele Krater, die über anderen Kratern liegen und daher mit Sicherheit später entstanden sind, wirken hier hell und sind von hellen Strahlen in einem leicht bläulichen Farbstich umgeben. Das lässt vermuten, dass der Untergrund, der beim Einschlag freigelegt wurde, eine helle Farbe hatte. Manche Krater wie einige im riesigen Caloris-Becken rechts oben sind von einem unerwartet dunklen Material umgeben, dessen Eigenschaften nun untersucht werden.

MESSENGER zieht weiterhin durchs innere Sonnensystem und passiert Merkur erneut im Oktober und im nächsten September, bevor er 2011 in den Orbit um diese einsame Welt einschwenkt.

Arthur C. Clarke 1917-2008
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