Saturn: Schatten einer jahreszeitlichen Sonnenuhr

Der Ringplanet Saturn liegt scheinbar auf der Seite, oben ist der Rand, die Ringe laufen als schwarzer Streifen senkrecht rechts durchs Bild, links sind die Schatten auf dem Planeten zu sehen. Das Bild ist schwarzweiß.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Saturns Ringe stellen eine der größeren Sonnenuhren dar, die wir kennen. Diese Sonnenuhr zeigt jedoch nur Saturns Jahreszeiten, nicht aber die Tageszeit. Bei Saturns letzter Tag- und Nachtgleiche 2009 warfen Saturns dünne Ringe kaum einen Schatten auf Saturn, weil die Ringebene direkt zur Sonne gerichtet war.

Wenn Saturn weiter um die Sonne zieht, werden die Ringschatten immer breiter und wandern weiter nach Süden. Diese Schatten sind von der Erde aus nicht leicht zu sehen, weil an unserer Position nahe der Sonne die Ringe die Schatten verdecken.

Dieses Bild wurde im August von der Roboter-Raumsonde Cassini fotografiert. Diese kreist derzeit um Saturn. Die Ringe sind rechts im Bild als senkrechter Balken abgebildet. Die Sonne leuchtet von rechts oben durch die Ringe und wirft faszinierend komplexe Schatten auf Saturns Südhalbkugel. Diese befindet sich links im Bild.

Cassini erforscht seit 2004 Saturn, seine Ringe und Monde. Voraussichtlich bleibt sie bis 2017 in Betrieb, dann ist die maximale Ausbreitung der Saturnschatten zu beobachten.

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MESSENGERs erster Tag

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Ein Sonnentag auf einem Planeten ist die Zeit, die von Mittag bis Mittag verstreicht. Auf dem Planeten Erde dauert ein Sonnentag 24 Stunden. Ein Sonnentag auf Merkur ist ungefähr 176 Erdentage lang.

Während ihres ersten Sonnentages bei Merkur bildete die Raumsonde MESSENGER in der Umlaufbahn um Merkur fast die gesamte Oberfläche des innersten Planeten ab. Die Raumsonde erstellte eine umfassende, einfarbige Karte mit einer Auflösung von etwa 250 Metern pro Bildpunkt und eine Farbkarte mit einer Auflösung von einem Kilometer pro Bildpunkt.

Oben sind Teile der Karten dargestellt. Es sind Mosaike, die aus Tausenden Bildern mit einheitlicher Beleuchtung erstellt wurden. Links ist das Schwarz-Weiß-Bild. Beide Karten sind auf den 75. östlichen Längenkreis des Planeten zentriert.

Der zweite Merkur-Sonnentag der Raumsonde MESSENGER wird voraussichtlich für weitere hoch aufgelöste, zielgerichtete Beobachtungen der Oberflächendetails auf dem Planeten genützt. (Hinweis der Herausgeber: Wegen Merkurs 3:2-Umlaufkopplung dauert ein Sonnentag auf Merkur 2 Merkurjahre.)

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Asteroiden in der Nähe der Erde

Die Grafik zeigt links die neuen Abschätzungen von NEOWISE zur Häufigkeit mittelgroßer Asteroiden, rechts ist die alte Abschätzung aufgrund von Beobachtungen im sichtbaren Licht. In der Mitte ist die Sonne schematisch dargestellt, die Bahnen der inneren Planeten sind dünne weiße Linien, die Planeten selbst sind grüne Punkte, und die Asteroiden werden als rote Punkte schematisch dargestellt.

Illustrationscredit: NASA, JPL-Caltech, WISE

Diese Illustration zeigt Sonne und Planeten im inneren Sonnensystem. Jeder rote Punkt stellt einen Asteroiden dar. Die Himmelskörper sind nicht im korrekten Maßstab abgebildet,

Neue Ergebnisse von NEOWISE sind links zu sehen. NEOWISE ist der Teil der Mission WISE, der im Infrarotlicht nach Asteroiden sucht. Die neuen Ergebnisse links werden mit früheren Abschätzungen verglichen, was die Häufigkeit mittelgroßer oder größerer erdnaher Asteroiden aus Durchmusterungen in sichtbarem Licht betrifft.

Die gute Nachricht ist, dass es laut den neuen Abschätzungen aus den NEOWISE-Beobachtungen um 40 Prozent weniger erdnahe Asteroiden gibt, die größer als 100 Meter sind, als die Suche im sichtbaren Licht vermuten ließ. Die Ergebnisse von NEOWISE basieren auf Infrarotabbildungen. Sie sind auch genauer.

Gleich große Asteroiden, die von der Sonne aufgeheizt werden, strahlen die gleiche Menge an Infrarotlicht ab. Sie können aber sehr unterschiedliche Mengen an sichtbarem Sonnenlicht reflektieren, je nachdem, wie stark ihre Oberfläche reflektiert und wie hoch ihr Oberflächenalbedo ist. Dieser Effekt kann Durchmusterungen beeinflussen, die auf optischen Beobachtungen basieren.

Die Ergebnisse von NEOWISE reduzieren die geschätzte Anzahl der mittelgroßen erdnahen Asteroiden von etwa 35.000 auf 19.500. Doch der Großteil der Asteroiden ist immer noch unentdeckt.

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Wolkige Nacht der Nordlichter

Das Bild zeigt sehr lebhafte grüne Polarlichter, die von der Mitte ausströmen, und rotbraune Wolken auf der linken Seite.

Bildcredit und Bildrechte: Fredrick Broms (Northern Lights Photography)

Beschreibung: Am 26. September traf ein großer koronaler Massenauswurf der Sonne auf die Magnetosphäre der Erde. Das führte zu einem heftigen geomagnetischen Sturm und ausgedehnten Polarlichtern.

Das Bild entstand etwa zur lokalen Mitternacht auf der Insel Kvaløya bei Tromsø im Norden von Norwegen. Es zeigt ein intensives, von Regenwolken umrahmtes Leuchten. Die orange gefärbten Wolken sind als Silhouetten zu sehen. Die oberen Enden der farbig schimmernden Schleier der Nordlichter befinden sich mehr als 100 Kilometer über dem Boden. Die Polarlichtstrahlen verlaufen parallel, aber durch die Perspektive strömen sie von einem Fluchtpunkt im Zenit aus.

Am unteren Bildrand der Szenerie leuchten der noch viel weiter entfernte Sternhaufen der Plejaden und der helle Planet Jupiter hinter den Wolken und dem Nordlicht.

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Trockeneisgruben auf dem Mars

Auf einem grauweißen Untergrund sind sich runde Landschaftsformen, die in der Mitte flach sind, an den Rändern sind sie braungrün gefärbt.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Teile des Mars tauen auf. Rund um den Südpol des Mars verdampft am Ende jedes Marssommers im warmen Wetter ein Teil der riesigen Kappe aus Kohlendioxideis. Gruben öffnen sich und breiten sich aus, während das Trockeneis aus Kohlendioxid direkt zu Gas sublimiert.

Diese Gruben in der Eisschicht sehen aus, als wären sie mit Gold gesäumt. Doch die genaue Zusammensetzung des Staubs, der die Grubenwände markiert, ist nicht bekannt. Die kugeligen Absenkungen in der Bildmitte sind etwa 60 Meter groß. Die HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter fotografierte dieses Bild Ende Juli in der Marsumlaufbahn.

In den nächsten Monaten folgt eine kältere Jahreszeit, wenn der Mars seine Reise um die Sonne fortsetzt. Die dünne Luft wird dann kalt und beendet nicht nur das Tauwetter, sondern friert neue Schichten aus festem Kohlendioxideis.

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Kepler-16b: Ein Planet mit zwei Sonnen

Credit für das Illustrations-Video: NASA, JPL-Caltech, T. Pyle; Danksagung: djxatlanta

Beschreibung: Wenn man lange genug wach bleibt, sieht man, wie beide Sonnen untergehen. Vielleicht ist das ein Sprichwort von Lebewesen, die in der Atmosphäre von Kepler 16b schweben. Der Planet Kepler 16b wurde kürzlich vom Satelliten Kepler im Weltraum entdeckt.

Dieses animierte Video zeigt, wie das Planetensystem aussehen könnte, wenn man es von einem Raumschiff aus sieht. Mehrfachsternsysteme kommen zwar relativ häufig vor. Dieses ist jedoch das erste uns bekannte, das einen Planeten besitzt. Weil sich unsere Erde in der Umlaufebene beider Sterne und des Planeten befindet, bedeckt von uns aus gesehen jeder Körper die anderen zu verschiedenen Zeiten. Dabei sind messbare Lichtabfälle zu beobachten.

Die regelmäßigen Bedeckungen erlauben bei Kepler 16b die genaueste Massen- und Radiusbestimmung, die je bei einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems möglich war. Einen Planeten wie Saturn in einer Umlaufbahn wie der Venus zu finden – also sehr nahe an einem Doppelstern – war eine Überraschung und wird sicherlich noch untersucht.

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TrES-2b: Dunkler Planet

Die Illustration zeigt einen dunklen Planeten mit roten, teils weißen Streifen. Vor dem Planeten und links davon sind Monde zu sehen, hinter dem Planeten ist ein riesiger Stern.

Bildcredit: David A. Aguilar (CfA), TrES, Kepler, NASA

Beschreibung: Warum ist dieser Planet so dunkel? Der Planet TrES-2b reflektiert weniger als ein Prozent des Lichts, das ihn erreicht. Er ist somit dunkler als jeder bekannte Planet oder Mond. Er ist sogar dunkler als Kohle.

Der jupitergroße Planet TrES-2b kreist extrem nahe um einen sonnenähnlichen Stern, der 750 Lichtjahre entfernt ist. Er wurde 2006 mit dem mittelgroßen 10-Zentimeter-Teleskop des Trans-Atlantic Exoplanet Survey (TrES) aufgrund leichter Verfinsterungen entdeckt. Die seltsame Dunkelheit der fremden Welt wurde erst kürzlich durch Beobachtungen des Satelliten Kepler in der Erdumlaufbahn erkannt. Sie lässt auf ein geringes Rückstrahlvermögen schließen.

Oben ist eine Illustration des Planeten zu sehen, die von einem Künstler stammt. Auch mögliche Monde sind zu sehen, für die es aber derzeit keine Anzeichen gibt. Warum TrES-2b so dunkel ist, ist nicht bekannt und wird intensiv untersucht.

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Neptun: einmal rundherum

Das Bild zeigt vier Ansichten des Planeten Neptun, zwei vom 25. und zwei vom 26. Juni 2011.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Beschreibung: Neptun rotiert in ungefähr 16 Stunden einmal um seine Achse. Daher zeigen diese vier Bilder des äußersten Gasriesen im Sonnensystem einen Neptuntag. Die Bilder wurden im Abstand von etwa vier Stunden mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen.

Dabei wurden Filtern für sichtbares Licht und nahes Infrarot verwendet. So sind Wolken in großer Höhe erkennbar, die aus Methaneiskristallen bestehen. Diese heben sich von den sonst blauen Wolkenoberseiten des Planeten ab.

Weil Neptuns Rotationsachse etwa 29 Grad zur Ebene seiner Umlaufbahn geneigt ist, gibt es auf Neptun ähnliche Jahreszeiten wie auf der Erde. Die Achse der Erde ist um 23,5 Grad geneigt. Hubble-Beobachtzungen zeigten, dass die Wolkenaktivität von der nördlichen zur südlichen Halbkugel wechselt, wenn auf Neptuns Südhalbkugel der Frühsommer beginnt und im Norden der Winter.

Seit der französische Mathematiker Urbain Le Verrier und der britische Mathematiker John Couch Adams Neptuns Position berechneten und der deutsche Astronom Johann Galle am 23. September 1846 Neptun entdeckte, durchlief Neptun einmal den Lauf der Jahreszeiten.

Neptuns Umlaufperiode dauert etwa 165 Jahre. Diese Woche am 12. Juli ist Neptun seit dem Tag seiner Entdeckung einmal um die Sonne gelaufen.

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