Reflektiertes Polarlicht über Alaska

In einem von Seerosen bedeckten Teich spiegeln sich rote und grüne Polarlichter am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Todd Salat (AuroraHunter); Himmelsbeschriftung: Judy Schmidt

Manche Polarlichter sind nur mit einer Kamera zu erkennen. Sie werden dann als subvisuell bezeichnet, weil sie zu blass für das bloße Auge sind. Das grüne Polarlicht im Bild war gut sichtbar, das rote Polarlicht trat erst nach einer Belichtungszeit von 20 Sekunden zum Vorschein. Der Grund dafür ist, dass das menschliche Auge das Licht nur im Bruchteil einer Sekunde aufnimmt, während ein Kameraverschluss viel länger geöffnet werden kann.

Die malerische Szene entstand letzten Herbst bei Anchorage im US-amerikanischen Alaska. Beim Fotografieren hielt eine Kamera sowohl das sichtbare grüne als auch das unsichtbare rote Polarlicht fest. Die Lichter spiegelten sich in einem See, der mit Seerosen bedeckten war. Hoch oben leuchteten Tausende Sterne, darunter der Sternhaufen der Plejaden. Rechts über den Wolken am Horizont posierte der Planet Jupiter.

Polarlichter entstehen, wenn energiereiche Teilchen von der Sonne auf die Magnetosphäre der Erde treffen. Dabei werden Elektronen und Protonen zu den Polen der Erde gelenkt und treffen auf Luft. Rote und grüne Polarlichter entstehen meist durch angeregte Sauerstoffatome. Die roten Emissionen treten – wenn sichtbar – in größerer Höhe auf. Polarlichter können viele Formen und Farben annehmen.

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Der Mechanismus von Antikythera

Das Bild zeigt ein stark korrodiertes Rad mit vier Achsen, das Fragment hat einen grünlichen Farbton.

Bildcredit und Bildrechte: Wikipedia

Was ist das? Es wurde auf dem Grund des Meeres an Bord eines griechischen Schiffes entdeckt. Seine offensichtliche Komplexität löste Jahrzehnte an Untersuchungen aus. Dennoch sind einige seiner Funktionen immer noch unbekannt.

Röntgenbilder des Geräts bestätigten den Zweck des Mechanismus von Antikythera und zeigten einige überraschende Funktionen. So entdeckte man, dass der Mechanismus von Antikythera ein mechanischer Computer mit einer Genauigkeit war, die man für die Zeit um 80 v. Chr. – damals sank das Schiff, auf dem er sich befand – für unmöglich hielt. Bisher glaubte man, dass die Menschheit erst 1000 Jahre später eine so fortschrittliche Technik entwickeln konnte.

Seine Räder und Getriebe bilden ein tragbares Orrery des Himmels. Es berechnete Sternen- und Planetenstände sowie Mond- und Sonnenfinsternisse im Voraus. Der Mechanismus von Antikythera ist 33 Zentimeter hoch und ist ähnlich groß wie ein großes Buch.

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Der Norden Merkurs

Mögliche Wassereisvorkommen auf Merkur wurden von der Raumsonde MESSENGER entdeckt, sie sind im Bild gelb markiert.

Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Der innerste Planet Merkur wäre wohl kein guter Ort für interplanetare Olympische Winterspiele. Doch es gibt neue Ergebnisse, die auf Daten der Raumsonde MESSENGER basieren. Diese lassen vermuten, dass es in den ständig beschatteten Kraterregionen in der Nähe des Nordpols eine erhebliche Menge Wassereis gibt. Die Raumsonde MESSENGER umkreist derzeit Merkur.

Seit Jahren vermutet man Eisvorkommen auf Merkur. Nahe dem Nordpol wurden Regionen entdeckt, die im Radarbereich hell leuchten und somit stark reflektieren. Diese Karte wurde anhand von projizierten MESSENGER-Bildern erstellt. Die hell leuchtenden Radarbereiche gelb markiert. Sie stimmen offenbar mit Böden und Wänden von Einschlagkratern am Nordpol überein. In Regionen, die weiter vom Pol entfernt sind, konzentrieren sich gelben Bereiche auf Kraterwände, die nach Norden gerichtet sind.

MESSENGERs Neutronen-Spektroskopie und thermische Modelle für Krater zeigen, dass das Material in diesen Regionen einen Wasserstoffgehalt aufweist, der fast reinem Wassereis entspricht. Dieses ist auf Gebiete mit Temperaturen unter 100 Kelvin (-280 Grad Fahrenheit, -173 Grad Celsius) beschränkt. Die Bedingungen sind ähnlich wie in permanent beschatteten Kratern auf dem Mond. Das Eis auf Merkur stammt vermutlich von Kometeneinschlägen.

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Der helle Jupiter im Stier

Das Bild zeigt den Planeten Jupiter im Sternbild Stier kurz vor seiner Opposition. Auch die Plejaden und Hyaden sind zu sehen. Die Raumsonde Dawn bewegt sich vom Asteroiden Vesta zum Kleinplaneten Ceres.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Der helle Stern, den ihr vielleicht unlängst kurz nach Sonnenuntergang aufgehen gesehen habt, ist alles andere als ein Stern. Es ist Jupiter, der größte Gasriese im Sonnensystem. Der helle Jupiter nähert sich am 3. Dezember seiner Opposition und steht dann im Stier, am irdischen Himmel gegenüber der Sonne.

Jupiter steht in der Mitte dieser Himmelsansicht vom 14. November. Das Bild zeigt auch die Sternhaufen Plejaden und Hyaden sowie vertraute Himmelsanblicke, die auf der Nordhalbkugel im Winter zu sehen sind. Deutlich überstrahlt Jupiter den gelblichen Stern Aldebaran, den Alphastern im Stier. Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr eine Beschriftung der Szenerie. Sie markiert zwei weitere Welten im Sonnensystem, die im Dezember in Opposition kommen.

Der Asteroid Vesta und der Zwergplanet Ceres sind beide klein und blass. Sie sind etwa 10 Grad von Jupiter entfernt links im Bild zu sehen. Ihr könnt euch auch die NASA-Raumsonde Dawn in diesem Bildfeld vorstellen. Im September hat sie Vesta verlassen. Nun läuft Dawns Ionentriebwerk ständig, um ihren Orbit an Ceres anzupassen, wo sie im Februar 2015 ankommen soll.

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Mond trifft Morgenstern

Über einer lichtverschmutzten Stadt, deren Helligkeit teilweise von Wolken abgemildert wird, steigt der Sichelmond auf und bedeckt dabei die Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Kwon, O Chul (TWAN)

Die wandernde Venus leuchtet derzeit als gleißender Morgenstern. Sie ging in den dunklen Stunden vor der Dämmerung auf. Ihre enge Konjunktion mit dem Mond war am 13. August auf der ganzen Erde zu bewundern. Doch Schaulustige in Ostasien konnten auch eine Bedeckung durch den Mond bewundern. Der abnehmende Sichelmond wanderte am dunklen Himmel vor dem gleißenden Planeten vorbei.

Dieses Kompositbild entstand aus Einzelbildern, die in 10-Minuten-Intervallen fotografiert wurden. Es folgt dem Himmelsschauspiel über den Stadtlichtern und Wolken von Taebaek in Korea. Die Finsternis beginnt nahe am Horizont und schreitet voran, während die beiden Himmelslichter aufgehen. Die Venus verschwindet hinter der sonnenbeleuchteten Sichel und taucht noch vor der Dämmerung am dunklen Mondrand wieder auf.

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Konjunktionsfarben

Die hellen Himmelslichter Spica, Mars und Saturn gehen zusammen hinter Bäumen unter. Ihre unscharfen Bilder ziehen farbige Spuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Phil Hart

Letzte Woche begegneten sich Mars, Saturn und Spica in der Abenddämmerung des Planeten Erde als hübsche Konjunktion am westlichen Horizont. Noch immer bilden sie nach Sonnenuntergang die Ecken eines auffälligen Himmelsdreiecks. Kürzlich begegnete ihnen der Sichelmond.

Die Lichter sind alle etwa gleich hell, doch das Auge kann unterschiedliche Farben erkennen. Dieses raffinierte Strichspurfoto wurde am 12. August am Ufer des Lake Eppalock im australischen Victoria mit Teleobjektiv aufgenommen, während das Trio unterging. Das Bild war auf die Eukalyptusbäume im Vordergund fokussiert. Daher verschwimmen die Strichspuren ein wenig und zeigen stärker gesättigte Farben.

Könnt ihr erraten, welche Spur wem gehört? Natürlich ist die rötlichste Spur der Mars. Rechts daneben bildet Saturn ein blasseres Echo vom Farbton des Roten Planeten. Links zieht die heiße, bläuliche Spica ihre Spur. Sie ist der bläuliche Alphastern im Sternbild Virgo.

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Mars in der Kurve

Der Planet Mars zieht eine Oppositionsschleife in den Sternbildern Löwe und Jungfrau.

Bildcredit und Bildrechte: Cenk E. Tezel, Tunç Tezel (TWAN)

Dieses Komposit entstand aus Bildern, die von Ende Oktober 2011 (rechts oben) bis Anfang Juli 2012 (links unten) in Abständen von etwa 5 bis 7 Tagen fotografiert wurden. Es zeigt die Rückwärtsbewegung des rötlich gefärbten Mars am Nachthimmel des Planeten Erde. Schiebt den Mauspfeil über das Bild, um die Punkte der rückläufigen Marsschleife zu verbinden.

Natürlich änderte der Mars seine Bewegungsrichtung auf seiner Bahn nicht. Die scheinbare Rückwärtsbewegung vor dem Hintergrund der Sterne ist vielmehr die Widerspiegelung der Bewegung der Erde. Wir sehen eine rückläufige Bewegung, wenn die Erde einen Planeten innen überholt, der weiter von der Sonne entfernt ist. Weil die Erde näher an der Sonne ist, bewegt sie sich schneller.

Am 4. März 2012 stand Mars in Opposition und somit am irdischen Himmel der Sonne gegenüber. Es sind die nächsten und hellsten Positionen in der Bildmitte.

Kürzlich landete der Rover Curiosity auf der Oberfläche des Roten Planeten. Er startete am 26. November. Damals stand der Mars beim Kreuzungspunkt seiner rückläufigen Schleife. Derzeit steht Mars in der Nähe von Saturn und dem hellen Stern Spica. Man sieht ihn nach Sonnenuntergang im Westen am Horizont.

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Antennendämmerung

Hinter Bäumen ragt eine grün beleuchtete Radioantenne auf, dahinter sind die Sternbilder Stier und Orion markiert. Mariante Objekte sind die Plejaden, Mond, Jupiter und Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Am 15. Juli traf ein alter Sichelmond am Osthorizont auf die wandernden Planeten Venus und Jupiter. Die südliche Himmelsansicht der lang erwarteten Konjunktion in der Dämmerung zeigt auch den Sternhaufen der Plejaden sowie die hellen Sterne Aldebaran und Beteigeuze. Sie standen am Himmel in einer Reihe.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, erkennt ihr leicht die Sterne und Sternbilder. Das Radioteleskop vorne ist die Parkes-Antenne im australischen New South Wales. Sie hat einen Durchmesser von 64 Metern.

Die große, schwenkbare Antenne ist nicht nur für die Erforschung des fernen Universums in Radio-Wellenlängen bekannt. Sie sorgte auch für einen außergewöhnlich guten Fernsehempfang vom Mond. Am 21 Juli 1969 empfing die Schüssel Übertragungen vom Mond. Das ermöglichte den Menschen auf dem Planeten Erde die Beobachtung der Mondbegehung bei Apollo 11.

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