Nachts in Vallentuna

Hinter einem Wald, aus dem die Silhouetten zweier Bäume im Vordergrund hochragen, leuchtet der sternklare Himmel intensiv violett. Über den Plejaden rechts zischt ein Meteor durchs Bild. Unten leuchten die Planeten Mars und Jupiter knapp über dem Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Knapp oberhalb der Kiefern in der unteren Bildmitte sind sich der helle Mars und der noch heller leuchtende Jupiter am nachmitternächtlichen Himmel in Vellentuna in Schweden nähergekommen. Dieses als Konjunktion bezeichnete Ereignis wurde am 12. August während eines geomagnetischen Sturms aufgenommen. Auf dem gelungenen Schnappschuss ist daher links das Leuchten der Polarlichter zu sehen.

Zu dieser Zeit des Jahres sind natürlich auch immer die Perseïden beobachtbar – ein Meteorschauer, bei dem Staubkörner des periodischen Kometen Swift-Tuttle auf die Erdatmosphäre regnen. Die Leuchtspur rechts oben stammt von einem solchen Meteor, der mit etwa 60 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre rast.

Direkt darunter befindet sich der nicht minder bekannte offene Sternhaufen der Plejaden. In der griechischen Mythologie waren die Plejaden die sieben Töchter des Titanen Atlas und der Meeresnymphe Pleione. Die hellsten Sterne des Sternhaufens sind dementsprechend nach den sieben Schwestern und ihren Eltern benannt.

Galerie: PerseïdenMeteorschauer 2024 und Polarlichter

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Gaia: Hier kommt die Sonne

Bildcredit: Galaxien-Illustration: N. Risinger (skysurvey.org); Sterndaten: Gaia Mission, ESA, A. S. Sellés (U. Heidelberg) et al.

Wie würde es aussehen, von außerhalb unserer Galaxie nach Hause zurückzukehren? Daten der robotischen ESA-Mission Gaia sollen zwar größere Fragen beantworten, doch sie bieten auch eine einzigartige Perspektive auf den Platz der Menschheit im Universum.

Gaias Orbit um die Sonne liegt in der Nähe der Erde. Das Weltraumteleskop kann Sternpositionen so präzise bestimmen, dass es selbst kleine Verschiebungen misst, die durch die Änderung des Blickwinkels im Laufe eines Jahres hervorgerufen werden. Diese Verschiebungen sind entsprechend kleiner für weiter entfernte Sterne. Damit lässt sich die Entfernung zu den Sternen bestimmen.

Im ersten Teil des Videos verwandelt sich eine Darstellung der Milchstraße rasch in eine dreidimensionale Visualisierung von Gaia Sterndaten. Bei einigen bekannten Sternen sind ihre Namen angegeben, andere Sterne sind mit Nummern aus einem Gaia-Katalog bezeichnet. Schließlich kommen wir in unserer stellaren Nachbarschaft an, wo viele Sterne von Gaia beobachtet wurden. Bald darauf erreichen wir unseren Heimatstern die Sonne. Am Ende des Videos wird das reflektierte Licht des dritten Planeten der Sonne sichtbar: Planet Erde.

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Mars zieht vorbei

Unter dem Sternhaufen der Plejaden zieht der rötlich leuchtende Planet Mars vorbei, er ist heller als die Sterne der sieben Schwester. Rechts knapp über dem Roten Planeten ist der Planet Uranus erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

In dieser Fotomontage zieht der Mars am Nachthimmel etwa 5 Grad südlich des Sternhaufens der Plejaden vorbei. Das Bild ist aus 16 Fotos zusammengesetzt, die in einer Serie von 16 aufeinanderfolgenden klaren Nächten, beginnend mit 12. Juli, aufgenommen wurden. Der rötliche Farbton des Planeten bildet einen netten Kontrast zu den blauen Sternen der Plejaden.

Der Weg des Mars durch das Bildfeld beginnt am rechten Bildrand. Der vierte Planet des Sonnensystems überholt dann den siebenten Planeten Uranus, der ebenfalls seine Bahn durch das Bild zieht. Am 16. Juli standen der rote Mars und der Eisriese Uranus aus unserer Sicht nur 1/2 Grad von einander entfernt.

Auf seiner weiteren raschen Wanderung nach Osten lässt Mars die Sieben Schwestern und den äußeren Planeten hinter sich und wandert nördlich am Roten Riesenstern Aldebaran vorbei. Am 14. August wird Mars am Nachthimmel dem Jupiter auf etwa 1/3 Grad nahekommen.

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Saturn beim Mond

Links über dem Mondrand und einem kleinen Ausschnitt des Mondes mit vielen Kratern geht Saturn auf. Im Vergleich zum Mond ist er nur schwach beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Chengcheng Xu

Saturn steht jetzt wieder vor Mitternacht am Nachthimmel des Planeten Erde. Am 24. Juli kam der gut mit bloßem Auge sichtbare Planet am Himmel dem abnehmenden Mond besonders nahe. Von einigen Regionen der Erde aus wurde der Ringplanet sogar bedeckt: Über Teilen von Asien und Afrika und verschwand er für etwa eine Stunde hinter dem Mond. Da der Mond und die hellen Planeten in der Nähe der Ekliptikebene über den Himmel wandern, sind solche Bedeckungen nicht ungewöhnlich, aber sie können überaus eindrucksvoll sein.

Auf dieser Teleskopaufnahme aus Nanjing in der chinesischen Prozinz Jiangsu ist der Saturn kurz vor seinem Verschwinden hinter der Mondscheibe zu sehen. Der Schnappschuss vermittelt den Eindruck, Saturn würde direkt über dem Glushko-Krater stehen, einem jungen Strahlenkrater mit 43 Kilometern Durchmesser in der Nähe des westlichen Mondrandes. Der Mond ist allerdings nur gut 400 Tausend Kilometer von entfernt, verglichen mit der Entfernung des Saturns von 1,4 Milliarden Kilometern.

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Familienporträt des Sonnensystems

Das Bild ist ein Mosaik aus Aufnahmen der Raumsonde Voyager 1. Es zeigt alle Planeten im Sonnensystem aus der Perspektive der Raumsonde.

Bildcredit und Bildrechte: Voyager-Projekt, NASA

Als die Raumsonde Voyager 1 im Jahr 1990 etwa 6 Milliarden km von der Erde entfernt war, blickte sie zurück in Richtung Sonne und nahm dieses allererste Familienporträt des Sonnensystems auf.

Das vollständige Porträt ist ein Mosaik aus 60 Einzelbildern, die unter einem Blickwinkel von 32° oberhalb der Ekliptikebene aufgenommen wurden. Die Aufnahmen der Weitwinkelkamera an Bord der Voyager-Sonde decken links das innere Sonnensystem ab und reichen rechts bis zum Eisriesen Neptun, den äußersten Planeten des Sonnensystems. Die Positionen von Venus, Erde, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind durch Buchstaben gekennzeichnet. Die Sonne ist der helle Punkt in der Mitte des Bildkreises.

Die zusätzlichen Bilder von jedem der Planeten stammen von der Voyager-Telekamera. Nicht zu sehen sind Merkur, der sich zu nahe an der Sonne befindet, um entdeckt zu werden, und Mars, der leider durch das im optischen System der Kamera gestreute Sonnenlicht verdeckt wird. Der kleine, lichtschwache Pluto, der sich zu diesem Zeitpunkt näher an der Sonne befand als Neptun, wurde nicht erfasst.

Im Jahr 2024 ist Voyager 1 nicht nur die Raumsonde der NASA, die am längsten in Betrieb ist, sondern mit einer Entfernung von mehr als 24 Milliarden Kilometern auch die am weitesten entfernte. Sie ist mittlerweile im interstellaren Raum unterwegs.

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Leuchtende Nachtwolken über Florida

Der Himmel in der Morgendämmerung ist oben schwarz und in der Nähe des Horizonts braun. Rechts ziehen dünne Wolken zusammen, die von einem weißen zu einem blauen Farbton wechseln. Unweit vom Scheitelpunkt der Konvergenz ist die Mondsichel.

Bildcredit und Bildrechte: Pascal Fouquet

Diese Wolken sind aus zwei Gründen ungewöhnlich. Zum einen sind sie seltene leuchtende Nachtwolken, d. h. sie sind in der Nacht sichtbar – aber nur kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang.

Zum anderen kennt man die Quelle diese leuchtenden Nachtwolken. In diesem seltenen Fall können die sonnenlichtreflektierenden Eiskristalle in der oberen Atmosphäre auf eine SpaceX-Rakete, die 30 Minuten vorher gestartet ist, zurückgeführt werden.

Formal nennt man sie Polare Mesosphärenwolken. Der Angelpunkt dieser Eissträhnen sieht aus, als ob er sich genau vor dem aufgehenden Sichelmond befinden würde.

Das Bild – und das dazugehörige Video – wurde vor ungefähr einer Woche in Orlando, Florida, USA aufgenommen. Der helle Fleck rechts vom Mond ist der Planet Jupiter, während die Lichterkette rechts über dem Horizont sind Lichter eines Flugzeugs.

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Exoplaneten-Zoo: Andere Sterne

Wie Perlen sind verschieden große Exoplaneten verteilt. Links sind bräunliche Planeten, zur Mitte hin sind hellblau bis dunkelblaue Planeten, und rechts sind rote und orangefarbene Himmelskörper.

Illustrationscredit und Bildrechte: Martin Vargic, Halcyon Maps

Haben andere Sterne Planeten wie unsere Sonne? Sicherlich. Dafür gibt es viele Hinweise. Die Gravitation kreisender Exoplaneten erzeugt leichte Sternwackler. Andere Planeten wandern vor Sternen vorbei und trüben sie.

Bisher wurden insgesamt mehr als 5500 Exoplaneten entdeckt. Tausende davon fanden die Weltraummissionen Kepler und TESS der NASA. Mehr als 100 wurden mit dem erdgebundenen Instrument HARPS der ESO entdeckt.

Diese Illustration zeigt eine Vermutung, wie manche dieser Exoplaneten wohl aussehen. In der Mitte sind neptunartige Planeten verteilt. Ihre Atmosphären enthalten vielleicht Methan, das blaues Licht streut. Daher sind sie blau. An den Seiten des Bildes befinden sich jupiterähnliche Planeten. Sie sind hellbraun und rot, weil die Gase in ihren Atmosphären wahrscheinlich kleine Mengen Kohlenstoff enthalten. Dazwischen sind viele erdähnliche Gesteinsplaneten mit unterschiedlichen Farben verteilt.

Je mehr Exoplaneten entdeckt werden, desto besser versteht die Menschheit, wie häufig erdähnliche Planeten sind und wie häufig es Leben im Universum geben könnte.

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Wie man ein Licht am Himmel bestimmt

Grafik zur Bestimmung von Lichtern am Himmel

Illustrationscredit und Bildrechte: HK (The League of Lost Causes)

Was ist dieses Licht am Himmel? Vielleicht ist das eine der häufigsten Fragen, die in der Menschheit gestellt werden. Die Antwort kann oft mit wenigen schnellen Beobachtungen gegeben werden, die typischerweise zuerst abgefragt werden, wenn sie in Planetarien und Sternwarten an Fachleute gerichtet werden, z.B.:

Blickt es und bewegt es sich? Falls ja – und insbesondere, wenn die Beobachtung nahe einer Großstadt gemacht wurde – dann war es wahrscheinlich ein Flugzeug. Flugzeuge sind zahlreich und nur wenige Sterne und Satelliten sind hell genug, um durch das Rauschen des künstlichen Lichts (Lichtverschmutzung) gesehen zu werden.

Falls nicht, beziehungsweise, falls Sie nicht in Großstadtnähe wohnen, kann das helle Lichtlein auch ein Planet sein, z.B. Venus oder Mars. Erstere ist an mehr oder weniger nahe an den Horizont gebunden: sie kann nur in der Abend- oder Morgendämmerung beobachtet werden.

Manchmal fällt es auf den ersten Blick schwer, ein tieffliegendes entferntes Flugzeug in Horizontnähe von eine hellen Planeten zu unterscheiden. Das wird jedoch durch die Beobachtung innerhalb weniger Minuten klar, weil sich das Flugzeug bewegt.

Sind Sie immer noch unsicher?

Dann ermöglicht das heutige Diagramm eine mitunter humorvolle, aber weitgehend zutreffende Einschätzung. Enthusiastische Himmelsbeobachter werden höchstwahrscheinlich Ergänzungen oder Korrekturen haben: Sie sind aufgefordert und ermutigt, diese in höflicher Form beizutragen.

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