Die vordere linke Kamera zur Gefahrenvermeidung am fahrzeuggroßen Marsrover dokumentierte kurz nach der Landung am Missionstag Sol 0 dieses erste, niedrig aufgelöste Bild. Die Kamera ist noch mit einer Schutzhülle abgedeckt, doch auf der Marsoberfläche seht ihr deutlich den Schatten von Perseverance. Dieser ist das ausgeklügeltste Fahrzeug, der bislang zum Roten Planeten geschickt wurde.
Beschreibung: Diese verschneite Berg- und Himmelslandschaft wurde am 6. Februar in der Nähe von Melchsee-Frutt in der Zentralschweiz auf dem Planeten Erde fotografiert. Doch das rötliche Tageslicht und das bläuliche Leuchten um die Nachmittagssonne sind die Farben des Marshimmels.
Natürlich haben beide Welten dieselbe Sonne. Auf dem Mars scheint die Sonne nur etwa halb so hell, und sie ist nur zwei Drittel so groß wie auf der Erde. In der dünnen Marsatmosphäre sind feine, von der Marsoberfläche aufgewirbelte Staubteilchen verteilt. Sie sind reich an Eisenoxiden und färben den Roten Planeten. Da sie bevorzugt blaues Sonnenlicht filtern, hat der Marshimmel einen rötlichen Farbton, doch das nach vorne gestreute Licht in der Nähe der kleineren, blasseren Marssonne wirkt relativ bläulich.
Normalerweise streut die dichtere Erdatmosphäre blaues Licht stark, daher ist der irdische Himmel blau. Doch am 6. Februar erreichte eine riesige Staubwolke aus der Sahara, die über das Mittelmeer geweht wurde, die Schweizer Alpen, trübte die Sonne und verlieh diesem alpinen Nachmittag die Farben des Marshimmels. Am nächsten Tag war nur noch der Schnee mit rötlichem Staub bedeckt.
Beschreibung: Wie schwierig ist eine sichere Landung auf dem Mars? So schwierig, dass es viel mehr Fehlschläge gab als Erfolge. Der nächste Versuch findet am Donnerstag statt. Das Hauptproblem ist, dass die Marsatmosphäre zu dicht ist, um sie zu ignorieren – sonst schmilzt die Raumsonde. Andererseits ist die Atmosphäre zu dünn, um sich auf einen Fallschirm zu verlassen – oder die Raumsonde macht eine Bruchlandung.
Daher baut die Landesonde Perseverance, wie dieses Video zeigt, einen Großteil ihrer hohen Geschwindigkeit ab, indem sie einen riesigen Fallschirm entfaltet, dann zu Raketen wechselt, und am Ende – vorausgesetzt, dass alles klappt – wird der fahrzeuggroße Rover Perseverance von einem schwebenden „Himmelskran“ langsam an Seilen zur Oberfläche abgesenkt. Es mag verrückt klingen, doch der Rover Curiosity wurde 2012 mit einem ähnlichen Manöver auf dem Mars stationiert.
Vom Eintritt in die Atmosphäre bis zum Aufsetzen auf der Oberfläche dauert es ungefähr sieben Minuten. Alles wird von einem Bordcomputer koordiniert, weil der Mars für schnelle, interaktive Kommunikation zu weit entfernt ist. Während dieser Zeit können die Menschen auf der Erdeeinfach nur warten, um schließlich zu hören, ob die Landung erfolgreich war.
Bei der vielleicht ausgeklügeltsten Landung, die je auf dem Roten Planeten versucht wurde, werden nacheinander präzise Abläufe durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei ein Hitzeschild, ein Fallschirm, mehrere Raketenmanöver und der automatisierte Einsatz eines ungewöhnlichen Geräts, das als „Himmelskran“ bezeichnet wird.