Eiswolken über einem roten Planeten

Über dem rostroten Mars geht links eine bläuliche Sonne unter. Rechts schweben ungewöhnliche Wolken hoch oben in der Marsatmosphäre.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Kevin M. Gill; Bearbeitung: Rogelio Bernal Andreo

Was könnte man von der Oberfläche des Mars aus sehen? Vielleicht würde man über eine weite orange Landschaft blicken, die von Felsbrocken übersät ist. Der Himmel wäre staubig-orange, mit seltsam geformten Wasserwolken. Am Horizont der Untergang einer bläulichen Sonne.

Genau diesen Anblick fing letzten März der NASA-Marsrover Perseverance im Bild ein. Die orange Farbe stammt von verrostetem Eisen im Marsstaub. Einige der Teilchen sind klein genug, um vom Wind in die Atmosphäre getragen zu werden. Der bläuliche Farbton rund um die untergehende Sonne entsteht, weil der blaue Anteil des Sonnenlichts durch den schwebenden Staub stärker gestreut wird.

Die hellen Wolken auf der rechten Seite des Bildes bestehen wahrscheinlich aus Wassereis und schweben hoch in der Marsatmosphäre. Einigen dieser Wolken zeigen für die Erde ungewöhnliche Formen und sind daher Gegenstand der Forschung.

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Leopardenflecken auf Marsgestein

Das zartrötliche Gestein im Bild ist von Flecken übersät, die an das Fell eines Leoparden erinnern. Sie sind gelblich und von einem dunklen Rand umgeben. Solche Flecken entstehen auf der Erde unter dem Einfluss von Organismen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, Rover Perseverance

Woher kommen diese ungewöhnlichen Flecken? Zu Beginn des Monats entdeckte der Rover Perseverance der NASA, der derzeit den Mars erforscht, helle Flecken auf Marsgestein. Jeder ist von einem dunklen Rand umgeben. Sie werden Leopardenflecken genannt, weil sie an die Markierungen eines bekannten Raubtiers auf der Erde erinnern.

Bei der Untersuchung der seltsamen Muster will man herausfinden, ob sie vielleicht durch urzeitliches Marsleben entstanden sind. Die Flecken sind wenige Millimeter groß. Sie wurden auf einem größeren Fels namens Cheyava Falls entdeckt.

Es gibt eine aufregende, aber unbewiesene Überlegung. Sie besagt, dass vor langer Zeit Mikroben durch chemische Reaktionen Energie gewannen. Dabei färbten sie rotes Gestein weiß und hinterließen einen dunklen Ring. Manche Flecken auf irdischen Felsen sehen ähnlich aus.

Es gibt zwar auch nichtbiologische Erklärungen, die viel wahrscheinlicher sind. Aber Mutmaßungen mit einem vielleicht biologischen Ursprung erregen mehr Aufmerksamkeit.

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Schatten eines Marsroboters

Der Schatten des Rovers Perseverance fällt auf eine steinige Marslandschaft. Der Rover befindet sich im Krater Jezero. Hinten am Horizont ragt ein Berg auf.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, ASU, NeV-T, Rover Perseverance; Bearbeitung und Bildrechte: Neville Thompson, Gigapan Zoom

Ein Schatten fällt auf den Mars, und es ist nicht der Schatten eines Menschen? Dann handelt es sich möglicherweise um den Perseverance Rover bei der Erforschung des Mars. Perseverance erforscht den Roten Planeten schon seit 2021, findet Hinweise auf die komplexe Geschichte von Vulkanismus und früher fließendem Wasser und schickt atemberaubende Bilder quer durch das innere Sonnensystem.

Im Bild hier, aufgenommen im Februar 2024, blickt Perseverance mit der Sonne im Rücken über Neretva Vallis im Jezero Crater. Am oberen Bildrand ist ein lokaler Hügel zu sehen. Der eindeutig nicht-menschliche Schatten des autogroßen Rovers fällt auf die verstreuten Felsbrocken. Perseverance sucht weiter nach Hinweisen auf früheres Leben auf dem Mars, allerdings nun ohne seinen fliegenden Begleiter Ingenuity.

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Der Schatten von Ingenuitys beschädigtem Rotorblatt

Auf eine sandige Landschaft fällt ein Schatten von einem Rotorblatt, der am vorderen Ende ausgefranst ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Ingenuity

Am 18. Januar 2024 startete der autonome Marshelikopter Ingenuity zu seinem 72. Flug in der dünnen Marsatmosphäre. Er erreichte eine Höhe von 12 Metern und schwebte für 4,5 Sekunden über dem roten Planeten.

Ingenuitys 72. Landung war allerdings unsanft: Während des Abstiegs verlor er etwa einen Meter über der Marsoberfläche den Kontakt zum Perseverance-Rover. Nachdem die Verbindung wiederhergestellt war, konnte Ingenuity dieses Bild übertragen. Es zeigt den Schatten eines seiner Rotorblätter, das vermutlich bei der Landung beschädigt wurde. Deshalb musste Ingenuity nach über 1000 Tagen Marserkundung seinen Flugbetrieb einstellen.

Am 19. April 2021 hat der Marshelikopter Ingenuity als das erste Fluggerät, das auf einem anderen Planeten einen kontrollierten, motorgetriebenen Flug absolviert hat, Geschichte geschrieben. Auch später hat er die Erwartungen an ihn mehr als erfüllt.

Vor dem Start wurde ein kleines Stück vom unteren linken Flügel des Wright Flyer 1, dem ersten Fluggerät, das auf der Erde einen kontrollierten, motorgetriebenen Flug absolviert hat, auf der Unterseite von Ingenuitys Solarpaneel befestigt.

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Ein Staubteufel auf dem Mars wirbelt vorbei

Videocredit: NASA, JPL-Caltech, Rober Perseverance; AI-Bearbeitung: PipploIMP

Es bewegte sich über die Marsoberfläche – was war es? Ein Staubteufel. Solche rotierenden Säulen, in denen Luft aufsteigt, werden von der warmen Oberfläche aufgeheizt. Sie kommen auch in warmen, trockenen Gebieten auf dem Planeten Erde vor.

Staubteufel bestehen in der Regel nur wenige Minuten. Man sieht sie, wenn sie losen, rötlichen Staub mitreißen und der dunklere, schwerere Sand darunter zurückbleibt. Staubteufel sehen nicht nur interessant aus, sie können auch sichtbare Spuren zurücklassen. Manchmal sind sie für unerwartete Säuberungen der Oberflächen von Solarpaneelen verantwortlich.

Die Bilder in diesem Video wurden von einer KI interpoliert. Aufgenommen wurden sie sie Anfang August vom Rover Perseverance, der gerade im Krater Jezero nach Anzeichen für urzeitliches Leben sucht. Das sechssekündige Zeitraffervideo dauert in Echtzeit etwas länger als einer Minute. In der Ferne seht ihr den rotierenden Staubteufel. Er bewegt sich mit etwa 20 km/h und reicht ungefähr 2 Kilometer aufwärts.

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Fünf Meter über dem Mars

Der Marshelikopter Ingenuity zeigt seine Aussicht 5 Meter über dem Marsboden. Oben hinten ist der untere Teil des Marsrovers Perseverance zu sehen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Ingenuity

Am Missions-Sol 872 (Erddatum 3. August) fotografierte Ingenuity bei ihrem 54. Flug über die Oberfläche des Roten Planeten dieses scharfe Bild. Beim Flug schwebte der Mars-Helikopter etwa 5 Meter über dem Kraterboden von Jezero.

Links und rechts ragen die Spitzen von Ingenuitys Landebeinen ins Sichtfeld der Kamera. Die Spuren rechts oben im Bild führen zum Marsrover Perseverance, der am oberen rechten Bildrand in der Ferne zu sehen ist.

Ingenuitys 54. Flug war als kurzer Überraschungsflug geplant und dauerte weniger als 25 Sekunden. Er folgte auf Ingenuitys 53. Flug vom 22. Juli, der mit einer ungeplanten Landung endete.

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Ingenuity als Anaglyphe

Die Flugsonde Ingenuity ist als Anaglyphe abgebildet. Mit rot-blauen Brillen kann man sie dreidimensional betrachten.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, ASU

Die mehrfarbige Stereokamera Mastcam-Z des Rovers Perseverance machte am Missions-Sol 45 diese 3-D-Nahaufnahme (nehmt eure rot-blauen Brillen) des Mars-Helikopters Ingenuity. Das entsprechende Datum auf der Erde war der 5. April 2021.

Ingenuity wirft einen Schatten auf die Marsoberfläche. Sie steht alleine auf ihren vier Landebeinen neben den Radspuren des Rovers. Das Solarpaneel des experimentellen Helikopters lädt die Batterien, die ihn in den kalten Marsnächten warm halten und die Energie für die Flüge liefern. Die Batterie sitzt über Ingenuitys beiden 1,2 Meter langen, gegenläufig drehenden Rotorblättern.

Am 19. April, also dreizehn Sols später, war Ingenuity das erste Fluggerät, das einen kontrollierten Motorflug auf einem anderen Planeten durchführte. Seither vollendete es mehr als 50 Flüge in der dünnen Marsatmosphäre.

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Perseverance im Delta des Kraters Jezero

Der Rover Perseverance zeigt seine Aussicht über den Krater Jezero auf dem Planeten Mars.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS, ASU

Die Mastcam-Z des Rovers Perseverance fotografierte am 4. August 2022 Bilder für dieses Mosaik. Der fahrzeuggroße Roboter setzt seine Erkundung des fächerförmigen Deltas eines Flusses fort, der vor Milliarden Jahren in den Krater Jezero auf dem Mars floss.

Die im Delta von Jezero erhaltenen Sedimentgesteine gelten als einer der besten Orte auf dem Mars, um nach möglichen Anzeichen für urzeitliches mikrobielles Leben zu suchen. Die Stellen, an denen der Rover zuletzt Proben nahm, werden als Wildcat Ridge und Skinner Ridge bezeichnet, sie sind im Bild links unten und rechts oben. Die Proben aus diesen Gebieten wurden in ultrareinen Proberöhrchen versiegelt und sollen bei künftigen Missionen zur Erde gebracht werden.

Beginnend mit der Mission Pathfinder im Jahr 1997 wurde der Rote Planet in den letzten 25 Jahre kontinuierlich mit Robotern erforscht – mit Orbitern, Landersonden, Fahrzeugen und einem Hubschrauber vom Planeten Erde.

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