Doppelsternhaufen im Perseus

In der Mitte befindet sich der berühmte Doppelsternhaufen h und χ Persei, auch NGC 869 (rechts) und NGC 884. Im Hintergrund sind rote Wasserstoffwolken zwischen dicht gesäten Sternen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Fabian Neyer

Dieses hübsche Sternenfeld ist etwa sieben Vollmonde breit (ca. 3,5 Grad). Es liegt im heroischen nördlichen Sternbild Perseus. Rechts neben der Mitte befinden sich h und χ Perseï. Sie sind ein berühmtes Paar offener oder galaktischer Sternhaufen.

Beide Haufen sind auch als NGC 869 (rechts) und NGC 884 katalogisiert. Sie sind ungefähr 7000 Lichtjahre entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne. Die Haufen sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt. Beide sind 13 Millionen Jahre jung. Das wurde am Alter ihrer Einzelsterne bestimmt. Das gleiche Alter gilt als Hinweis, dass sie in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnenswerter Anblick im Fernglas. An dunklen Orten ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar. Was man im Fernglas jedoch nicht sieht, aber häufig auf Teleskopbildern der Region dargestellt wird, sind blasse Wolken aus rötlichem ionisiertem Wasserstoff. Sie sind überall auf dieser außergewöhnlichen kosmischen Himmelslandschaft verteilt.

Das Bild ist ein Farbkomposit aus Schmalband-Daten, um die Emissionen der Wasserstoffwolken zu verstärken. Links oben befindet sich im weiten Sichtfeld NGC 957. Er ist noch ein kleinerer offener Sternhaufen. Sein Alter und seine Entfernung sind ähnlich. Möglicherweise steht er in Verbindung mit dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus.

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Von Kalifornien zu den Plejaden

Im schwarzgrauen Nebelfeld treten einige helle Flecken hervor. Links leuchtet der rote Kaliforniennebel, rechts ist der Sternhaufen der Plejaden in blauen Staub gehüllt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Eine astronomische Reise vom Kaliforniennebel zum Sternhaufen der Plejaden ist am Nachthimmel nur 12 Grad lang. Wenn ihr euer Teleskop über die Grenzen der Sternbilder Perseus und Taurus schwenkt, ist das eine Winkelbreite von 25 Vollmonden.

Das breite, detailreiche Mosaikbild sondiert die staubhaltigen Nebel dieser kosmischen Landschaft sowie Farben, die normalerweise zu blass sind, um sie mit dem Auge zu erkennen. Der Kaliforniennebel links ist als NGC 1499 katalogisiert. Er hat eine vertraute Form, doch seine Küstenlinie ist in Wirklichkeit mehr als 60 Lichtjahre lang und etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Das ausgeprägte rötliche Leuchten des Nebels stammt von Wasserstoffatomen, die vom leuchtstarken blauen Stern Xi Persei gleich rechts daneben ionisiert werden.

Der berühmte Sternhaufen der Plejaden rechts ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 15 Lichtjahren. Seine spektakuläre blaue Farbe entsteht durch die Reflexion von Sternenlicht an interstellarem Staub. Dazwischen liegen die heißen Sterne der Perseus-OB2-Assoziation und staubige, dunkle Nebel am Rand der nahen, massereichen Perseus-Molekülwolke.

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Hale-Bopp: Der große Komet des Jahres 1997

Am sternklaren Himmel leuchtet der helle Komet Hale-Bopp mit seinen breiten Schweifen. Vorne stehen rot beleuchtet zwei Burschen, die ihn beobachten.

Bildcredit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Vor sechzehn Jahren zog der Komet Hale-Bopp an der Sonne vorbei und bot ein glanzvolles Spektakel am irdischen Nachthimmel. Dieser atemberaubende Anblick wurde kurz nach dem Periheldurchgang 1997 fotografiert. Er zeigt die unvergesslichen Schweife des Kometen Hale-Bopp. Er hatte einen weißlichen Staubschweif und einen blauen Ionenschweif.

Hier ist der Ionenschweif am nördlichen Himmel länger als zehn Grad. Er verblasst beim Doppelsternhaufen im Perseus. Der Kopf des Kometen liegt bei Almak, einem hellen Stern im Sternbild Andromeda. Erinnert ihr euch an Hale-Bopp? Die Söhne des Fotografen waren damals 12 und 15 Jahre alt. Sie stehen im Vordergrund und erinnern sich noch heute. Insgesamt war Hale-Bopp etwa ab Ende Mai 1996 bis September 1997 mit bloßem Auge sichtbar.

Derzeit erwarten wir in den kommenden Wochen die allmähliche Aufhellung des Kometen ISON. Es ist noch nicht sicher, wie interessant seine erste Reise ins innere Sonnensystem wird.

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Hubble-Remix: die aktive Galaxie NGC 1275

Vor einem diffusen hellen Galaxienkern verlaufen relativ stabild Filamente, die purpurn leuchten.

Bildcredit: DatenHubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; BearbeitungAl Kelly

Die aktive Galaxie NGC 1275 ist das zentrale, markante Mitglied des großen Perseus-Galaxienhaufens, der relativ nahe liegt. In sichtbaren Wellenlängen wirkt sie ungestüm, ist aber auch eine gewaltige Quelle an Röntgen- und Radioemissionen.

NGC 1275 sammelt Materie an. Ganze Galaxien fallen in sie hinein und speisen am Ende ein sehr massereiches Schwarzes Loch im Kern der Galaxie. Dieses Farbkompositbild wurde aus Archivdaten des Weltraumteleskops Hubble neu erstellt. Es betont die daraus resultierenden galaktischen Trümmer und Filamente aus leuchtendem Gas. Manche davon sind bis zu 20.000 Lichtjahre lang. Die Filamente bleiben in NGC 1275 bestehen, obwohl der Tumult galaktischer Kollisionen sie eigentlich zerstören sollte.

Was hält die Fasern zusammen? Beobachtungen lassen vermuten, dass die Strukturen, die durch die Aktivität des Schwarzen Loches vom Zentrum der Galaxie ausgestoßen werden, durch Magnetfelder zusammengehalten werden. NGC 1275 ist auch als Perseus A bekannt. Sie umfasst mehr als 100.000 Lichtjahre und ist etwa 230 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

Lesetipp: APOD auf Spiegelsites

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Perseïden über China

Am sternklaren Himmel steigt rechts die Milchstraße auf. Im Vordergrund strömen viele Meteore von einem Punkt im Sternbild Perseus aus.

Bildcredit und Bildrechte: Xiang Zhan (Planetarium Peking)

Mitte des Monats regnete Kometenstaub auf den Planeten Erde herab. Beim jährlichen Meteorstrom der Perseïden streifte er über den dunklen Himmel. Der Astronom Xiang Zhan beobachtete in der Nacht vom 12. auf 13. August das erwartete Weltraumwetter über der Grasebene Zhangbei in der chinesischen Provinz Hebei. Dabei fotografierte er vier Stunden lang mit einem Weitwinkelobjektiv eine Bildserie. Jede Aufnahme wurde 10 Sekunden belichtet.

Das Bild zeigt eine Kompositansicht der Perseïden dieses Sommers. Dafür kombinierte der Fotograf die Bilder mit den 68 Meteorblitzen. Die sandkorngroßen Kometenteilchen verlaufen parallel zueinander. Doch die Meteore strömen scheinbar von einem Punkt am Himmel aus. Dieser befindet sich im namensgebenden Sternbild Perseus. Der Radianteffekt entsteht durch die Perspektive, weil die parallelen Spuren scheinbar in der Ferne zusammenlaufen.

Der nächste namhafte Meteorschauer könnte der Strom der Orioniden Ende Oktober sein.

Galerie: Höhepunkte des Perseïden-Meteorstroms 2013

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Perseïden-Meteore über Ontario

Vorne links ist ein spiegelglattes Wasser, rechts steht ein Baum. Am Himmel steht das Sternbild Perseus, aus dem scheinbar viele Meteore strömen. Auch die Sternbilder Dreieck und Andromeda sind erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Darryl Van Gaal; Beschriftung: Judy Schmidt

Woher kommen diese Meteore? Was die Himmelsrichtung betrifft, ist es das Sternbild Perseus. Aus diesem Grund nennt man die Sternschnuppen Perseïden. Sie strömen scheinbar von einem Radianten im Perseus aus. Der Meteorstrom erreichte in den letzten Tagen seinen Höhepunkt.

Dreidimensional gesehen stammen die sandkorngroßen Bruchstücke vom Kometen Swift-Tuttle. Er zieht auf einer klar definierten Bahn um unsere Sonne, und jener Teil der Umlaufbahn, wo ihm die Erde am nächsten kommt, liegt in Richtung Perseus. Daher befindet sich der Radiant der fallenden Bruchstücke im Perseus, wenn die Erde die Kometenbahn kreuzt.

Oben ist ein Komposit aus 13 frühen Bildern des Perseïden-Meteorstroms zu sehen. Es zeigt viele helle Meteore, die in der Nacht des 11. August in der Nähe von Oakland im kanadischen Ontario über den Himmel streiften.

Galerie: Höhepunkte des Perseïden-Meteorstroms 2013

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Perseïden über Meteora

Auf den felsigen Klippen im Vordergrund steht das Kloster Meteora bei Kalabaka in Griechenland. Über den Himmel mit Strichspuren zischen zwei Meteore, rechts ist das Sternbild Perseus, in dem der Radiant der Perseïden liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Auf dieser Nachthimmelslandschaft vom 7. August blitzten zwei helle Meteore auf. Sie waren Teil des aktuellen Meteorstroms der Perseïden. Die beiden farbigen Streifen zeigen zum Radiant des Meteorstroms rechts oben. Er liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.

Der Nordstern Polaris steht oben links in der Mitte der kurzen, gebogenen Strichspuren. Das Kloster im Vordergrund ist Teil von Meteora. Es wurde auf gewaltigen Sandsteinklippen errichtet und wurde unter anderem wegen seiner Position vor dem Himmel benannt. Das UNESCO-Welterbe Meteora ist ein historischer Komplex von Klöstern in der Nähe von Kalabaka in Zentralgriechenland, die in der Höhe erbaut wurden.

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Ein Doppelsternhaufen

Das Sichtfeld zeigt die offenen Sternhaufen h und χ Persei liegen nahe beisammen und sind etwa gleich alt. Wahrscheinlich sind sie gemeinsam entstanden.

Bildcredit und Bildrechte: F. Antonucci, M. Angelini und F. Tagliani, ADARA Astrobrallo

Nur wenige Sternhaufen stehen so eng beisammen. Dieses Paar offener oder galaktischer Sternhaufen ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Das hübsche Sternenfeld im nördlichen Sternbild Perseus ist mit einem Fernglas leicht zu finden. In Regionen mit dunklem Himmel ist es auch mit bloßem Auge sichtbar. Der griechische Astronom Hipparch katalogisierte ihn 130 v. Chr.

Die Haufen sind heute als h und χ Persei bekannt. Die Komponenten sind als NGC 869 (rechts oben) und NGC 884 katalogisiert. Sie sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt. Ihre Sterne sind viel jünger und heißer als die Sonne.

Die Haufen liegen nicht nur physisch nahe beisammen. Auch das Alter der Haufen, das anhand des Alters der Einzelsterne geschätzt wird, ist ähnlich. Das ist ein Hinweis, dass beide Haufen wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

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