Perseïd in Echtzeit

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Bildcredit und Bildrechte: Till Credner, AlltheSky.com

Beschreibung: Helle Meteore und der dunkle Nachthimmel machten den Perseïden-Meteorstrom dieses Jahres zu einer günstigen Zeit für ein Zeltwochenende. Auf einem Campingplatz in den Bergen von Süddeutschland fanden zwei Himmelsbeobachter beim Wegpacken ihrer Ausrüstung mindestens einen weiteren Grund, unter dem Sternenhimmel zu bleiben, nämlich diesen kurzen, aber farbenprächtigen Blitz mit eigenen Augen zu sehen.

Das zwei Sekunden lange Video wurde in der Morgendämmerung des 12. August aufgenommen und ist hier als GIF aus 50 Einzelbildern präsentiert. Es wurde in Echtzeit aufgenommen und zeigt die Entwicklung der charakteristisch grünen Bahn eines hellen Perseïden. Weiter rechts ist ein viel blasserer Perseïd gerade so sichtbar. Die Perseïden pflügen mit 60 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre, damit sind sie schnell genug, um in Höhen von ungefähr 100 Kilometern das charakteristische grüne Leuchten des atomaren Sauerstoffs anzuregen.

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Komet, Herz und Seele

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Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars)

Beschreibung: Die grünliche Koma des Kometen 21P/Giacobini-Zinner steht hier links vor einer Tele-Himmelslandschaft, die mehr als 10 Grad der nördlichen Sternbilder Kassiopeia und Perseus zeigt. Das Bild vom 17. August zeigt den periodischen Kometen, der als Ursprung des bevorstehenden Draconiden-Meteorstroms bekannt ist. Nächsten Monat soll der Komet, der hier nur vier Lichtminuten von unserem hübschen Planeten entfernt vor einem reichhaltigen Sternfeld liegt, seine größte Helligkeit erreichen.

Giacobini-Zinner bleibt voraussichtlich zu schwach für eine Sichtbarkeit mit bloßem Auge, wie auch der farbenprächtige Herz- und Seelennebel nahe der Mitte des empfindlichen Sichtfeldes der Digitalkamera. Doch das Paar offener Sternhaufen rechts, h und χ Perseï, sind an dunklen Orten mit bloßem Auge gerade eben sichtbar. Herz- und Seelennebel mit ihren eingebetteten Haufen junger Sterne, die etwa eine Million Jahre alt sind, sind jeder größer als 200 Lichtjahre groß und 6000 bis 7000 Lichtjahre entfernt. Sie sind Teil einer großen aktiven Sternbildungskomplexes, der sich entlang des Perseus-Spiralarms unserer Milchstraße ausbreitet. h und χ Perseï sind auch als Doppelsternhaufen bekannt, sie sind ungefähr gleich weit entfernt.

Der periodische Giacobini-Zinner wurde von einer irdischen Raumsonde besucht, als der umfunktionierte International Cometary Explorer im September 1985 seinen Schweif durchquere.

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Unerwartete Röntgenstrahlen vom Perseus-Galaxienhaufen

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Bildcredit: Röntgen: NASA/CXO/Oxford University/J. Conlon et al.; Radio: NRAO/AUI/NSF/Univ. of Montreal/Gendron-Marsolais et al.; Optisch: NASA/ESA/IoA/A. Fabian et al.; DSS

Beschreibung: Warum leuchtet der Perseus-Galaxienhaufen so seltsam in einer bestimmten Röntgen-Wellenlänge? Das ist nicht bekannt, doch eine viel diskutierte Hypothese besagt, dass diese Röntgenstrahlen ein Hinweis auf die lange gesuchte Form der Dunklen Materie sind. Das Rätsel dreht sich um eine Röntgenfarbe von 3,5 Kiloelektronenvolt (KeV), die nur dann stark zu leuchten scheint, wenn man Bereiche weit außerhalb des Haufenzentrums beobachtet. Im Bereich unmittelbar um ein wahrscheinliches zentrales, sehr massereiches Schwarzes Loch mangelt es jedoch an 3,5 KeV-Röntgenstrahlen.

Ein ziemlich umstrittener Lösungsvorschlag besagt, dass es sich um etwas nie zuvor Gesehenes handeln könnte: fluoreszierende Dunkle Materie (FDM). Diese Art Dunkler Teilchenmaterie könnte 3,5-KeV-Röntgenstrahlung absorbieren. Falls dem so ist, könnte FDM nach Absorption dieses Röntgenlicht später aus dem ganzen Haufen abstrahlen, wobei eine Emissionslinie entsteht. Sieht man sie jedoch vor der Zentralregion, die das Schwarze Loch umgibt, müsste die Absorption von FDM deutlicher ausfallen und eine Absorptionslinie erzeugen.

Dieses Kompositbild des Perseus-Galaxienhaufens zeigt sichtbares Licht und Radiolicht in Rot und Röntgenlicht, das vom Weltraumobservatorium Chandra aufgenommen wurde, in Blau.

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Sternenstaub in der Perseus-Molekülwolke

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Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Beschreibung: Wolken aus Sternenstaub treiben durch diese detailreiche Himmelslandschaft. Die kosmische Szene zeigt fast 2 Grad in der Perseus-Molekülwolke, die ungefähr 850 Lichtjahre entfernt ist.

Auf diesem Teleskopsichtfeld ist ein Dreieck aus staubigen Nebeln zu sehen, welches das Licht eingebetteter Sterne reflektiert. Links steht der Reflexionsnebel NGC 1333 mit charakteristischem bläulichen Farbeton, rechts unten vdB13 und ein seltener gelblicher Reflexionsnebel – vdB12 – befindet sich oben. In der Perseus-Molekülwolke entstehen Sterne, die meisten davon sind vermutlich in sichtbaren Wellenlängen durch den alles durchdringenden Staub verdeckt. Doch Strahlen und leuchtendes komprimiertes Gas, das von neu entstandenen Sternen ausströmt, sind Hinweise auf kontrastierende rote Emissionen von Herbig-Haro-Objekten und treten in NGC 1333 klar hervor.

In der geschätzten Entfernung der Molekülwolke wären die Schenkel des Dreiecks, das von den Reflexionsnebeln gebildet wird, ungefähr 20 Lichtjahre lang.

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Ein Dreifachstern ist geboren

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Bildcredit und Bildrechte: Bill Saxton, ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), NRAO/AUI/NSF – Publikation: John Tobin (Univ. Oklahoma/Leiden) et al.

Beschreibung: Ein Dreifachsternsystem entsteht, es ist etwa 750 Lichtjahre entfernt in der Perseus-Molekülwolke in diese staubhaltige Geburtsscheibe eingehüllt. Die extreme Nahaufnahme wurde in Millimeter-Wellenlängen vom Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile abgebildet und zeigt zwei Protosterne, die ungefähr 61 AE voneinander entfernt sind. 1 AE ist die Entfernung Erde-Sonne. Ein dritter Protostern ist ungefähr 183 AE vom zentralen Protostern entfernt.

Das ALMA-Bild zeigt auch eine deutliche Spiralstruktur, was vermuten lässt, dass Instabilität und Fragmentierung zu den mehrfachen protostellaren Objekten in der Scheibe führten. Astronomen schätzen, dass das System, das als L1448 IRS3B katalogisiert ist, weniger als 150.000 Jahre alt ist. Das Sternbildungsszenario wurde in einer frühen Phase fotografiert und ist wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, da fast die Hälfte aller sonnenähnlichen Sterne mindestens einen Begleiter hat.

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Perseïdennacht bei Yosemite

Über dem Yosemite-Nationalpark strömten die Meteore der Perseïden scheinbar aus dem Sternbild Perseus. Die Straße unten wird von einem Fahrzeug beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Shaw

Der Meteorstrom der Perseïden war in der Nacht von 11. auf 12. August 2016 sehr ergiebig. Der Himmel des unvergesslichen Abends wurde an einem Aussichtspunkt im Yosemitetal auf der Erde fotografiert. Die Bildserie entstand im Lauf einer ganzen Nacht. Daraus wurden 25 Einzelbilder für diese Szenerie gewählt. Jedes Bild zeigt einen einzelnen Meteor und wurde an den Hintergrundsternen ausgerichtet.

Die digitale Manipulation gleicht die Erdrotation aus. Sie ermöglicht den perspektivischen Blick auf eine Explosion farbiger Spuren, die aus dem Radianten strömen. Dieser liegt im Sternbild Perseus. Das letzte Abendrot leuchtet nach Sonnenuntergang sanft auf die Westseite von El Capitan.

Kurz vor Sonnenaufgang schimmert Zodiakallicht neben dem Half Dome. Es verläuft am fernen Horizont des Tals vom Osten aufwärts. Das Zodiakallicht heißt auch „falsche Dämmerung“. Scheinwerfer beleuchten die Straße im Tal. Das Bild der Perseïdennacht war voller Himmelsschätze. Dazu zählten die Milchstraße und der Sternhaufen der Plejaden.

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Sternenstaub im Perseus

In einem Feld voller bräunlicher, teils sehr dunkler Nebel sind zahllose Sterne versprenkelt, links oben leuchten einige hellere Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Lynn Hilborn

Die kosmische Weite ist am Himmel etwa 6 Grad breit. Sie besteht aus Staub, Gas und Sternen im heroischen Sternbild Perseus. Links oben in der prächtigen Himmelslandschaft ist der junge Sternhaufen IC 348. Daneben liegt der Fliegender-Geist-Nebel. Rechts seht ihr das Objekt NGC 1333. Die Sternbildungsregion ist über dunkle, staubige Ranken mit dem Rand der gewaltigen Perseus-Molekülwolke verbunden.

Das Sichtfeld zeigt staubhaltige Nebel und das blasse, rötliche Leuchten von Wasserstoff. Der kosmische Staub versteckt neue Sterne und junge stellare Objekte (Protosterne) vor optischen Teleskopen. Protosterne entstehen, wenn dichte Kerne in staubigen Molekülwolken unter der eigenen Schwerkraft kollabieren.

Die breite aktive Sternbildungsregion ist etwa 850 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung ist das Sichtfeld fast 90 Lichtjahre breit.

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Langer Lovejoy und kleine Hantel

Sterne sind im Hintergrund dicht gedrängt, sie sprenkeln das ganze Bild. Rechts unten leuchten die grüne Koma des Kometen Lovejoy (C/2014 Q2) und der sehr blaue Stern Phi Persei. Knapp über dem Schweif ist der winzige planetarische Nebel M76 zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Der gekrümmte Ionenschweif des Kometen Lovejoy ist vom Sonnenwind gebeutelt. Das große Teleskop-Sichtfeld wurde am 20. Februar fotografiert. Im Bild ist der Schweif länger als 3 Grad. Im sternklaren Hintergrund liegt der eindrucksvolle bläuliche Stern Phi Persei. Er befindet sich unter dem langen Schweif des Kometen Lovejoy.

Der hübsche planetarische Nebel M76 leuchtet knapp darüber. M76 ist auch als kleiner Hantelnebel bekannt. Er erinnert an den helleren M27, den Hantelnebel. Der kleine Nebel ist nur einen Vollmonddurchmesser von der grünlichen Koma des Kometen entfernt.

Komet Lovejoy (C/2014 Q2) leuchtet immer noch am nördlichen Himmel. Er ist etwa 10 Lichtminuten von der Erde entfernt, das entspricht 190 Millionen Kilometern. Derzeit ist er auf dem Weg vom inneren ins äußere Sonnensystem. Die kleine Hantel M76 ist drei- bis fünftausend Lichtjahre entfernt. Komet Lovejoy zieht nun durch das Sternbild Kassiopeia nach Norden. Er verblasst langsamer als gedacht und ist immer noch ein gutes Ziel für kleine Fernrohre.

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