Galaxien, Staub und Sterne

Helle, gezackte Sterne und einige weit entfernte Galaxien sind im Bild verteilt. Dazwischen liegen galaktische Federwolken, sie werden auch als integrierter Flussnebel bezeichnet. Die diffuse Wolke im Bild ist MBM 54.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio de la Cueva Torregrosa (Capturandoeluniverso, A.A.E.)

Gezackte Sterne und geisterhafte Formen sind auf dieser detailreichen kosmischen Himmelslandschaft verteilt. Das gut gewählte Sichtfeld am Himmel im Sternbild Pegasus ist etwa so breit wie zwei Vollmonde. Die helleren Sterne liegen weit innerhalb unserer Milchstraße. Sie haben Lichtkreuze. Dieser Effekt entsteht durch Fangspiegel in Spiegelteleskopen.

Die blassen, überall vorhandenen Wolken aus interstellarem Staub breiten sich über der galaktischen Ebene aus. Sie reflektieren matt das kombinierte Sternenlicht der Milchstraße. Man bezeichnet sie auch als galaktische Federwolken. Sie sind auch als integrierter Flussnebel bekannt und zählen zu den Molekülwolken.

Hier füllt eine diffuse Wolke den Schauplatz. Sie ist als MBM 54 katalogisiert und weniger als tausend Lichtjahre entfernt. Galaxien, die weit hinter der Milchstraße liegen, sind durch die geisterhaften Erscheinungen hindurch zu sehen. Eine davon ist die auffällige Spiralgalaxie NGC 7497, sie ist ungefähr 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Die Spiralarme und Staubbahnen von NGC 7497 nahe der Bildmitte sind fast von der Seite zu sehen. Sie wiederholen die Farben von Sternen und Staub in der Milchstraße.

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Ziegenpolarlicht über Grönland

Das Polarlicht im Bild erinnert an einen Ziegenkopf. Vorne steht ein Bauernhaus in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Manchmal kann man kaum glauben, was man am Himmel sieht. Bei der Shelios-Expedition Ende August nach Grönland sahen Veteranen* der Himmelsbeobachtung farbenprächtige Polarlichter mit ungewöhnlichen Formen, die sich ungewöhnlich schnell veränderten. Sie waren mit nichts vergleichbar, was sie je gesehen hatten.

Als sich die Polarlichter entfalteten und sich dabei ständig veränderten, breiteten sich am Himmel riesige Gebilde aus. Sie mutierten von einer vertrauten Form zur nächsten. Oben zum Beispiel erinnerte ihre Form an den Kopf einer Ziege, dann wieder an den Kopf eines Elefanten, einen seltsamen Kometen mit grünem Schweif oder Finger einer Himmelshand.

Auch ohne Polarlicht wäre der Himmel denkwürdig gewesen – wegen dem gewölbten Band der Milchstraße und dem interessanten Sternenfeld, den Nebeln und Galaxien. Das Bild entstand in Tasiusaq in der grönländischen Kommune Kujalleq. Das Bauernhaus im Vordergrund bildet einen Kontrast zum Himmel.

Das Shelios-Projekt dient nicht nur der Beobachtung von Polarlichtern, es soll auch Studenten eine Wissenschaftskarriere schmackhaft machen.

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Sterne an einem staubigen Himmel

Links unter dem hellen blauen Stern Markab sind viele Staubwolken verteilt, dazwischen leuchten viele dicht verteilte Sterne und einige Galaxien.

Bildcredit und Bildrechte: John Davis

Der helle Stern Markab verankert die staubige Himmelslandschaft. Rechts oben im Bild markiert Markab die Ecke einer Sterngruppe, die als Herbstviereck bekannt ist. Es befindet sich im Sternbild Pegasus, dem fliegenden Pferd.

Die detailreiche Teleskopansicht ist etwa 5 Grad breit, das sind 10 Winkeldurchmesser des Vollmondes. In der Szenerie sind blaue Reflexionsnebel verteilt. Die Blickrichtung zeigt von der Ebene unserer Milchstraße weg. Trotzdem sehen wir eine Region mit vielen nahen Molekülwolken. Die Staubwolken sind miteinander verbunden. Es sind galaktische Federwolken in hoher Breite. Sie sind weniger als 1000 Lichtjahre entfernt.

Auffällig sind weit von der Milchstraße entfernte Hintergrundgalaxien. Eine davon ist die markante, von der Seite sichtbare NGC 7497 mitten im Bild.

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Stephans Quintett

Im Bild sind fünf Galaxien zu sehen, vier davon leuchten gelblich und sind gleich weit von uns entfernt. Links unten ist eine bläuliche Spiralgalaxie ohne Verzerrung, die viel näher ist als die anderen Galaxien.

Bilddaten: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Al Kelly

Die erste kompakte Galaxiengruppe, die je entdeckt wurde, ist Stephans Quintett. Das Bild entstand Daten des umfangreichen Hubble-Vermächtnisarchivs. Die Galaxien sind etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Nur vier der fünf Galaxien sind tatsächlich in einem kosmischen Tanz wiederholter naher Begegnungen aneinander gebunden.

Der Ausreißer ist leicht zu erkennen. Die Galaxien, die miteinander wechselwirken, sind NGC 7319, 7318A, 7318B und 7317. Sie haben einen gelblichen Schimmer und verzerrte Schleifen und Schweife. Diese Ausstülpungen entstehen durch die zerstörerischen Gezeiten. Doch die vorwiegend bläuliche Galaxie NGC 7320 ist näher, sie ist nur 40 Millionen Lichtjahre entfernt und gehört nicht zur Gruppe wechselwirkender Galaxien.

Stephans Quintett liegt im hoch fliegenden Sternbild Pegasus. In der Entfernung des Quartetts wechselwirkender Galaxien ist das Sichtfeld etwa 500.000 Lichtjahre breit. Links oben außerhalb dieses Bildes gibt es eine weitere Galaxie, nämlich NGC 7320C, die ebenfalls 300 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Wenn man diese dazuzählt, bringt sie dem wechselwirkenden Quartett den Quintett-Status zurück.

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NGC 7331 und dahinter

Mitten im Bild zwischen Sternen schwebt eine Spiralgalaxie, die wir schräg von oben sehen, dahinter sind weitere Spiralgalaxien zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.)

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 7331 gilt als Analogon zu unserer Milchstraße. NGC 7331 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Pegasus. Sie wurde früh als Spiralnebel erkannt und ist eine der helleren Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind.

Da die Galaxienscheibe zu unserer Sichtlinie geneigt ist, führen lange Belichtungszeiten mit Teleskop zu einer starken Tiefenwirkung. Der Effekt wird bei diesem scharfen Bild durch Galaxien verstärkt, die hinter dem prächtigen Inseluniversum liegen. Die Galaxien im Hintergrund haben etwa ein Zehntel der scheinbaren Größe von NGC 7331. Daher sind sie grob geschätzt zehnmal weiter entfernt. Ihre auffallende Nähe zu NGC 7331 am Himmel ist reiner Zufall.

Die visuelle Galaxiengruppe hinter den zarten Staubwolken im Vordergrund in der Ebene der Milchstraße ist auch als Deer-Lick-Gruppe bekannt.

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Komet Garradd und Messier 15

Zwei helle Lichtflecke sind im Bild das von vielen schwachen und einigen hellen Sternen übersät ist: Links oben der Komet Garrad mit blassem Schweif, rechts unten ein Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Beschreibung: Dieses Teleskop-Kompositbild wurde am 2. August aufgenommen. Es zeigt den Kometen Garradd (C/2009 P1) im selben Sichtfeld wie den Kugelsternhaufen M15. Die Himmelsszene wäre für den einflussreichen Kometenjäger Carles Messier im 18. Jahrhundert sehr interessant gewesen.

Als Messier den französischen Himmel nach Kometen absuchte, katalogisierte er sorgfältig die Positionen von Dingen mit einer verschwommenen, kometenähnliche Erscheinung, die sich nicht vor den Hintergrundsternen bewegten und daher definitiv keine Kometen waren. M15 rechts unten ist der 15. Eintrag in seinem berühmten Kein-Komet-Katalog. Er wurde als Haufen mit mehr als 100.000 Sternen erkannt, der etwa 35.000 Lichtjahre entfernt ist.

Der Komet wurde im August 2009 von dem Astronomen G. J. Garradd am australischen Siding-Spring-Observatorium entdeckt. Er zieht derzeit durch das Sternbild Pegasus und ist ungefähr 13 Lichtminuten von der Erde entfernt. Komet Garradd ist mit zirka 9 Größenklassen eher blass. In den kommenden Monaten wird er heller. Seine hellste Erscheinung erreicht er im Februar 2012, er soll beinahe die Sichtbarkeitsgrenze erreichen.

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Kugelsternhaufen M15 – Bild von Hubble

Mitten im Bild leuchtet ein Kugelsternhaufen, dessen Einzelsterne fast bis ins Zentrum hinein erkennbar sind.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: Sterne schwärmen wie Bienen um das Zentrum des hellen Kugelsternhaufens M15. Diese Kugel aus mehr als 100.000 Sternen ist ein Relikt aus den frühen Jahren unserer Galaxis und umkreist immer noch das Zentrum der Milchstraße.

M15, einer von etwa 150 noch übrigen Kugelsternhaufen. Man sieht ihn leicht mit einem Fernglas. Er besitzt eine der dichtesten Sternkonzentrationen im Zentrum, die wir kennen, und weist einen großen Reichtum an veränderlichen Sternen und Pulsaren auf.

Dieses scharfe Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Es ist etwa 120 Lichtjahre breit und zeigt die dramatische Zunahme der Sterndichte im Zentrum des Haufens. M15 ist etwa 35.000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild des geflügelten Pferdes Pegasus. Neue Hinweise lassen ein massereiches schwarzes Loch im Zentrum von M15 vermuten.

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Stephans Quintett

Von den fünf Galaxien im Bild gehören nur vier zu einer Gruppe. Sie sind von wenigen Sternen umgeben.

Bilddaten: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Hunter Wilson

Beschreibung: Stephans Quintett ist die erste kompakte Galaxiengruppe, die als solche erkannt wurde. Sie ist auf diesem plakativen Bild dargestellt, das aus Daten aus dem umfangreichen Hubble-Vermächtnisarchiv erstellt wurde.

Nur vier Galaxien der Gruppe, die etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt ist, sind tatsächlich in einen kosmischen Tanz wiederholter naher Begegnungen eingebunden. Der Außenseiter ist allerdings leicht zu erkennen. Die vier miteinander wechselwirkenden Galaxien (NGC 7319, 7318A, 7318B und 7317) haben allesamt einen gelblichen Schimmer und neigen zu verzerrten Schleifen und Schweifen, die unter dem Einfluss zerstörerischer, von der Gravitation hervorgerufenen Gezeiten anwachsen.

Die größere, bläuliche Galaxie NGC 7320 ist viel näher als die anderen. Sie ist nur 40 Millionen Lichtjahre entfernt und gehört nicht zu der wechselwirkenden Gruppe. Die Einzelsterne in der Vordergrundgalaxie sind auf der scharfen Hubble-Ansicht erkennbar, was darauf hinweist, dass sie viel näher liegt als die anderen.

Stephans Quintett befindet sich im hoch fliegenden Sternbild Pegasus.

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