IFN und die NGC 7771-Gruppe

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Mandel und Bob Fera

Die Galaxien der Gruppe NGC 7771 sind in dieser faszinierenden Himmelsaufnahme zu sehen. Die große, kantige Spirale in der Nähe des Zentrums ist die ca. 200 Millionen Lichtjahre entfernte NGC 7771 im Sternbild Pegasus. Sie hat einen Durchmesser von ca. 75.000 Lichtjahren. Darunter befinden sich zwei kleinere Galaxien. Rechts davon ist die große Spiralgalaxie NGC 7769 im Draufblick zu sehen.

Die Galaxien der Gruppe NGC 7771 stehen miteinander in Wechselwirkung, da sie wiederholt nahe aneinander vorbeiziehen. Das wird schließlich in kosmischen Zeiträumen zu Galaxienverschmelzungen führen. Die Wechselwirkungen lassen sich anhand von Verzerrungen in der Form der Galaxien nachverfolgen. Die schwachen Sternenströme zwischen ihnen entstehen durch die gegenseitigen Gravitationsgezeiten.

Ein klarer Blick auf diese Galaxiengruppe ist jedoch nur schwer möglich, da die Langzeitbelichtung auch ausgedehnte Staubwolken im Vordergrund zeigt, die sich über das gesamte Bildfeld erstrecken.

Die schwachen, staubigen galaktischen Zirruswolken sind als Integrated Flux Nebulae (IFN) bekannt. Die schwachen IFN reflektieren das Sternenlicht unserer eigenen Milchstraßengalaxie und liegen nur wenige hundert Lichtjahre über der galaktischen Ebene.

Zur Originalseite

NGC 7331 und Umgebung

Um eine große Spiralgalaxie, die schräg in der Bildmitte leuchtet, sind mehrere kleinere Galaxien angeordnet.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Gorenstein

Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 7331 gilt oft als Pendant unserer Milchstraße. NGC 7331 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt und leuchtet im nördlichen Sternbild Pegasus. Die Galaxie wurde schon früh als Spiralnebel erkannt und zählt zu den helleren Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert gelistet sind.

Da die Galaxienscheibe zu unserer Sichtlinie geneigt ist, führen lange Belichtungen mit Teleskop häufig zu einer starken Tiefenwirkung. Der Effekt wird auf diesem scharfen Bild durch Galaxien verstärkt, die hinter dem prachtvollen Inseluniversum liegen. Die auffälligsten Hintergrundgalaxien haben etwa ein Zehntel der scheinbaren Größe von NGC 7331 und sind ungefähr zehnmal weiter entfernt.

Ihre enge Gruppierung am Himmel mit NGC 7331 ist zufällig. Manche kennen diese markante visuelle Galaxiengruppierung, die über der Ebene der Milchstraße verweilt, als Deer Lick Group.

Zur Originalseite

M15: Dichter Kugelsternhaufen

Der Kugelsternhaufen M15 füll das ganze Bild. Rechts unter dem Zentrum leuchtet ein blöulicher planetarischer Nebel.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung: Ehsan Ebrahimian

Messier 15 ist ein riesiger Schwarm mit mehr als 100.000 Sternen. Dieser Überrest aus der frühen Entstehungszeit unserer Galaxis ist 13 Milliarden Jahre alt und einer von etwa 170 Kugelsternhaufen, die noch durch den Halo der Milchstraße wandern.

M15 ist mitten in diesem scharfen, überarbeiteten Hubble-Bild zu sehen. Der Kugelsternhaufen leuchtet zirka 35.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Pegasus. Sein Durchmesser beträgt ungefähr 200 Lichtjahre, aber mehr als die Hälfte seiner Sterne sind in ein 10 Lichtjahre großes Zentrum gepackt. Dieses Zentrum ist eine der dichtesten Sternkonzentrationen, die wir kennen. Mit Hubble wurden die zunehmenden Geschwindigkeiten der Zentralsterne von M15 vermessen, sie sind ein Hinweis, dass in dem dichten Haufen ein massereiches Schwarzes Loch haust.

M15 enthält auch einen planetarischen Nebel. Er hat die Bezeichnung Pease 1 (auch bekannt als PN Ps 1). Im Bild ist er als kleiner, bläulicher Fleck rechts unter der Mitte erkennbar.

Zur Originalseite

Eine Galaxie hinter Sternen, Gas und Staub

Das Bild wurde in der Sierra Nevada fotografiert, es zeigt die Galaxie NGC 7497, die zufällig hinter dem Nebel MBM 54 im Sternbild Pegasus liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Trottier; Text: Emily Rice

Dürfen wir unseren Augen trauen? Wenn wir Weltraumbilder betrachten, fragen wir uns oft, ob sie „echt“ sind, und häufig schwankt die passende Antwort. In diesem Fall wirkt die Szenerie großteils so, wie wir sie mit unseren Augen sie sehen würden, weil sie mit RGB-Filtern (Rot, Grün, Blau) aufgenommen wurde, was den Zäpfchenzellen in unseren Augen entspricht. Der einzige Unterschied ist, dass das Licht 19 Stunden lang gesammelt wurde, nicht bloß einen Sekundenbruchteil.

Dieses Bild entstand im Laufe von sechs Nächten mit einem 24-Zoll-Teleskop im Gebirge der Sierra Nevada in Kalifornien (USA). Es sieht aus, als würden die schaurigen Ranken eines Weltraumgeistes nach der hellen Spiralgalaxie in der Mitte (NGC 7497) greifen, doch das ist ein Trick. Die Galaxie ist nämlich 59 Millionen Lichtjahre entfernt, das Nebelgebilde MBM 54 ist jedoch weniger als 1000 Lichtjahre entfernt. Damit ist es eine der nächstgelegenen kühlen Wolken aus Gas und Staub – ein galaktischer Zirrus innerhalb unserer Milchstraße.

Beide befinden sich im Sternbild Pegasus, das in nördlichen Breiten im Herbst hoch am Himmel steht.

Zur Originalseite

Nahaufnahme von NGC 7331

Das Bild zeigt eine Nahaufnahme der Spiralgalaxie NGC 7331 im Sternbild Pegasus, aufgenommen mit dem Weltraumteleskop Hubble.

Bildcredit und Lizenz: ESA/Hubble und NASA/D. Milisavljevic (Purdue-Universität)

Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 7331 gilt oft als Pendant unserer Milchstraße. NGC 7331 liegt etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Pegasus und wurde schon früh als Spiralnebel erkannt. Sie ist jedoch eine der helleren Galaxien, die nicht in Charles Messiers berühmtem Katalog aus dem 18. Jahrhundert enthalten sind.

Da die Scheibe der Galaxie zu unserer Sichtlinie geneigt ist, führen lang belichtete Teleskopaufnahmen häufig zu Bildern mit einer starken Tiefenwirkung. Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble umfasst etwa 40.000 Lichtjahre.

Die prächtigen Spiralarme der Galaxie besitzen dunkle, undurchsichtige Staubbahnen, helle, bläuliche Haufen massereicher junger Sterne und das vielsagende rötliche Leuchten aktiver Sternbildungsregionen. Die gelblichen Zentralregionen enthalten Populationen älterer, kühlerer Sterne. Wie in der Milchstraße liegt auch im Kern der Spiralgalaxie NGC 7331 ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

Zur Originalseite

Die ungewöhnliche Spirale bei LL Pegasi

LL Pegasi, auch AFGL 3068 oder IRAS 23166+1655, bildet eine rätselhafte Spiralstruktur.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Bearbeitung und Bildrechte: Jonathan Lodge

Beschreibung: Wie entstand die seltsame Spiralstruktur links oben? Das ist nicht bekannt, doch wahrscheinlich stammt sie von einem Stern in einem Doppelsternsystem, der die Phase eines planetarischen Nebels erreicht, in der die äußere Atmosphäre abstoßen wird.

Die riesige Spirale misst etwa ein Drittel eines Lichtjahres und besitzt vier oder fünf beispiellos regelmäßige vollständige Windungen. Angesichts der Expansionsrate des Spiralgases entsteht etwa alle 800 Jahre eine neue Schicht, das entspricht in etwa der Zeit, in der die beiden Sterne einander einmal umkreisen.

Das Sternsystem, wo die Spirale entstand, ist als LL Pegasi bekannt, aber auch als AFGL 3068 oder IRAS 23166+1655. Dieses Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble in nahem Infrarotlicht aufgenommen. Warum die Spirale leuchtet, ist ebenfalls rätselhaft, die führende Hypothese lautet, dass sie vom Licht eines nahen Sterns beleuchtet wird.

Zur Originalseite

Die Einsteinkreuz-Gravitationslinse

Das Einsteinkreuz im Sternbild Pegasus. Eine kleine schwache Galaxie mit vier hellen Punkten in der Mitte.

Bildcredit und Lizenz: J. Rhoads (Arizona State U.) et al., WIYN, AURA, NOIRLab, NSF

Beschreibung: Die meisten Galaxien haben einen einzigen Kern – hat diese Galaxie vier? Die seltsame Antwort führt Astronominnen und Astronomen zu dem Schluss, dass der eigentliche Kern der umgebenden Galaxie auf diesem Bild gar nicht sichtbar ist, sondern dass das Kleeblatt in der Mitte vielmehr Licht ist, das von einem Quasar im Hintergrund abgestrahlt wird. Das Gravitationsfeld der sichtbaren Galaxie im Vordergrund bricht das Licht des fernen Quasars in vier Einzelbilder.

Damit wir eine Fata Morgana wie diese sehen, muss der Quasar exakt hinter dem Zentrum einer massereichen Galaxie liegen. Der Effekt wird allgemein als Gravitationslinseneffekt bezeichnet, dieser spezielle Fall ist als Einsteinkreuz bekannt. Noch seltsamer ist, dass die relativen Helligkeiten der Bilder des Einsteinkreuzes schwanken, weil sie gelegentlich durch einen zusätzlichen gravitativen Mikrolinseneffekt einzelner Sterne in der Vordergrundgalaxie verstärkt werden.

Zur Originalseite

NGC 7814: Kleiner Sombrero mit Supernova

Die Galaxie NGC 7814 im Sternbild Pegasus erinnert an M104, den Sombreronebel und wird daher Kleiner Sombrero genannt - hier mit Supernova SN 2021rhu.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team

Beschreibung: Richtet euer Teleskop zum hoch fliegenden Sternbild Pegasus, dort findet ihr eine Ansammlung von Milchstraßensternen und fernen Galaxien. In der Mitte dieses hübschen Sichtfeldes, das von einem Vollmond fast bedeckt würde, liegt NGC 7814. Diese Galaxie wird manchmal Kleiner Sombrero genannt, weil sie an die hellere, berühmtere M104 erinnert, die Sombrerogalaxie.

Sowohl der Sombrero als auch der Kleine Sombrero sind von der Seite sichtbare Spiralgalaxien, beide haben ausgedehnte Halos und Zentralwölbungen, die von den Silhouetten dünner Staubbahnen durchschnitten werden. NGC 7814 ist ungefähr 40 Millionen Lichtjahre entfernt und geschätzte 60.000 Lichtjahre groß. Damit ist der Kleine Sombrero physisch ungefähr gleich groß wie seine bekanntere Namensgeberin und erscheint nur deshalb kleiner und blasser, weil er weiter entfernt ist.

Auf dieser Teleskopansicht vom 17. Juli befindet sich in NGC 7814 eine neu entdeckte Supernova, die links neben dem Zentrum der Galaxie markant leuchtet. Die Sternexplosion ist als SN 2021rhu katalogisiert, sie ist eine Typ Ia-Supernova und kann somit der Kalibrierung der Entfernungsskala des Universums dienen.

Zur Originalseite