Zodiakallicht und falsche Dämmerung

Bildcredit und Bilrechte: Nilesh Vayada und Ajay Talwar (TWAN)

Ist es die Dämmerung oder eine falsche Dämmerung? Zu gewissen Zeiten des Jahres leuchtet der Horizont bei der aufgehenden Sonne ungewöhnlich früh. Dieses morgendliche Leuchten stammt nicht direkt von der Sonne. Es ist Sonnenlicht, das vom Staub zwischen den Planeten reflektiert wird. Das leuchtende Dreieck aus Licht wird als Zodiakallicht bezeichnet. Es kann eine Weile mit dem Sonnenaufgang verwechselt werden, man bezeichnet es daher als „falsche Dämmerung“.

Dieses Zeitfaffervideo zeigt zwei Ereignisse einer falschen Dämmerung, jedes dauert zirka fünf Stunden. Es wurde an der am höchsten gelegenen Sternwarte der Welt aufgenommen, dem Mount Saraswati in der Nähe von Hanle in Indien. Zeitweise leuchtet das aufgehende Zodiakaldreieck links sogar heller als die zentrale Scheibe unserer Milchstraße. Die Milchstraße ist das diagonale Band im Bildfeld, das sich von links nach rechts bewegt.

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Kleiner Planet Lovejoy

Auf einem kleinen Planeten steht der Komet lovejoy am Himmel. Text im Bild: Large Magellanic Cloud; The Coalsack Dark Nebula; Comet C/2011 W3 (Lovejoy); Southern Cross; Small Magellanic Cloud; Orion

Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Komet Lovejoy war noch vor Kurzem eine strahlende Erscheinung in der Dämmerung der Südhalbkugel. Er verblasst nun, doch sein langer Schweif reicht über den Südpol des Himmels. Der Komet wurde hier am Morgen des 30. Dezember aufgenommen und leuchtet am Rand dieses kleinen Planeten. Natürlich ist der kleine Planet die Erde.

Das Bild entstand aus einem Mosaik aus 12 Aufnahmen, um ein Kugelpanorama zu erstellen. Die stereografische Projektion zur Kartierung der Bildpunkte ist unter der Kamera zentriert. Die Methode ist als Kleiner-Planet-Projektion bekannt.

Die Sterne um diesen kleinen Planeten standen über dem wolkigen Horizont des Fotografen in der Nähe der Bay of Islands an der Great Ocean Road im Süden von Victoria (Australien). Der Komet ist entlang der Milchstraße zusammen mit anderen Himmelslichtern zu sehen, wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt. Die sehr hellen Sterne Kanopus und Sirius stehen rechts neben dem kleinen Planeten.

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Ein Geminiden-Meteor über dem Iran

Am Winterhimmel über kahlen Bäumen leuchtet das Sternbild Orion, links daneben Sirius, dazwischen blitzt ein Meteor.

Credit und Bildrechte: Arman Golestaneh

Manche schöne Dinge beginnen als Sandkörnchen. Wenn ein Korn in eine Auster eingeschlossen ist, wächst es zu einer schillernden Perle heran. Wenn es mit mehr als 35 Kilometern pro Sekunde durch die Atmosphäre rast, wird aus einem größeren kosmischen Sandkorn ein eindrucksvoller Meteor. Er zeigt seine flüchtige Schönheit jedem, der ihn beobachtet.

Der Meteorstrom der Geminiden erreichte letzte Woche seinen Höhepunkt. Beobachtende zählten trotz des hellen Mondes immerhin 150 Meteore pro Stunde. Das Bild oben zeigt einen Meteorstreifen über dem Taftan im Südwesten des Iran. Er zog zwischen dem hellen Stern Sirius links und dem vertrauten Sternbild Orion in der Bildmitte hindurch.

Nächstes Jahr erreichen die Geminiden den Höhepunkt bei Neumond, der die Beobachtung nicht stört.

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Feuerkugel der Leoniden über Teneriffa

Über Teleskopkuppeln rechts und unten zischt eine helle Feuerkugel über den Himmel. Links steht das Sternbild Orion, rechts daneben die Hyaden, rechts davon die Plejaden, oben das Sternbild Fuhrmann.

Bildcredit und Bildrechte: Juergen Rendtel (AIP Potsdam), IMO

Der historische, aktive Meteorstrom der Leoniden war dieses Jahres durch helles Mondlicht geschwächt. Doch genaue Beobachtende des Nachthimmels konnten den Höhepunkt des Stroms am 18. November erkennen. Sogar der Glanz des Mondlichtes war nicht annähernd so hell wie dieser gleißende Feuerkugel-Meteor. Die bunte Meteorspur und der Blitz am Ende wurden frühmorgens im Westen über dem Canary Island Observatorio del Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa fotografiert.

Jedes Jahr fegt der Planet Erde bei der Bahn des periodischen Kometen Tempel-Tuttle Staubteilchen auf. Dann treten Meteore der Leoniden mit fast 70 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein. Die Linse der Weitwinkelkamera zeigte vom Mond fort. Das Foto zeigt auch die vertrauten Sternbilder Orion und Stier (Taurus) mitten im Bild.

Der Einschub zeigt zwei Aufnahmen der nachleuchtenden Spur der Feuerkugel. Die Bilder der Spur wurden nacheinander fotografiert und folgten dem Meteorblitz mehrere Minuten lang. Währenddessen lösten Winde in großer Höhe die zarten Rauchspuren auf.

Die beiden großen Teleskopgebäude sind das GREGOR-Teleskop mit der rötlichen Kuppel und das Vakuumturmteleskop am rechten Bildrand. Beide dienen der Sonnenbeobachtung.

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HH-222: Der Wasserfallnebel

Die Nebel im Bild sind links dunkelbraun und rechts grün. Durch die Mitte fällt eine orangefarbene Struktur, deren Form an einen Wasserfall erinnert.

Bildcredit: Z. Levay (STScI/AURA/NASA), T.A. Rector (U. Alaska Anchorage) und H. Schweiker (NOAO/AURA/NSF), KPNO, NOAO

Wie entstand der Wasserfallnebel? Das weiß niemand genau. Diese Struktur in der Region NGC 1999 im großen Orion-Molekülwolkenkomplex ist eine der geheimnisvolleren, die bisher am Himmel entdeckt wurden.

Der längliche, gasförmige Strom trägt die Bezeichnung HH-222. Er ist etwa zehn Lichtjahre lang und strahlt eine ungewöhnliche Palette an Farben ab. Eine Hypothese besagt, dass die Gasfilamente durch den Wind eines jungen Sterns entstehen, der auf eine nahe Molekülwolke trifft. Das erklärt jedoch nicht, warum der Wasserfall und zartere Ströme bei einer hellen, aber ungewöhnlich nichtthermischen Radioquelle links oben zu der gekrümmten Form zusammenlaufen.

Eine andere Hypothese lautet, dass die ungewöhnliche Radioquelle von einem Binärsystem stammt. Das Binärsystem enthält demnach einen heißen, weißen Zwerg, einen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch, und der Wasserfall strömt von diesem energiereichen System aus. Solche Systeme sind jedoch meist starke Röntgenquellen. Es wurden aber keine Röntgenstrahlen gemessen.

Vorläufig ist der Fall ungeklärt. Vielleicht lösen gut geplante künftige Beobachtungen und kluge Schlussfolgerungen den wahren Ursprung dieses rätselhaften Nebelstreifs.

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Spitzers Orion

Der Orionnebel ist in roten und grünen Farben dargestellt und sieht etwas ungewöhnlich aus.

Credit: NASA, JPL-Caltech, T. Megeath (Univ. Toledo, Ohio)

Beschreibung: Wenige kosmische Sehenswürdigkeiten regen so sehr die Fantasie an wie der Orionnebel, eine enorme stellare Kinderstube 1500 Lichtjahre von der Erde. Dieses atemberaubende Falschfarbenbild aus Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer zeigt einen etwa 40 Lichtjahre messenden Ausschnitt des Nebels. Wie im sichtbaren Licht ist auch im Infraroten der Bereich um Orions junge massive Sterne des Trapezhaufens am hellsten. Aber zusätzlich zeigt das Infrarotbild auch die zahlreichen Protosterne des Nebels, die noch in der Sternbildung begriffen sind, hier zu erkennen an den rötlichen Farbtönen. Die roten Punkte in dem dunklen Filament links vom leuchtkräftigen Cluster enthalten unter anderem den Protostern HOPS 68, in dessen protostellarer Gas- und Staubhülle Astronomen jüngst Kristalle des Silikatminerals Olivin gefunden haben.

Übersetzung: Lars Fischer (danke!)
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Der große Orionnebel

Mitten im Bild ist der Orionnebel in braune Staubwolken eingebettet und von markanten Sternen umgeben. Links ist ein blauer Reflexionsnebel, der Orionnebel selbst wirkt wie eine innen rot leuchtende Höhle.

Bildcredit und Bildrechte: Jesús Vargas (Astrogades) und Maritxu Poyal (Maritxu)

Beschreibung: Der große Nebel im Orion ist auch als M42 bekannt. Er ist einer der berühmtesten Nebel am Himmel. Rechts im scharfen bunten Bild leuchten die Gaswolken und heißen, jungen Sterne einer Sternbildungsregion, zu der auch der kleinere Nebel M43 in der Mitte und der staubige, bläuliche Reflexionsnebel NGC 1977 mit Freunden zählt.

Diese auffälligen Nebel am Rand eines sonst unsichtbaren, riesigen Molekülwolkenkomplexes liegen, sind nur ein kleiner Teil des Reichtums an interstellarer Materie in der galaktischen Nachbarschaft. In diesem gut untersuchten Sternbildungsgebiet entdeckten Forschende auch zahllose mögliche junge Sternsysteme.

Die prächtige Himmelslandschaft ist fast zwei Grad breit. Die geschätzte Entfernung des Orionnebels beträgt etwa 1500 Lichtjahre, daher ist das Gesichtsfeld in dieser Entfernung etwa 45 Lichtjahre breit.

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Sternklare Nacht über Dubai

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Eine sternklare Nacht über Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eigentlich nicht richtig sternklar. Der Mond ist das einzige Himmelslicht, das sich auf dieser nächtlichen Himmelslandschaft mit den Stadtlichtern messen kann. Diese Situation ist Himmelsbeobachtern in der Stadt nur allzu vertraut.

In der futuristisch wirkenden Szene ragt der 800 Meter hohen Khalifa Tower auf. Er ist derzeit das höchste frei stehende Gebäude auf dem Planeten Erde. Doch einige der hellsten Sterne am Nachthimmel sind erkennbar. Kapella leuchtet links neben dem Turm, auch Aldebaran, Beteigeuze, Rigel und die Gürtelsterne des Orion sind auf diesem stark lichtverschmutzten Himmel mit Mühe erkennbar.

Braucht ihr Hilfe bei der Suche? Schiebt einfach den Mauspfeil über das Bild.

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