Von Möwe bis Sirius

Die Himmelslandschaft zeigt bekannte Himmelsobjekte: Thors Helm, Möwennebel und Sirius sowie weitere kleinere Nebel und einen Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Beschreibung: Dieses breite, schöne Mosaik zeigt fast 20 Grad am Himmel des Planeten Erde. Die nebelreiche Region liegt am Rand der Orion-Eridanus-Superblase. Diese ist mit verschlungenen expandierenden Hüllen aus Gas und Staub gefüllt, welche in Molekülwolken nahe der Ebene der Milchstraße eingebettet sind.

Links befindet sich der weitläufige Möwennebel. Er ist zusammengesetzt aus dem Emissionsnebel NGC 2327, der als Möwenkopf gesehen wird, und dem diffuseren IC 2177 der Flügel und Körper bildet. Die Flügel des Möwennebels sind etwa 3800 Lichtjahre entfernt und 240 Lichtjahre groß, sie liegen noch in unserem lokalen Spiralarm. Sirius ist der Alphastern von Canis Major und der hellste Stern der Nacht. Sein bläuliches Licht dominiert die Szene rechts aus einer Entfernung von nur 8,6 Lichtjahren.

Wenn ihr das ganze Bild betrachtet, werdet ihr auch mit dem Sternhaufen Messier 41 belohnt, der ist auch als NGC 2287 bekannt ist, ganz zu schweigen von Thors Helm.

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Orion mit offiziellen Sternennamen

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Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Vertraute Sterne im Orion und in anderen Sternbildern am Himmel haben nun offizielle Namen. Im letzten Jahr bestätigte die Internationale Astronomische Union viele Namen, die für 227 der hellsten Sterne bereits allgemein verwendet werden, darunter die der berühmtesten Sterne am Himmel: Sirius, Polaris und Beteigeuze.

Die Internationale Astronomische Union ist die einzige Gesellschaft, die Sterne offiziell benennen darf. Hier wurde das Sternbild Orion mit mehreren dieser nun amtlichen Sternennamen beschriftet. Diese atemberaubende Ansicht zeigt etwa 30 Grad und umfasst das bekannte Sternbild von Kopf bis Fuß (von links nach rechts) und noch mehr. Die geläufigen Namen der drei Gürtelsterne des Orion sind nun ebenfalls amtlich. Der 1500 Lichtjahre entfernte Orionnebel ist die nächstliegende große Sternbildungsregion, hier liegt sie rechts unter der Mitte. Auch der berühmte Pferdekopfnebel und der Hexenkopfnebel sind zu sehen.

Der Orionnebel und die hellen Sterne sind mit bloßem Auge leicht sichtbar, doch die Staubwolken und die Emissionen des ausgedehnten interstellaren Gases in diesem nebelreichen Komplex sind zu blass und viel schwerer fassbar. Dieses Mosaik aus Breitband-Teleskopbildern wurde mit zusätzlichen Bilddaten kombiniert, welche mit einem Schmalband-H-alpha-Filter aufgenommen wurden, um die durchdringenden Ranken aus angeregtem atomarem Wasserstoff zu betonen, etwa im Bogen der riesigen Barnard-Schleife.

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Herschels Orion

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Bildcredit und Bildrechte: ESA/Herschel/PACS/SPIRE

Beschreibung: Dieses dramatische Bild späht in M42, den Orionnebel. Dieser ist die nächstliegende große Region mit Sternbildung. Das Falschfarben-Kompositbild wurde aus Infrarot-Daten des Weltraumteleskops Herschel erstellt und erkundet die etwa 1500 Lichtjahre entfernte kosmische Entstehungswolke. Kalte, dichte Fasern aus Staub, die in sichtbaren Wellenlängen dunkel wären, sind in rötlichen Farbtönen abgebildet. Die Fasern sind Lichtjahre lang und verweben helle Flecken, die Bereiche mit kollabierenden Protosternen anzeigen. Der hellste, bläuliche Bereich oben ist wärmerer Staub, der von heißen Trapez-Haufensternen erhitzt wird. Die Trapezsterne bringen auch die Energie für das sichtbare Leuchten des Nebels. Es gibt neue Hinweise von Herschel-Daten, dass das ultraviolette Licht der heißen jungen Sterne wahrscheinlich zur Entstehung von Kohlenwasserstoffmolekülen beiträgt. Diese sind die Grundbausteine von Leben. Dieses Herschelbild zeigt etwa 3 Grad des Himmels. Das entspricht in der Entfernung des Orionnebels etwa 80 Lichtjahren.

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LL Orionis: Wenn kosmische Winde kollidieren

Mitten in einem Nebel leuchtet ein Stern, der rechts von einer Bugwelle umgeben ist. Der Sternwind des Sterns im Bogen verdrängt langsameres Gas, das in seine Richtung strömt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv (AURA / STScI), C. R. O’Dell (Vanderbilt U.), NASA

Wie entstand dieser schöne Bogen im Weltraum? Das gewölbte, zierliche Gebilde ist eine Kopfwelle. Sie entsteht dort, wo der Wind des jungen Sterns LL Orionis mit dem Orionnebelfluss kollidiert. Die Bugwelle ist zirka ein halbes Lichtjahr groß.

Der veränderliche Stern LL Orionis ist noch in seinen Entstehungsjahren. Er treibt in Orions Sternschmiede und erzeugt einen Sternwind, der energiereicher ist als der Wind unserer Sonne, die im mittleren Alter ist.

Wenn der schnelle Sternwind auf langsames Gas trifft, entsteht eine Stoßfront. Sie ist ähnlich der Bugstoßwelle vor einem Boot, das durch Wasser fährt, oder einem Flugzeug, das mit Überschallgeschwindigkeit fliegt. Das langsamere Gas strömt aus dem heißen Zentralsternhaufen des Orionnebels, dem sogenannten Trapez. Es liegt rechts unten außerhalb des Bildes.

Die Stoßfront, die um LL Ori gehüllt ist, hat die dreidimensionale Form einer Schale. Sie leuchtet am unteren Rand am hellsten. Das komplexe Sternbildungsgebiet im Orion zeigt eine Vielzahl ähnlicher fließender Formen. Sie gehen mit Sternbildung einher, zum Beispiel der Kopfwelle um einen blassen Stern rechts oben.

Dieses Farbkomposit ist Teil eines Mosaiks, das den großen Nebel im Orion zeigt. Es wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert.

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Der Orionnebel in sichtbarem und infrarotem Licht

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Bildcredit und Bildrechte: Infrarot: NASA, Weltraumteleskop Spitzer; sichtbares Licht: Oliver Czernetz, Siding Spring Obs.

Beschreibung: Der große Nebel im Orion ist ein farbenprächtiger Ort. Er ist mit bloßem Auge sichtbar und erscheint als kleiner, verschwommener Fleck im Sternbild Orion. Lang belichtete Bilder in mehreren Wellenlängen wie dieses zeigen jedoch, dass der Orionnebel eine belebte Nachbarschaft mit jungen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub hat. Dieses Digitalkomposit zeigt nicht nur drei Farben des sichtbaren, sondern auch vier Farben des infraroten Lichtes, fotografiert mit dem Weltraumteleskop Spitzer der NASA. Die Energie für einen Großteil des Orionnebels (M42) liefert das Trapez – vier der hellsten Sterne im Nebel. Viele der sichtbaren faserartigen Strukturen sind eigentlich Stoßwellen – Fronten, an denen schnelle Materie auf langsames Gas stößt. Der Orionnebel ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt im gleichen Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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Phönix-Polarlicht über Island

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Bildcredit und Bildrechte: Hallgrimur P. Helgason; Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Alle anderen Polarlichtbeobachter waren nach nach Hause gegangen. In einer ruhigen Nacht auf Island letzten September um 3:30 Uhr waren die meisten Polarlichter dieser Nacht abgeklungen. Plötzlich strömte jedoch ein neuer Teilchenausbruch vom Himmel und hellte die Erdatmosphäre nochmals auf. Dabei entstand durch Pareidolie eine unerwartete, verblüffende Form, die an einen riesigen Phönix erinnert.

Da die Fotoausrüstung einsatzbereit war, wurden noch schnell zwei Himmelsbilder fotografiert und gleich darauf ein drittes von der Landschaft. Der Berg im Hintergrund ist Helgafell, der kleine Fluss vorne heißt Kaldá, beide etwa 30 Kilometer nördlich von Islands Hauptstadt Reykjavík entfernt.

Erfahrene Himmelsbeobachter erkennen links über dem Berg das Sternbild Orion, der Sternhaufen der Plejaden ist etwa in der Bildmitte sichtbar. Das neue Polarlicht überdauerte nur eine Minute und wäre für immer verschwunden – und vielleicht als Lügenmärchen abgetan worden – wäre es nicht auf diesem digital kombinierten Bildmosaik festgehalten worden.

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Geminiden des Südens

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Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Beschreibung: Der jährliche Meteorstrom der Geminiden auf der Erde enttäuschte nicht, er erreichte seinen Höhepunkt am 14. Dezember vor der Dämmerung, als unser Planet durch den Staub des aktiven Asteroiden 3200 Phaethon pflügte.

Die Meteore strömen auf dieser Nachtlandschaft der Südhalbkugel vom Radianten des Stroms in den Zwillingen aus. Für dieses Bild wurden in einem Zeitraum von mehr als 5 Stunden viele Einzelbilder fotografiert, die Meteorstreifen aufzeichneten. Dann wurden sie für das Ergebniskompositbild ausgewählt und am sternklaren Himmel über den 6,5-Meter-Magellan-Zwillingsteleskopen des Las-Campanas-Observatoriums in Chile ausgerichtet. Rigel im Orion und Sirius leuchten hell neben der Milchstraße, die zum Zenit aufsteigt.

Der Radiant des Meteorstroms steht unten nahe am Horizont bei Castor und Pollux, den Zwillingssternen von Gemini. Der Radianteffekt entsteht durch die Perspektive, da die parallelen Meteorspuren scheinbar in der Ferne zusammenlaufen. Die Geminiden treten mit etwa 22 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein.

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Der Pferdekopfnebel

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Bildcredit und Bildrechte: José Jiménez Priego

Beschreibung: Der Pferdekopfnebel ist einer der berühmtesten Nebel am Himmel. Im oben gezeigten Foto ist er in der Mitte als dunkle Einkerbung im roten Emissionsnebel sichtbar. Die Pferdekopfstruktur ist dunkel, weil sie eine undurchsichtige Staubwolke ist, die vor dem hellen roten Emissionsnebel liegt. Diese kosmische Wolke hat – wie manche Wolken in der Erdatmosphäre – zufällig eine erkennbare Form. In vielen Tausenden Jahren ändern die Bewegungen im Inneren der Wolke ihre äußere Erscheinung. Die rote Emission des Nebels entsteht, wenn Elektronen mit Protonen rekombinieren, um Wasserstoffatome zu bilden. Links im Bild liegt der Flammennebel, ein orangefarbiger Nebel mit Fasern aus dunklem Staub. Links unter dem Pferdekopfnebel befindet sich im Bild ein bläulicher Reflexionsnebel, der bevorzugt das blaue Licht der nahen Sterne reflektiert.

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