Tutulemma: Sonnenfinsternis-Analemma

Über einem Horizont mit Palmen leuchtet ein schmaler heller Streifen, datüber leuchtet am dunklen Himmel ein Sonnen-Analemma mit einem hellen Bild einer totalen Sonnenfinsternis ("Tutulemma").

Credit und Bildrechte: Cenk E. Tezel und Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Welche Bahn zieht die Sonne scheinbar, wenn ihr jeden Tag zur gleichen Zeit nach draußen geht und sie fotografiert? Für so aufwändige Bildserien braucht man genaue Planung. Die 8-förmige Schleife, welche die Sonne im Laufe eines Jahres täglich zur gleichen Zeit zieht, wird Analemma genannt.

Nächsten Dienstag, am Wintersonnwendtag auf der Nordhalbkugel der Erde, steht die Sonne am unteren Ende des Analemmas. Analemmas von verschiedenen geographischen Breiten sind leicht unterschiedlich, aber auch Analemmas, die zu verschiedenen Tageszeiten fotografiert werden.

Mit noch mehr Planung und Aufwand kann so eine Serie das Bild einer totalen Sonnenfinsternis enthalten. Hier ist so ein Analemma mit totaler Sonnenfinsternis zu sehen. Die Fotografen nannte es „Tutulemma“, abgeleitet vom türkischen Begriff für „Finsternis“. Die Komposit-Bildfolge wurde ab 2005 in der Türkei fotografiert. Das Basisbild der Bildserie stammt von der Totalitätsphase einer Sonnenfinsternis, die am 29. März 2006 in Side in der Türkei stattfand. Rechts unten leuchtete während der Totalität die Venus.

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Die Messier-Krater in Stereo

Mit rot-blauen Brillen wirkt dieses Bild von zwei Kratern auf einer relativ glatten Oberfläche auf dem Mond dreidimensional.

Credit: Apollo 11, NASA; Stereobild von Patrick Vantuyne

Beschreibung: Viele helle Nebel und Sternhaufen am irdischen Himmel stehen im Zusammenhang mit dem Namen des Astronomen Charles Messier und seinem berühmten Katalog aus dem 18. Jahrhundert. Sein Name wurde auch diesen beiden großen, bemerkenswerten Kratern auf dem Mond gegeben. Die Abmessungen von Messier (links) und Messier A, die aus dem dunklen, glatten lunaren Meer der Fruchtbarkeit oder Mare Fecunditatis aufragen, betragen 15 mal 8 beziehungsweise 16 mal 11 Kilometer. Die Erklärung für ihre längliche Form ist eine Flugbahn mit extrem flachem Einschlagswinkel, welcher der Einschlagskörper, der die Krater auswarf, von links nach rechts folgte. Der seichte Einschlag verursachte auch die beiden hellen Strahlen aus Material, die sich außerhalb des Bildes nach rechts über die Oberfläche ausdehnen. Dieses eindrucksvolle Stereobild des Kraterpaares, das mit rot-blauen Brillen (rot am linken Auge) betrachtet werden sollte, wurde kürzlich aus hochaufgelösten Scans zweier Bilder (AS11-42-6304, AS11-42-6305) erstellt, die während der Apollo-11-Mission zum Mond fotografiert wurden.

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Eismond Tethys von Cassini im Saturnorbit

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Welche Prozesse formten die ungewöhnliche Oberfläche des Saturnmondes Tethys? Um das herauszufinden, schickte die NASA im Jahr 2005 die Roboter-Raumsonde Cassini zu dem rätselhaften Eismond. Oben seht ihr eine der bisher höchstaufgelösten Ansichten von Tethys.

Die allgemein weiße Farbe von Tethys entsteht vermutlich durch frische Eispartikel, die ständig von Saturns unscharfem E-Ring auf den Mond fallen. Diese Teilchen werden vom Saturnmond Enceladus ausgestoßen. Manche der ungewöhnlichen Kratermuster auf Tethys sind dennoch weiterhin nicht besonders gut erklärbar.

Eine genaue Untersuchung dieses Bildes von Tethys‘ Südpol zeigt eine große Schlucht, die diagonal durch die Mitte verläuft: Ithaca Chasma. Eine der wahrscheinlichsten Theorien für die Entstehung dieser großen Schlucht besagt, dass dieser gewaltige Riss, der die ganze Oberfläche umspannt, wahrscheinlich beim Zufrieren der inneren Ozeane von Tethys entstand.

Falls diese Erklärung zutrifft, enthält Tethys vielleicht innere Ozeane, vielleicht ähnlich wie jene Ozeane, die unter der Oberfläche von Enceladus vermutet werden. Ist dort vielleicht urzeitliches Leben eingefroren?

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Halloween-Mond

Der Mond in der Mitte ist von Wolken umgeben, die nur zu sehen sind, wo er sie beleuchtet: In der Mitte bläulich, auslaufend nach braun. Darum herum ist das Bild dunkel.

Credit und Bildrechte: Miguel Claro

Der helle Vollmond leuchtete diese Woche am 2. November die ganze Nacht. Er war auf der Nordhalbkugel der Jagdmond. Diese dramatische Ansicht der leuchtenden Mondkugel aus Sobreda in Portugal wurde einige Nächte früher aufgenommen: zu Halloween.

Ganz im Sinn der Jahreszeit nützt das Bild einen kleinen Trick: Es besteht eigentlich aus zwei Digitalfotos, einer kurz und einer lang belichteten Aufnahme. Die Bilder wurden kombiniert. Das Ergebnis zeigt Details der hellen Mondoberfläche und zartere Strukturen in den dunklen Wolken außen herum auf einem Bild. In den Wolken könnt ihr – neben dem Halloweenmond – auch einige gruselige Formen erkennen.

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Mond und Planeten am Morgen

Auf einem Hang stehen ein Baum und eine Person, alle sind als Silhouetten zu sehen. Der Abendhimmel ist unten rot, oben dunkelblau, in der Morgendämmerung ist der Planet Merkur zu sehen, oben am Himmel stehen links Venus und Saturn, rechts ein alter Sichelmond.

Credit und Bildrechte: Stefan Seip (TWAN)

Beschreibung: Letzten Freitag begegneten drei helle Planeten dem Mond und schmückten den Morgenhimmel. Dieses Bild der schönen Konjunktion mit Merkur, Venus, Saturn und einer schmalen Mondsichel im Dämmerungszwielicht nahe am östlichen Horizont wurde in der Nähe von Nördlingen (D) aufgenommen. Diese Planeten wandern nun auseinander, und Merkur sinkt weiter in Richtung der aufgehenden Sonne. Doch wenn Sie diese Woche auch den Rest des Himmels absuchen, sollten Sie Jupiter und Mars zu Ihrer Planetensichtungsliste hinzufügen können, wobei Mars etwa um Mitternacht aufgeht und Jupiter nach Sonnenuntergang hell leuchtet. Wenn Sie eine bessere Sicht als Galileo auf Jupiter haben möchten, besuchen Sie während der wenigen Galileischen Nächte (22.-24. Oktober) Aktivitäten und Veranstaltungen des Internationalen Jahres der Astronomie 2009.

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Polarlicht über Yellowknife

Über einem Horizont eines Gewässers sind grüne Polarlichtschleier über den ganzen Himmel verteilt.

Credit und Bildrechte: Yuichi Takasaka (Blue Moon Promotions), TWAN

Beschreibung: Manchmal, wenn Ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, erscheint ein spektakulärer Himmel. In diesem Fall liegt ein pittoresker See vor Ihnen, schöne grüne Polarlichter flattern hoch über Ihnen, gleißende Sterne funkeln in weiter Ferne, und der helle Mond leuchtet genau vor Ihnen. Dieses digital zusammengefügte Panorama wurde Anfang dieses Monats in Yellowknife in den Nordwest-Territorien in Kanada und zeigt auch den offenen Sternhaufen der Plejaden rechts oberhalb des Mondes. Da Polarlichter letzten Endes durch Sonnenaktivität ausgelöst werden, ist diese aktuelle hektische Aktivität eines Polarlichts angesichts des historischen Mangels an Sonnenflecken und anderer Aktivitäten auf der Sonne im Lauf der letzten zwei Jahre etwas überraschend. Diese Zeit des Jahres ist als Polarlichtsaison bekannt, da ein allgemeiner Zuwachs an Polarlichtern zu verzeichnen ist. Der Grund für den jährlichen Zuwachs ist nicht sicher, hängt jedoch möglicherweise mit der Neigung der Erde zusammen, die eine leichter herstellbare Verbindung zwischen dem Erdmagnetfeld und dem Magnetfeld der der veränderlichen Windströme der Sonne bewirkt.

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Despina, Neptunmond

Unten ist ein Teil des blauen Planeten Neptun zu sehen, davor sind vier Lichtpunkte erkennbar. Das Bild ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2, das den Mond Despina zeigt.

Credit: NASA, JPL, Rechte am bearbeiteten Bild: Ted Stryk

Beschreibung: Despina ist ein winziger Neptunmond. Mit nur 148 Kilometern Durchmesser wurde die kleine Despina 1989 auf Bildern der Raumsonde Voyager 2 von ihrer Begegnung mit dem fernsten Gasriesenplaneten des Sonnensystems entdeckt.

Bei Durchsicht der Daten von Voyager 2 entdeckte der Amateur-Bildbearbeiter (und Philosophieprofessor) Ted Stryk 20 Jahre später etwas, das niemand zuvor bemerkt hatte: Bilder, auf denen der Schatten Despinas über Neptuns blaue Wolkenoberfläche wandert. Sein Kompositbild von Despina mit Schatten wurde aus vier Archivbildern vom 24. August 1989 erstellt, die in zeitlichem Abstand von 9 Minuten fotografiert wurden. Despina wurde künstlich aufgehellt, um sie besser sichtbar zu machen.

In der antiken griechischen Mythologie ist Despina eine Tochter Poseidons (der römische Gott Neptun).

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Die große Korona

Die dunkle Scheibe in der Mitte ist der Mond, der die Sonne verdeckt, er ist von einer gefaserten Sonnenkorona umgeben.

Credit und Bildrechte: Koen van Gorp

Die meisten Fotos zeigen die Sonnenkorona nicht in voller Pracht. Den besten Blick hat man, wenn man die Korona während einer totalen Sonnenfinsternis direkt beobachtet. Das menschliche Auge erkennt meist viel mehr Strukturen und Bereiche, als ein Fotofilm abbilden kann.

Willkommen im digitalen Zeitalter! Dieses Bild ist ein Komposit aus dreiunddreißig Fotos. Sie wurden digital bearbeitet, um auch zarte Strukturen der totalen Finsternis im März 2006 zu zeigen. Die Bilder der Sonnenkorona wurden digital bearbeitet, um die schwachen, weit außen liegenden Wellen und Fasern zu betonen. Schattensucher brauchen sich dennoch nicht zu ärgern. Auch die beste digitale Bildbearbeitung kann nicht den Spaß vermitteln, den man hat, wenn man eine totale Finsternis direkt beobachtet.

Letzte Woche fand über Südasien die längste totale Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts statt. Die nächste totale Sonnenfinsternis ist am 11. Juli 2010 im Südpazifik zu sehen.

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