Phobos, der verlorene Marsmond

Der Marsmond Phobos ist auf diesem Bild sehr detailreich dargestellt, man sieht viele Krater und Rillen. Rechts befindet sich der riesige Stickney-Krater.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Der Rote Planet Mars ist nach dem römischen Kriegsgott benannt. Er besitzt zwei winzige Monde, Phobos und Deimos. Ihre Namen sind von den griechischen Begriffen für Angst und Schrecken abgeleitet.

Die Marsmonde sind vielleicht eingefangene Asteroiden aus dem Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder vielleicht sogar aus noch weiter entfernten Regionen unseres Sonnensystems. Dieses eindrucksvolle Farbbild des Mars Reconnaissance Orbiters zeigt den größeren Mond Phobos tatsächlich als ein stark mit Kratern bedecktes, asteroidenähnliches Objekt. Das Bild hat eine Auflösung von 7 Metern pro Pixel.

Phobos kreist etwa 5800 Kilometer über der Marsoberfläche um den Planeten. Das ist sehr wenig im Vergleich zur Entfernung unseres Mondes von 400.000 Kilometern. Durch die Nähe zieht die Gravitation Phobos nach unten. Die unbarmherzigen Gezeitenkräfte rufen in Phobos eine ständige Anspannung hervor, sodass er in etwa 100 Millionen Jahren wahrscheinlich zerbricht und seine Trümmer einen nach und nach zerfallenden Ring um den Mars bilden.

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Auf den ersten Blick konnte er den Mond nicht sehen

Über einer dunklen Wolkenbank ist am orangefarbenen Abendhimmel eine sehr schmale Mondsichel zu erkennen, wenn man genau hinsieht.

Credit und Bildrechte: Laurent Laveder (PixHeaven.net / TWAN)

Zuerst konnte er ihn nicht sehen. Als der Fotograf Laurent Laveder kurz nach Sonnenuntergang am wolkigen Westhorizont mit einem Fernglas den Mond suchte, entdeckte er schließlich eine zarte Mondsichel.

Dieses dramatische Bild wurde am 6. April in der französischen Bretagne fotografiert. Der Mond war erst 15 Stunden und 38 Minuten alt, sein zarter, unregelmäßig von der Sonne beleuchteter Bogen öffnet sich in der Bildmitte knapp über der dunklen Wolkenbank nach oben.

Ein zunehmender Mond am frühen Abendhimmel ist ein hübscher Anblick, den oft viele Menschen genießen können. Doch wenn man nach Neumond den Mond sucht und die schmale Sichel weniger als 24 Stunden alt ist, muss man genau planen und zur richtigen Zeit suchen. So ein Projekt ist auch für erfahrene Beobachter schwierig.

Bei dieser Sichtung waren nur 0,8 Prozent der Mondscheibe beleuchtet. Es war der jüngste Mond, den Laveder bis dahin während zwanzig Jahren Himmelsbeobachtung fand. Aus seinen Bildern erstellte er auch diese Animation (GIF) der atemberaubenden Himmelsszene.

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Der Stickney-Krater

Dieses Bild der Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter zeigt den großen Krater auf dem Marsmond Phobos mit vielen Details.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Der Stickney-Krater ist der größte Krater auf dem Marsmond Phobos. Er ist nach der Mathematikerin Chloe Angeline Stickney Hall benannt, der Frau des Astronomen Asaph Hall. Dieser entdeckte 1877 beide Monde des Roten Planeten.

Stickney ist einem Durchmesser von mehr als 9 Kilometern fast halb so groß wie Phobos selbst. Der Krater ist so riesig, dass der Einschlag, der ihn erzeugte, wohl beinahe den ganzen Mond zertrümmert hätte.

Dieses beeindruckende farbverstärkte Bild von Stickney und seiner Umgebung wurde von der Kamera HiRISE an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters aufgenommen, als dieser im letzten Monat etwa 6000 Kilometer entfernt an Phobos vorbeiflog. Die Schwerkraft an der Oberfläche des asteroidenähnlichen Mondes beträgt weniger als ein Tausendstel der Erdgravitation. Dennoch lassen Streifen vermuten, dass im Laufe der Zeit loses Material die Kraterwände hinuntergerutscht ist.

Die hellblauen Regionen am Kraterrand könnten ein Hinweis auf eine relativ frisch freigelegte Oberfläche sein. Der Ursprung der seltsamen Kerben an der Oberfläche ist rätselhaft. Es könnte aber einen Zusammenhang mit dem Einschlag geben, bei dem der Krater entstand.

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Nahaufnahme der Tigerstreifen von Enceladus

Das Bild zeigt Tigerstreifen auf Enceladus, diese wurden höher dargestellt, als sie wirklich sind. Durch diese Schlitze stömt Wasserdampf mit organischen Molekülen ins Weltall.

Credit: Paul Shenk (LPI), USRA; Cassini Imaging Team, SSI, JPL, ESA, NASA

Gibt es unter der Oberfläche von Enceladus Leben? Ein Vorbeiflug an Saturns Eismond stützt diese interessante Idee. Die RoboterRaumsonde Cassini kreist derzeit um Saturn. Vor zwei Jahren führten Bilder des Saturnmondes Enceladus zu dem unbestreitbaren Schluss, dass durch die Risse an seiner Oberfläche, die an Tigerstreifen erinnern, Fontänen aus Gas und Eiskristallen strömen.

Letzten Monat tauchte Cassini durch einige dieser Schwaden. Dabei entdeckte die Sonde Wasserdampf, in dem sich kleine Mengen Methan sowie einfache und komplexe organische Moleküle befinden. Überraschenderweise ist die Zusammensetzung der Schwaden auf Enceladus ähnlich wie die von Kometen.

Temperatur und Dichte der Schwaden lassen vermuten, dass sie aus einer wärmeren – womöglich flüssigen – Quelle unter der Oberfläche stammen. So ein Meer aus flüssigem Wasser mit organischen Molekülen wäre ein passender Ort, um nach Leben zu suchen.

Diese Nahaufnahme zeigt einige lange, schlitzartige Tigerstreifen, die höhenverzerrt dargestellt wurden. Das Computerbild entstand aus Aufnahmen und Schatten, die beim letzten Cassinivorbeiflug entstanden. Derzeit sind neun weitere Vorbeiflüge von Cassini an Enceladus geplant.

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Cassini zeigt Saturn und Titan

Links füllt Saturn ein Drittel des Bildes aus, am oberen Rand ist ein Teil seiner Ringe zu sehen, rechts unter dem Planeten ist im Hintergrund der Mond Titan zu sehen.

Credit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Raumsonde Cassini schickt immer wieder spektakuläre Ansichten von Saturn und seinen Monden. Die Roboter-Raumsonde Cassini startete 1997 von der Erde. 2004 trat sie in den Orbit um Saturn ein und revolutionierte das Wissen der Menschheit über den Ringplaneten, seine ausgedehnten, komplexen Ringe und seine vielen alten, angeschlagenen Monde.

Bald nach ihrer Ankunft bei Saturn entließ Cassini die Sonde Huygens, welche auf Saturns größtem Mond Titan landete und beispiellose Bilder von unterhalb Titans undurchdringlicher Wolkendecke schickte. Cassinis aktuelle Radarbilder von Titan zeigen flache Regionen, es sind wahrscheinlich Seen aus flüssigem Methan. Diese Seen lassen auf ein komplexes Wettersystem schließen, in dem es vielleicht benzinähnliche Chemikalien regnet.

Oben seht ihr den prächtigen Saturn und den rätselhaften Mond Titan, beide wurden kürzlich von Cassini in Echtfarben aufgenommen.

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Dreißigtausend Kilometer über Enceladus

Die Oberfläche des Eismondes Enceladus ist von vielen Gräben überzogen, die auf dem Bild der Raumsonde Cassini gut erkennbar sind.

Credit: Cassini-Abbildungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Beschreibung: Wie sieht die Oberfläche des eisspeienden Mondes Enceladus aus? Um das herauszufinden, wurde die Roboter-Raumsonde Cassini, die derzeit um Saturn kreist, an dem kryovulkanischen Mond vorbeigelenkt. Die Sonde flog sogar durch eine von Enceladus‘ Eisschwaden. Bei dieser bisher engsten Begegnung näherte sich Cassini dem Mond bis auf etwa 52 Kilometer.

Dieses unkomprimierte Bild wurde vom Norden her aus einer Entfernung von etwa 30.000 Kilometern aufgenommen. Es zeigt mindestens zwei Geländearten: Ein Geländetyp besitzt mehr Krater als die Umgebung von Enceladus‚ Südpol. Die andere Geländeart weist nur wenige Krater auf, dafür aber viele Grate und Rillen, die vielleicht durch tektonische Aktivität entstanden sind, bei der die Oberfläche verschoben wurde. Exogeologinnen* untersuchen derzeit dieses und andere Bilder von Cassinis Vorbeiflug letzten Mittwoch. Sie suchen nach Erklärungen für die Patchworkstruktur des Mondes, seine ungewöhnlichen Eisgeysire und das Potenzial für eventuelles Leben.

Derzeit sind noch mindestens neun Vorbeiflüge von Cassini an Enceladus geplant, nächsten Oktober soll sich die Sonde dem Mond sogar auf nur 25 Kilometer nähern.

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Mond über Byzanz

Über der Silhouette von Istanbul in der Türkei befindet sich über dem Topkapi-Palast eine sehr schmale Mondsichel.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Eine schmale Mondsichel, die sich in der Nähe der Sonne versteckt, ist ein schwieriger, aber lohnender Anblick. Auf diesem Panorama, das über den Bosporus hinweg entlang der Silhouette des historischen Zentrums von Istanbul verläuft, könnt ihr rechts neben der Mitte einen erkennen.

Auf diesem Bild vom 8. März ist der Mond nur 22 Stunden alt. Der dünne, gekrümmte Rand der beleuchteten Mondoberfläche stand bei Sonnenuntergang knapp über dem westlichen Horizont über den Mauern des Topkapi-Palastes. Der Palast wurde unter der Herrschaft des osmanischen Sultans Mehmed II. erbaut. Dieser eroberte die Stadt im 15. Jahrhundert. Damals hieß sie Konstantinopel und war die Hauptstadt des Byzantinischen Reiches.

Der hell erleuchtete Kuppelbau links neben dem Palast ist die Ayasofya (Hagia Sophia), die ein berühmtes Beispiel byzantinischer Architektur und heute ein Museum ist. Weiter links seht ihr die Sultan-Ahmed-Moschee.

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Planetenreihe über dem Australian Radio Telescope Array

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Graeme L. White und Glen Cozens (James-Cook-Universität)

Beschreibung: Letzte Woche standen Merkur, Venus und der Mond am Himmel nahe beisammen. Diese malerische Begegnung wurde hinter den Instrumenten des Australian Telescope Compact Array (ATCA) in der Nähe von Narrabi im ländlichen New South Wales fotografiert.

Das ATCA besteht aus insgesamt sechs Radioteleskopen, jedes davon ist größer als ein Haus. Zusammen bilden sie eines der am höchsten auflösenden Messgeräte der Welt. Eindrucksvolle Begegnungen von Planeten kommen alle paar Jahre vor. Diese Gruppierung der hellsten Objekte am Nachthimmel vor Sonnenaufgang war gut zu sehen. Dieses Bild wurde das am Morgen des 6. März fotografiert, das höchste der drei hellen Himmelslichter ist Merkur.

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