Staub des Orionnebels

Der Orionnebel im Bild ist von üppigen braunen Staubwolken umgeben. Im Bild sind auch ziemlich gleichmäßig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolás Villegas

Was umgibt eine Sternbildungsstätte? Im Fall des Orionnebels: Staub. Der Orionnebel ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt. Seine ganze Umgebung ist mit komplexen, malerischen Filamenten aus Staub gefüllt. Der Staub ist in sichtbarem Licht blickdicht. Er entsteht in der äußeren Atmosphäre massereicher, kühler Sterne und wird von einem starken Teilchenwind ausgestoßen.

Das Trapez und andere Sternhaufen, die gerade entstehen, sind in den Nebel eingebettet. Die verschachtelten Fasern aus Staub, die M42 und M43 umgeben, wirken im Bild braun, während das zentrale Gas rot leuchtet. Im Lauf der nächsten Millionen Jahre zerstören die Sterne, die jetzt entstehen, langsam einen Großteil von Orions Staub oder verteilen ihn in der Galaxis.

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Molekülwolke Barnard 68

Im Bild verdeckt eine dunkle Wolke die zahllosen Sterne im Hintergrund.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch am Himmel gehalten wurde, ist nun unter Astronomen als dunkle Molekülwolke bekannt. Hier absorbiert eine hohe Konzentration an Staub und molekularem Gas praktisch alles an sichtbarem Licht, das von den Sternen im Hintergrund abgestrahlt wird.

Die unheimliche, dunkle Umgebung macht das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den namhaftesten dieser dunklen Absorptionsnebel zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Sie ist als Barnard 68 bekannt und oben abgebildet. Dass in der Mitte keine Sterne zu sehen sind, lässt vermuten, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Man fand sogar heraus, dass wahrscheinlich auch Barnard 68 kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht ist es möglich, durch die Wolke hindurchzusehen.

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Sh2-239: Himmlisches Impasto

Das Bild zeigt eine Mokekülwolke, die zum Teil sehr dunkel ist. Darin sind viele rosarot leuchtende Nebel eingebettet, die junge Sterne verraten.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Der kosmische Pinsel der Sternbildung gestaltete diese hübsche Mischung aus Staub und dunklen Nebeln. Die Region ist als Sh2-239 und LDN 1551 katalogisiert. Sie liegt am südlichen Rand des Taurus-Molekülwolkenkomplexes, der etwa 450 Lichtjahre entfernt ist.

Die Leinwand ist fast 3 Lichtjahre breit und voller Anzeichen von eingebetteten jungen stellaren Objekten. Diese Protosterne treiben dynamische Ausflüsse in das umgebende Medium. Nahe der Bildmitte ist ein kompakter, verräterischer roter Strahl aus komprimiertem Wasserstoff in der Nähe der Infrarotquelle IRS5. Diese Infrarotquelle ist als System aus vier Protosternen bekannt, die von Staubscheiben umgebenen sind.

Darunter liegen die breiteren, helleren Flügel von HH 102. Es ist eines der vielen Herbig-Haro-Objekte in dieser Region. Herbig-Haro-Objekte sind Nebelgebilde, die mit neu entstandenen Sternen einhergehen. Abschätzungen lassen vermuten, dass die Region LDN 1551, in der Sterne entstehen, etwa 50 Sonnenmassen an Material enthält.

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Von den Plejaden zu den Hyaden

Links leuchten die Plejaden, sie sind von blauen Nebeln umgeben, rechts ein orangefarbener Stern, der ebenfalls von einem offenen Sternhaufen umgeben ist. Im Hintergrund sind braune Staubwolken und kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Diese kosmische Aussicht im zahmen Sternbild Stier (Taurus) zeigt fast 20 Grad. Sie beginnt bei den Plejaden und endet bei den Hyaden. Diese sind zwei der bekanntesten Sternhaufen am Himmel des Planeten Erde.

Links steht der hübsche Sternhaufen der Plejaden. Er ist etwa 400 Lichtjahre entfernt. In der vertrauten Himmelsszene leuchten die Haufensterne hinter Staubwolken, die blaues Sternenlicht streuen. Der v-förmige Haufen der Hyaden sieht verglichen mit den kompakten Plejaden viel loser aus. Er liegt einiges näher, nur 150 Lichtjahre entfernt.

Der Sternhaufen der Hyaden ist scheinbar am hellen Aldebaran verankert, einem roten Riesenstern mit gelblicher Erscheinung. Doch Aldebaran ist nur 65 Lichtjahre entfernt und liegt nur zufällig in einer Sichtlinie mit dem Sternhaufen der Hyaden.

Im gesamten Mosaik aus 12 Einzelbildern sind zarte Staubwolken am Rand der Taurus-Molekülwolke verteilt. Das Weitwinkelfeld zeigt auch den jungen Stern T Tauri und Hinds veränderlichen Nebel. Er steht am Himmel etwa vier Grad links von Aldebaran.

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HH-222: Der Wasserfallnebel

Die Nebel im Bild sind links dunkelbraun und rechts grün. Durch die Mitte fällt eine orangefarbene Struktur, deren Form an einen Wasserfall erinnert.

Bildcredit: Z. Levay (STScI/AURA/NASA), T.A. Rector (U. Alaska Anchorage) und H. Schweiker (NOAO/AURA/NSF), KPNO, NOAO

Wie entstand der Wasserfallnebel? Das weiß niemand genau. Diese Struktur in der Region NGC 1999 im großen Orion-Molekülwolkenkomplex ist eine der geheimnisvolleren, die bisher am Himmel entdeckt wurden.

Der längliche, gasförmige Strom trägt die Bezeichnung HH-222. Er ist etwa zehn Lichtjahre lang und strahlt eine ungewöhnliche Palette an Farben ab. Eine Hypothese besagt, dass die Gasfilamente durch den Wind eines jungen Sterns entstehen, der auf eine nahe Molekülwolke trifft. Das erklärt jedoch nicht, warum der Wasserfall und zartere Ströme bei einer hellen, aber ungewöhnlich nichtthermischen Radioquelle links oben zu der gekrümmten Form zusammenlaufen.

Eine andere Hypothese lautet, dass die ungewöhnliche Radioquelle von einem Binärsystem stammt. Das Binärsystem enthält demnach einen heißen, weißen Zwerg, einen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch, und der Wasserfall strömt von diesem energiereichen System aus. Solche Systeme sind jedoch meist starke Röntgenquellen. Es wurden aber keine Röntgenstrahlen gemessen.

Vorläufig ist der Fall ungeklärt. Vielleicht lösen gut geplante künftige Beobachtungen und kluge Schlussfolgerungen den wahren Ursprung dieses rätselhaften Nebelstreifs.

Astronomie: Welche „rätselhaften Dinge“ sind am Himmel zu sehen?
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Weitwinkelfeld mit Kokon-Nebel

In einem Feld, das dicht mit bunten Sternen gefüllt ist, verläuft eine dunkle Wolke. Links endet sie in einem roten Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Dieses überfüllte Sternfeld im hoch fliegenden Sternbild Schwan ist etwa 3 Grad breit. Der Kokon-Nebel im Bild sticht ins Auge. Dieser kosmische Kokon ist eine kompakte Sternbildungsregion. Sie betont einen langen Streifen undurchsichtiger interstellarer Staubwolken.

Der Nebel ist als IC 5146 katalogisiert. Er ist fast 15 Lichtjahre groß und etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Wie auch andere Sternbildungsregionen fällt er durch rot leuchtenden Wasserstoff auf, der von jungen, heißen Sternen angeregt wird. Am Rand der ansonsten unsichtbaren Molekülwolke leuchtet blaues Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird.

Der helle Stern in der Mitte des Nebels ist wahrscheinlich nur wenige Hunderttausend Jahre alt. Er liefert die Energie für das Leuchten des Nebels und räumt dabei eine Höhle im Staub und Gas der Molekülwolke frei. In der Molekülwolke entstehen Sterne.

Die langen, staubhaltigen Fasern auf diesem Bild, das im sichtbaren Licht aufgenommenen wurde, erscheinen dunkel. Sie verstecken Sterne im Inneren, die gerade entstehen. Diese Sterne sind in infraroten Wellenlängen zu sehen.

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Der große Orionnebel

Mitten im Bild ist der Orionnebel in braune Staubwolken eingebettet und von markanten Sternen umgeben. Links ist ein blauer Reflexionsnebel, der Orionnebel selbst wirkt wie eine innen rot leuchtende Höhle.

Bildcredit und Bildrechte: Jesús Vargas (Astrogades) und Maritxu Poyal (Maritxu)

Beschreibung: Der große Nebel im Orion ist auch als M42 bekannt. Er ist einer der berühmtesten Nebel am Himmel. Rechts im scharfen bunten Bild leuchten die Gaswolken und heißen, jungen Sterne einer Sternbildungsregion, zu der auch der kleinere Nebel M43 in der Mitte und der staubige, bläuliche Reflexionsnebel NGC 1977 mit Freunden zählt.

Diese auffälligen Nebel am Rand eines sonst unsichtbaren, riesigen Molekülwolkenkomplexes liegen, sind nur ein kleiner Teil des Reichtums an interstellarer Materie in der galaktischen Nachbarschaft. In diesem gut untersuchten Sternbildungsgebiet entdeckten Forschende auch zahllose mögliche junge Sternsysteme.

Die prächtige Himmelslandschaft ist fast zwei Grad breit. Die geschätzte Entfernung des Orionnebels beträgt etwa 1500 Lichtjahre, daher ist das Gesichtsfeld in dieser Entfernung etwa 45 Lichtjahre breit.

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Molekülwolke Barnard 163

Ein orangebrauner Nebel ist dicht von Sternen gesprenkelt, in der Mitte zeichnen sich zwei dunkle Staubwolken ab.

Credit und Bildrechte: T. Rector (U. Alaska Anchorage), H. Schweiker, WIYN, NOAO, AURA, NSF

Beschreibung: Es sieht aus wie eine Ente, doch es legt keine Eier, sondern Sterne. Mitten im Bild liegt Barnard 163, ein Nebel aus molekularem Gas und Staub, der so dick ist, dass sichtbares Licht nicht hindurch leuchten kann. Die Flügelspanne von Barnard 163 wird in Lichtjahren gemessen. Das Innere ist mit Sicherheit kälter als sein Äußeres; so entstehen Bedingungen, unter denen Gas klumpen und womöglich auch Sterne bilden kann.

Barnard 163 ist etwa 3000 Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Kepheus, dem König. Das rote Leuchten im Hintergrund stammt von IC 1396, einem großen Emissionsnebel, in dem sich auch der Elefantenrüsselnebel befindet. Barnard 163 auf einem Bild des größeren Emissionsnebels IC 1396 zu finden ist eine Herausforderung, aber möglich.

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