MeerKAT zeigt das galaktische Zentrum in Radio

Falschfarbenbild in Gelb- und Blautönen vom galaktischen Zentrum im Radiobereich. Verschiedene Wolken, Blasen und Fäden lassen sich erkennen.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, SARAO, S. Crowe (UVA), J. Bally (CU), R. Fedriani (IAA-CSIC), I. Heywood (Oxford)

Was geht im Zentrum unserer Galaxie vor sich? Mit optischen Teleskopen ist das schwer zu beurteilen. Denn Staub zwischen den Sternen verschluckt das sichtbare Licht. Bei anderen Wellenlängen wie im Radiobereich kann man das galaktische Zentrum beobachten. Dann ist es eine interessante und aktive Region.

Dieses Bild zeigt das Zentrum unserer Milchstraße. MeerKAT, eine Anlage aus 64 Radioteleskopen in Südafrika, hat es aufgenommen. Es ist so breit wie vier Vollmonde am Himmel (2 Grad). Dank langer Belichtungszeit zeigt es viele Details.

Ihr könnt viele bekannte Quellen klar und detailliert erkennen. Viele tragen das Präfix „Sgr“. Der Grund: Das galaktische Zentrum befindet sich in Richtung des Sternbilds Schütze (Sagittarius).

Im Zentrum unserer Galaxie liegt Sgr A, in der sich das zentrale, extrem massereiche Schwarze Loch der Milchstraße befindet. Andere Radioquellen im Bild sind nicht so gut erforscht. Dazu zählt der Bogen links von Sgr A und zahlreiche fadenartige Strukturen.

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat kürzlich einen kleinen Himmelsbereich beobachtet. Damit sollen die Auswirkungen von Magnetfeldern auf die Sternentstehung untersucht werden. Ihr seht das Bild der Infrarotkamera im eingefügten Bild rechts oben.

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Totale Mondfinsternis über Uruguay

Videoredit und -rechte: Mauricio Salazar

Wenn der Mond auf einmal dunkel wird – was würde man sehen? Die Antwort auf diese Frage wurde auf Video festgehalten, aufgenommen in Uruguay während der totalen Mondfinsternis der letzten Woche. Während einer totalen Mondfinsternis bewegt sich die Erde zwischen den Mond und die Sonne. Dies führt zu einer dramatischen Verdunkelung des Mondes. Allerdings wird der Mond nie komplett dunkel: Schuld daran ist die Erdatmosphäre, welche das Sonnenlicht bricht. Dadurch fällt immer ein bisschen Licht auf den Mond.

Die Szene zu Beginn des Videos schaut hell aus, beinahe als wäre am Tag gefilmt worden. Tatsächlich aber ist Nacht und die Landschaft wird vom Licht des Vollmonds beleuchtet! Während der Mond bedeckt wird und langsam dunkler wird, werden Hintergrundsterne sichtbar. Am spektakulärsten ist das direkt in der Nachbarschaft des verdunkelten Mondes zu sehen: Auf einmal erscheint diese Region voll von Sternen zu sein, sogar die Milchstraße ist deutlich zu sehen. Beinahe zwei Stunden nach Beginn der Finsternis tritt der Mond wieder aus dem Erdschatten heraus und dominiert mit seinem hellen Schein den Himmel.

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Galaxien im All

Rechts im Bild ist verschwommen ein Teil der Erde, über ihr die orange leuchtende Atmosphäre. Links im Bild der Sternenhimmel mit der Milchstraße und den Magellanschen Wolken.

Bildcredit und Lizenz: NASA, ISS Expedition 72, Don Petit

In diesem Foto aus dem Weltraum steigt die Ebene unserer Milchstraße über der Erde auf. Der Astronaut Don Pettit nahm sie auf.

Er stellte seine Kamera auf geringe Helligkeit und eine lange Belichtungszeit ein. Sie blickte aus dem Fenster eines Dragon-Raumschiffs. Dieses hatte am 29. Januar an die Internationale Raumstation angedockt. Der Außenposten in der Erdumlaufbahn befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Höhe von etwa 400 Kilometern über dem Pazifischen Ozean.

Durch die Bewegung verschwimmt die Erde. Der herrliche Blick aus der niedrigen Erdumlaufbahn zeigt die auffälligen Begleitgalaxien der Milchstraße. Sie sind als Große und Kleine Magellansche Wolke bekannt. Ihr könnt sie nahe der oberen linken Bildecke sehen.

Fans des Südhimmels können das Kreuz des Südens erkennen. Die vier hellsten Sterne des berühmten südlichen Sternbilds befinden sich nahe der Bildmitte, direkt hinter dem Rand des hellen Horizonts. Sie scheinen durch die orangefarben leuchtende Erdatmosphäre.

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Die Milchstraße über den australischen Pinnacles

Über einer Landschaft mit spitzen Felstürmchen breitet sich ein Nachthimmel aus. Das Band der Milchstraße wölbt sich oben. Hell schimmerndes Zodiakallicht verbindet die Landschaft mit dem Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Goh

Wie seltsam ist diese Welt? Es ist die Erde. Vorne im Bild finden sich die Zinnen (Pinnacles in der Pinnacle-Wüste). Es sind die ungewöhnlichen Felstürme des Nambung National Park in West-Australien. Sie bestehen aus alten Meeresmuscheln (Kalkstein). Aber wie diese mensch-hohen malerischen Türme entstanden sind, bleibt ein Geheimnis der Natur.

Im Hintergrund, gleich hinter der Spitze der mittleren Zinne, befindet sich eine helle Mondsichel. Das unheimliche Leuchten um den Mond ist überwiegend Zodiakallicht. Es ist Sonnenlicht, das an Staubkörnchen reflektiert wird, die zwischen den Planeten des Sonnensystems umlaufen.

Oben wölbt das zentrale Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, einen Bogen. Zahlreiche berühmte Sterne und Nebel sind im Hintergrund des Nachthimmels ebenfalls sichtbar.

Dieses Panorama aus 29 Einzelaufnahmen wurde nach sorgfältiger Planung im September 2015 aufgenommen und zusammengestellt. Die Planung umfasst den Mond, die Felszinnen und ihre Schattenbildung. Das starke Zodiakallicht war aber eine angenehme Überraschung.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Die lokale Flocke

Die Grafik zeigt das interstellare Medium in der Umgebung der Sonne. Es wird auch als Lokale Flocke bezeichnet. Die blauen Pfeile zeigen die Bewegung des Gases, der gelbe Pfeil zeigt die Bewegung der Sonne. Zu den Sternen in der Umgebung zählen Sirius und Alpha Centauri.

Illustrationscredit: NASA, SVS, Adler, U. Chicago, Wesleyan

Die Sterne sind nicht allein. In der Scheibe unserer Galaxis, der Milchstraße, bestehen etwa 10 Prozent der sichtbaren Materie aus Gas, dem so genannten interstellaren Medium (ISM). Das ISM ist nicht überall gleich, sondern zeigt eine gewisse Fleckigkeit , sogar in der Umgebung der Sonne.

Es kann ziemlich schwierig sein, das lokale ISM zu detektieren. Schließlich ist es sehr schwach und sendet wenig Licht aus. Allerdings absorbiert dieses Medium, das überwiegend aus Wasserstoff-Gas besteht, einige charakteristische Farben aus dem Licht der nächstgelegenen Sterne.

Darum präsentieren wir hier eine (die derzeit aktuellste) Karte des lokalen ISM. Sie zeigt das ISM innerhalb einer Kugel von 20 Lichtjahren und basiert auf Daten von derzeitigen Beobachtungsprojekten. Bei „Beobachtungen“ handelt es sich hier um Teilchendetektionen durch ein Satellitenteleskop im Erdorbit, dem Interstellar Boundary Exporer satellite (IBEX).

Diese Beobachtungen zeigen, dass sich unsere Sonne durch eine Lokale Interstellare Wolke bewegt. Gleichzeitig fließt diese Wolke aus einem Sternentstehungsgebiet, der Scorpius-Centaurus Association. Unsere Sonne wird vermutlich die Lokale Wolke, die auch Lokale Flocke genannt wird, binnen der nächsten 10.000 Jahre verlassen.

Es gibt über das lokale ISM noch viel zu erforschen. Dazu gehören Details wie die Frage nach seiner Verteilung, seinem Ursprung und danach, wie es die Sonne und die Erde beeinflusst. Überraschenderweise zeigen die Messungen des IBEX Weltraumteleskops, dass die Richtung, aus der neutrale interstellare Teilchen durch unser Sonnensystem fließen, sich stetig verändert.

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Winter und Sommer auf einmal

Der kleine Planet im Bild ist von Sternen, Milchstraße und Polarlichtern umgeben. Oben steht ein Gebirge, unten ist Schnee.

Bildcredit und Bildrechte: Camille Neil

In diesem atemberaubenden Panorama scheinen Sommer und Winter in einer einzigen Nacht zusammenzukommen. Das Bild deckt den kompletten Winkelbereich von 360 mal 180° ab und wurde digital auf den Fußpunkt der Himmelskugel zentriert, den Nadir. Solche Panoramen, bei denen der Boden auf eine kleine Fläche reduziert wird, werden als Tiny Planet oder Little Planet bezeichnet. Gemeint ist natürlich der Planet Erde.

Dieses Tiny Planet besteht aus Aufnahmen, die im Januar und im Juli am Col du Galibier in den französischen Alpen gemacht wurden. Sterne und Nebel der nördlichen Wintermilchstraße (unten) und der Sommermilchstraße bilden zwei vollständige Bögen über dem schroffen, gebogenen Horizont.

Autos, die in einer Sommernacht auf der Straße fahren, erhellen den 2642 Meter hohen Gebirgspass. Im Winter ist der Zugang wegen des Schnees nur mit ausgiebigen Skitouren möglich. Radsportfans kennen den Col du Galibier als eine der berühmtesten Steigungen der Tour de France.

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Die Milchstraße über der Osterinsel

Im Vordergrund steht ein grasbewachsener Hügel, auf dem hohe Statuen mit menschlichen Köpfen aufgestellt sind. Hoch oben verläuft das zentrale Band der Milchstraße waagerecht. Über der Milchstraße ist der dunkle Himmel voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Warum wurden die Statuen auf der Osterinsel gebaut? Das weiß niemand genau. Sicher ist, dass es dort über 900 große Steinstatuen gibt, die Moai genannt werden. Die Moais von Rapa Nui (Osterinsel) sind im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie ein Mensch und haben mehr als 200 Mal so viel Masse.

Man geht davon aus, dass die ungewöhnlichen Statuen vor etwa 600 Jahren als Abbilder der lokalen Führer einer lebendigen und alten Zivilisation geschaffen wurden. Rapa Nui ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Einige der hier abgebildeten Steinriesen wurden im vergangenen Monat unter dem Zentralband unserer Milchstraße aufgenommen. Immer noch werden bislang unbekannte Moais entdeckt.

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Farbenprächtiges Polarlicht über Neuseeland

Der Nachthimmel schimmert wegen der flächendeckenden Polarlichter überwiegend rot. Im Vordergrund liegt wässriges Grasland. Über dem Horizont schweben einige Wolken. Am oberen Bildrand sind dünne grüne Polarlichter verteilt. Im Hintergrund sind der Mond, die GMW, die KMW, die Venus, ein Meteor und das Band unserer Milchstraße zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Tristian McDonald

Manchmal ist der Nachthimmel voller Überraschungen. So wie der Himmel über dem Lindis Pass auf der Südinsel Neuseelands in einer Nacht letzte Woche.

Statt einem typischerweise ruhigen Nachthimmel mit konstanten Sternen war der Nachthimmel geschäftig und dynamisch. Plötzlich waren ein durchdringendes rotes Polarlicht, grüne zaunartige Aurora, ein roter SAR-Bogen, ein STEVE, ein Meteor und der Mond zu sehen. Diese überstrahlten das Zentrum unserer Milchstraße und ihre beiden Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke.

All diese Objekte wurden in von fünf Minuten auf 28 Einzelbildern aufgenommen. Aus diesen wurde das Panorama zusammengesetzt. Letzte Woche erhellten Polarlichter den Himmel, nachdem ein koronaler Massenauswurf der Sonne einen Partikelstoß zur Erde schleuderte. Er ließ in geografischen Breiten, die normalerweise zu weit von den Polen entfernt sind, den Himmel farbenprächtig aufleuchten. Generell hält der Nachthimmel in diesem Monat weitere Überraschungen bereit. Er zeigt nicht nur Polarlichter, sondern auch Kometen.

Rätsel: Astronomie-Puzzle des Tages

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