Südlicher Orion: Von Gürtel zu Hexe

Um den Gürtel des Orion ist eine riesige Molekülwolke mit vielen Strukturen, die im Bild als rötlich leuchtende Nebel zu sehen sind, nur der Hexenkopfnebel rechts unten leuchtet bläulich.

Credit und Bildrechte: Stéphane Guisard

Erkennt ihr auf diesem Bild den Gürtel des Orion? Links oben seht ihr das vertraute Sternentrio, das man mit bloßem Auge erkennen kann. Auf dieser ungewöhnlich detailreichen Weitwinkelansicht hat der südliche Teil des Sternbildes Orion ein neues Aussehen angenommen.

Alnitak ist der linke untere Gürtelstern. Links neben Alnitak seht ihr den Flammennebel mit hellen Emissionswolken und dramatischen dunklen Staubbahnen. Gleich unter Alnitak erkennt ihr mit Mühe den Pferdekopfnebel. Rechts darunter leuchtet der mit bloßem Auge sichtbare Orion-Nebel M42.

Der helle, blaue Stern rechts unten ist Rigel. Er beleuchtet einen unheimlichen blauen Reflexionsnebel in der rechten unteren Ecke, den Hexenkopf-Nebel. Der riesige rote Ring links ist die Barnardschleife, sie verläuft um die gesamte Region. Wenn die Augen von Menschen etwa 10.000 Mal empfindlicher wären, könnten sie diese Menagerie auch ohne Hilfsmittel sehen.

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Das CFHT zeigt den Kugelsternhaufen M55

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Credit und Bildrechte: Jean-Charles Cuillandre (CFHT) und Giovanni Anselmi (Coelum Astronomia), Hawaiianisches Sternenlicht

Messier 55, der 55. Eintrag in Charles Messiers Katalog, ist in großer, schöner Kugelsternhaufen mit etwa 100.000 Sternen. Er liegt nur 20.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. Für Beobachtende auf der Erde hat er einen Durchmesser von fast zwei Dritteln des Vollmondes.

Kugelsternhaufen wie M55 wandern im Halo unserer Milchstraße. Es sind Sternpopulationen, die durch Gravitation gebunden sind, und sie sind viel älter als die Sterngruppen in der galaktischen Scheibe. Astronom*innen, die Kugelsternhaufen untersuchen, können das Alter und die Entfernung dieser Haufen genau bestimmen. Die Ergebnisse sind auch ein Hinweis das Alter des Universums (…es muss älter sein als die Sterne darin!) und sind eine wichtige Stufe der astronomischen Entfernungsleiter.

Dieses interessante Farbbild entstand mit dem 3,6-Meter-CFHT- Teleskop. Es zeigt etwa 100 Lichtjahre des Kugelsternhaufens M55.

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Galaxy Wars: M81 versus M82

Die Galaxien M81 (links) und M82 (rechts) liefern sich einen Millionen Jahre dauernden Zweikampf. Beschreibung im Text.

Credit: Rainer Zmaritsch und Alexander Goss

Links seht ihr die von blauen Spiralarmen umgebene Spiralgalaxie M81. Rechts befindet sich die von roten Staub- und Gaswolken markierte irreguläre Galaxie M82.

Das eindrucksvolle Bild zeigt die beiden Mammutgalaxien, die seit Milliarden Jahren in einen Gravitationskampf verwickelt sind. Die Schwerkraft jeder Galaxie beeinflusst die andere bei ihren Begegnungen, die jeweils hundert Millionen Jahre dauern, auf dramatische Art und Weise. Bei ihrer letzten Begegnung rief die Gravitation von M82 wahrscheinlich die Dichtewellen hervor, die sich rund um M81 kräuseln, was zu der Fülle an Spiralarmen in M81 führte.

M81 wiederum ließ M82 mit gewaltigen Sternbildungsregionen und kollidierenden Gaswolken zurück, die so energiereich sind, dass die Galaxie im Röntgenlicht strahlt. In wenigen Milliarden Jahren bleibt von beiden Galaxien nur eine übrig.

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Wo ist HD 189733?

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Bildcredit: NASA, ESA, A. Fujii, and Z. Levay (STScI)

Beschreibung: Der Stern mit der Katalogbezeichnung HD 189733 ist nur 63 Lichtjahre entfernt. Auf diesem detailreichen Weitwinkelbild des nördlichen Sternbildes Schwan (Cygnus) ist seine Position eingezeichnet.

Angesichts der vielen vertrauten hellen Sterne, Nebel und Sternhaufen in dieser Region erscheint HD189733 nicht besonders interessant. Man weiß jedoch, dass er mindestens einen heißen, ungefähr jupitergroßen Planeten besitzt, der in einem sehr geringen Abstand um ihn kreist, und zwar mit einer beeindruckend kurzen Umlaufzeit von 2,2 Tagen.

Da der Planet seinen Heimatstern regelmäßig abdunkelt, können Astronomen das Sternenlicht, das direkt durch die Atmosphäre des Planeten dringt, mittels Spektroskopie analysieren und die Moleküle bestimmen. Zuerst wurde Wasserdampf in der Atmosphäre des Planeten entdeckt. Nun berichten Forschende, dass die Daten des Weltraumteleskops Hubble auch die chemische Signatur von Methan (CH4) aufweisen. Dieses interessante Ergebnis ist der erste Nachweis eines organischen Moleküls auf einem Planeten, der um einen fremden Stern kreist.

Wahrscheinlich ist der Planet von HD 189733 zu heiß und zu unwirtlich für Leben. Doch diese Arbeit ist ein erster Schritt zur Messung der Bedingungen und der Chemie auf anderen extrasolaren Planeten, auf denen es Leben geben könnte.

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M78 und reflektierende Staubwolken im Orion

Die beiden Reflexionsnebel gehören zur Orion-Molekülwolke, sie leuchten blau. Links befindet sich der kleinere NGC 2071, rechts Messier 78.

Credit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Ein unheimliches blaues Leuchten und düstere Säulen aus dunklem Staub prägen M78 und andere helle Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Der dunkle, faserartige Staub absorbiert nicht nur Licht, sondern reflektiert auch das Licht einiger heller blauer Sterne, die vor kurzer Zeit in diesem Nebel entstanden sind.

Der berühmtere der beiden Reflexionsnebel im Bild ist M78 (rechts oben). NGC 2071 seht ihr links unten. Die gleiche Art von Streuung, die den Tageshimmel blau färbt, verstärkt auch hier für die blaue Farbe.

M78 hat einen Durchmesser von etwa fünf Lichtjahren und ist schon mit einem kleinen Teleskop zu sehen. Wir sehen M78 so wie vor 1600 Jahren, weil es so lange dauert, bis das Licht von dort zu uns kommt. M78 gehört zum größeren Orion-Molekülwolkenkomplex, zu dem auch der große Orionnebel und der Pferdekopfnebel gehören.

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M104: Hubble-Remix

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Credit und Bildrechte: Vicent Peris (OAUV / PTeam), MAST, STScI, AURA, NASA

Beschreibung: Die markante Spiralgalaxie M104 ist fast genau von der Kante sichtbar und besitzt einen breiten Rand aus dunklem Staub. Der breite Streifen aus kosmischen Staubbahnen, den man als Silhouette vor einer hellen Wölbung aus Sternen sieht, verleiht der Galaxie auf Bildern im sichtbaren Licht eine hutähnliche Erscheinung, was zu dem gängigen Eigennamen Sombrerogalaxie führte. Für diese Bildvariante der bekannten Galaxie wurden Daten aus dem Archiv des Weltraumteleskops Hubble neu aufbereitet. Die neue Ausarbeitung verbessert die Sichtbarkeit von Details, die ansonsten im übermächtigen Glanz verloren gehen. Daher kann man die Struktur der Staubbahnen dieser Galaxie hier gut bis ins helle Innere verfolgen. M104 hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren und ist 28 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist eine der größten Galaxien am südlichen Ende des Virgo-Galaxienhaufens.

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M1: Der Krebsnebel von Hubble

Das explodierte Staubgewirr ist der berühmte Krebsnebel im Stier, der 1. Eintrag auf Messiers Liste (M1).

Bildcredit: NASA, ESA, J. Hester, A. Loll (ASU); Dank an: Davide De Martin

Beschreibung: Dieses Durcheinander bleibt übrig, wenn ein Stern explodiert. Der Krebsnebel ist das Ergebnis einer Supernova, die 1054 n. Chr. zu sehen war, er ist mit rätselhaften Fasern gefüllt. Diese Filamente sind nicht nur ungeheuer komplex, sondern besitzen anscheinend auch weniger Masse, als von der ursprünglichen Supernova ausgeworfen wurde, sowie eine höhere Geschwindigkeit, als man von einer freien Explosion erwarten würde.

Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und in drei wissenschaftlich zugeordneten Farben dargestellt. Der Krebsnebel ist 10 Lichtjahre groß. Im Zentrum des Nebels liegt ein Pulsar – ein Neutronenstern mit der Masse der Sonne, aber nur so groß wie eine kleine Stadt. Der Krebs-Pulsar rotiert etwa 30 Mal in der Sekunde.

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Andromeda, das Inseluniversum

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Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Beschreibung: Das am weitesten entfernte, mit bloßem Auge leicht erkennbare Objekt ist M31, die große Andromedagalaxie, sie ist etwa zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt. Doch ohne Teleskop erscheint sogar diese gewaltige, etwa 200.000 Lichtjahre große Galaxie als blasse, nebelige Wolke im Sternbild Andromeda. Auf diesem beeindruckenden digital aus Teleskopbildern erstellten Mosaik sind die Gegensätze eines hellen gelben Kerns, dunkler gewundener Staubbahnen, prächtiger blauer Spiralarme und Sternhaufen dargestellt.

Heute sind sogar Gelegenheitshimmelsbeobachter von dem Wissen beeindruckt, dass es viele ferne Galaxien wie M31 gibt, doch vor weniger als 90 Jahren diskutierten Astronomen dieses fundamentale Konzept. Waren diese „Spiralnebel“ einfache abgelegene Bestandteile unserer Milchstraße, oder waren sie „Inseluniversen“ – weit entfernte Systeme aus Sternen, die mit der Milchstraße selbst vergleichbar sind? Diese Frage war ein zentraler Punkt der berühmten Shapley-CurtisDebatte im Jahr 1920, die später durch Beobachtungen von M31 zugunsten von Andromeda, dem Inseluniversum, entschieden wurde.

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