Der Virgo-Galaxienhaufen

Das Bild ist voller Galaxien, sie befinden sich im Virgio-Galaxienhaufen. Dazwischen sind Sterne im Sternbild Jungfrau verteilt. Besonders markant ist die Markarjansche Kette rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Adibi

Die Galaxien im Virgo-Galaxienhaufen sind im Teleskopsichtfeld verteilt. Es ist 4 Grad breit. Der Virgohaufen ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt. Er ist der nächste große Galaxienhaufen in der Umgebung unserer Lokalen Gruppe.

Markant leuchten die hellen elliptischen Galaxien in Virgo. M87 links unten, M86 und M84 (von links nach rechts) rechts neben der Mitte sind im Messier-Katalog gelistet. M86 und M84 gehören zur Markarjanschen Kette. Es ist die visuell markante Galaxienkette, die rechts oben im Bild verläuft. Mitten in der Kette liegt ein faszinierendes Paar wechselwirkender Galaxien. Es sind NGC 4438 und NGC 4435. Manche kennen sie als Markarjans Augen.

Doch das markanteste Element im Virgohaufen ist die riesige elliptische Galaxie M87. Sie enthält ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Es war das erste, das je mit dem Event Horizon Telescope auf der Erde abgebildet wurde.

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Die M81-Gruppe, 38 Stunden belichtet

Rechts oben ist die irreguläre Galaxie M82, rechts unten die Spiralgalaxie M81.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Yang K.

In einem Garten auf der Erde entstand nach 38 Stunden Belichtungszeit mit Kamera und einem kleinen Teleskop dieses kosmische Foto. Es zeigt die Galaxiengruppe M81. Die Hauptgalaxie der Gruppe ist M81 in der Mitte. Sie hat prachtvolle Spiralarme und einen hellen, gelben Kern. M81 ist auch als Bodes Galaxie bekannt. Sie ist ungefähr 100.000 Lichtjahre breit.

Oben ist die zigarrenförmige, irreguläre Galaxie M82. Das Paar ist seit Milliarden Jahren in einen Gravitationskampf verwickelt. Die Anziehung jeder Galaxie hat die jeweils andere bei einer Serie kosmischer naher Begegnungen stark verändert. Ihre letzte Annäherung dauerte etwa 100 Millionen Jahre. Wahrscheinlich entstanden dabei die Dichtewellen um M81. Sie führten zu heftiger Sternbildung an den Spiralarmen von M81.

Auch M82 weist gewaltige Sternbildungsregionen und kollidierenden Gaswolken auf. Sie sind so energiereich, dass die Galaxie in Röntgenlicht leuchtet. In den nächsten Milliarden Jahren führen ihre fortwährenden gravitativen Begegnungen dazu, dass die beiden Galaxien verschmelzen. Dann bleibt eine einzige Galaxie übrig.

Links unter der großen Spirale M81 ist ein weiteres Mitglied der Gruppe, nämlich NGC 3077. Die M81-Galaxiengruppe ist sehr weit entfernt – ganze 12 Millionen Lichtjahre. Sie befindet sich im nördlichen Sternbild Großer Bär (Ursa Major). Näher bei uns ist das Weitwinkelfeld von Integrierten Flussnebeln gefüllt. Diese blassen, staubigen interstellaren Wolken schweben über der Ebene der Galaxis und reflektieren das Licht ihrer Sterne.

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Messier 81

Die Spiralgalaxie im Bild ist die prachtvolle M81 im Sternbild Großer Bär. Einige Strukturen deuten eine nahe Begegnung mit einer anderen Galaxie an.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Eine der hellsten Galaxien am Himmel ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße: die große, wunderschöne Galaxie Messier 81. Diese prächtige Spiralgalaxie ist auch unter den Bezeichnungen NGC 3031 oder Bodes Galaxie bekannt – benannt nach ihrem Entdecker aus dem 18. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Nähe des nördlichen Sternbilds des Großen Bären (Ursa Major).

Die scharfe, detailreiche Teleskopaufnahme zeigt M81 mit ihrem hellgelben Kern, blauen Spiralarmen, rosafarbenen Gebieten mit Sternbildung und geschwungenen kosmischen Staubbahnen. Einige Staubbahnen verlaufen jedoch tatsächlich durch die galaktische Scheibe (links neben der Bildmitte) – im Gegensatz zu den sonst auffälligen Spiralstrukturen. Diese abweichenden Staubbahnen sind vielleicht das Überbleibsel einer engen Begegnung zwischen M81 und der Galaxie M82 in ihrer Nähe. Sie liegt außerhalb dieses Bildausschnitts. Die genaue Untersuchung veränderlicher Sterne in M81 ergab eine präzise bestimmte Entfernung zu dieser externen Galaxie: 11,8 Millionen Lichtjahre.

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Das Löwe-Trio

Die drei Galaxien im Bild sind aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Links unten ist die Hamburger-Galaxie, die wir von der Kante sehen. Sie wirkt fluffig und aufgebauscht.

Bildcredit und Bildrechte: Rabeea Alkuwari

Diese beliebte Gruppe taucht am frühen Abendhimmel um die März-Tagundnachtgleiche und den Frühling auf der Nordhalbkugel auf. Die drei prächtigen Galaxien im Sternbild Löwe sind auch als Leo-Triplett bekannt. Sie versammeln sich hier in einem gemeinsamen astronomischen Sichtfeld. Selbst mit bescheidenen Teleskopen sind sie ein Publikumsmagnet. Einzeln werden sie als NGC 3628 (unten links), M66 (Mitte rechts) und M65 (oben Mitte) vorgestellt.

Alle drei sind große Spiralgalaxien, die jedoch unterschiedlich aussehen, da ihre galaktischen Scheiben in unterschiedlichen Winkeln zu unserer Sichtlinie geneigt sind. NGC 3628 ist auch als Hamburger Galaxie bekannt. Sie ist perfekt von der Seite zu sehen, mit verdeckenden Staubspuren, die ihre bauschige galaktische Ebene durchschneiden. Die Scheiben von M66 und M65 sind beide so geneigt, dass ihre Spiralstruktur sichtbar wird.

Die gravitativen Wechselwirkungen zwischen den Galaxien der Gruppe haben verräterische Spuren hinterlassen, darunter die Gezeitenschweife und die verzogene, aufgeblähte Scheibe von NGC 3628 und die ausgezogenen Spiralarme von M66. Dieser herrliche Blick auf die Region erstreckt sich über 1 Grad (zwei Vollmonde) am Himmel.

Das Bild wurde mit einem Teleskop von Sawda Natheel, Katar, auf der Erde aufgenommen. Bei der geschätzten Entfernung des Leo-Trios von 30 Millionen Lichtjahren deckt es über eine halbe Million Lichtjahre ab.

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Sternbildungs-Galaxie Messier 94

Bildfüllend ist eine Spiralgalaxie von oben abgebildet. In der Mitte ist ein kleiner heller Kern, umgeben von diffusen Sternfeldern, die von markanten Staubbahnen überlagert sind. Außen herum läuft ein Ring aus sehr hell glitzernden Gebieten mit Sternbildung.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Das prächtige Inseluniversum Messier 94 befindet sich in nur 15 Millionen Lichtjahren Entfernung im nördlichen Sternbild der Jagdhunde (Canes Venatici). Wir sehen die gesamte Fläche dieser Spiralgalaxie. Sie misst etwa 30.000 Lichtjahre im Durchmesser und ihre Spiralarme ziehen sich durch die äußeren Bereiche der weiten Scheibe. All das macht sie zu einem beliebten Fotomotiv von der Erde aus.

Diese Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops umfasst nur ca. 7000 Lichtjahre der zentralen Region von M94. Die scharfe Nahaufnahme zeigt den kompakten, hellen Kern der Galaxie mit deutlichen inneren Staubbahnen, umgeben von einem bläulichen Ring aus jungen, massereichen Sternen. Diese Sterne im Ring scheinen jünger als 10 Millionen Jahre zu sein. Das weist darauf hin, dass die Galaxie zu diesem Zeitpunkt gerade eine Phase rascher Sternentstehung durchlief.

Der kleine, helle Kern ist typisch für Seyfert-Galaxien. Doch wegen des Rings ist M94 auch als Sternentstehungsgalaxie bekannt. Da M94 relativ nahe ist, können hier die Ursachen für den Ausbruch an Sternentstehung im Detail erforscht werden.

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Sieben Schwestern kontra Kalifornien

Dieses Bild zeigt ein weites Feld. Links ist der rote Kaliforniennebel, der Sternhaufen der Plejaden mit blauen Reflexionsnebeln sind rechts. Dazwischen ist viel brauner Staub.

Bildcredit und Bildrechte: Todd Anderson

Auf der rechten Seite des Bildes befinden sich die Plejaden, ganz in Blau gehüllt. Die Plejaden sind auch als die Sieben Schwestern oder M45 bekannt. Sie sind einer der hellsten und am leichtesten sichtbaren offenen Sternhaufen. Die Plejaden enthalten mehr als 3.000 Sterne. Sie sind etwa 400 Lichtjahre von uns entfernt und haben einen Durchmesser von nur 13 Lichtjahren. Ein spektakulärer blauer Reflexionsnebel aus feinem Staub umgibt die Sterne. Einer Legende nach ist einer der hellen Sterne verblasst, seit der Sternhaufen seinen Namen bekam.

Auf der linken Seite ist der rötlich scheinende Kaliforniennebel (NGC 1499) zu sehen. Seine Form erinnert an den US-Bundesstaat Kalifornien. Der Nebel ist viel schwächer und schwerer zu sehen als die Plejaden. Diese Wolke aus rötlich leuchtendem Gas befindet sich in etwa 1.500 Lichtjahren Entfernung.

Obwohl 25 Vollmonde zwischen diesen Objekten Platz hätten, ist es doch gelungen, beide in dieser Weitwinkelaufnahme einzufangen. Bei genauem Hinsehen entdeckt man auch noch die Sternentstehungsregion IC 348 und die Molekülwolke LBN 777, der sogenannte Baby-Adler-Nebel.

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Offene Sternenhaufen M35 und NGC 2158

Ein offener Sternhaufen und ein Kugelsternhaufen teilen sich das Bild. Rechts oben ist ein loser offener Sternhaufen mit hellen blauen Sternen, links unten ein kompakter Kugelsternhaufen mit einer Population gelblicher Sterne, die sehr dicht gepackt sind.

Bildcredit und Bildrechte: Evan Tsai, LATTE: Lulin-ASIAA Telescope

In diesem einzelnen, sternenreichen, teleskopischen Blickfeld befinden sich zwei offene Sternhaufen, M35 und NGC 2158. Sie scheinen nebeneinander zu liegen, sind aber innerhalb der Grenzen des Sternbilds Zwillinge (Gemini) angesiedelt.

Mit seinen Sternen, die sich in der oberen rechten Ecke konzentrieren, ist M35 relativ nahe. M35 (auch katalogisiert als NGC 2168) ist nur 2.800 Lichtjahre entfernt und besteht aus etwa 400 Sternen, die sich in einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren verteilen. Helle, blaue Sterne zeichnen häufig jüngere offene Sternhaufen wie M35 aus, dessen Alter auf 150 Millionen Jahre geschätzt wird.

Unten links ist NGC 2158. Er ist etwa viermal weiter entfernt und viel kompakter als M35 und leuchtet im gelblicheren Licht einer Sternpopulation, die mehr als zehnmal älter ist.

Im Allgemeinen findet man offene Sternhaufen in der Ebene unserer Milchstraße. Ihre Mitgliedssterne sind nur locker durch die Schwerkraft gebunden und werden im Laufe von Milliarden Jahren verstreut, während die offenen Sternhaufen das galaktische Zentrum umkreisen.

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M41: Der kleine Bienenstock-Sternhaufen

Der glitzernde Sternhaufen M41 füllt das Bild. Er ist von roten Filamenten durchzogen. Auch der Hintergrund ist voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Xinran Li

Warum sieht man hier so viele helle, blaue Sterne? Normalerweise entstehen Sterne in Haufen. Die hellsten und massereichsten dieser Sterne strahlen typischerweise in Blau. Es gibt auch weniger helle, andersfarbige Sterne wie unsere Sonne im Sternhaufen M41, doch sie sind schwerer zu sehen. Einige Rote Riesen leuchten orangefarben. Die roten Filamente werden von diffusem Wasserstoff abgestrahlt. Diese Farbe wurde im Bild besonders herausgefiltert und verstärkt.

In etwa hundert Millionen Jahren werden die strahlend blauen Sterne als Supernovae explodiert und verschwunden sein. Die schwächeren Sterne haben leicht unterschiedliche Bahnen. Das führt dazu, dass sich dieser malerische offene Sternhaufen zerstreuen wird. Auch unsere Sonne entstand wahrscheinlich vor Milliarden von Jahren in einem offenen Sternhaufen wie M41. Doch sie ist schon seit langem von ihren Geschwistersternen weggedriftet.

Dieses Bild wurde mit einer Belichtungszeit von mehr als vier Stunden am Chilescope T2 in Chile aufgenommen.

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