Der Norden Merkurs

Mögliche Wassereisvorkommen auf Merkur wurden von der Raumsonde MESSENGER entdeckt, sie sind im Bild gelb markiert.

Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Der innerste Planet Merkur wäre wohl kein guter Ort für interplanetare Olympische Winterspiele. Doch es gibt neue Ergebnisse, die auf Daten der Raumsonde MESSENGER basieren. Diese lassen vermuten, dass es in den ständig beschatteten Kraterregionen in der Nähe des Nordpols eine erhebliche Menge Wassereis gibt. Die Raumsonde MESSENGER umkreist derzeit Merkur.

Seit Jahren vermutet man Eisvorkommen auf Merkur. Nahe dem Nordpol wurden Regionen entdeckt, die im Radarbereich hell leuchten und somit stark reflektieren. Diese Karte wurde anhand von projizierten MESSENGER-Bildern erstellt. Die hell leuchtenden Radarbereiche gelb markiert. Sie stimmen offenbar mit Böden und Wänden von Einschlagkratern am Nordpol überein. In Regionen, die weiter vom Pol entfernt sind, konzentrieren sich gelben Bereiche auf Kraterwände, die nach Norden gerichtet sind.

MESSENGERs Neutronen-Spektroskopie und thermische Modelle für Krater zeigen, dass das Material in diesen Regionen einen Wasserstoffgehalt aufweist, der fast reinem Wassereis entspricht. Dieses ist auf Gebiete mit Temperaturen unter 100 Kelvin (-280 Grad Fahrenheit, -173 Grad Celsius) beschränkt. Die Bedingungen sind ähnlich wie in permanent beschatteten Kratern auf dem Mond. Das Eis auf Merkur stammt vermutlich von Kometeneinschlägen.

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Ungewöhnliche Senken auf dem Planeten Merkur

Das Bildmosaik zeigt einen Ausschnitt von Merkur, der aus mehreren Bildern zusammengesetzt wurde. Darauf sind braune Hügel, Krater und bläulich gefärbte Bodensenken abgebildet.

Bildcredit: NASA/JHU APL/CIW

Was sind diese ungewöhnlich großen Strukturen auf dem Planeten Merkur? Es handelt sich um Bodensenken. Ihr leicht bläulicher Farbton wurde verstärkt. Das Bild wurde von der Roboter-Raumsonde MESSENGER aufgenommen, die derzeit Merkur umkreist.

Die abgerundeten Senken sehen anders aus als Einschlagskrater. Weder auf dem Erdmond noch sonst wo im Sonnensystem kennen wir etwas damit Vergleichbares. Das Bild ist ein zirka 40 Kilometer großer Ausschnitt der Sohle des Raditladi-Einschlagbeckens mit den Spitzen des Zentralberges.

Eine Hypothese zum Ursprung lauter, dass die Senken durch Sublimation von Material entstanden, das offen lag und bei dem gewaltigen Einschlag, der das Raditladibecken erzeugte, erhitzt wurde. Die NASA-Sonde MESSENEGER ist die erste Raumsonde, die Merkur umkreist. Sie soll den innersten Planeten des Sonnensystems bis 2013 erforschen.

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MESSENGERs erster Tag

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Ein Sonnentag auf einem Planeten ist die Zeit, die von Mittag bis Mittag verstreicht. Auf dem Planeten Erde dauert ein Sonnentag 24 Stunden. Ein Sonnentag auf Merkur ist ungefähr 176 Erdentage lang.

Während ihres ersten Sonnentages bei Merkur bildete die Raumsonde MESSENGER in der Umlaufbahn um Merkur fast die gesamte Oberfläche des innersten Planeten ab. Die Raumsonde erstellte eine umfassende, einfarbige Karte mit einer Auflösung von etwa 250 Metern pro Bildpunkt und eine Farbkarte mit einer Auflösung von einem Kilometer pro Bildpunkt.

Oben sind Teile der Karten dargestellt. Es sind Mosaike, die aus Tausenden Bildern mit einheitlicher Beleuchtung erstellt wurden. Links ist das Schwarz-Weiß-Bild. Beide Karten sind auf den 75. östlichen Längenkreis des Planeten zentriert.

Der zweite Merkur-Sonnentag der Raumsonde MESSENGER wird voraussichtlich für weitere hoch aufgelöste, zielgerichtete Beobachtungen der Oberflächendetails auf dem Planeten genützt. (Hinweis der Herausgeber: Wegen Merkurs 3:2-Umlaufkopplung dauert ein Sonnentag auf Merkur 2 Merkurjahre.)

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MESSENGERs Bild von Degas

Links ein kleines Bild eines Merkur-Kraters mit einem weißen Rahmen, das den vergrößerten, farbigen Bildausschnitt in der Mitte zeigt.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Die Weitwinkelkamera der Raumsonde MESSENGER kartiert derzeit den innersten Planeten Merkur aus dem Orbit und schickte dieses eindrucksvolle Farbbild des Kraters Degas. Die volle Auflösung zeigt Details von 90 Metern pro Bildpunkt.

Der 52 Kilometer große Krater wurde nach einem Maler des Impressionismus benannt. Er ist auch auf einem Bild vom Vorbeiflug der Mission Mariner 10 abgebildet. Mariner 10 wurde Mitte der 1970er-Jahre durchgeführt. Auf MESSENGERs Ansicht ist der Kraterboden offenbar von komplexen Rissen überzogen. Diese Risse sind entstanden, als die Oberfläche, die beim Einschlag aufgeschmolzen wurde, auskühlte und schrumpfte.

Die sehr hellen, fleckigen Ablagerungen lassen auf eine andere Zusammensetzung und frisch freigelegtes Material schließen. Sie sind an den Kraterwänden und um den Zentralberg herum verteilt. Details ähnlich heller Ablagerungen sind auf noch höher aufgelösten Bildern von MESSENGER zu sehen.

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Merkurs Oberfläche in verstärkten Farben

Der Ausschnitt der Merkuroberfläche ist von zahllosen Kratern übersät, in manchen Kratern befinden sich weitere Krater. Unten in der Mitte ist ein heller Krater mit Strahlenkranz.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Die Roboter-Raumsonde MESSENGER machte kürzlich ihren 100. Umlauf um den Planeten Merkur. MESSENGERs Kameras schicken sehr detailreiche Bilder. Die Kameras verwenden acht verschiedene Farben im sichtbaren Licht und im nahen Infrarot, um die Zusammensetzung der Oberfläche zu erkunden. Die Raumsonde sucht nach Hinweisen auf die Geschichte und die Entwicklung des innersten Planeten im Sonnensystem.

Dieses scharfe Bild kombiniert drei Farben der Weitwinkelkameras von MESSENGER und verstärkt die Kontraste. Normalerweise wirken Merkurs Oberflächenfarben für das bloße Auge relativ gedämpft. Das Bild hat einen Durchmesser von etwa 1000 Kilometern. In der Originalauflösung sind Details mit nur einem Kilometer Durchmesser erkennbar.

Heute veröffentlicht das Projekt MESSENGER neue Bilder und wissenschaftliche Erkenntnisse der ersten Raumsonde, die Merkur umkreist.

Jubiläum: Am 16. Juni 1995 begann das Projekt „Astronomy Picture of the Day“ (APOD)

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MESSENGER bei Merkur

Die Oberfläche des Himmelskörpers ist grau und von Kratern übersät. Oben ist ein heller Krater mit langen, dichten Strahlen. Das Bild erinnert an den Mond, es zeigt aber Merkur.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Seit 17. März umkreist MESSENGER als erste Raumsonde Merkur, er ist der innerste Planet im Sonnensystem. Dieses Bild ist das erste bearbeitete Farbbild seit dem Eintritt in die Merkurumlaufbahn.

Merkur ist größer und dichter als der Erdmond und besitzt fast die doppelte Oberflächengravitation wie der Mond, doch auf den ersten Blick sieht er dem Mond sehr ähnlich. Auf dieser Ansicht sind hellblaue und braune Gebiete bei Kratern zu sehen sowie lange Strahlen aus hellem Material, welche die Oberfläche überziehen. Der markante, helle Strahlenkrater Debussy rechts oben hat einen Durchmesser von 80 Kilometern. Das Gelände am unteren Rand des historischen Bildes reicht bis zu Merkurs Südpol und zeigt eine Region, die nie zuvor im Weltraum abgebildet wurde.

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MESSENGER zeigt das Sonnensystem

Das Bild wurde horizontal gestaucht. Es zeigt die Ekliptik und alle sichtbaren Planeten im Sonnensystem.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Wenn ihr vom Zentrum des Sonnensystems hinausblickt, was würdet ihr sehen? Eine sehr ähnliche Ansicht wurde kürzlich von der Raumsonde MESSENGER aufgenommen, die derzeit die Sonne in der Merkurdistanz umkreist. Alle Planeten der Sonne erscheinen als Lichtpunkte. Der am nächsten gelegene und der größte leuchten am hellsten.

Die Planeten kreisen offenbar alle in dieselbe Richtung und sind (fast) auf den gleichen Großkreis am Himmel beschränkt, nämlich die Ebene der Ekliptik. Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn befinden sich alle im horizontal verkürzten Bild oben.

Die Positionen von Uranus und Neptun sind beschriftet, obwohl sie zu blass sind, als dass man sie erkennen könnte. Plutos Planetenstatus wurde kürzlich infrage gestellt, er ist viel zu blass fürs Auge. Doch der Erdmond und Jupiters galileische Monde sind sichtbar.

Dieses Bild ist die Kehrseite eines anderen, das Voyager 1 im Jahr 1990 außerhalb des Sonnensystems aufnahm.

MESSENGER ist inzwischen dreimal an Merkur vorbeigeflogen. Er soll planmäßig nächsten Monat in eine Umlaufbahn um den innersten Planeten des Sonnensystems einschwenken.

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MESSENGER zeigt Erde und Mond

Zwei helle Lichtpunkte leuchten im Bild, es ist die Erde und ihr relativ großer Mond, wie die Raumsonde MESSENGER sie von Merkur aus sah.

Credit: NASA/JHU APL/CIW

Beschreibung: Wie sieht die Erde aus, wenn man sie vom Planeten Merkur aus betrachtet? Die Raumsonde MESSENGER zeigte das, als sie vor zirka drei Monaten bei ihrer größten Annäherung an die Sonne zur Erde blickte. Erde und Mond sind der Doppelpunkt links im Bild. Allerdings war MESSENGER nicht bei Merkur, als sie das Bild fotografierte, sondern an einem Ort, wo die Aussicht ähnlich war.

Vom Merkur aus erscheinen die Erde und ihr relativ großer Mond immer als kleine Kreise, die Sonnenlicht reflektieren, sie zeigen niemals eine Sichelphase. MESSENGER ist seit seinem Start im Jahr 2004 bereits dreimal an Merkur vorbeigeschwirrt und schwenkt planmäßig im März 2011 in den Orbit des innersten Planeten ein.

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