Phoenix und der Heilige Strohsack

Die Fläche unter der Landesonde Phoenix mit freigelegten Eisflächen.

Bildcredit: Marco Di Lorenzo, Kenneth Kremer, Phoenix Mission, NASA, JPL, UA, Max-Planck-Inst., Spaceflight

Beschreibung: Der Sommer im Norden des Mars ist zu Ende. Wie prognostiziert wurde, liefern die Sonnensegel der Marslandesonde Phoenix nicht mehr genug Energie, weil die Tageslichtstunden abnehmen, das Wetter schlechter wird und die Staubstürme zunehmen. Am 2. November kam das letzte Signal von Phoenix, damit endete seine erfolgreiche Mission in der Arktisregion des Roten Planeten nach mehr als fünf Monaten. Diese Zeitspanne übertraf seine geplante operative Lebenszeit. Bei der Untersuchung, ob die Oberfläche des Planeten Mars jemals mikrobisches Leben ermöglicht hat, absolvierte Phoenix eine umfangreiche Bodenanalyse und und schickte eine Fülle an Bilddaten. Eines der interessantesten Ergebnisse der Landesonde war die Entdeckung von Wassereis knapp unter der Marsoberfläche. Dieses Bild wurde im Oktober mit der Kamera am Roboterarm der Landesonde aufgenommen. Es zeigt die Fläche unter Phoenix mit flachen, freigelegten eishaltigen Stellen. Als die Forschenden diesen Bereich sahen, riefen sie „Heiliger Strohsack!“, nachdem er wenige Tage nach der Landung der Marslandesonde Phoenix am 25. Mai erstmals fotografiert wurde.

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Schichten roter Klippen auf dem Mars

Das Bild zeigt gewellte rötliche und graue Schichten, die senkrecht im Bild verlaufen.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Wie sind diese roten Felsschichten auf dem Mars entstanden? Das ist nicht bekannt. Die nördliche Polkappe auf dem Mars ist durch die riesige Aufspaltung mit dem Namen Chasma Boreale fast zweigeteilt. Auf der Erde gibt es keine vergleichbare Geländeform.

Oben seht ihr mehrere staubreiche Schichten, die in diese tiefe Kluft hineinführen. Die dramatisch rot gefärbten Felsklippen zeigen großteils nach links, sind aber teilweise auch von oben sichtbar. Die hellen Gebiete bestehen wahrscheinlich aus Wassereis. Das Bild entstand nahe dem Norden des Mars, es ist mehr als etwa einen Kilometer breit. Der Höhenunterschied von rechts nach links beträgt mehr als einen Kilometer.

Eine Hypothese besagt, dass die Entstehung der Chasma Boreale auf Vulkanaktivität zurückzuführen ist.

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Phoenix und die Schneekönigin

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchste verfügbare Version.

Credit: Kenneth Kremer, Marco Di Lorenzo, Phoenix Mission, NASA, JPL, UA, Max-Planck-Inst., Aviation Week and Space Technology

Beschreibung: Eine, flache, glatte, glänzende Struktur, als Schneekönigin bezeichnet, ist im oberen Teil dieses Farbmosaiks der Oberfläche unterhalb der Marslandesonde Phoenix zu sehen. Das Bild wurde mit der Robotarm-Kamera aufgenommen, als diese unter die Landesonde manövriert wurde, um einen Blick dorthin zu werfen, und zeigt auch ein Landebein und eine tellergroße Fußauflage. Ein interessantes Detail nahe der Fußauflage auf der Position von etwa 2 Uhr ist eine Metallfeder, die teilweise von Marsboden bedeckt ist – ein Teil der nun geöffneten Bioabdeckung des Arms. Die glatte Schneekönigin-Struktur ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Eis, das von knapp unter dem Boden stammt und von den Bremsraketen freigelegt wurde, als Phoenix in den Ebenen des marsianischen Nordpols landete. Tatsächlich befinden sich die sichtbaren Löcher oder Furchen auf der ansonsten glatten Oberfläche der Schneekönigin genau unter den Schubdüsen.

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Der rückläufige Mars

Vor einem Sternenhimmel, in dem die Sternbilder eingezeichnet sind, sind die Positionen des Planeten Mars abgebildet, er zieht in der Mitte scheinbar eine Schleife.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Warum läuft der Mars scheinbar rückwärts? Die meiste Zeit über läuft der Mars am irdischen Himmel in eine Richtung – langsam und stetig vor dem Hintergrund weit entfernter Sterne.

Etwa alle zwei Jahre jedoch zieht die Erde am Mars auf ihrem Weg um die Sonne innen vorbei. Während der größten Annäherung dieser Passage im vergangenen Jahr ließ die Nähe des Mars den Roten Planeten größer und heller als gewöhnlich erscheinen. Ebenfalls während dieser Zeit schien der Mars am Himmel rückwärts zu laufen – ein Phänomen, das als Rückläufigkeit bezeichnet wird.

Oben abgebildet ist eine Serie von Bildern, die digital so zusammengefügt wurden, dass alle abgebildeten Sterne einander überschneiden. Hier scheint der Mars am Himmel eine Schleife zu ziehen. Nahe dem obersten Teil Schleife zog die Erde am Mars vorbei, und die rückläufige Bewegung war am stärksten ausgeprägt. Rückläufige Bewegungen können auch an anderen Planeten des Sonnensystems beobachtet werden.

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Sterne und Mars

Siehe Der Himmelsausschnitt zeigt die Sterne Castor, Pollux (rechts oben) und Prokyon (links unten), den Planeten Mars (links neben Pollux) und den Sternhaufen Messier 44 (links oben).

Credit und Bildrechte: Doug Zubenel (TWAN)

Beschreibung: Am 4. Mai stand der Mars auf seiner Wanderung über den Abendhimmel in einer Linie mit Kastor und Pollux, den beiden hellen Sternen im Sternbild Zwillinge. Auf dieser lang belichteten Aufnahme der Himmelsanordnung leuchtet der Mars gelblich und bildet einen Kontrast zu Pollux, einem Riesenstern mit einem Planeten der Jupiter-Klasse, und Kastor, einem Mehrfach-Sternsystem.

Kastor und Pollux sind der Sage nach Zwillingsbrüder, doch die beiden Sterne stehen physikalisch gesehen in keinem Zusammenhang. Sie sind etwa 34 und 50 Lichtjahre von uns entfernt. Hier ist auch Prokyon zu sehen, der hellste Stern im Kleinen Hund, sowie der berühmte Sternhaufen M44, der auch als Praesepe bekannt ist. Staub in unserem Sonnensystem, das Sonnenlicht reflektiert, führte zum zarten Band des Zodiakallichtes, das von der rechten unteren Ecke aufsteigt.

Wenn Sie den Mauspfeil über das Bild schieben, erscheinen die Bezeichnungen der dargestellten Objekte. Der helle Mars ist immer noch am westlichen Abendhimmel zu sehen und erreicht heute Nacht den sichelförmigen Mond.

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Geheimnisvolle weiße Felsfinger auf dem Mars

Die Raumsonde Mars Express zeigt ungewöhnliche weiße Felsfinger am Boden eines Marskraters. Beschreibung im Text.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR Mars Express

Wie entstand diese ungewöhnliche weiße Felsformation auf dem Mars? Die Möglichkeit, es könnte sich um ein Salzdepot handeln, das in einem urzeitlichen ausgetrockneten Seebett zurückblieb, stellte sich nach detaillierten Studien als falsch heraus.

Das helle Material wurde anscheinend aus der Umgebung freigelegt, was auf eine geringe Dichte schließen lässt, vielleicht Vulkanasche oder Staub, der vom Wind fortgeweht wurde. Der starke Kontrast zwischen den Felsen und dem umgebenden Sand hängt damit zusammen, dass der Sand ungewöhnlich dunkel ist.

Dieses Bild wurde von der Raumsonde Mars Express im Marsorbit aufgenommen. Die Planetologin Emily Lakdawalla und andere Forschende gaben ihrer Neugier auf diese ungewöhnliche Marslandschaft nach und führten interessante Untersuchungen durch, die sie im Blog der Planetary Society beschrieben. Der rätselhafte weiße Fels ist etwa 15 Kilometer groß und befindet sich in einem etwa 100 Kilometer großen Krater.

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Schichten in Aureum Chaos

Diese Felsnasen auf der Marsoberfläche sind in Falschfarben-Blau dargestellt, sie erinnern an Ozeanwellen.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Auf den ersten Blick wirken diese blauen, hügeligen Formen wie Meereswellen. Doch das Falschfarbenbild der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaisance Orbiters zeigt geschichtete Felsnasen in der Region Aureum Chaos. Die größere Aureum Chaos-Region ist ein chaotisches Durcheinander an erodiertem Gelände im östlichen Teil der riesigen Marsschlucht Valles Marineris.

Die verschiedenen Schichten, aus denen die Aufschlüsse bestehen, stammen vielleicht von Staub oder Vulkanasche, die sich aus der Atmosphäre abgesetzt haben, oder von Staub, der von Marswinden angeweht wurde, oder von Sedimenten, die sich auf dem Boden eines urzeitlichen Sees abgelagert haben.

Diese Nahaufnahme des Roten Planeten umfasst etwa vier Kilometer. Diese Entfernung könnte man auf ebenem Boden in weniger als einer Stunde zu Fuß zurücklegen.

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Felssturz auf dem Mars

Eine Lawine stürzt auf dem Mars über einen Abhang und wirbelt so viel Staub auf, dass die Staubwolke einen Schatten wirft.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wie entstand diese plötzliche Staubwolke auf dem Mars? Durch eine Lawine! Es war die erste Lawine, die je auf einem anderen Planeten fotografiert wurde. Letzten Monat wurde sie vom robotischen Mars Reconnaissance Orbiter auf dem Mars abgebildet.

Das digital überarbeitete Bild zeigt mehrere Schichten aus weißem Eis, das über rotem Fels taut, wobei die Farben nach rechts hin dunkler werden – ein Hinweis auf Marsboden, der mit weniger Eis vermischt ist. Als die mehr als 700 Meter hohe Klippe taute, wirbelte das hinabstürzende Eis Wolken aus Eis und Staub auf, die so dicht waren, dass sie sichtbare Schatten warfen. Der Böschungswinkel der Halde beträgt mehr als 60 Grad. Die ganze Szene wird von rechts oben von der Sonne beleuchtet.

Jeden Frühling taut es auf der Nordhalbkugel des Mars, wenn in dem wärmer werdenden Klima Kohlendioxideis zu Gas sublimiert. Die Untersuchung solcher Lawinen hilft Planetengeologinnen*, die Bodenzusammensetzung des Mars besser zu verstehen.

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