Zwei Welten, eine Sonne

Zwei Bildfelder zeigen einen Sonnenuntergang auf der Erde (links) und auf dem Mars (rechts). Der Sonnenuntergang auf dem Mars wirkt sehr bläulich und ungewohnt.

Bildcredit und Bildrechte – linkes Bild: Damia Bouic; rechtes Bild: NASA, JPL-Caltech, MSSS; Digitale Bearbeitung: Damia Bouic

Wie sehr unterscheiden sich Sonnenuntergänge auf dem Mars und auf der Erde? Zum Vergleich wurden zwei Bilder unseres alltäglichen Sterns bei Sonnenuntergang fotografiert. Ein Bild entstand auf der Erde und eines auf dem Mars. Diese Bilder wurden auf die gleiche Winkegröße skaliert. Sie sind hier Seite an Seite dargestellt.

Ein kurzer Blick zeigt, dass die Sonne auf dem Mars kleiner wirkt als auf der Erde. Das ist einleuchtend, da der Mars 50% weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Noch auffälliger ist, dass der Sonnenuntergang auf dem Mars um die Sonne herum merklich bläulicher wirkt als die typischen orangen Farben um die untergehende Sonne auf der Erde. Der Grund für die blauen Farbtöne auf dem Mars ist nicht vollständig erklärbar. Er hängt vermutlich mit den Eigenschaften des Marsstaubs zusammen, der Licht nach vorne streut.

Der irdische Sonnenuntergang wurde im März 2012 im französischen Marseille fotografiert. Der Mars-Sonnenuntergang wurde letzten Monat von der robotischen NASA-Raumsonde Curiosity im Krater Gale auf dem Mars fotografiert.

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Schatten eines Marsroboters

Der Schatten des Marsrovers Opportunity fällt auf die Marsoberfläche. Unten im Bild sind zwei Räder zu sehen, hinten in Blickrichtung ist der Krater Endurance.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, JPL, NASA

Stellt dir vor, du siehst deinen Schatten auf dem Mars, und er nicht menschlich. Dann bist du vielleicht der Rover Opportunity. Er erkundet derzeit den Mars.

Seit Anfang 2004 erforscht Opportunity den Roten Planeten. Er fand Hinweise auf urzeitliches Wasser und schickt atemberaubende Bilder durchs innere Sonnensystem. Auf diesem Bild von 2004 schaut Opportunity von der Sonne weg zum Krater Endurance. Dort sieht er seinen eigenen Schatten. Links und rechts unten sind zwei Räder. Im Hintergrund erkennt man Boden und Wände des ungewöhnlichen Kraters.

Opportunity setzt seine lange Reise fort und durchforstet das ungewöhnliche Gelände von Meridiani Planum. Die Ebene enthält Hinweise auf die urzeitliche Geschichte des Mars, unser Sonnensystem und sogar der Menschheit.

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Ein Staubteufel auf dem Mars

Über die grobe, rotbaune Marsoberfläche wirbelt ein weißer Staubteufel. Er wirft einen Schatten nach rechts.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Als der Frühling im Norden des Mars zu Ende ging, spionierte die HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter diesen Einheimischen aus. Der wirbelnde Staubteufel zog 2012 über die flache, staubbedeckte Amazonis Planitia. Sein Kern hat einen Durchmesser von ungefähr 140 Metern.

In einer Staubfahne wirbelt er Staub in die dünne Marsatmosphäre hoch. Sie reicht etwa 20 Kilometer nach oben. Staubteufel kommen in dieser Region auf dem Mars häufig vor. Sie entstehen, wenn die Oberfläche von der Sonne erwärmt wird und warme Luftströme aufsteigen und anfangen zu rotieren. Bei Staubteufeln auf anderen HiRISE-Bildern wurden bei der Windgeschwindigkeit Spitzen von bis zu 110 km/h beobachtet.

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Lenticularis, Mond, Mars, Venus

Eine riesige, rosarot beleuchtete Wolke, die an ein Raumschiff erinnert, schwebt am Himmel neben dem winzigen Sichelmond. Kaum erkennbar leuchten weit unter dem Mond die Planeten Venus und Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Nuno Serrão

Es passiert nicht alle Tage, dass eine so interessante Wolke ein Foto ruiniert. Der ursprüngliche Plan war, eine seltene Winkelbegegnung von Mars und Venus zu fotografieren. Sie trat vor eineinhalb Wochen auf mit dem Sichelmond und der Internationalen Raumstation (ISS) als Zusatzbonus. Beide zogen in der Nähe vorbei.

Dummerweise war es bei diesem Ereignis auf der portugiesischen Insel Madeira bewölkt. Doch am nächsten Tag war vor Sonnenuntergang eine spektakuläre Lenticularis zu sehen. Also schmiedete der Astrofotograf rasch einen neuen Plan. Ein genauer Blick auf das Ergebnis zeigt den Mond links im Bild. Weit darunter stehen die berühmten Planeten – die Venus ist heller.

Die unerwartete Lenticularis erinnert ein wenig an ein futuristisches Raumschiff. Sie stahl den Himmelslichtern die Schau. Die untergehende Sonne beleuchtete die ruhende Wolke von unten und schuf ein komplexes Muster aus Schatten, Schichten und hell beleuchteten Regionen. Ihre Entwicklung sieht man in einem Video.

Mars und Venus stehen Ende August wieder so eng beisammen. Doch wir wissen noch nicht, ob sie irgendwo auf der Erde neben so einer fotogenen Wolke zu sehen sein werden.

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Die Silhouetten von Mond, Venus und Mars

Über der hellen Stadtsilhouette von Quebec bilden der junge Sichelmond und die Planeten Mars und Venus eine hübsche Konjunktion. Auf der dunklen Seite des Mondes sind die Mondmeere erkennbar. Die Stadt leuchtet zu hell, um weitere Sterne zu erkennen.

Bildcredit und Bildrechte: Jay Ouellet

Die tolle Aufnahme entstand aus fünf Bildern, die am 20. Februar knapp hintereinander mit einem Teleobjektiv fotografiert wurden. Zusammen zeigen sie den großen Helligkeitsumfang, den man an dem eisigen Abend mit bloßem Auge sah. Der Kontrast reicht von den Stadtlichtern der kanadischen Stadt Quebec bis zur Dreifachkonjunktion von Mond, Venus und Mars.

Die helle Mondsichel leuchtet kurz nach Sonnenuntergang neben der gleißenden Venus. Der blassere Mars steht weiter oben. Die sonnenbeleuchtete Mondsichel ist überbelichtet und zeigt keine Details. Doch die Strukturen im dunklen, schattigen Teil der Mondscheibe sind klar erkennbar. Die Mondnacht ist immer noch dunkel und wird nur vom Erdschein erhellt. Das ist Sonnenlicht, das die sonnenbeleuchtete Seite des Planeten Erde reflektiert.

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Liebe und Krieg im Mondlicht

Hinter den Zweigen von Bäumen leuchtet der Sichelmond rechts neben den Planeten Venus und Mars. Die dunkle Seite des Mondes wird von der Erde beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Bourque

Die Venus ist nach der römischen Göttin der Liebe benannt. Der Namensvetter des Mars ist der Kriegsgott. Beide traten auf dieser hübschen Himmelslandschaft im Mondlicht auf. Fotografiert wurden sie am 20. Februar in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Die Langzeitaufnahme wurde drei Sekunden belichtet. Sie entstand in der Dämmerung mit einer Digitalkamera und zeigt auch das Erdlicht, das die sonst dunkle Oberfläche des jungen Sichelmondes beleuchtet.

Inzwischen entfernte sich der Mond von der lang erwarteten Dreifachkonjunktion. Die Venus leuchtet noch als Abendstern im Westen. Sie ist nach Sonne und Mond das dritthellste Objekt am Himmel der Erde. Der viel blassere Mars hatte sich der Venus auf fast einen Monddurchmesser genähert. Am nächsten Abend kam er ihr sogar noch näher. Seither entfernt sich der Mars langsam von der gleißenden Venus. Man sieht ihn aber ebenfalls noch in der Dämmerung im Westen.

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Ungewöhnliche Schwaden über dem Mars

Die Animation zeigt die Entwicklung einer rätselhaften Schwade auf dem Mars in einem Zeitraum von 35 Minuten. Sie ist mit einem Pfeil markiert.

Bildcredit und Bildrechte: W. Jaeschke

Wie entstehen diese ungewöhnlichen Schwaden auf dem Mars? Das ist nicht genau bekannt. Im März 2012 wurden sie von Amateurastronominnen* aus aller Welt auf Bildern des Roten Planeten entdeckt und bestätigt. Vielleicht findet man ähnliche Schwaden bereits auf Archivbildern von 1997.

Die Schwaden können bis zu 200 Kilometern hinaufreichen. Daher gibt es vermutlich keinen Zusammenhang zwischen ihnen und Staub auf der Oberfläche, der vom Wind aufgewirbelt wurde.

Eine Schwade blieb elf Tage lang bestehen. Daher sind die Erscheinungen wohl zu langlebig für ein Polarlicht. Laienforschende suchen weiterhin am Terminator und in den Randregionen des Mars nach neuen hohen Schwaden. Die Satelliten-Armada im Marsorbit kann jede neu entdeckte Schwade genauer untersuchen.

Diese Zeitraffer-Animation zeigt 35 Minuten. Sie wurde am 20. März vom Entdecker der Schwade aufgenommen. Er ist Anwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Umfrage: Was sind diese ungewöhnliche Marsschwaden?

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Schichtgestein bei Mount Sharp auf dem Mars

Das geschichtete Gestein des Whale Rock entstand wahrscheinlich unter dem Einfluss von Wasser. Der Marsrover Curiosity entdeckte es am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Wie entstanden die Schichten in diesem Marsgestein? Die führende Hypothese vermutet einen urzeitlichen Marssee, der 10 Millionen Jahre lang fortwährend verdunstete und sich immer wieder füllte. Nun ist er jedoch seit Milliarden Jahren trocken und ohne Wasser.

Das Bild wurde letzten November vom Roboter-Rover Curiosity fotografiert. Es zeigt den Whale Rock. Er ist einen Meter groß und gehört zum Pahrump-Hills-Aufschluss am Fuß des Mount Sharp (Aeolis Mons).

Im Bild fällt auch die Schrägschichtung auf. Das Gestein mit geneigten Schichten entstand wahrscheinlich durch Sandwellen. Curiosity findet weiterhin viele geschichtete Gesteine wie dieses, während er um und auf den 5,5 Kilometer hohen Mount Sharp rollt.

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