Drei Galaxien und ein Komet

Am dunklen Himmel sind unter der diagonalen Milchstraße die beiden Magellanschen Wolken und ein heller Komet zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller (Technische Universität Brünn)

Diffuses Sternenlicht und dunkle Nebel in der südlichen Milchstraße wölben sich über dem Horizont und breiten sich diagonal über diese prächtige Nachthimmelslandschaft aus. Das atemberaubende Mosaik ist ganze 100 Grad breit, im Vordergrund seht ihr das zerklüftete Gelände der argentinischen Region von Patagonien.

Neben der Innenansicht auf unsere Galaxis zeigt das Bild unsere Außensicht auf zwei irreguläre Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Die Szene zeigt auch den breiten Schweif und die helle Koma des Kometen McNaught, des großen Kometen 2007.

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Milchstraße und Polarlicht über der Antarktis

Das Panorama zeigt ein Himmelsband von Horizont zu Horizont einer verschneiten Landschaft. Die Milchstraße mit Dunkelwolken verläuft entlang des Bildes, an den Horizonten oben und unten leuchten Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: LI Hang

Es war einer der besseren Himmel in dieser langen Nacht. In Teilen der Antarktis ist nicht nur Winter, sondern die Sonne bleibt auch wochenlang unter dem Horizont. In der chinesischen Station Zhongshan wagen sich manchmal Menschen in die Kälte hinaus, um einen spektakulären Nachthimmel zu fotografieren.

Dieses Bild wurde Mitte Juli 2015 bei so einem Ausgang kurz vor Ende der Polarnacht fotografiert. Das nach oben gerichtete Weitwinkelobjektiv zeigt nicht nur unten den Boden, sondern auch oben. Im Vordergrund knipste ein Kollege. Im Hintergrund seht ihr einen kugelförmigen Satellitenempfänger und mehrere Windmühlen.

Am Nachthimmel funkeln Sterne, zum Beispiel Sirius und Kanopus. Weit hinten reicht das zentrale Band unserer Milchstraße von Horizont zu Horizont. Oben leuchten die Große und Kleine Magellansche Wolke als ausgedehnte Flecken, sie sind noch weiter entfernte Begleitgalaxien in der Nähe unserer riesigen Milchstraße.

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SuperBIT zeigt den Tarantelnebel

Die gefaserte, rötlich-magenta leuchtende Wolke in der Mitte erinnert an ein Spinnentier.

Bildcredit: SuperBIT, NASA

Der Tarantelnebel ist auch als 30 Doradus und NGC 2070 bekannt. Er ist ein riesiges Sternbildungsgebiet mit einem Durchmesser von mehr als tausend Lichtjahren und liegt in einer nahe gelegenen Begleitgalaxie, der Großen Magellanschen Wolke. Der Nebel ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt und die größte gewaltigste Sternbildungsregion in der gesamten Lokalen Gruppe.

Das kosmische Spinnentier in der Mitte dieses Bildes wurde beim Flug des SuperBIT (Super Pressure Balloon Imaging Telescope) fotografiert. SuperBIT ist ein Teleskop der NASA mit einem Spiegeldurchmesser von 50 Zentimetern. Es befindet sich an Bord eines Ballons, der am Rand des Weltraums schwebt.

Die Energie für das Leuchten des gut untersuchten Tarantelnebels stammt von der intensiven Strahlung sowie von Sternwinden und Supernova-Erschütterungen aus dem Haufen massereicher junger Sterne in seinem Zentrum, der als R136 katalogisiert ist. Davon werden auch die spinnenartigen Filamente geformt. Um die Tarantel sind weitere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und ausgehöhlten blasenförmigen Wolken angeordnet.

Das weite Sichtfeld von SuperBIT reicht über mehr als 2 Grad oder 4 Vollmonde im südlichen Sternbild Schwertfisch (Dorado).

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Details der Großen Magellanschen Wolke

Die Große Magellansche Wolke hat einen Balken in der Mitte, sie ist von Sternwolken umgeben. Der Bildhintergrund ist voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Ist das eine Spiralgalaxie? Nein. Es ist die Große Magellansche Wolke (GMW), die größte Begleitgalaxie unserer Milchstraße. Die GMW ist als irreguläre Zwerggalaxie klassifiziert, weil sie allgemein chaotisch aussieht. Diese detailreiche Weitwinkelaufnahme zeigt die ganze Pracht der GMW. Überraschenderweise wirkt die GMW auf länger belichteten Aufnahmen wie eine Balkenspiralgalaxie.

Die Große Magellansche Wolke im Sternbild Schwertfisch (Dorado) ist nur etwa 180.000 Lichtjahre entfernt und an die 15.000 Lichtjahre groß. Sie war Schauplatz der SN1987A, der hellsten und nächstgelegenen Supernova der Neuzeit. Die GMW ist zusammen mit der Kleinen Magellanschen Wolke (KMW) auf der Südhalbkugel der Erde mit bloßem Auge zu sehen.

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(ab 1995, deutsch ab 2007)
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NGC 1850: Nicht in der Milchstraße

Links neben diesem Doppelsternhaufen in der Großen Magellanschen Wolke sind die blauen Fasern von Supernovaüberresten zu sehen.

Bildcredit: NASA, ESA und P. Goudfrooij (STScI); Bearbeitung: M. H. Özsaraç (Türkische Astronomische Gesellschaft)

Dieses Bild des Sternhaufens NGC 1850 stammt vom Weltraumteleskop Hubble. In unserer Milchstraße gibt es nichts, was dieser Sternenkugel ähnlich ist. Das überrascht, denn auf den ersten Blick erinnert NGC 1850 von der Größe und Form her an einen der vielen urzeitlichen Kugelsternhaufen im Halo unserer Milchstraße.

Doch die Sterne in NGC 1850 sind allesamt zu jung, als dass dieser Sternhaufen ein bekanntes Gegenstück in der Milchstraße haben könnte. Außerdem ist NGC 1850 ein Doppelsternhaufen. Rechts neben der Mitte des großen Haufens seht ihr einen zweiten, kompakten Sternhaufen. Das Alter der Sterne im großen Haufen wird auf etwa 50 Millionen Jahre geschätzt. Die Sterne im kompakten Haufen sind noch jünger, sie sind ungefähr vier Millionen Jahre alt.

NGC 1850 ist an die 168.000 Lichtjahre entfernt und liegt am Rand der Großen Magellanschen Wolke. Die leuchtenden Gasfilamente in der linken Bildhälfte erinnern an Supernovaüberreste in unserer Galaxis. Sie sind Zeugen gewaltiger Sternexplosionen und ein Hinweis, dass es in dieser Region in jüngster Zeit kurzlebige, massereiche Sterne gab.

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Die Magellanschen Wolken über Chile

Diese Aufnahme des Nachthimmels auf der Südhalbkugel zeigt die Große und die Kleine Magellansche Wolke über der Atacamawüste in Chile.

Bildcredit und Bildrechte: Felipe Mac Auliffe López

Die beiden markanten Wolken auf dieser Himmelslandschaft wurden am 21. Jänner über der chilenischen Atacamawüste fotografiert. Sie liegen außerhalb unserer Milchstraße. Die Wolken sind als die Große und die Kleine Magellansche Wolke bekannt. Sie wurden nach dem portugiesischen Entdecker Ferdinand Magellan benannt. Er war Leiter der ersten Weltumsegelung im 16. Jahrhundert.

Diese berühmten Himmelsschätze auf der Südhalbkugel sind die hellsten Begleitgalaxien der Milchstraße. Die größere Wolke ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt, die kleinere 210.000 Lichtjahre. Beide sind eigenständige, unregelmäßige Zwerggalaxien. Diese detailreiche Weitwinkelansicht zeigt die Balkenstrukturen in den Zentren.

Auf detailreichen Weitwinkel-Aufnahmen sieht man auch die zarten galaktischen Staubschleier und die Einprägungen gravitativer Gezeitenwechselwirkungen zwischen der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke.

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Der junge Sternhaufen NGC 346

Der Sternhaufen NGC 346 ist in eine Molekülwolke in der Kleinen Magellanschen Wolke eingebettet. Genaue Beschreibung im Text.

Bildcredit: WissenschaftNASA, ESA, CSA, Olivia C. Jones (UK ATC), Guido De Marchi (ESTEC), Margaret Meixner (USRA); Bearbeitung – Alyssa Pagan (STScI), Nolan Habel (USRA), Laura Lenkić (USRA), Laurie E. U. Chu (NASA Ames)

Der massereichste junge Sternhaufen in der Kleinen Magellanschen Wolke ist NGC 346. Er ist in die größte Sternbildungsregion eingebettet, die sich in unserer 210.000 Lichtjahre entfernten kleinen Begleitgalaxie befindet.

Die massereichen Sterne von NGC 346 sind kurzlebig, aber sehr energiereich. Ihre Winde und ihre Strahlung formten die Ränder der staubhaltigen Molekülwolke in der Region und lösten in ihrem Inneren Sternbildung aus. Die Sternbildungsregion enthält anscheinend auch eine große Population junger Sterne. Die jungen Sterne sind 3 bis 5 Millionen Jahre alt und verbrennen noch keinen Wasserstoff in ihren Kernen. Sie sind im eingebetteten Sternhaufen verteilt.

Diese spektakuläre Infrarotansicht von NGC 346 stammt von der NIRcam des James-Webb-Weltraumteleskops. Emissionen von atomarem Wasserstoff, der durch die energiereiche Strahlung des massereichen Sterns ionisiert wurde, sowie von molekularem Wasserstoff und Staub in der sternbildenden Molekülwolke sind detailreich in Rosa und orangefarbenen Tönen dargestellt. Webbs scharfes Bild der jungen Sternbildungsregion ist in der Entfernung der Kleinen Magellanischen Wolke 240 Lichtjahre breit.

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Der Gum-Nebel-Supernova-Überrest

Das Bild zeigt eine großartige Himmelslandschaft mit einer braunen Wüstenstraße im Vordergrund und einen Himmel mit das galaktische Band der Milchstraße mit einem großen roten rechts, dem schwachen Gum-Nebel. Auch die Große Magellansche Wolke ist sichtbar.

Bildcredit und Bildrechte: Victor Lima

Der Gum-Nebel ist der nächstgelegene Supernovaüberrest, daher ist es schwierig, ihn zu beobachten. Der Nebel bedeckt am Himmel 40 Grad und erscheint so groß und blass, dass er leicht im Rauschen eines hellen, komplexen Hintergrundes untergeht.

Auf diesem Weitwinkel-Einzelfoto, das Ende Mai aufgenommen wurde, ist der Gum-Nebel mit seinen roten Emissionen rechts gut erkennbar. Der Bildausschnitt zeigt auch die Atacamawüste in Chile im Vordergrund, dahinter den Carinanebel in der Ebene unserer Milchstraße, die diagonal von links oben abwärts verläuft, und eine Nachbargalaxie, die Große Magellansche Wolke (GMW).

Der Gum-Nebel ist so nahe, dass der vordere Rand viel näher ist als der hintere Rand, die Entfernungen betragen 450 bzw. 1500 Lichtjahre. Der komplexe Nebel liegt in Richtung der Sternbilder Achterdeck und Segel. Seltsamerweise bleibt vieles über den Gum-Nebel unbekannt, zum Beispiel die Zeit und sogar die Anzahl der Supernovaexplosionen seiner Entstehung.

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