Drei Galaxien und ein Komet

Über einem dunklen Gebirge strahlt ein heller Komet mit gefiedertem Schweif. Von Links steigt die Milchstraße diagonal steil nach oben, rechts sind am sternklaren Himmel die magellanschen Wolken zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (Technische Universität Brünn)

Beschreibung: Diffuses Sternenlicht und dunkle Nebel in der südlichen Milchstraße wölben sich über dem Horizont und breiten sich diagonal über diese prächtige Nachtlandschaft aus. Das atemberaubende Mosaik ist ganze 100 Grad breit. Im Vordergrund liegt das zerklüftete Gelände der argentinischen Region von Patagonien. Zusammen mit der Ansicht unserer Galaxis von innen zeigt das Bild unsere Sicht von außen auf zwei irreguläre Begleitgalaxien, die Große und die Kleine Magellansche Wolke. In der Szenerie ist auch der breite Schweif und die helle Koma des Kometen McNaught abgebildet – er war der große Komet des Jahres 2007. Derzeit verfolgen viele Himmelsfreunde die Entwicklung des Kometen ISON, der vielleicht der große Komet des Jahres 2013 wird.

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Der Magellansche Strom

Das Bild zeigt den ganzen Himmel. Waagrecht verläuft ein blau schimmerndes Band durchs Bild, es ist die Milchstraße. Sie ist von einigen dunklen Wolken durchzogen. Rosarot gefärbte Wolken bilden unten einen längeren Streifen mit Klecksen am Ende. Beschreibung im Text.

Bildcredit: ForschungNASA, ESA, A. Fox, P. Richter et al.; BildD. Nidever et al., NRAO/AUI/NSF, A. Mellinger, LAB Survey, Parkes, Westerbork und Arecibo Obs.

Es gibt eine astronomische Version der Suche nach der Quelle des Nils. Dabei fanden Sternforschende solide Hinweise auf den Ursprung des Magellanschen Stroms. Dieses Kompositbild zeigt eine Ansicht des ganzen Himmels im sichtbaren Licht. Es zeigt das lange Gasband, das in den 1970er-Jahren im Radiospektralbereich entdeckt wurde. Dieses Band verläuft in rötlichen Farbtönen vor der Ebene der Galaxis.

Die Große und die Kleine Magellansche Wolke sind Zwerggalaxien und Begleiterinnen der Milchstraße. Sie sind rechts am oberen Ende des Stromes zu sehen. Aus Daten von Hubbles Cosmic Origins Spectrograph (COS) wurde die Elementenhäufigkeit in den Seitenlinien von Quasaren, die den Strom kreuzen, ermittelt. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass ein Großteil des Materials im Strom von der Kleinen Magellanschen Wolke stammt.

Der Magellansche Strom entstand wahrscheinlich durch die Gezeiten nach einer Begegnung der beiden Zwerggalaxien vor etwa 2 Milliarden Jahren. Dabei verlor die Kleine Magellansche Wolke wegen ihrer geringeren Masse mehr Materie als die Große Magellansche Wolke.

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Wolkige Nacht in der Atacama

Rechts und links ziehen Sturmwolken schleifenförmige Gebilde am Himmel über der chilenischen Atacamawüste. Dazwischen steigt die Milchstraße schräg auf. Rechts unten leuchtet die Große Magellansche Wolke. Über orangefarbenen Stadtlichtern rechts unten strahlt der helle Stern Kanopus.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Las-Campanas-Observatorium, Carnegie Institution)

Manchmal gelangen Sturmwolken in die chilenische Atacamawüste. Sie ist als trockenster Ort der Erde bekannt. Das Panoramabild zeigt Sturmwolken, die letzten Monat zur Winterzeit über den Nachthimmel fegten. Dazwischen treiben kosmische Wolken, die den ortsansässigen astronomischen Bewohnern lieber waren.

Dazu zählen dunkle Staubwolken. Sie sind als Silhouetten vor den dicht gedrängten Sternfeldern und Nebeln der zentralen Milchstraße zu sehen. Rechts unter der Mitte ist die Große Magellansche Wolke. Stadtlichter erhellen rechts den Horizont, sie sind etwa 200 Kilometer entfernt. Der gleißende Stern Kanopus strahlt darüber am wolkigen Himmel.

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Die Große Magellansche Wolke in Ultraviolett

Mitten im Bild leuchtet eine digitale nebelige Sternwolke, rundherum sind kleine violette Nebel verteilt, links oben ist ein violetter Nebel mit hellem Zentrum.

Bildcredit: Ultraviolett: NASA, Swift, S. Immler (Goddard) und M. Siegel (Penn State); Optisch: Axel Mellinger (CMU)

Wo sind in den umliegenden Galaxien die heißesten Sterne? Um das herauszufinden, gab die NASA ihren Satelliten Swift in der Erdumlaufbahn die Anweisung, aus vielen Bildern ein Mosaik der benachbarten Großen Magellanschen Wolke (GMW) in Ultraviolettlicht zu erstellen.

Dieses Bild zeigt, wo in der GMW junge Sterne vorkommen, da die massereichsten dieser jungen Sterne hell in Blau und Ultraviolett leuchten. Im Kontrast dazu sieht man in einem darübergelegten Bild eine vertrautere, im sichtbaren Licht erstellte Ansicht der GMW, die ältere Sterne besser hervorhebt.

Links oben befindet sich eine der größten Sternbildungsregionen, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen: der Tarantelnebel. Die Große Magellansche Wolke und die ihr ähnliche Begleiterin, die Kleine Magellansche Wolke, sind für Himmelsfreunde am Südhimmel mit bloßem Auge leicht erkennbar.

Wenn man dieses Bild genau betrachtet, erhält man eine bessere Vorstellung von der Sternbildung, welche die gesamte Galaxie einbezieht.

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Die Große Wolke des Magellan

Die Große Magellansche Wolke (GMW) ist mit einem beschrifteten Bild überlagert. Links leuchtet die riesige Sternbildungswolke 30 Doradus.

Bildcredit und Bildrechte: L. Comolli, L. Fontana, G. Ghioldi und E. Sordini

Im 16. Jahrhundert unternahm der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan mit seiner Besatzung die erste Weltumsegelung. Dabei hatten sie reichlich Zeit, um den südlichen Sternenhimmel zu beobachten. Zwei leicht sichtbare, verschwommene, wolkige Objekte auf der Südhalbkugel sind leicht sichtbar. Sie sind seither unter Himmelsbeobachtenden als die Magellanschen Wolken bekannt. Heute werden sie als Begleitgalaxien der viel größeren Milchstraße betrachtet.

Die Große Magellansche Wolke (GMW) ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Schwertfisch (Dorado). Sie ist auf diesem bemerkenswert detailreichen, farbenprächtigen und beschrifteten Kompositbild dargestellt.

Ihr Durchmesser beträgt etwa 15.000 Lichtjahre. Damit ist sie die massereichste Begleitgalaxie der Milchstraße. Sie enthält die nächstgelegene Supernova der jüngsten Vergangenheit, SN 1987A. Der markante Fleck links der Mitte trägt die Bezeichnung 30 Doradus. Die gewaltige Sternbildungsregion ist auch als Tarantelnebel bekannt. Sie hat einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren.

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Infrarotporträt der Großen Magellanschen Wolke

Das Infrarotbild zeigt die Große Magellansche Wolke in Falschfarben. Das Bild betont Staubwolken, die in sichtbarem Licht undurchdringlich sind.

Bildcredit: ESA / NASA / JPL-Caltech / STScI

Kosmische Staubwolken kräuseln dieses Infrarotporträt der Begleitgalaxie unserer Milchstraße, der Großen Magellanschen Wolke. Das Kompositbild des Weltraumteleskops Herschel und des Weltraumteleskops Spitzer zeigt, dass die benachbarte Zwerggalaxie voller Staubwolken ist, ähnlich wie der Staub in der Ebene der Milchstraße.

Die Staubtemperaturen zeigen Anzeichen von Sternbildungsaktivität. Die Daten von Spitzer in blauen Farbtönen zeigen warmen Staub, der von jungen Sternen aufgeheizt wird. Herschels Instrumente steuerten die in Rot und Grün gezeigten Bilddaten bei. Sie bilden Staubemissionen von kühleren, dazwischenliegenden Regionen ab. Dort beginnt die Sternbildung gerade, oder sie hat bereits aufgehört.

Die Erscheinung der Großen Magellanschen Wolke in Infrarot wird von Staubemissionen bestimmt. Sie unterscheidet sich von Bildern in sichtbarem Licht. Doch der bekannte Tarantelnebel in der Galaxie sticht immer noch hervor. Er ist die hellste Region links neben der Bildmitte und leicht erkennbar.

Die große Wolke Magellans ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt. Sie hat einen Durchmesser von ungefähr 30.000 Lichtjahren.

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Streifzug über den Südhimmel

Links neben der Kleinen Magellanschen Wolke und dem Kugelsternhaufen 47 Tucanae darunter leuchtet die winzige grüne Koma des Kometen Lemmon (C/2012 F6a)

Bild/Videocredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Derzeit ziehen die Kometen Lemmon (C/2012 F6a) und PanSTARRS (C/2011 L4) über den Südhimmel. Diese Teleobjektivszene zeigt links Lemmons limettengrüne Koma und seinen schmalen Schweif. Das Einzelbild stammt aus einem Zeitraffervideo, das am 12. Februar aufgenommen wurde. Das Video zeigt die Bewegung des Kometen vor den Sternen im Hintergrund.

Komet Lemmons Bahn brachte ihn in die Nähe der Sichtlinie zu markanten Schätzen des Südhimmels. Dazu zählen die Kleine Magellansche Wolke und der Kugelsternhaufen 47 Tucanae (rechts unten).

Komet PanSTARRS zeigt einen breiteren, weißlicheren Schweif. Er wandert auf späteren Bildern des Videos durch das blasse Sternbild Mikroskop. Beide Kometen sind mit Ferngläsern und kleinen Teleskopen zu sehen. Sie werden heller und erreichen in den nächsten Monaten den Nordhimmel.

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N11: Sternwolken der GMW

Vor einem blau leuchtenden Nebel verläuft eine ausgefranste dunkle Ranke, oben ist ein brauner Staubnebel. Im Bild sind viele Globulen aus Staub verteilt, in denen Sterne entstehen.

Bildcredit: NASA, ESA, J. Lake (Private Highscool Pomfret)

Massereiche Sterne, heftige Winde, Berge aus Staub und energiereiches Licht formen eine der größten Sternbildungsregionen in der Lokalen Gruppe. Die Region ist als N11 bekannt. Sie liegt in der Großen Magellansche Wolke (GMW), einer Nachbarin der Milchstraße. Auf vielen Bildern ihrer Heimatgalaxie liegt sie rechts oben.

Dieses Bild wurde vom Weltraumteleskop Hubble für wissenschaftliche Zwecke aufgenommen. Ein Amateur überarbeitete es nach künstlerischen Gesichtspunkten für den Wettbewerb „Hubbles verborgene Schätze„. Der oben gezeigte Abschnitt ist NGC 1763. Der ganze Emissionsnebel N11 ist nach 30 Doradus der zweitgrößte in der GMW.

Eine Untersuchung der Sterne in N11 zeigte, dass er ganze drei aufeinander folgende Generationen an Sternbildung enthält. Auch kompakte Globulen aus dunklem Staub mit neu entstehenden Sternen sind über das ganze Bild verteilt.

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