Komet Lulin und ferne Galaxien

Der Komet Lulin ist von einer türkisen Koma umgeben, sein zarter Schweif verläuft nach rechts oben.

Credit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther-Observatorium)

Komet Lulin verschwindet langsam wieder von unserem Nachthimmel und bot so manche hübsche kosmische Ansicht. Lulin zog rasch vor dem Hintergrund der Sterne vorbei und posierte kurz mit Objekten wie Saturn und Regulus (Alpha Leonis). Hier ist er vor einem Feld ferner Galaxien zu sehen.

Um die blassen Hintergrundgalaxien und den Schweif, der nach rechts ausdünnt, sichtbar zu machen, wurde dieses Kompositbild aus Teleskopaufnahmen erstellt, die teils den Sternen, teils an der Geschwindigkeit des Kometen folgt.

Die größten Galaxien links neben dem Kometenkopf und der Koma haben die Katalogbezeichnungen NGC 3016, NGC 3019, NGC 3020 und NGC 3024. Sie sind etwa 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die Aufnahmen entstanden am 28. Februar, damals war der Komet etwa 3,6 Lichtminuten von der Erde entfernt.

Zur Originalseite

Lulin und Saturn nahe der Opposition

Im Bild leuchtet links unten ein türkiser Komet und rechts oben der Planet Saturn.

Credit und Bildrechte: Jerry Lodriguss (Catching the Light)

Beschreibung: Der helle Planet Saturn und Komet Lulin, die am 23. Februar durch das Sternbild Löwe wanderten, waren beide nahe der Opposition – auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne am Himmel der Erde. Sie passierten einander außerdem in einem Abstand von nur 2 Grad, was einen interessanten himmlischen Fototermin ergab. Komet Lulin hatte sich zu der Zeit beinahe den erdnächsten Punkt seiner Bahn erreicht und damit eine Entfernung von etwa 61 Millionen Kilometern, doch er wanderte in die entgegengesetzte Richtung. In Folge fegte er rasant vor dem Hintergrund der Sterne weiter. Dieses Teleobjektivbild hält sowohl den hellen Saturn als auch den grünlichen Lulin in einem Bild fest, das der Ansicht in einem Feldstecher nicht unähnlich ist. Erkennen Sie den beringten Saturn nicht? Die Ringe sind derzeit für uns fast von der Kante zu sehen. Außerdem ist der helle Planet überbelichtet, um Details des Kometen festzuhalten. Oben rechts ist Saturn von einem Kranz aus Beugungsstrahlen umgeben, die durch die Lamellen der Teleobjektivblende entstanden.

Zur Originalseite

Zwei Schweife des Kometen Lulin

Im Bild ist ein Komet mit türkiser Koma abgebildet, einer seiner Schweife reicht nach links, ein kürzerer nach rechts.

Credit und Bildrechte: Richard Richins (NMSU)

Geht heute Nacht hinaus und sucht den Kometen Lulin! An einem dunklen Ort könnt ihr ihn mit einer guten Sternkarte und genug Ausdauer entdecken. Ein Weitwinkel-Fernglas hilft dabei.

Gestern erreichte Komet Lulin den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Er erscheint daher in den nächsten paar Tagen am hellsten. Derzeit ist er fast 180 Grad von der Sonne entfernt. Das ist die Stelle am Himmel, die gegenüber der Sonne liegt. Man sieht ihn also fast die ganze Nacht. Jede Nacht wandert er am Himmel etwa 10 Vollmonddurchmesser weiter.

Das Bild zeigt die atemberaubende Form des Kometen Lulin vor zwei Nächten über New Mexico in den USA. Die zentrale Koma des Kometen leuchtet grünlich. Diese Farbe stammt wahrscheinlich von angeregtem molekularem Kohlenstoffgas. Im Hintergrund strahlen helle Sterne und eine ferne Spiralgalaxie.

Der gelbe Staubschweif reflektiert Sonnenlicht. Er breitet sich links neben der Koma und hinter dem Kometen aus. Der bläulich leuchtende Ionenschweif ist rechts neben dem Kometen zu sehen. Er zeigt von der Sonne fort. Im Lauf der letzten Wochen zeigten die beiden Schweife von der Erde aus gesehen scheinbar in entgegengesetzte Richtungen.

Im Lauf der nächsten Wochen wird Komet Lulin langsam blasser.

Zur Originalseite

Swift blickt auf den Kometen Lulin

In der Mitte des Bildes ist eine diffuse violett-magentafarbene Wolke mit einer hellen Stelle etwa in der Mitte.

Credit: NASA, Swift, Univ. Leicester, DSS (STScI/AURUA), Dennis Bodewits (NASA/GSFC) et al.

Beschreibung: Komet Lulin wird nun heller und erreicht Anfang nächster Woche seinen erdnächsten Punkt. Doch das grünliche Leuchten des Kometen, das irdischen Himmelsbeobachtern vertraut ist, wurde auf dieser erstklassigen Ansicht des Satelliten Swift im Erdorbit durch Falschfarben ersetzt. Die Bilddaten der Swift-Detektoren, die normalerweise dafür vorgesehen sind kosmische Gammastrahlenausbrüche zu verfolgen, wurden am 28. Januar aufgenommen. Die Daten wurden hier mit einem Himmelsüberblicksbild der Hintergrundsterne kombiniert, um sichtbares und Ultraviolettlicht in grün-blauen Farbtönen zu zeigen und Röntgenstrahlen des Kometen in rot. Das Ergebnis verzeichnet bemerkenswerte Röntenstrahlen-Emissionen auf der sonnenzugewandten Seite des Kometen, wenn Ionen des auftreffenden Sonnenwindes mit Gasen der angewachsenen Koma wechselwirken. Sie zeigt auch beträchtliche Ultraviolettstrahlung auf der sonnenabgewandten Seite in Richtung der Bewegung und des Kometenschweifes. Die Ultraviolettemissionen stammt von den OH-Molekülen, die vom Aufbrechen von Wasser stammen – ein Indikator des reichen Wasservorkommens, das von diesem extrem aktiven Kometen erzeugt wird. Astronomen schätzen, dass Lulin mehr als 3000 Liter Wasser pro Sekunde abgegeben hat – genug, um ein olympisches Schwimmbecken in weniger als 15 Minuten zu füllen.

Zur Originalseite

Komet Lulins Schweife

Das Bild ist waagrecht zweigeteilt. Im oberen und im unteren Bild ist ein türkis leuchtender Komet mit zartem Schweif abgebildet. Im unteren Bild wirkt der Schweif abgerissen.

Credit und Bildrechte: Joseph Brimacombe

Komet Lulin ist bei seiner Reise durch das innere Sonnensystem sowohl auf der nördlichen als auch der südlichen Halbkugel mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop gut zu sehen. Dieser Vergleich zweier Bilder zeigt jüngste Veränderungen in der prachtvollen grünlichen Koma und dem Schweif von Lulin.

Die Bilder wurden am 31. Januar (oben) und am 4. Februar am dunklen Himmel von New Mexico fotografiert. Sie sind 2 Grad breit. Auf beiden Ansichten entwickelt der Komet links einen scheinbaren Gegenschweif. Es ist der Staubschweif des Kometen, der von der Erde aus gesehen fast von vorne zu sehen ist, während er dem Kometen Lulin auf seiner Bahn hinterherzieht.

Rechts neben der Koma zeigt der prächtige Ionenschweif von der Sonne weg. Im unteren Bildfeld ist zu sehen, dass Komet Lulins Ionenschweif am 4. Februar abriss. Wahrscheinlich wurde er von Magnetfeldern des Sonnenwindes hin- und hergeworfen und abgerissen. 2007 bemerkten NASA-Satelliten eine ähnliche Trennung beim Kometen Encke. Macht euch sich keine Sorgen, Kometenschweife wachsen nach!

Zur Originalseite

Komet Lulin kommt näher

Vor einem Hintergrund mit Sternen leuchtet ein grünlicher Komet, dessen Schweif nach rechts oben verläuft und nur schwer erkennbar ist.

Credit und Bildrechte: Paolo Candy (Astronomisches Observatorium Cimini)

Wie hell wird Komet Lulin? Das ist noch nicht sicher. Zwar ist es schwierig, die Helligkeit neu entdeckter Kometen genau vorherzusagen. Doch Komet Lulin könnte gegen Ende des Monats mit bloßem Auge gut sichtbar werden. Wenn Komet Lulin Mitte Februar zum nördlichen Himmel wechselt und um Mitternacht herum aufgeht, sollten ihn zumindest Kometenbeobachter*innen mit Fernglas und einer guter Sternkarte entdecken können.

Der Komet hat die offizielle Bezeichnung C/2007 N3 (Lulin). Beobachtungen zur Bestimmung seiner Bahndaten zeigen, dass er an der Sonne vorbeigezogen ist. Er nähert sich der Erde auf seiner Bahn Ende Februar weniger als eine halbe Astronomische Einheit. Komet Lulins Bahn zeigt, dass dies wahrscheinlich seine erste Reise ins innere Sonnensystem ist.

Der Komet wurde von Quanzhi Ye an der Sun-Yat-sen-Universität entdeckt, und zwar auf Bildern, die Chi-Sheng Lin am Lu-Lin Observatory der National Central University machte. Dieses Bild wurde letzten Freitag in Italien fotografiert. Es zeigt Komet Lulins Koma und Schweife. Ein Schweif zeigt von der Sonne weg, und ein Gegenschweif zeigt scheinbar zur Sonne. Beide bestehen aus Staub, der dem Kometen auf seiner Bahn nachzieht.

Zur Originalseite

Komet und Meteor

Rechts zeichnet sich am dunklen Himmel die noch dunklere Silhouette eines Berges ab, links neben der Mitte ragt das Sternbild Orion teilweise über den Horizont. Rechts daneben verläuft senkrecht eine Meteorspur.

Credit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Dieser Meteor, der am frühen Morgenhimmel des 3. Jänner zum Horizont streift, gehört zum jährlich wiederkehrenden Meteorstrom der Quadrantiden. Die Meteorspur, die zum Radianten des Meteorstroms hoch im Norden (außerhalb der Bildoberkante) weist, streift auf der rechten Seite des hellen bläulichen Sterns Beta Scorpii vorbei. Bemerkenswert ist auch der kleine Punkt am oberen Ende der Spur – das verschwommene grünliche Leuchten eines Kometen. Komet Lulin (C/2007 N3), der im Juli 2007 entdeckt wurde, ist derzeit zu blass, um leicht mit bloßem Auge entdeckt zu werden, doch er wird wahrscheinlich heller werden und Ende Februar für Himmelsbeobachter sichtbar werden. Die zeitlich gut abgestimmte Himmelslandschaft, die sowohl einen Kometen als auch einen Meteor zeigt, ist besonders passend, da kometenartige Körper bekanntlich der Ursprung der jährlichen Meteorschauer über dem Planeten Erde sind.

Zur Originalseite