Strichspuren über einem Tafelberg

Über Kapstadt ziehen Sterne am blauen nächtlichen Himmel ihre kreisförmigen Strichspuren. Der Tafelberg ragt aus den hellen Lichtern der Stadt heraus.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Nathan

Sterne ziehen über diese mondbeleuchtete Nachtlandschaft von Kapstadt in Südafrika auf dem Planeten Erde. Unten breiten sich die Stadtlichter aus. Der hohe Tafelberg drängt scheinbar die irdischen Lichter an die Küste, während die Sterne den Himmelssüdpol umkreisen.

Diese Szenerie ist ein zeitgenössischer Blickwinkel des natürlichen Nachthimmels. Sie wurde im Juni 2014 fotografiert. Das Bild entstand aus mehr als neunhundert Aufnahmen, die je 30 Sekunden belichtet wurden. Das fantastische Ergebnis wurde beim Fotowettbewerb International Earth and Sky 2015 von The World at Night zum Siegerbild in der Kategorie „Gegen die Lichter“ gekürt. Es setzte sich gegen mehr als 800 Einreichungen durch.

Zur Originalseite

Die Milchstraße über dem Poseidontempel

Die Lichter, die den Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland beleuchten, zeigen scheinbar auf Himmelsobjekte.

Bildcredit und Bildrechte: Alexandros Maragos, Beschriftung: Judy Schmidt

Was leuchtet da in der Ferne? Es sieht wie ein Leuchtturm aus, doch die Lichtstrahlen am Horizont stammen vom Poseidontempel auf Kap Sounion in Griechenland.

Einige Tempellichter spiegeln sich vorne in der Ägäis. Der Tempel war zwar als Meeresdenkmal gedacht, doch seine Lichter im Bild zeigen scheinbar auf Orte am Himmel. Der breite Strahl rechts zeigt zum Beispiel zufällig auf den Lagunennebel im Zentralband unserer Milchstraße. Sie verläuft im Bild diagonal von links oben nach unten. Außerdem zeigt der fast senkrechte Strahl zu den Sternenwolken nahe beim Wildentenhaufen. Das Bild entstand vor weniger als drei Wochen.

Zur Originalseite

Blaue Tränen und die Milchstraße

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Wellen schlagen an die Küstenfelsen der taiwanesischen Insel Nangan auf der Erde. Sie schimmern in einem zarten blauen Licht. Diese Nachtlandschaft am Meer entstand aus einer Serie lang belichteter Aufnahmen. Sie wurde am 16. April fotografiert. Das Bild zeigt das zarte Leuchten der Noctiluca scintillans.

Das maritime Plankton ist auch als Meeresleuchttierchen oder blaue Tränen bekannt. Seine Biolumineszenz wird durch die Bewegung der Wellen stimuliert. Im Westen leuchten die Stadtlichter an der Küste des chinesischen Festlandes unter niedrigen Wolken. Oben ist die Nacht voller Sterne, die Milchstraße leuchtet zart. Über dem Horizont reflektiert die zentrale Wölbung der Galaxis mit ihren dunklen Rissen scheinbar die Felsen und die leuchtenden Wellen.

Zur Originalseite

Meteor in der Milchstraße

Über der kroatischen Halbinsel Istrien läuft die Milchstraße diagonal über den Himmel. Rechts unten blitzt ein Lyrid über den Himmel. Sein grünliches Licht spiegelt sich im Wasser der Adria.

Bildcredit und Bildrechte: Marko Korosec

Die Lyriden gehören zu den Meteorströmen im April. Seit mehr als 2000 Jahren werden sie jährlich beobachtet. Dann durchquert die Erde den Staubstrom, den der langperiodische Komet Thatcher zurücklässt.

Diese Ansicht des Nachthimmels entstand am 21. April in den Morgenstunden. Sie zeigt ein aufgefegtes Staubkörnchen des Kometen, das mit 48 km/s in einer Höhe von zirka 100 Kilometern dahinraste. Der gleißende Streifen des Meteors blitzt am südöstlichen Horizont auf. Er kreuzt die zentrale Milchstraße, die gerade aufgeht.

Seine Bahn zeigt rückwärts zum Radianten des Stroms im Sternbild Leier (Lyra). Es steht hoch am nördlichen Frühlingshimmel, das nicht im Bild liegt. Der gelbliche Riesenstern Antares leuchtet rechts neben der Wölbung der Milchstraße. Noch höher steht rechts der helle Planet Saturn. Der Lyrid leuchtet grünlich über der kroatischen Halbinsel Istrien. Er spiegelt sich im Wasser der Adria.

Zur Originalseite

Halo um Sonne und Mond

Das Bild zeigt zur Hälfte den Tag und zur Hälfte die Nacht über dem schwedischen Östersund. Sonne und Mond stehen an derselben Stelle am Himmel. Beide sind von einem 22-Grad-Halo umgeben, das durch Eiskristalle entstand.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Dieses kreative Tag– und Nacht-Kompositbild entstand aus zwei Bildern vom 1. April. Sie blicken über die Küste von Östersund in Schweden. Zeitlich liegen sie etwa 10 Stunden auseinander, passen aber sonst zusammen. Die Zeiten für die Aufnahme wurden so gewählt, dass die Sonne und der fast volle Mond an derselben Stelle am kalten Frühlingshimmel stehen. Auf der Nachtszene leuchtet Jupiter über den Hafenlichtern.

Sonne und Mond sind von kreisrunden Eishalos umgeben. Höfe um Sonne oder Mond sind tatsächlich ausgerichtet. Beide haben einen Winkelradius von 22 Grad. Der Radius ist konstant, er hängt nicht von der Helligkeit von Sonne oder Mond ab, sondern nur von der sechseckigen Geometrie der Eiskristalle in der Atmosphäre sowie von Reflexion und Brechung des Lichtes.

Morgen, am 4. April, stehen Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten des Planeten Erde. Dabei inszenieren sie eine totale Mondfinsternis.

Zur Originalseite

Feuervulkan bricht unter Sternen aus

Aus dem Vulkan im Bild steigt eine Rauchwolke auf, an den Seiten fließt glühende Lava hinab. Hinten breitet sich eine Ebene mit Stadtlichtern aus. Am Himmel leuchten die Sterne der Sternbilder Bildhauer, Fliegender Fisch, Schiffskiel und Schwertfisch.

Bildcredit und Bildrechte: Diego Rizzo

Erst strömte ein ungewöhnlicher Geruch heran. Dann folgte ein lauter Knall. Doch das Erstaunlichste von allem war mit bloßem Auge zu sehen. In den letzten Monaten wartete etwa um Mitternacht eine Kamera auf einen möglichen Ausbruch des Volcán de Fuego (Feuervulkan) in Guatemala. Dabei fotografierte sie dieses außergewöhnliche Bild. Rotglühende Lava läuft seitlich am Vulkan hinab. Asche steigt auf und leuchtende Magmablasen platzen aus der Caldera.

Hinten strahlen die Lichter von Escuintla. Sie ist eine von mehreren nahen Städten, die in der Vergangenheit Zeugen von spektakulären Ausbrüchen wurden. Hoch oben schimmern vertraute Sterne am Nachthimmel. Im Vergleich zum Vulkan wirken sie ruhig. Normalerweise zeigt der Volcán de Fuego wenig Aktivität. Doch niemand weiß, wann der nächste spektakuläre Ausbruch stattfindet.

Klick durchs Universum: APOD-Zufallsgenerator

Zur Originalseite

Die Silhouetten von Mond, Venus und Mars

Über der hellen Stadtsilhouette von Quebec bilden der junge Sichelmond und die Planeten Mars und Venus eine hübsche Konjunktion. Auf der dunklen Seite des Mondes sind die Mondmeere erkennbar. Die Stadt leuchtet zu hell, um weitere Sterne zu erkennen.

Bildcredit und Bildrechte: Jay Ouellet

Die tolle Aufnahme entstand aus fünf Bildern, die am 20. Februar knapp hintereinander mit einem Teleobjektiv fotografiert wurden. Zusammen zeigen sie den großen Helligkeitsumfang, den man an dem eisigen Abend mit bloßem Auge sah. Der Kontrast reicht von den Stadtlichtern der kanadischen Stadt Quebec bis zur Dreifachkonjunktion von Mond, Venus und Mars.

Die helle Mondsichel leuchtet kurz nach Sonnenuntergang neben der gleißenden Venus. Der blassere Mars steht weiter oben. Die sonnenbeleuchtete Mondsichel ist überbelichtet und zeigt keine Details. Doch die Strukturen im dunklen, schattigen Teil der Mondscheibe sind klar erkennbar. Die Mondnacht ist immer noch dunkel und wird nur vom Erdschein erhellt. Das ist Sonnenlicht, das die sonnenbeleuchtete Seite des Planeten Erde reflektiert.

Zur Originalseite

Ungewöhnliche Lichtsäulen über Lettland

Über der lettischen Stadt Sigulda wurden 2009 bunte Lichtsäulen über Lampen fotografiert. Sie entstehen, wenn das Licht an flatternden, sechsseitigen Eiskristallen reflektiert wird.

Bildcredit und Bildrechte: Aigar Truhin

Was passiert über dieser Stadt? Wenn man genau schaut, zeigt sich, dass die seltsamen Lichtsäulen über hellen Lampen auftreten. Daher sind es wahrscheinlich Lichtsäulen. In diesen Säulen reflektieren fallende Eiskristalle das Licht der Lampen. Dieses Bild und mehrere ähnliche Fotos wurden Ende 2009 in Sigulda (Lettland) mit einer normalen Digitalkamera fotografiert.

Die Säulen werden oben breiter. Warum das so ist, kann man nur vermuten. Die Luft war sehr kalt und voller kleiner Eiskristalle. Solche Kristalle führen zu eindrucksvollen Himmelsphänomenen, die man gut kennt. Dazu gehören Lichtsäulen, Sonnensäulen, Nebensonnen und Mondhöfe.

An manchen Orten auf der Nordhalbkugel ist der Winter dieses Jahr sehr kalt und schneereich. So gibt es viele unerwartete Gelegenheiten, ungewöhnliche optische Erscheinungen in der Atmosphäre mit eigenen Augen zu sehen.

Zur Originalseite