Der dunkle Fluss zu Antares

Die rechte Bildhälfte zeigt bunte Nebel um Sterne und einen weißen Kugelsternhaufen.

Credit und Bildrechte: Jason Jennings

Beschreibung: Den Pfeifennebel und die farbenprächtige Region nahe dem hellen Stern Antares verbindet eine dunkle Wolke, die Dunkler Fluss genannt wird und vom linken Rand des Bildes aus fließt. Der Dunkle Fluss sieht düster aus, und seine Erscheinung entsteht durch Staub, der das Sternenlicht im Hintergrund auslöscht, obwohl der dunkle Nebel hauptsächlich Wasserstoff und molekulares Gas enthält. Antares, ein roter Riesenstern, der von Staub umgeben ist, erzeugt einen ungewöhnlichen hellen, gelblichen Reflexionsnebel. Über diesem ist der helle blaue Doppelstern Rho Ophiuchi in einen der typischeren bläulichen Reflexionsnebel eingebettet, während rote Emissionsnebel ebenfalls über die Region verstreut sind. Der Kugelsternhaufen M4 ist rechts über Antares zu sehen, obwohl er weit hinter den farbenprächtigen Wolken in einer Entfernung von an die 7000 Lichtjahren liegt. Der dunkle Fluss selbst ist etwa 500 Lichtjahre entfernt. Die farbenfrohe Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Teleskopaufnahmen, die sich am Himmel im Sternbild Skorpion über fast 10 Grad (20 Vollmonddurchmesser) ausdehnt.

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M13, ein prächtiger Kugelsternhaufen

In der Mitte leuchtet ein sehr dichter Kugelsternhaufen.

Credit und Bildrechte: Danny Lee Russell

Beschreibung: M13 ist einer der markantesten und am besten bekannten Kugelsternhaufen. Er ist mit einem Fernglas im Sternbild Herkules zu sehen und häufig eines der ersten Objekte, die neugierige Himmelsbeobachter finden, wenn sie nach himmlischen Wundern suchen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. M13 ist die kolossale Heimat von mehr als 100.000 Sternen und misst mehr als 150 Lichtjahre im Durchmesser. Er ist weiter als 20.000 Lichtjahre von uns entfernt und älter als 12 Milliarden Jahre. Bei der Einweihung des Arecibo-Radioteleskops im Jahre 1974 wurde eine Radiobotschaft über die Erde zu M13 geschickt. Der Grund für das geringe Vorkommen ungewöhnlicher blauer Nachzüglersterne (blue stragglers) in M13 ist noch unbekannt.

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Der Kugelsternhaufen NGC 2419

Im Bild sind ein Kugelsternhaufen, ein Stern und ein Doppelstern in einer aufsteigenden Diagonale angeordnet.

Credit und Bildrechte: Richard Hammar

Beschreibung: Von den drei markanten Objekten auf diesem ruhigen Teleskopbild, einer Ansicht in Richtung des verstohlenen Sternbildes Luchs, sind zwei (die mit den Strahlen) nahe gelegene Sterne. Das dritte ist der entlegene Kugelsternhaufen NGC 2419 mit einer Entfernung von fast 300.000 Lichtjahren. NGC 2419 wird manchmal „der intergalaktische Wanderer“ genannt – eine passende Bezeichnung, wenn man bedenkt, dass die Entfernung der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie unserer Milchstraße, nur etwa 160.000 Lichtjahre beträgt. NGC 2419, der anderen riesigen Kugelsternhaufen wie Omega Centauri sehr ähnlich und eigentlich selbst sehr hell ist, erscheint hier blass, weil er so weit entfernt ist. NGC 2419 könnte tatsächlich einen außergalaktischen Ursprung haben, er könnte zum Beispiel aus den Überresten einer kleinen Galaxie stammen, die von der Milchstraße eingefangen und aufgeteilt wurde. Doch seine extreme Entfernung macht es schwierig, seine Bestandteile mit anderen Kugelsternhaufen, welche den Halo unserer Galaxis durchwandern, zu untersuchen und zu vergleichen.

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Der dunkle Dingsda-Nebel

Vor einm sehr dichten Sternenfeld verläuft diagonal ein dunkles Staubband. Links übr der Mitte leuchten ein orangefarbener Kugelsternhaufen und ein bläulicher Stern.

Credit und Bildrechte: Andrey Oreshko

Beschreibung: Was ist dieses seltsame dunkle Band am Himmel? Wenn man den großen Kugelsternhaufen NGC 4372 betrachtet, bemerkt man häufig einen seltsamen, fast drei Grad langen dunklen Streifen in der Nähe. Dieser Streifen ist eine lange Molekülwolke, die als der dunkle Dingsda-Nebel bezeichnet wird. („Doodad“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für „Dingsbums“ oder „Dingsda„.) Oben ist der dunkle Doodad-Nebel in einem dichten, farbenprächtigen Sternfeld in der Bildmitte abgebildet. Der Kugelsternhaufen NGC 4372 leuchtet links im Bild, rechts neben dem Haufen seht ihr den hellen Stern Gamma Muscae. Der dunkle Dingsda-Nebel ist mit einem großen Fernglas im südlichen Sternbild Fliege (Musca) zu sehen. Das Bild entstand aus 45-Minuten-Aufnahmen, die nacheinander mit einem kleinen Teleskop in der Region La Frontera in Chile fotografiert wurden.

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Ein Schwarm Sterne

So würde der Himmel aussehen, wenn Sonne und Erde in einem Sternhaufen befinden würde.

Credit und Bildrechte: Roger A. Hopkins

Unsere einsame Sonne liegt in der Nähe eines der äußeren Spiralarme der Milchstraße. Im Umkreis von 10 Lichtjahren befinden sich nur wenige Sterne. Doch wenn sich die Sonne in einem der Sternhaufen unserer Galaxis befinden würde, wären Tausende Sterne in einem vergleichbar großen Raum verteilt. Wie würde der Nachthimmel in einer so dicht besiedelten stellaren Nachbarschaft aussehen?

Als Roger Hopkins dieses Foto im Montezuma National Wildlife Refuge im Gebiet der Finger Lakes westlich von New York in den USA machte, hatte er diese Idee. Passenderweise hatte er einen Schwarm Stare mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang im Hintergrund fotografiert. Er bearbeitete er das Bild so, dass die schwarzen Silhouetten der Vögel weiß wurden. Das Ergebnis simuliert das spannende Spektakel einer Dämmerung mit dicht gefülltem Himmel über einer Sternhaufenwelt.

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Das CFHT zeigt den Kugelsternhaufen M55

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Jean-Charles Cuillandre (CFHT) und Giovanni Anselmi (Coelum Astronomia), Hawaiianisches Sternenlicht

Messier 55, der 55. Eintrag in Charles Messiers Katalog, ist in großer, schöner Kugelsternhaufen mit etwa 100.000 Sternen. Er liegt nur 20.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze. Für Beobachtende auf der Erde hat er einen Durchmesser von fast zwei Dritteln des Vollmondes.

Kugelsternhaufen wie M55 wandern im Halo unserer Milchstraße. Es sind Sternpopulationen, die durch Gravitation gebunden sind, und sie sind viel älter als die Sterngruppen in der galaktischen Scheibe. Astronom*innen, die Kugelsternhaufen untersuchen, können das Alter und die Entfernung dieser Haufen genau bestimmen. Die Ergebnisse sind auch ein Hinweis das Alter des Universums (…es muss älter sein als die Sterne darin!) und sind eine wichtige Stufe der astronomischen Entfernungsleiter.

Dieses interessante Farbbild entstand mit dem 3,6-Meter-CFHT- Teleskop. Es zeigt etwa 100 Lichtjahre des Kugelsternhaufens M55.

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Magellans kleine Wolke

Die kleine Magellansche Wolke wirkt im Bild irregulär, links daneben und darunter sind zwei Kugelsternhaufen zu sehen.

Credit und Bildrechte: Stéphane Guisard

Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan und seine Besatzung hatten bei der ersten Umsegelung des Planeten Erde reichlich Zeit, um den Südhimmel zu studieren. Seither sind zwei Himmelswunder, die am südlichen Sternenhimmel leicht zu sehen sind, als Magellans Wolken bekannt. Von diesen kosmischen Wolken weiß man heute, dass sie irreguläre Zwerggalaxien sind. Sie sind Begleiterinnen unserer großen Spiralgalaxie, der Milchstraße.

Die oben gezeigte Kleine Magellansche Wolke im Sternbild Tukan breitet sich über etwa 15.000 Lichtjahre aus. Sie enthält mehrere Hundert Millionen Sterne. Ihre Entfernung beträgt etwa 210.000 Lichtjahre. Damit ist sie die viertnächste bekannte Begleitgalaxie der Milchstraße, nach der Canis-Major– und der Sagittarius-Zwerggalaxie sowie der Großen Magellanschen Wolke.

Die prachtvolle Ansicht zeigt auch zwei Kugelsternhaufen im Vordergrund: NGC 362 und 47 Tucanae. Der imposante 47 Tucanae ist nur 13.000 Lichtjahre entfernt. Hier ist er links neben der Kleinen Magellanschen Wolke zu sehen.

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Die farbenprächtigen Wolken von Rho Ophiuchi

Um den Stern Rho Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger sind bunte Wolken angeordnet, sie leuchten rot, blau und gelb. Der Kugelsternhaufen M4 bringt weiße Farbe ins Bild.

Credit: Adam Block, KPNO-Besucherprogramm, NOAO, AURA, NSF

Die vielen prachtvollen Farben der Rho-Ophiuchi-Wolken zeigen viele Prozesse, die dort stattfinden. Die blauen Regionen leuchten hauptsächlich in reflektiertem Licht. Das blaue Licht des Sterns Rho Ophiuchi und anderer Sterne in der Umgebung wird von diesem Teil des Nebels effizienter reflektiert als rotes Licht. Der Tageshimmel der Erde erscheint aus demselben Grund blau.

Die roten und gelben Regionen leuchten wegen der Emissionen des atomaren und molekularen Gases im Nebel. Blaue Sterne in der Umgebung sind energiereicher als der helle Stern Antares. Ihr Licht stößt Elektronen aus den Hüllen der Atome. Das Gas leuchtet, wenn diese Elektronen sich wieder mit den Atomen verbinden. Die dunklen Regionen sind Staubwolken. Diese Staubwolken entstehen in den Atmosphären von Sternen. Sie verdecken Licht, das hinter ihnen abgestrahlt wird.

Die Rho-Ophiuchi-Sternenwolken sind viel näher als der Kugelsternhaufen M4. Er liegt links oben im Bild. Die Wolken enthalten sogar viel mehr Farben, als Menschen sehen können. Sie strahlen Licht in jeder Wellenlänge ab – vom Radiobereich bis zu Gammastrahlen.

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