Der Saturn des Mondes

Links ist ein Teil des Mondes riesig im Bild, er füllt einen Großteil des Bildes aus. Rechts am Rand ist gerade der Planet Saturn mit seinen Ringen, der im Vergleich dazu winzig ist, hinter dem Mondrand aufgetaucht.

Bildcredit und Bildrechte: Jens Hackmann

Der Mond teilte sich 2007 den westlichen Abendhimmel mit der Venus. Kurz darauf zog er weiter zu Saturn. Am Himmel über Europa, Nordafrika oder Westasien wanderte er sogar vor dem Ringplaneten Saturn vorbei. Der Mond und helle Planeten wandern am Himmel in der Nähe der Ekliptik. Daher sind solche Bedeckungen nicht ungewöhnlich. Sie beeindrucken aber, besonders auf Teleskopansichten.

Dieses scharfe Bild zeigt zum Beispiel, wie Saturn hinter dem Mond auftaucht. So entsteht die Illusion, dass er knapp hinter dem hellen Mondrand liegt. Doch der Mond ist nur etwa 400.000 Kilometer entfernt, die Entfernung Saturns beträgt jedoch 1,4 Milliarden Kilometer.

Das Bild wurde mit einer Digitalkamera und einem 20-Zoll-Teleskop an der Sternwarte Weikersheim in Süddeutschland fotografiert. Es ist eine Einzelaufnahme. Die Belichtung wurde so eingestellt, dass der Helligkeitsunterschied zwischen Saturn und der kraterübersäten Mondoberfläche möglichst gering ist.

Zur Originalseite

Ringblick mit Rhea

Drei Monde schweben über den Ringen des Saturn. Links verschwindet ein Mond sowie der hintere Teil der Ringe hinter dem dunklen Saturn, der nicht im Bild erkennbar ist.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Weil Saturns Monde in der Ebene von Saturns Ringen kreisen, haben sie eine ständige Ringsicht auf den Gasriesenplaneten. Wenn die Raumsonde Cassini nahe der Ringebene vorbeizieht, teilt sie natürlich diese atemberaubende Perspektive. Die dünnen Ringe schneiden durch die Mitte dieser Cassini-Aufnahme vom April 2011.

Die Szenerie zeigt links die dunkle Nachtseite Saturns und die Seite der Ringebene von oben, die noch von der Sonne beleuchtet ist.

Rhea ist Saturns zweitgrößter Mond. Sie hat einen Durchmesser von mehr als 1500 Kilometern und steht in der Mitte. Von der Raumsonde aus ist sie der nächste Mond, sie ist nur 2,2 Millionen Kilometer entfernt. Rechts neben Rhea steht der glänzende Enceladus mit einem Durchmesser von 500 Kilometern. Er ist hier etwa 3 Millionen Kilometer entfernt. Dione hat einen Durchmesser von etwa 1122 Kilometern. Sie steht 5 Millionen Kilometer entfernt links von Cassinis Kamera und ist teilweise von Saturns Nachtseite verdeckt.

Zur Originalseite

GRAILs Karte der Mondgravitation

Das Bild zeigt den Mond in sehr ungewöhnlichen Farben. Die Oberfläche ist gelb, die Krater sind rot und blau gefärbt und von roten und blauen Wällen umgeben. Die Farben zeigen die Gravitation der Regionen.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, JPL-Caltech, MIT, GSFC, SVS

Wie entstand der Mond? Um das herauszufinden, startete die NASA 2011 die Zwillingssonden Gravity Recovery and Interior Laboratory (GRAIL). Sie umkreisten den Mond und kartierten seine Oberflächengravitation so detailreich wie nie zuvor.

Oben ist eine Gravitationskarte von GRAIL abgebildet. Sie entstand bei dieser Mission. Regionen mit etwas schwächerer Gravitation sind blau dargestellt. Gebiete mit geringfügig stärkerer Gravitation sind rot abgebildet.

Analysen der GRAIL-Daten zeigen, dass der Mond eine unerwartet dünne Kruste hat. Sie ist weniger als zirka 40 Kilometer tief. Die allgemeine Zusammensetzung des Mondes ist ähnlich wie die der Erde. Auch andere überraschende Strukturen, die entdeckt wurden, stärken die Hypothese, dass der Mond nach einer gewaltigen Kollision aus Material der Erde entstand. Die Kollision fand in den frühen Jahren unseres Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren statt.

Als der Treibstoff zur Neige ging, wurde die Mission beendet. Die beiden GRAIL-Satelliten Ebb und Flow stürzten mit etwa 6000 Kilometern pro Stunde in einen Mondkrater.

Zur Originalseite

Die Farben Merkurs

Der Himmelskörper erinnert an den Mond, und er ist intensiv gefärbt. Sowohl die Farben auch das Aussehen täuschen. Es ist der Planet Merkur, und die Farben haben zwar einen realen Hintergrund, sind aber stark überhöht.

Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Die Farben des innersten Planeten im Sonnensystem wurden auf dieser Ansicht verstärkt. Sie basieren auf globalen Bilddaten der Raumsonde MESSENGER, die Merkur umkreist.

Menschliche Augen könnten die eindeutigen Farben nicht erkennen. Doch die Farben sind echt. Sie zeigen Regionen mit unterschiedlicher chemischer, mineralogischer und physikalischer Zusammensetzung auf der Oberfläche, die von Kratern zerfurcht ist.

Rechts oben ist das Caloris-Becken. Es ist eine große, runde, braun gefärbte Struktur auf Merkur. In den frühen Jahren des Sonnensystems entstand es durch einen Kometen- oder Asteroideneinschlag.

Das urzeitliche Becken wurde danach durch vulkanische Aktivität mit Lava geflutet. Auf ähnliche Weise sind die Mondmeere entstanden. Die Farbkontraste führen auch zu den hellblauen und weißen jungen Kraterstrahlen. Sie sind Material, das bei jüngeren Einschlägen ausgesprengt wurde. Man erkennt das Material leicht, wenn es sich über Gelände mit geringem Reflexionsvermögen in dunklerem Blau ausbreitet.

Zur Originalseite

Fly Me to the Moons!

Der Halbmond im Bild ist kurz davor, den Planeten Jupiter zu bedecken. Währenddessen flog ein Flugzeug vor dem Mond vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Gibbs (Capturing the Night)

Manchmal ist der Mond ein betriebsamer Ort. Letzte Woche zum Beispiel wanderte unser Mond vor den Planeten Jupiter. Beim Fotografieren dieses ungewöhnlichen Spektakels im australischen New South Wales merkte ein Astrofotograf mit schneller Reaktion, dass ein nahes Flugzeug vor dem Mond vorbeifliegen könnte. Daher stellte er rasch seine Kamera um, sodass sie eine Serie kurz belichteter Aufnahmen fotografierte.

Wie erhofft waren für einen kurzen Moment Flugzeug Mond und Jupiter zusammen auf einem Einzelbild. Es ist oben zu sehen. Doch das Projekt war noch nicht vollständig. Eine länger belichtete Aufnahme wurde fotografiert, um drei der Jupitermonde abzubilden: Io, Kallisto und Europa (von links nach rechts).

Leider verschwand dieses Dreifachspektakel gleich wieder. Weniger als eine Sekunde später flog das Flugzeug vom Mond fort. Ein paar Sekunden danach bewegte sich der Mond weiter und bedeckte den ganzen Jupiter. Minuten später tauchte Jupiter wieder auf der anderen Seite des Mondes auf, und ein paar weitere Minuten später wanderte der Mond von Jupiter fort.

Es ist zwar schwierig zu fotografieren, doch Flugzeuge fliegen relativ häufig vor dem Mond vorbei. Doch der Mond wird Jupiter in den nächsten drei Jahren nicht mehr bedecken.

*Leserfrage: Schwierig: Welche Flugzeugtype ist das? Wirklich schwierig: Was war die Flugnummer?

Zur Originalseite

Vollmondsilhouetten

Videocredit und -rechte: Mark Gee; Musik: Tenderness (Dan Phillipson)

Habt ihr schon einmal einen Mondaufgang beobachtet? Der langsame Aufgang des fast vollen Mondes über einem klaren Horizont kann eindrucksvoll sein.

Vor zwei Nächten wurde ein Mondaufgang über dem Mount Victoria Lookout im neuseeländischen Wellington aufgenommen. Nach sorgfältiger Planung stellte ein fleißiger Astrofotograf seine Kamera etwa zwei Kilometer entfernt auf und richtete sie auf den Punkt über dem Lookout, wo der Mond seinen nächtlichen Aufgang absolvieren sollte.

Diese Bildserie wurde in einem Stück aufgenommen. Sie ist unbearbeitet und wird in Echtzeit abgespielt. Es ist kein Zeitraffervideo. Die Leute auf dem Mount Victoria Lookout sind als Silhouetten erkennbar. Sie bewundern ebenfalls den Aufgang des größten Erdsatelliten.

Es ist nicht schwierig, einen Mondaufgang zu beobachten. Es geschieht jeden Tag, aber nur die Hälfte der Zeit bei Nacht. Jeden Tag geht der Mond etwa fünfzig Minuten später auf als am Vortag. Der Vollmond geht immer bei Sonnenuntergang auf.

Zur Originalseite

Der Stickney-Krater

Oben im Bild ist der riesige Krater Stickney auf dem Marsmond Phobos abgebildet. Vorne im Bild sind hellblaue Rillen und Einschläge, die aus dem Krater herauslaufen, hinten ist anscheinend Material vom Kraterrand abgerutscht. Die Farben sind stark überhöht.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Der Krater Stickney ist der größte Krater auf dem Marsmond Phobos. Er wurde nach Chloe Angeline Stickney Hall benannt. Sie war Mathematikerin und mit dem Astronomen Asaph Hall verheiratet. Asaph Hall entdeckte 1877 die beiden Monde des Roten Planeten.

Stickney hat seinen Durchmesser von mehr als 9 Kilometern. Damit ist er fast halb so groß wie Phobos selbst. Wahrscheinlich hätte der Einschlag, der den Krater schlug, den winzigen Mond fast zerstört.

Dieses faszinierende farbverstärkte Bild von Stickney und seiner Umgebung wurde im März 2008 mit der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters aufgenommen. Die Sonde flog weniger als 6000 Kilometer an Phobos vorbei. Die Oberflächengravitation des asteroidenähnlichen Phobos beträgt zwar weniger als 1/1000 der Erdschwere. Doch die Streifen erwecken den Eindruck, als wäre im Lauf der Zeit loses Material im Inneren des Kraters abgerutscht.

Helle, bläuliche Regionen in der Nähe des Kraterrandes sind vielleicht Oberflächenbereiche, die erst kürzlich freigelegt wurden. Der Ursprung der merkwürdigen Rillen auf der Oberfläche ist rätselhaft. Er könnte mit dem Einschlag zusammenhängen, bei dem der Krater entstand.

Zur Originalseite

Sonnenaufgang über Tycho

Das Bild zeigt den Zentralberg im Krater Tycho von schräg oben. So ist er von der Erde aus nie zu sehen. Die Aufnahme stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter in der Mondumlaufbahn.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Der komplexe Zentralberg des Kraters Tycho wirft bei Sonnenaufgang einen langen, dunklen Schatten über diese faszinierende Mondlandschaft. Die Ansicht von schräg oben wurde am 10. Juni 2011 vom Lunar Reconnaissance Orbiter fotografiert.

Die am höchsten aufgelösten Version ist mit 1,5 Metern pro Bildpunkt sehr detailreich. Sie zeigt Hänge, die von Felsbrocken übersät sind und gezackte Schatten. Der zerklüftete Komplex ist etwa 15 Kilometer breit. Er entstand durch Anhebung bei dem gigantischen Einschlag, der vor 100 Millionen Jahren den bekannten Strahlenkrater Tycho erzeugte. Der Gipfel seines Zentralberges ragt 2 Kilometer über Tychos Kraterboden.

Zur Originalseite