LRO zeigt den rotierenden Mond

Credit: LRO, Arizona State U., NASA

Niemand kann derzeit sehen, wie der Mond so rotiert. Wegen der gebundenen Rotation des Erdmondes ist das nicht möglich. Der Mond zeigt uns immer dieselbe Seite. Doch mit moderner Digitaltechnologie wurde aus den vielen detailreichen Bildern, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zur Erde schickte, entstand dieses virtuelle, hoch aufgelöste Zeitraffervideo des rotierenden Mondes.

Das Video beginnt mit der Standard-Erdsicht auf den Mond. Bald rotiert das Mare Orientale unter dem Äquator ins Bild. Es ist ein großer Krater mit dunkler Mitte, der von der Erde aus schwierig zu sehen ist. Das Video zeigt einen ganzen Mondmonat in 24 Sekunden und zeigt deutlich, dass die Erdseite des Mondes viele dunkle Mondmeere besitzt, während sich auf der abgewandten Seite helles lunares Hochland befindet.

Zwei neue Missionen sollen noch dieses Jahr den Mond erforschen, eine davon ist der Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) der Nasa. LADEE startete vor etwas mehr als einer Woche. Er beginnt voraussichtlich im Oktober den Mond zu umkreisen und erforscht seine dünne, ungewöhnliche Atmosphäre. In wenigen Monaten startet die chinesische Sonde Chang’e 3. Zu dieser Mission gehört auch die weiche Landung eines robotischen Mondrovers.

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Sichelmond trifft Abendstern

Das Bild wurde aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt. Das linke Bild zeigt, wie die Venus in der Abenddämmerung hinter dem Mondrand verschwindet. Rechts taucht sie in der Dunkelheit am linken Mondrand wieder auf.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich, Agustin Llorens, Guido Medici, Gabriel Remotti

Am 8. September leuchtete der gleißende Planet Venus als Abendstern. Er stand bei Sonnenuntergang nahe bei der schmalen Mondsichel. Die enge himmlische Paarung oder Konjunktion war auf der ganzen Welt ein toller Anblick. Doch mancherorts in Südamerika zog der Mond bei einer Bedeckung sogar vor der Venus vorbei.

Diese Teleskopansicht ist ein Mosaik aus zwei Bildern. Sie wurde in der Nähe von Las Cañas in Uruguay fotografiert. Mond und Venus sind vor und nach der Bedeckung zu sehen. Der silberne Abendstern blinzelte rechts noch in der hellen Dämmerung hervor, bevor er hinter dem dunklen Mondrand verschwand. Etwa eine Stunde später tauchte die Venus links am sonnenbeleuchteten Mondrand wieder auf. Der Mond war drei Tage alt.

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Zond 8 zeigt den Mond

Dieses Bild zeigt den Mond, aber aus einer für uns ungewohnten Perspektive. Oben in der Mitte ist das Mare Orientale, das wir nur am Mondrand sehen. Unten ist der riesige Oceanus Procellarum.

Bildcredit und Bildrechte: Galspace

Welcher Mond ist das? Der Erdmond. Die fremdartige Erscheinung unseres Mondes entsteht teilweise durch den ungewohnten Blickwinkel, in dem er von einer wenig bekannten Raumsonde fotografiert wurde. Es war die sowjetische Sonde Zond 8, die im Oktober 1970 den Mond umkreiste.

Diese runde Struktur mit dunklem Zentrum oben ist das Mare Orientale. Das wuchtige Einschlagbecken entstand durch eine urzeitliche Kollision mit einem Asteroiden. Das Mare Orientale ist von einem hellen, stark strukturierten Hochland umgeben. Am unteren Bildrand liegt der ausgedehnte, dunkle Oceanus Procellarum. Er ist das größte der dunklen (aber trockenen) Maria, welche die zur Erde gerichtete Seite des Mondes bestimmen.

Die Robotersonde Zond 8 wurde ursprünglich entwickelt, um Menschen zu befördern. Sie kam 1000 km an die Mondoberfläche heran, fotografierte etwa 100 detailreiche Bilder auf Film und brachte diesen innerhalb einer Woche sicher zur Erde zurück.

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Hyperion: Saturns Mond hat merkwürdige Krater

Der Mond Hyperion, der hier bildfüllend dargestellt ist, wirkt wie ein Schwamm. Viele Krater sind tief in seine Oberfläche eingegraben. Die Farben im Bild zeigen vermutlich unterschiedliche Zusammensetzungen.

Bildcredit und Bildrechte: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Was liegt auf dem Grund von Hyperions seltsamen Kratern? Niemand weiß das. Um es herauszufinden, sauste die Roboter-Raumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, 2005 und 2010 an dem schwammartigen Mond vorbei und schickte sehr detailreiche Bilder.

Oben ist ein Bild vom Vorbeiflug 2005 in Falschfarben abgebildet. Es zeigt eine faszinierende Welt mit seltsamen Kratern und einer allgemein merkwürdigen Oberfläche. Die leichten Farbunterschiede zeigt wahrscheinlich die unterschiedliche Zusammensetzung der Oberfläche.

Am Grund der meisten Krater liegt ein unbekanntes dunkles Material. Bei genauer Betrachtung der Bilder findet man helle Strukturen, die vermuten lassen, dass das dunkle Material an einigen Stellen nur wenige Dutzend Meter dick ist. Hyperion hat einen Durchmesser von etwa 250 Kilometern. Er rotiert chaotisch. Seine Dichte ist so gering, dass man in seinem Inneren ein riesiges Höhlensystem vermutet.

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Der ganze Merkur

Bildcredit: NASA / JHU-Labor für angewandte Physik / Carnegie Inst. Washington

Zum ersten Mal wurde die ganze Oberfläche des Planeten Merkur kartiert. Die Roboter-Raumsonde MESSENGER passierte 2008 erstmals Merkur und begann 2011, ihn zu umrunden. Seither wurde die überraschende Kruste des innersten Planeten ständig genau beobachtet. Davor war ein Großteil von Merkurs Oberfläche unbekannt. Für irdische Teleskope war sie nämlich zu weit entfernt, um sie deutlich zu erkennen. Auch die Vorbeiflüge von Mariner 10 in den 1970er-Jahren beobachteten nur etwa die Hälfte der Außenseite.

Dieses Video entstand aus Tausenden Merkurbildern. Sie wurden farbverstärkt wiedergegeben. So wurde der Kontrast zwischen unterschiedlichen Oberflächenstrukturen besser dargestellt. Die rotierende Welt zeigt Strahlen, die von einem nördlichen Einschlag ausgehen. Sie reichen über einen Großteil des Planeten.

Etwa nach der Hälfte des Videos rotiert das helle Caloris-Becken ins Sichtfeld. Es ist eine urzeitliche Einschlagsstruktur im Norden. Sie wurde von Lava geflutet. MESSENGER hat nun seine Primärmission und die erste erweiterte Mission erfolgreich abgeschlossen.

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Die Messier-Krater in Stereo

Mitten im Bild ragen zwei längliche Krater mit hohem Kraterwall auf. Rechts unten ist der ganze Mond, auf dem die Position der Krater eingezeichnet ist.

Bildcredit: Apollo 11, NASA; Stereobild von Patrick Vantuyne

Am Himmel des Planeten Erde gibt es viele helle Nebel und Sternhaufen. Etliche davon werden mit dem Astronomen Charles Messier und seinem berühmten Katalog aus dem 18. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Auch diese beiden großen interessanten Mondkrater tragen seinen Namen.

Messier (links) und Messier A ragen aus dem dunklen, glatten Meer der Fruchtbarkeit oder Mare Fecunditatis hoch. Sie messen 15 mal 8 beziehungsweise 16 mal 11 Kilometer. Der Einschlagskörper, der die Krater schlug, folgte vermutlich einer extrem flachen Flugbahn von links nach rechts. Das erklärt ihre längliche Form. Durch den flachen Einschlag entstanden auch zwei helle Materiestrahlen. Sie verlaufen außerhalb des Bildes über die Oberfläche nach rechts.

Das beeindruckende Stereobild des Kraterpaares, das mit rotblauen Brillen (rot beim linken Auge) betrachtet werden sollte, wurde kürzlich aus den hoch aufgelösten Scans zweier Bilder (AS11-42-6304, AS11-42-6305) erstellt, die bei der Mondmission Apollo 11 fotografiert wurden.

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Die Richat-Struktur auf der Erde

Die 50 Kilometer gro0e Guelb er Richat (Richat-Struktur) in der Sahara in Mauretanien ist vom Weltall aus leicht sichtbar.

Bildcredit: NASA / GSFC METI Japan Space Systems und das U.S. / Japan ASTER Science Team

Was ist das bloß? Die Guelb er Richat (Richat-Struktur) in der Sahara in Mauretanien ist vom Weltall aus leicht sichtbar. Sie ist fast 50 Kilometer groß. Früher hielt man die Richat-Struktur für einen Einschlagkrater. Doch ihre flache Mitte und das Fehlen von Impaktiten legt eine andere Entstehung nahe.

Eine Entstehung der Richat-Struktur durch eine Vulkaneruption scheint ebenfalls unwahrscheinlich, weil es keine Kuppe aus Eruptiv- und Vulkangestein gibt. Heute geht man davon aus, dass das geschichtete Sedimentgestein der Richat-Struktur durch angehobenes Gestein entstand und von Erosion geformt wurde.

Dieses Bild wurde von den ASTER-Instrumenten an Bord des Satelliten Terra in der Umlaufbahn aufgenommen. Warum die Richat-Struktur fast kreisförmig ist, bleibt ein Rätsel.

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Curiosity zeigt ein scharfes Stereobild

Das Bild ist rot und cyan gefärbt. Mit rot-blauen Brillen wirkt es dreidimensional. Hinten am Horizont ragt Mount Sharp im Krater Gale auf dem Mars auf. Vorne sind Teile des Rovers Curiosity zu sehen.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSL

Nehmt eure rotblauen Brillen und lasst den Blick über den Grund des Gale-Kraters auf dem Mars schweifen. Euer Aussichtspunkt befindet sich an Deck des Rovers Curiosity. Hinten ragt Mount Sharp auf. Der fünf Kilometer hohe Zentralberg steht im Süden am Horizont.

Vorne posiert der Roboterarm des Rovers mit seinem Werkzeugturm. Er zeigt zu einem flachen, geäderten Fleck auf der Marsoberfläche. Dieser wurde „John Klein“ benannt. Die vollständige Version der Stereoansicht ist 360 Grad breit. Sie wurde aus Bildern der linken und rechten Navigationskamera digital zusammengefügt, die Ende Jänner fotografiert wurden.

Mount Sharp heißt formal Aeolis Mons. Seine geschichteten unteren Hänge sind ein künftiges Ziel für Curiosity.

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