Ein Sonnenfilament bricht aus

Die Sonne ragt von rechts oben ins Bild. Am Sonnenrand links neben der Mitte bricht ein sehr helles Filament aus. Aus diesem dringen Plasmaschleifen, die vom Magnetfeld gelenkt werden. Darunter ist eine riesige Sonnenfackel, die weit über den Sonnenrand hinausreicht.

Bildcredit: NASAGSFC, SDO AIA Team

Was ist mit unserer Sonne passiert? Nichts besonders Ungewöhnliches. Sie stieß nur eine Protuberanz aus. Mitte 2012 explodierte ein lang bestehendes Sonnenfilament plötzlich in den Weltraum hinaus. Es erzeugte einen energiereichen koronalen Massenauswurf (KMA).

Das Magnetfeld der Sonne ändert sich ständig. Es hielt das Filament tagelang in Schwebe. Der Zeitpunkt des Ausbruchs war unerwartet. Das führte zu einer Explosion, die vom Solar Dynamics Observatory (SDO), das um die Sonne kreist, genau beobachtet wurde. Der Ausbruch schleuderte Elektronen und Ionen ins Sonnensystem. Manche davon erreichten die Erde drei Tage später. Sie trafen auf die Magnetosphäre der Erde und erzeugten Polarlichter.

Schleifen aus Plasma umgeben eine aktive Region. Auf dem Ultraviolettbild biegen sie sich über dem ausbrechenden Filament. Letzte Woche fiel die Zahl der sichtbaren Flecken auf der Sonne unerwartet auf Null. Daher vermutet man, dass das sehr ungewöhnliche Maximum auf der Sonne vorüber ist. Während des Maximums im 11-Jahres-Zyklus ist die Sonne am aktivsten.

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Polarlichter über Nordkanada

Über zwei Tipis im Schnee wabern Schleier von Polarlichtern. Vor den Tipis sitzen zwei Personen, hinten am Horizont steht ein Wald. Mitten am Himmel leuchtet das Sternbild Orion.

Bildcredit und Bildrechte: Kwon, O Chul (TWAN)

Sonnenwindböen und Ausbrüche geladener Teilchen von der Sonne brachten letzten Dezember Leuten, die auf Polarlichter warten, mehrere ergiebige Nächte. Dieses Bild zeigt dramatische Polarlichter. Sie breiten sich nahe der Stadt Yellowknife im Norden von Kanada über den Himmel aus.

Die Polarlichter waren so hell, dass sie sogar auf Bildern mit einer Belichtungszeit von nur 1,3 Sekunden leicht sichtbar waren. Ein gleichzeitig gefilmtes Video zeigt die tanzenden Himmelslichter in Echtzeit. Gleichzeitig klatschen Touristen. Viele von ihnen waren nur wegen der Polarlichter gekommen. Die kegelförmigen Unterkünfte rechts im Bild sind Tipis. Weit im Hintergrund steht mitten im Bild das Sternbild Orion.

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Orange Sonne sprüht Funken

Das Bild der Sonne wurde invertiert und eingefärbt. Daher ist der orangefarbene Ball in der Mitte dunkler und am Rand sehr hell. Am Rand ragen helle Sonnenfackeln auf, in der Mitte und oben sind größere dunkle Regionen.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Unsere Sonne ist neuerdings ziemlich unruhig. Erst vor zwei Wochen wurde sie fotografiert, als viele stürmische Regionen zu sehen waren. Eine davon war die aktive Sonnenfleckengruppe AR 2036 oben und AR 2038 in der Mitte. Vor erst vier Jahren endete ein ungewöhnlich ruhiges Minimum an Sonnenflecken. Es hatte vier Jahre gedauert.

Dieses Bild entstand in der speziellen Lichtfarbe H-Alpha. Es wurde umgekehrt und gefärbt. Spikulen bedecken die Sonnenvorderseite wie ein Teppich. Zum Rand hin wird die Sonne allmählich heller. Der Effekt entsteht durch die zunehmende Absorption des kühleren Sonnengases. Er wird als Randverdunkelung bezeichnet.

Mehrere faserartige Protuberanzen ragen über die Sonnenränder. An der Vorderseite der Sonne sind Protuberanzen als helle Schlieren zu sehen. Besonders interessant sind die magnetisch verhedderten aktiven Regionen. Dazu gehören relativ kühle Sonnenflecken, die hier als weiße Flecken dargestellt sind.

Ein Sonnenmaximum ist die aktivste Phase im magnetischen 11-Jahres-Zyklus. Beim aktuellen Maximum erzeugt das verworrene Magnetfeld viele „Sonnenfunken”. Dazu zählen ausbrechende Protuberanzen, Koronale Massenauswürfe und Fackeln. Sie stoßen Teilchenwolken aus. Diese können die Erde treffen und Polarlichter auslösen.

Vor zwei Jahren stieß eine Fackel eine Flut geladener Teilchen ins Sonnensystem. Sie war so heftig, dass sie Satelliten stören und Stromnetze gefährden hätten können, wenn sie den Planeten Erde getroffen hätte.

Aktuell: APOD-Vortrag am 17. Juni in Paris

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Sonne und Protuberanz

Links unten ragt die Sonne ins Bild, hinter dem Rand ist der Himmel schwarz. In der Bildmitte steigt eine riesige Protuberanz. Sie ist größer als die Erde, die zum Vergleich rechts oben eingeblendet ist.

Bildcredit und Bildrechte: jp-Brahic

Manchmal ragen dramatische Protuberanzen über den Sonnenrand. Das geschah auch letzte Woche. Die oben gezeigte große Protuberanz betonte die Sonne, die kürzlich äußerst aktiv war. Im Vordergrund ist die Chromosphäre ein wogendes Meer aus heißem Gas. Sie wurde in einer spezifischen Farbe des Lichts abgebildet, das von Wasserstoff abgestrahlt wird.

Eine Sonnenprotuberanz ist eine Wolke aus Sonnengas, das vom Magnetfeld der Sonne über der Oberfläche gehalten wird. Die Erde ist als Einschub dargestellt. Sie ist kleiner als die Protuberanz. Protuberanzen sind zwar sehr heiß. Trotzdem erscheinen üblicherweise dunkel, wenn sie vor der Sonne zu sehen sind, weil sie etwas kühler sind als die darunter liegende Photosphäre.

Eine ruhige Protuberanz bestehet meist etwa einen Monat lang. Sie kann als Koronaler Massenauswurf ausbrechen und heißes Gas ins Sonnensystem schleudern. Davon kann ein Teil die Erde treffen und Polarlichter auslösen.

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Sonnenflecken bei Sonnenuntergang

Die Sonne ist von der Lufthülle der Erde stark verzerrt. Links ist eine große Sonnenfleckengruppe, oben ein blauer Rand, unten ein roter.

Bildcredit und Bildrechte: Jürg Alean

Sonnenuntergänge sind ein häufig beobachtetes Himmelsereignis. Kürzlich boten Sonnenuntergänge eine Zugabe. Ein Sonnenfleck zog von links nach rechts mitten über die Sonnenscheibe. Die Sonne war hier von der Erdatmosphäre gedämpft und verzerrt. Der Fleck war so groß, dass er mit bloßem Auge sichtbar war. Er wurde am 5. Jänner bei Sonnenuntergang in der Schweiz fotografiert.

Detailansichten zeigen eine große aktive Sonnenregion. Die Sonnenflecken sind teilweise größer als der Planet Erde. Die Gruppe wurde als Aktive Region AR 1944 katalogisiert. Am 7. Jänner stieß sie eine beachtliche Sonneneruption und einen koronalen Massenauswurf (Coronal Mass Ejection, CME) aus. Er könnte die Erde erreichen und am 9. Jänner einen geomagnetischen Sturm mit Polarlichtern auslösen.

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Alaska-Polarlichtserie

Die Bildserie aus grünen und purpurfarbenen Polarlichtern zeigen die Veränderungen in einem Zeitraum von 30 Minuten. Die Bilder entstanden in Ester in der Nähe von Fairbanks in Alaska.

Bildcredit und Bildrechte: LeRoy Zimmerman (TWAN)

Ein außergewöhnlich intensives Polarlichtband überflutete am 7. Dezember die nördliche Nacht mit schimmernden Farben. Die prachtvolle Bildserie entstand mit Kamera und Stativ unter dem kalten, klaren Himmel von Ester. Es liegt in der Nähe von Fairbanks in Alaska. Die Bildfolge entstand von links nach rechts. Sie zeigt die Veränderungen der tanzenden Nordlichtschleier in einem Zeitraum von etwa 30 Minuten.

Die Polarlichter reichten höher als 100 Kilometer. Das Band wölbt sich über den Zenit. Die Bildfelder reichen 150 Grad hoch. Sie zeigen vom unteren bis zum oberen Rand etwa 500 Kilometer des Polarlichtes. Die Polarlichtaktivität wurde von einem moderaten geomagnetischen Sturm ausgelöst. Dabei stieß ein superschneller Sonnenwindstrom auf das Magnetfeld des Planeten Erde.

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Fließende Polarlichter über Norwegen

Bildcredit und Bildrechte: Tor Even Mathisen; Musik: Per Wollen; Gesang: Silje Beate Nilssen

Habt ihr schon einmal ein Polarlicht gesehen? Polarlichter kommen nun wieder häufiger vor. Alle elf Jahre erreicht die Aktivität der Sonne ein Maximum. Dann gibt auf der Oberfläche mehr Sonnenflecken, Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe. Bei hoher Sonnenaktivität werden geladene Teilchen ins Sonnensystem geschleudert. Einige davon treffen das Magnetfeld der Erde und lösen Polarlichter aus.

Diese Zeitrafferfilme zeigen malerische Polarlichter. Sie wurden Ende 2010 über der norwegischen Stadt Tromsø gefilmt. Wenn energiereiche geladene Teilchen zur Erde strömen, regen sie oft Luftatome an, die sich hoch oben in der Erdatmosphäre befinden. Dann fließen, schimmern und tanzen Schleier aus meist grünen Polarlichtern. Vielleicht seht ihr sogar heute Nacht Polarlichter. In den letzten Tagen lösten kürzliche Sonneneruptionen viele Polarlichter aus.

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Vier Eruptionen der Klasse X

Die vier Bildfelder zeigen die sehr energiereiche Aktive Sonnenregion AR1748. Sie tauchte am östlichen Rand der Sonne auf und stieß bereits vier Sonnenfackeln der X-Klasse aus.

Bildcredit: NASA, Solar Dynamics Observatory, GSFC

Diese Sonnenfleckengruppe trägt die Bezeichnung Aktive Region AR1748. Sie tauchte am Montag am östlichen Rand der Sonne auf. In weniger als 48 Stunden erzeugte sie die ersten vier Sonnenfackeln der X-Klasse im Jahr 2013. Die vier Blitze wurden vom Solar Dynamics Observatory (SDO) in extremem Ultraviolettlicht aufgenommen. Sie sind von links oben ausgehend im Uhrzeigersinn zeitlich angeordnet.

Ausbrüche werden nach ihrer höchsten Helligkeit im Röntgenbereich gereiht. Demnach sind Fackeln der Klasse X die mächtigste Klasse. Sie gehen häufig mit koronalen Massenauswürfen (KMA) einher. Das sind gewaltige Wolken aus energiereichem Plasma, die in den Weltraum ausgestoßen werden. Die KMA der ersten drei Fackeln strömten nicht zur Erde. Doch der Ausbruch der vierten Eruption am 18. Mai könnte das Erdmagnetfeld streifen.

AR1748 könnte auch vorübergehende Radioausfälle verursachen. Sie ist wahrscheinlich noch nicht vorbei. Die aktive Region kann laut Prognose immer noch starke Eruptionen hervorrufen. Sie rotiert nun über die uns zugewandte Seite der Sonne in den direkten Sichtbereich.

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