Himmel mit Polarlichtkuppel

Eine große violette durchsichtige Kuppel bedeckt scheinbar einen Großteil des Sternenhimmels. Eine Person steht auf einem Feld und blickt auf das ungewöhnliche Spektakel.

Bildcredit und Bildrechte: Xuecheng Liu und Yuxuan Liu

Anscheinend war Nacht, aber ein Teil des Himmels leuchtete lila. Es war die berühmte Nacht des 10. Mai 2024, in der Leute aus vielen Erdteilen von einem prächtigen Himmel mit Polarlichtern berichteten. Das Bild entstand in dieser Nacht in den frühen Morgenstunden bei Arlington. Arlington liegt im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.

Das Panorama ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen, die je 6 Sekunden belichtet wurden. Sie decken zwei Drittel des sichtbaren Himmels ab. In der Mitte ist Norden. Die Farben im Bild wurden verstärkt und Stromleitungen entfernt.

Der Fotograf im Vordergrund berichtete, dass das Polarlicht scheinbar von einem Punkt oben ausfloss, aber den Himmel nur im Norden beleuchtete. Die geladenen Teilchen des Polarlichtes stammten von einem koronalen Massenauswurf (KMA). Dieser KMA wurde wenige Tage zuvor von der Sonnenfleckenregion AR 3664 auf der Sonne ausgestoßen.

Die große aktive Region rotierte letzte Woche zur erdabgewandten Seite der Sonne, könnte aber bestehen bleiben und nächste Woche wieder zur Erdseite rotieren.

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Polarlicht über der Banks Peninsula

Hinter der Küste über einem wogenden Meer, aus dem ein Steinturm herausragt, leuchtet über dem Horizont ein Polarlicht. Es ist senkrecht gestreift, unten verläuft ein gelbgrüner Bogen, oben leuchten magentafarbene Strahlen.

Bildcredit und Bildrechte: Kavan Chay

Dieses gut komponierte Panorama blickt von der Banks Peninsula in der Nähe von Christchurch auf der Südinsel Neuseelands nach Süden. Die Basis eines turmartigen Felsenstapels ist im Vordergrund zu sehen, mit den Sternen des Kreuz des Südens am oberen Bildrand und dem südlichen Himmelspol der Erde in der Nähe der Bildmitte. Die Aufnahme vom 11. Mai zeigt die leuchtenden Polarlichter, die das sternenübersäte Südmeer und den Himmel dominieren.

Die schimmernden Lichter des Südens waren Teil der ausgedehnten Polarlichter, die Himmelsbeobachter in der nördlichen und südlichen Hemisphäre rund um den Planeten Erde erfreuten und durch intensive geomagnetische Stürme verursacht wurden. Das extreme Weltraumwetter wurde durch die Auswirkungen koronaler Massenauswürfe ausgelöst, die von der mächtigen aktiven Sonnenregion AR 3664 ausgingen.

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AR 3664 am Rand der Sonne

Die linke Bildhälfte füllt ein Teil der Sonne, durch die Mitte verläuft senkrecht der helle Rand. Nach rechts ragen schleifenförmige Protuberanzen in den schwarzen Weltraum.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Voltmer

Kürzlich löste eine riesige aktive Region Polarlichter aus. Wie sah die am Sonnenrand aus? Dort zeigte AR 3664 ihre dreidimensionale Struktur.

Die riesige, vielarmige Sonnenprotuberanz reicht von der chaotischen Sonnenfleckenregion AR 3664 hinaus in den Weltraum. Sie ist nur eine von vielen Teilchenwolken, die von der gewaltigen Sonnenregion ausgestoßen wurden. Die Erde passt leicht unter die ausladende Protuberanz. Das Bild der sich ständig verändernden Region wurde vor zwei Tagen fotografiert.

Gestern wurde die stärkste Sonneneruptionen seit Jahren ausgestoßen, sie ist nicht im Bild. Es war eine Explosion der oberen X-Klasse. Die Strahlung dieser Eruption traf rasch auf die Erdatmosphäre und verursachte Ausfälle im Kurzwellenfunk in Nord- und Südamerika.

Zwar rotierte AR 3664 inzwischen weiter und zeigt nun leicht von der Erde fort. Aber noch immer könnten Teilchen von AR 3664 und anschließenden koronalen Massenauswürfen (KMA) gekrümmten Magnetfeldlinien durchs innere Sonnensystem folgen und weitere Polarlichter auf der Erde hervorrufen.

Galerie: Aktive Region 6443 auf der Sonne

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AR 3664 bei untergehender Sonne

Zwischen zwei Bäumen leuchtet die gelborangefarbene Sonne zwischen den Silhouetten zweier Bäume. Der Himmel ist orangebraun gefärbt.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Meniero

Sie war größer als die Erde. Nämlich so groß, dass man sie sogar ohne Vergrößerung auf der Sonnenoberfläche sehen konnte. Sie enthielt mächtige, verworrene Magnetfelder und zahlreiche dunkle Sonnenflecken. Ihre Bezeichnung war AR 3664, sie entwickelte sich zu einer der aktivsten Regionen der letzten Jahre auf der Sonne.

Eine Serie an Explosionen führte zu einer Flut geladener Teilchen, welche die Erde trafen und prächtige Polarlichtern auslösten. Vielleicht folgen noch weitere. Aktive Regionen auf der Sonne wie AR 3664 können ziemlich gefährlich sein, doch die koronalen Massenauswürfen dieser Region richteten noch keine Schäden an Satelliten im Erdorbit oder in Stromnetzen auf der Erdoberfläche an.

Dieses Bild zeigt die gewaltige aktive Region auf der untergehenden Sonne. Es wurde vor einigen Tagen in der italienischen Hauptstadt Rom fotografiert. Das Kompositbild enthält auch eine sehr kurz belichtete Aufnahme nur von der Sonnenoberfläche. Das Bild gibt wieder, was tatsächlich zu sehen war.

Die aktive Region AR 3664 rotiert nun von der Erde weg, doch sie könnte lange genug bestehen bleiben, um wiederzukehren.

Galerie: Aktive Region 6443 auf der Sonne

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Rotes Polarlicht über Polen

Der Himmel ist rot gefärbt, in der Mitte reichen purpurfarbene Strahlen bis zu den Wolken am Horizont. Die Silhouette der Landschaft zeigt rechts einen Baum, links daneben steht eine Person. noch weiter links ist ein weiter entfernter Wald am Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Mariusz Durlej

Normalerweise reichen Nordlichter nicht so weit in den Süden. Doch magnetisches Chaos in der riesigen aktiven Region 3664 führte zu einer Explosion auf der Oberfläche der Sonne. Dabei wurde ein Ausbruch an Elektronen, Protonen und weiteren massereichen geladenen Kernen ins Sonnensystem geschleudert.

Wenige Tage später traf der koronale Massenauswurf (KMA) auf die Erde. Der KMA löste Polarlichter aus, die ungewöhnlich weit vom Nord- und Südpol unseres Planeten entfernt gemeldet wurden. Die kostenlose Himmelsschau ist vielleicht noch nicht vorbei. Die Sonnenfleckenregion AR3664 warf noch mehr KMA aus, die heute oder morgen die Erde treffen könnten. Inzwischen befindet sich die aktive Region nahe am Sonnenrand und rotiert von der Erde weg.

Diese roten und strahlenförmige Polarlichter wurden gestern in den frühen Nachtstunden im polnischen Racibórz auf einer einzelnen 6-Sekunden-Aufnahme fotografiert. Der Freund des Fotografen sah zum ersten Mal ein Polarlicht. Er steht in einiger Entfernung und fotografiert ebenfalls den farbenprächtigen Nachthimmel.

Galerie: Weltweite Polarlichter der aktiven Sonnenregion 6443

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AR 3664: Riesige Sonnenfleckengruppe

Im Bild ist die Sonne grau abgebildet. Rechts ist eine riesige Sonnenfleckengruppe. Diese ist in einem Einschub unten links vergrößert dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Franco Fantasia und Guiseppe Conzo (Gruppo Astrofili Palidoro)

Gerade kreuzt eine der größten Sonnenfleckengruppen der letzten Zeit die Sonne. Die aktive Region 3664 ist nicht nur riesig, sondern auch ungestüm. Sie schleudert Wolken geladener Teilchen ins Sonnensystem. Einige dieser koronalen Massenauswürfe (KMA) treffen bereits auf die Erde, vielleicht folgen noch weitere.

Im Extremfall können die Sonnenstürme dazu führen, dass Satelliten im Erdorbit ausfallen, die Erdatmosphäre leicht deformiert wird und elektrische Stromnetze überlastet werden. Wenn die Teilchen auf die obere Erdatmosphäre treffen, können sie schöne Polarlichter hervorrufen. Es wurden bereits Polarlichter tief im Süden gemeldet.

Gestern wurde die aktive Region AR3664 mit ihren dunklen Sonnenflecken in der italienischen Hauptstadt Rom in sichtbarem Licht fotografiert. Die Sonnenfleckengruppe AR3664 ist so groß, dass man sie auch mit Brillen sieht, mit denen man letzten Monat die totale Sonnenfinsternis beobachten konnte.

Dieses Wochenende lohnt es sich auf der ganzen Welt, am Nachthimmel nach hellen, ungewöhnlichen Polarlichtern zu suchen.

Galerie: Die aktive Region 6443 auf der Sonne

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Seitlicher Blick von der Parker Solar Probe

Videocredit: NASA, JHUAPL, Naval-Forschungslabor, Parker Solar Probe; Bearbeitung: Avi Solomon; h/t: Richard Petarius III; Musik: Beethovens 7. Sinfonie, Zweiter Satz; Musik-Credit: Wikimedia Commons

Was passiert in der Nähe der Sonne? Um das herauszufinden, schickte die NASA die robotische Parker Solar Probe (PSP) zu Sonne. Sie soll vor allem die Regionen nah an der Sonne erforschen. Der schleifenförmige Orbit der PSP bringt die Sonde alle paar Monate bei jedem Umlauf näher an die Sonne.

Dieses Zeitraffervideo vom letzten Jahr zeigt den Blick seitlich aus dem Sonnenschild der PSP. Da war die Sonde bereits innerhalb der Merkur-Bahn. Die Weitwinkelkamera Wide Field Imager for Solar Probe (WISPR) der PSP nahm elf Tage lang auf. Diese wurden digital zu einem einminütigen Video verkürzt. Man sieht deutlich, wie die Sonnen-Korona weht, besonders bei einem koronalen Massenauswurf. Hinten ziehen Sterne, Planeten und sogar das Zentralband der Milchstraße vorüber.

Beobachtungen der PSP zeigen, dass die nahe Umgebung der Sonne überraschend komplex ist. Es werden auch so genannte „Switchbacks“ beobachtet. Das sind Umschaltvorgänge, bei denen sich das Magnetfeld der Sonne kurz umkehrt.

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Sonnenminimum versus Sonnenmaximum

Videocredit: NASA, SDO, SVS

Die Oberfläche unserer Sonne ist ständig in Bewegung. In manchen Jahren ist sie ruhig und zeigt relativ wenige Sonnenflecken und aktive Regionen. In anderen Jahren ist sie aufgewühlt. Sie weist dann viele Sonnenflecken auf und wirft häufig CME und Sonneneruptionen aus. Die Oberfläche unserer Sonne durchläuft in Reaktion auf Magnetismus alle 11 Jahre relativ ruhige Phasen. Es sind Sonnenminima. Alternierend dazu gibt es relativ unruhige Phasen, sogenannte Sonnenmaxima.

Das Video zeigt links einen Monat Ende 2019. Damals war die Sonne nahe einem Sonnenminimum. Rechts ist ein Monat im Jahr 2014 nahe einem Sonnenmaximum zu sehen. Die Aufnahmen im fernen Ultraviolettlicht stammen vom Solar Dynamics Observatory (SDO) der NASA.

Unsere Sonne erreicht bis 2025 wieder ein Sonnenmaximum. Sie zeigt aber schon jetzt eine Oberfläche mit überraschend viel Aktivität.

Webseminar Nachthimmelsnetzwerk: APOD-Herausgeber zeigt die besten Weltraumbilder 2023

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