Polarlicht-Zeitraffer über den italienischen Alpen

Videocredit und -rechte: Cristian Bigontina

Habt ihr letzte Nacht das Polarlicht gesehen? Diese Frage beschäftigte vor ein paar Tagen viele Menschen weltweit. Denn ungewöhnlich weit von den Polen der Erde entfernt war ein mächtiger Polarlichtsturm zu sehen.

Der Auslöser dafür war eine riesige Sonnenfackel der X-Klasse. Diese schleuderte am Dienstag energiereiche Elektronen und Protonen ins Sonnensystem. Diese traten über das Magnetfeld der Erde mit dem Planeten in Verbindung. Die Teilchen trafen hoch in der Erdatmosphäre auf Sauerstoffatome. Das ganze Bild ist von ihrem roten Leuchten durchflutet. Dabei tanzten senkrechte Streifen.

Das Zeitraffervideo zeigt eine Stunde komprimiert. Die Aussicht reicht von Cortina d’Ampezzo über die Gipfel der Alpen in Norditalien. Die Sterne unserer Milchstraße sprenkeln den Hintergrund. Im Vordergrund ziehen Flugzeuge und Satelliten ihre Streifen. Die aktuelle hohe Aktivität unserer Sonne liefert wahrscheinlich noch etwa ein Jahr lang malerische Polarlichter auf der Erde.

Galerie: Weltweite Polarlichter vom 10. auf 11. Oktober 2024

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Nordlichter in West Viriginia

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Jonathan Eggleston

Auf diesem Bild, das am 10. Oktober in Monroe County im südlichen West Virginia aufgenommen wurde, windet sich ein Schotterweg sanft durch diese farbenfrohe Nachtansicht der ländlichen Landschaft. Der Sternhimmel ist bei Nacht ein vertrauter Anblick, aber die schimmernden Vorhänge des Polarlichts – auch Nordlicht oder Aurora Borealis genannt – sind hier nicht häufig zu sehen.

Überraschend intensive Polarlichter waren in dieser Nacht auch auf sehr niedrigen Breitengraden rund um den Globus zu sehen, weit entfernt von den hohen nördlichen und südlichen Breiten, wo Polarlichter häufiger auftreten. Die starke Polarlichtaktivität war das Resultat eines schweren geomagnetischen Sturms, der durch das Auftreffen eines koronalen Massenauswurfs (engl. coronal mass ejection, kurz CME) ausgelöst wurde, einer riesigen magnetisierten Wolke aus energiereichem Plasma. Der CME in Richtung Erde entstand nach einem starken Helligkeitsausbruch der X-Klasse auf der aktiven Sonne .

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SDO zeigt den Ausbruch einer Protuberanz

Videocredit: NASA/Goddard/SDO-AIA-Team

Eruptive Protuberanzen gehören zu den spektakulärsten Erscheinungen auf der Sonne. Im Jahr 2011 nahm die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory eine beeindruckend große Protuberanz auf, die aus der Oberfläche herausbrach. Die dramatische Explosion wurde im ultravioletten Licht in dem hier gezeigten Zeitraffervideo festgehalten, für das über einen einen Zeitraum 90 Minuten alle 24 Sekunden ein neues Bild aufgenommen wurde.

Die Dimensionen der Protuberanz sind gewaltig – die gesamte Erde würde problemlos unter den fließenden Vorhang aus heißem Gas passen. Eine Sonnenprotuberanz wird durch das Magnetfeld der Sonne kanalisiert und kann sich auch länger über der Sonnenoberfläche halten. Eine ruhende Protuberanz kann bis zu einem Monat bestehen. Sie kann aber auch in einem koronalen Massenauswurf (engl. Coronal Mass Ejection, kurz CME) ausbrechen, der heißes Gas in das Sonnensystem schleudert.

Der Mechanismus, der eine Sonnenprotuberanz erzeugt, ist nach wie vor ein aktuelles Forschungsthema. Unsere Sonne ist zur Zeit sehr aktiv, da sie sich erneut in der Nähe ihres Aktivitätsmaximums befindet. Das schlägt sich in zahlreichen Protuberanzen und CMEs nieder, von denen einer in der vergangenen Woche zu malerischen Polarlichtern führte.

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Meteore und Polarlichter über Deutschland

Über der Silhouette eines Baumes ziehen Meteore der Perseiden ihre Spuren am Himmel. Der Himmel hinter dem Baum ist in ein schauriges magentafarbenes Licht getaucht.

Bildcredit und Bildrechte: Chantal Anders

Das war eine ungewöhnliche Nacht. Einerseits erreichte der jährliche Meteorschauer der Perseïden zu Beginn der Woche am Nachthimmel von 11. auf 12. August seinen Höhepunkt. Daher streiften Meteore durch die dunkle Nacht, als kleine Stückchen des Kometen Swift-Tuttle in die Erdatmosphäre einschlugen.

Viel ungewöhnlicher, zumindest für Mitteldeutschland, war, dass der Nachthimmel violett leuchtete. Der rot-blaue Farbton stammt von Polarlichtern. Diese wurden durch eine Teilchenexplosion von der Sonne ausgelöst, die wenige Tage zuvor stattgefunden hatte. Der Sturm an Polarlichtern war so stark, dass er auf der Nordhalbkugel der Erde sogar relativ weit im Süden zu sehen war, zum Beispiel in Texas oder Italien.

Das Bildkomposit entstand aus sieben Aufnahmen. Sie wurden in einem Zeitraum von 26 Minuten im deutschen Ense aufgenommen.

Die Perseïden treten vorhersagbar jeden August auf. Doch Polarlichter, die so weit nach Süden reichen wie dieses sind ungewöhnlich und können weniger gut vorhergesagt werden.

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Sonnentanz

Videocredit: NASA, SDO; Bearbeitung: Alan Watson via Helioviewer

Manchmal scheint die Oberfläche unserer Sonne zu tanzen.

Mitte 2012 nahm die NASA-Raumsonde Solar Dynamics Observatory, die sich im Orbit um die Sonne befindet, eine eindrucksvolle Protuberanz auf. Sie schien einen Hechtsprung zu performen wie ein akrobatischer Tänzer. Die dramatische Explosion wurde im ultravioletten Licht aufgenommen und das hier gezeigte Zeitraffer-Video spielte sich in Wirklichkeit über drei Stunden ab.

Das Schleifen werfende Magnetfeld lenkte den Fluss des heißen Plasmas auf die Sonne.

Die Größe der tanzenden Protuberanz ist gewaltig – die ganze Erde würde bequem unter den fließenden Bogen aus heißem Gas passen. In der Ruhephase dauert eine Protuberanz typischerweise etwa einen Monat. Danach könnte sie in einem koronalen Massenauswurf (engl. Coronal Mass Ejection, CME) enden und heißes Gas ins Sonnensystem ausstoßen.

Der Energiemechanismus, der solche Sonnenprotuberanzen verursacht, ist immer noch Gegenstand der Forschung. Wie 2012 ist die Sonnenoberfläche auch dieses Jahr ziemlich aktiv und bringt zahlreiche Filamente und Protuberanzen hervor.

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Sonnenfackel: Die berühmte aktive Region kehrt zurück

Videocredit: NASA, Solar Dynamics Observatory

Es ist zurück. Die berühmte aktive Region auf der Sonne, die Polarlichter hervorrief, die zu Beginn des Monats auf der ganzen Erde zu sehen waren, überdauerte ihre Rotation um die erdabgewandte Seite der Sonne und ist zurück. Gestern tauchte die Region, die als AR 3664 bezeichnet wurde, langsam wieder auf der erdzugewandten Seite auf. Sie schleuderte eine weitere gewaltige Sonnenfackel aus, auch diese zählt zur energiereichen Klasse X.

Das Video zeigt die auftauchende aktive Region links unten. Das Solar Dynamics Observatory der NASA im Erdorbit nahm sie gestern in Ultraviolettlicht auf. Das Video zeigt in Zeitraffer, wie die Sonne im Lauf von 24 Stunden rotiert. Die Region wurde links unten bei etwa 2 Sekunden markiert. Dort bricht die mächtige Sonnenfackel aus.

Voraussichtlich treffen keine energiereichen Teilchen dieser Fackel und dem damit zusammenhängenden KMA die Erde direkt, um eindrucksvolle Polarlichter auszulösen, aber Forschende beobachten diese ungewöhnliche aktive Region die nächsten zwei Wochen sehr genau von der Erde aus, um zu sehen, was sich entwickelt.

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Ein Sonnenfilament bricht aus

Die Sonnenoberfläche ist in Falschfarben dargestellt, das Bild zeigt einen Ausschnitt mit hellen aktiven Regionen. Von unten wölbt sich eine Sonnenfackel - ein Filament - hoch über die Sonnenoberfläche.

Bildcredit: GSFC der NASA, SDO AIA Team

Was ist mit unserer Sonne passiert? – Nichts ungewöhnliches jedenfalls, sie hat nur ein Filament ausgeworfen. Mitte 2012 ist plötzlich ein lang herausstehendes Sonnenfilament in den Weltraum geschleudert worden. Das hat einen energiereichen koronalen Massenauswurf (engl.: Coronal Mass Ejection, CME) bewirkt.

Das Filament wurde tagelang von dem sich stets verändernden Magnetfeld der Sonne hochgehalten. Die Eruption damals kam unerwartet, wurde aber vom Solar Dynamics Observatory aus nächster Nähe beobachtet werden. Dieses Observatorium kreist um die Sonne.

Die resultierende Explosionswolke katapultierte Elektronen und Ionen ins Sonnensystem, von denen einige drei Tage später an der Erde ankamen. Als sie in die Magnetosphäre der Erde eindrangen, verutsachten sie sichtbare Polarlichter.

Man sieht auch Plasmaschleifen an der aktiven Region über dem ausbrechenden Filament auf diesem Bild im Ultraviolett-Bereich. Unsere Sonne nähert sich gerade der aktivsten Phase in ihrem 11-Jahreszyklus. Das verursacht zahlreiche koronale Löcher, aus denen Ströme von geladenen Teilchen in den Weltraum ausgeworfen werden können. Wie damals können auch jetzt die geladenen Teilchen an den Planeten Polarlichter erzeugen.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Himmel mit Polarlichtkuppel

Eine große violette durchsichtige Kuppel bedeckt scheinbar einen Großteil des Sternenhimmels. Eine Person steht auf einem Feld und blickt auf das ungewöhnliche Spektakel.

Bildcredit und Bildrechte: Xuecheng Liu und Yuxuan Liu

Anscheinend war Nacht, aber ein Teil des Himmels leuchtete lila. Es war die berühmte Nacht des 10. Mai 2024, in der Leute aus vielen Erdteilen von einem prächtigen Himmel mit Polarlichtern berichteten. Das Bild entstand in dieser Nacht in den frühen Morgenstunden bei Arlington. Arlington liegt im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.

Das Panorama ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen, die je 6 Sekunden belichtet wurden. Sie decken zwei Drittel des sichtbaren Himmels ab. In der Mitte ist Norden. Die Farben im Bild wurden verstärkt und Stromleitungen entfernt.

Der Fotograf im Vordergrund berichtete, dass das Polarlicht scheinbar von einem Punkt oben ausfloss, aber den Himmel nur im Norden beleuchtete. Die geladenen Teilchen des Polarlichtes stammten von einem koronalen Massenauswurf (KMA). Dieser KMA wurde wenige Tage zuvor von der Sonnenfleckenregion AR 3664 auf der Sonne ausgestoßen.

Die große aktive Region rotierte letzte Woche zur erdabgewandten Seite der Sonne, könnte aber bestehen bleiben und nächste Woche wieder zur Erdseite rotieren.

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