SDO: die extrem ultraviolette Sonne

Die Sonne ist dunkelblau und grün gefärbt dargestellt, unten fehlt ein Segment. Rund um die Sonne leuchtet eine gelbgrüne Korona, links oben ist ein riesiger Protuberanzenbogen. Auch am übrigen Sonnenrand steigen einige Protuberanzen auf.

Credit: NASA / Goddard / SDO AIA Team

Beschreibung: Keine Panik, die Sonne ist nicht verrückt geworden. Doch dieses stürmisch wirkende Porträt des Sterns, welcher der Erde am nächsten steht, wurde am 30. März vom kürzlich gestarteten Solar Dynamics Observatory (SDO) gemacht. Die Kompositansicht in Falschfarben zeigt extrem ultraviolette Strahlung und heißes Plasma mit Temperaturen von fast 1 Million Kelvin.

Bei voller Auflösung sollen SDO-Bilddaten die Sonnenoberfläche in beispiellos detailreich erfoschen. SDO schickt täglich 1,5 Terabyte an Daten zur Erde, das entspricht dem täglichen Herunterladen von etwa einer halben Million Musikstücken im MP3-Format.

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STEREO zeigt eine riesige Protuberanz, die ausbricht

Ein vollständiger Sonnenball schwebt im Raum. Die Sonne leuchtet rot und orangefarben mit einigen hellen Flecken, sie ist von dunkelroten Nebeln umgeben, an einigen Stellen steigen Protuberanzen hoch, oben ist eine riesige Sonnenfackel.

Credit: STEREO-Projekt, NASA

Beschreibung: Was ist mit der Sonne passiert? Letzte Woche warf sie eine der energiereichsten Protuberanzen aus, die je beobachtet wurden. Die oben abgebildete Protuberanz brach innerhalb weniger Stunden aus und wurde auf einem Film der Zwillingssatelliten STEREO der NASA, welche die Sonne umkreisen, abgebildet.

Eine ruhende Sonnenprotuberanz ist eine Wolke aus heißem Sonnengas, das vom Magnetfeld der Sonne über der Oberfläche in Schwebe gehalten wird. Protuberanzen können unvorhersehbar jederzeit ausbrechen. Bei einem koronalen Massenauswurf (KMA) wird heißes Gas ins Sonnensystem geschleudert. Das Bild oben zeigt, dass viele Erden leicht unter die sich ausdehnende Wölbung aus heißem Gas passen.

Der Energiemechanismus, der eine Sonnenprotuberanz erzeugt und aufrecht hält, hängt auf irgendeine Weise mit dem veränderlichen Magnetfeld der Sonne zusammen, wird aber noch erforscht.

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Detailreiche Korona bei einer Sonnenfinsternis

Unten ragt ein Teil des Mondes ins Bild, der die Sonne bei einer Sonnenfinsternis verdeckt. Am Rand sind rosarote Protuberanzen zu sehen, darüber strömen die Schlieren der Korona in den dunklen Weltraum.

Credit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (Technische Universität Brünn), Martin Dietzel, Peter Aniol, Vojtech Rušin

Beschreibung: Nur in der flüchtigen Dunkelheit einer totalen Sonnenfinsternis ist das Licht der Sonnenkorona leicht zu sehen. Die ausgedehnte Korona, das ist die äußere Atmosphäre der Sonne, ist ein faszinierender Anblick. Sie wird normalerweise von der hellen Sonne überstrahlt. Doch die zarten Details und die extrem unterschiedliche Helligkeit der Korona sind zwar für das Auge leicht erkennbar, aber schwierig zu fotografieren. Für diese Abbildung wurden mehrere Bilder digital kombiniert.

Die detailreiche Darstellung der Sonnenkorona wurde bei der totalen Sonnenfinsternis im August 2008 in der Mongolei aufgenommen. Die verschlungenen Schichten und leuchtenden Kaustiken einer sich ständig verändernden Mischung aus heißem Gas und Magnetfeldern sind gut erkennbar. Protuberanzen ziehen helle Schleifen, die rosarot über den Sonnenrand ragen. Die nächste totale Sonnenfinsternis findet im Juli statt, ist jedoch nur auf einem schmalen Pfad auf der Erde zu sehen, der den Süden des Pazifik und Südamerika kreuzt.

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Die große Korona

Die dunkle Scheibe in der Mitte ist der Mond, der die Sonne verdeckt, er ist von einer gefaserten Sonnenkorona umgeben.

Credit und Bildrechte: Koen van Gorp

Die meisten Fotos zeigen die Sonnenkorona nicht in voller Pracht. Den besten Blick hat man, wenn man die Korona während einer totalen Sonnenfinsternis direkt beobachtet. Das menschliche Auge erkennt meist viel mehr Strukturen und Bereiche, als ein Fotofilm abbilden kann.

Willkommen im digitalen Zeitalter! Dieses Bild ist ein Komposit aus dreiunddreißig Fotos. Sie wurden digital bearbeitet, um auch zarte Strukturen der totalen Finsternis im März 2006 zu zeigen. Die Bilder der Sonnenkorona wurden digital bearbeitet, um die schwachen, weit außen liegenden Wellen und Fasern zu betonen. Schattensucher brauchen sich dennoch nicht zu ärgern. Auch die beste digitale Bildbearbeitung kann nicht den Spaß vermitteln, den man hat, wenn man eine totale Finsternis direkt beobachtet.

Letzte Woche fand über Südasien die längste totale Sonnenfinsternis des 21. Jahrhunderts statt. Die nächste totale Sonnenfinsternis ist am 11. Juli 2010 im Südpazifik zu sehen.

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Verdunkelter Himmel

Vor einem dunklen Himmel ist der Mond von einer hellen Korona umgeben, die stark ausgeprägt in zwei Richtungen strahlt. Links darüber leuchtet der Planet Merkur.

Credit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (Technische Universität Brünn), Peter Aniol, Vojtech Rusin

Beschreibung: Einen Augenblick lang wurde am 1. August auf dem Pfad einer totalen Sonnenfinsternis der Tageshimmel dunkel. Der Fotograf Miloslav Druckmüller beobachtete das geozentrische Himmelsereignis in der Mongolei. Dort fotografierte er mehrere Bilder mit zwei verschiedenen Kameras, während der Mond die helle Sonne bedeckte und den Himmel abdunkelte.

Dieses Komposit besteht aus 55 Einzelaufnahmen, jedes Bild wurde 1/125 Sekunde belichtet. Die Gesamtbelichtungszeit beträgt 8 Sekunden. Das Bild ist fast 12 Grad breit, die Position von Sonne und Mond entspricht der Mitte der Finsternis. Links steht der helle Planet Merkur. Auch viele Sterne sind zu sehen, zum Beispiel der Sternhaufen Praesepae im Sternbild Krebs. Praesepe ist auch als M44, Krippe oder Bienenkorbhaufen bekannt. Er steht rechts über der Mondsilhouette.

Durch die fast perfekten Bedingungen und die große Anzahl an Einzelaufnahmen sind auf dem außergewöhnlich detailreichen Kompositbild die Mondoberfläche und Details der filigranen Sonnenkorona bis zu einem Abstand von fast 20 Sonnendurchmessern erkennbar. Der Helligkeitsumfang des Kompositbildes zeigt viel mehr, als das Auge während der Finsternis erkennen konnte.

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