Eine totale Finsternis am Ende der Welt

Hinter einer verschneiten Ebene geht die Sonne unter, sie ist vom Mond verdeckt, der einen schwarzen Kreis bildet. Rund um den Mond leuchten die Strahlen der Korona. Vor dem Mond befindet sich eine Person in einiger Entfernung.

Credit und Bildrechte: Fred Bruenjes (moonglow.net)

Beschreibung: Würdet ihr ans Ende der Welt reisen, um eine totale Sonnenfinsternis zu sehen? Wenn ihr das tut, wärt ihr überrascht, dort andere Personen zu treffen? 2003 standen Sonne, Mond, Antarktis und zwei Fotografen bei einer ungewöhnlichen totalen Sonnenfinsternis in der Antarktis in einer Linie.

Trotz des extremen Schauplatzes wagte sich eine Gruppe begeisterter Finsternisjäger ans untere Ende der Welt, um das unwirkliche, flüchtige Verschwinden der Sonne hinter dem Mond zu erleben. Einer der gesammelten Schätze war dieses Bild. Es ist ein Komposit aus vier digital zusammengefügten Einzelbildern, das realistisch zeigen soll, wie das anpassungsfähige menschliche Auge die Finsternis sah.

Als das Bild fotografiert wurde, erreichten Mond und Sonne zusammen den höchsten Punkt über einem antarktischen Bergkamm. In der plötzlichen Dunkelheit wurde die prächtige Korona der Sonne um den Mond herum sichtbar. Eher zufällig geriet ein weiterer Fotograf auf einem der Bilder in die Sichtlinie, als er seine Videokamera überprüfte. Links daneben befinden sich eine Ausrüstungstasche und ein Klappstuhl.

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Loch in der Sonne

Im Bild ragt die Sonne auf, der untere Teil ist abgeschnitten. Die Oberfläche ist orange-braun gefleckt, in der Mitte ist ein riesiger dunkler Fleck mit einem Ausläufer nach links oben. Am Rand strahlt die Korona.

Credit: NASA / Goddard / SDO AIA Team

Beschreibung: Diese bedrohliche, dunkle Form, die sich über die Oberfläche der Sonne ausbreitet, ist ein koronales Loch – eine Region mit niedriger Dichte über der Oberfläche, wo sich das Magnetfeld der Sonne frei in den interplanetaren Raum öffnet.

Koronale Löcher werden seit den 1960er Jahren vom Weltraum aus im Ultraviolett- und Gammastrahlenlicht umfassend untersucht. Sie sind als die Quelle des Hochgeschwindigkeits-Sonnenwindes bekannt – dieser besteht aus Atomen und Elektronen, die entlang der offenen Magnetfeldlinien ausströmen.

In Zeiten geringer Aktivität bedecken koronale Löcher üblicherweise Regionen an den Sonnenpolen. Doch dieses ausgedehnte koronale Loch bestimmte Anfang dieser Woche die nördliche Sonnenhalbkugel, wie die Kameras des Solar Dynamics Observatory im extremen Ultraviolettlicht zeigen. Der Sonnenwind, der von diesem koronalen Loch ausströmte, löste Polarlichter auf dem Planeten Erde aus.

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Die nicht so stille Sonne

Die obere Hälfte der Sonne ist in den Spektralbereichen von Ultraviolett abgebildet.

Credit: NASA / Goddard / SDO AIA Team

Beschreibung: Nach einem langen Sonnenminimum ist die Sonne nun nicht mehr so ruhig. Dieser Sonnenschnappschuss im extremen Ultraviolett des Solar Dynamics Observatory vom 1. August zeigt einen komplexen Aktivitäts-Ausbruch auf der nördlichen Halbkugel.

Das Falschfarbenbild zeigt das heiße Sonnenplasma bei Temperaturen zwischen 1 und 2 Millionen Kelvin. Zusammen mit den ausbrechenden Filamenten und Protuberanzen brach links in der aktiven Region eine kleine(!) Sonnenfackel aus, die von einem koronalen Massenauswurf (KMA) begleitet wurde. Ein KMA ist eine Wolke aus Milliarden Tonnen energiereicher Teilchen, die zum Planeten Erde unterwegs sind.

Der koronale Massenauswurf überwand die 150 Millionen Kilometer in nur zwei Tagen und prallte auf die Magnetosphäre der Erde. Das verursachte einen Sturm im Erdmagnetfeld sowie Nord– und Südlichter.

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Finsternis-Schattenkegel über Patagonien

Über der dunklen Erde leuchtet am Horizont die Korona um den Mond, links und rechts ist der Horizont hell, in der Mitte ist der Schatten der Erde am blauen Himmel erkennbar.

Credit und Bildrechte: Daniel Fischer (Cosmic Mirror)

Beschreibung: Manchmal ist bei einer totalen Sonnenfinsternis ein seltsamer düsterer Schatten zu sehen, der bis in die Ferne reicht. Dieser Schatten wird als Schattenkegel bezeichnet und ist dann sichtbar, weil die Erdatmosphäre nicht ganz transparent ist, sondern das Sonnenlicht streut und daher tagsüber blau erscheint. Schattenkegel sind besonders dramatisch, wenn eine Finsternis nahe am Horizont steht, weil durch die Geometrie ein langer Korridor aus abgeschatteter Luft entsteht.

Oben seht ihr einen Schattenkegel, der letzten Monat bei Sonnenuntergang bei einer totalen Sonnenfinsternis im argentinischen Patagonien fotografiert wurde. Die verfinsterte Sonne leuchtet wegen des Lichtes der Korona, die sie umgibt, immer noch hell um den Mondrand herum. Wenige Minuten später begann der Mond, sich von der Sonne zu entfernen, während beide hinter den in fernen Anden untergingen.

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Finsternis am Strand

Die dunkle Szenerie blickt über einen Strand mit Palmen, am Ufer eines Gewässers stehen die Silhouetten von Moai. Am dunklen Himmel verlaufen Einzelbilder der totalen Sonnenfinsternis, in der Mitte leuchtet die Korona um den Erdmond.

Credit und Bildrechte: Guillaume Blanchard

Beschreibung: Als der Schatten des Neumondes am 11. Juli über den Südpazifik glitt, versammelten sich Menschen am weißen, sandigen Strand von Anakena auf der Nordseite der Osterinsel, um eine totale Sonnenfinsternis zu bewundern. Das Erlebnis ist auf diesem faszinierenden Kompositbild dokumentiert, das aus 50 aufeinanderfolgenden Einzelbildern entstand.

In der Mitte befindet sich die total verfinsterte Sonne, umgeben von einer schimmernden Sonnenkorona. Der gut gewählten Aussichtspunkt zeigt die Silhouetten von Palmen vor dem verdunkelten Himmel, das zarte Licht spiegelt sich im Wasser. Über den Schaulustigen an der Grenze zwischen Land, Meer und dem Himmel ragen die Moai auf – die rätselhaften monolithischen Statuen der Insel.

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Diamantenring und fliegende Schatten

Die Sonne hst hinter Wolken und hinter dem Mond versteckt. Am oberen Mondrand blitzt die Sonne hervor, rund um den Mondrand leuchtet die Corona, die Wolken davor sind ebenfalls hell mit einem roten Rand in einiger Entfernung zur Sonne.

Credit und Bildrechte: Stephen Schneider (UMass Astronomy Dept.)

Beschreibung: Als die totale Phase der Sonnenfinsternis vom 11. Juli zu Ende ging, strömte am Rand der Mondsilhouette Sonnenlicht vorbei, es bildete die flüchtige Erscheinung eines funkelnden Diamantenrings am Himmel.

Auf dem französisch-polynesischen Atoll Hao war die Sonne durch eine dünne Wolkendecke zu sehen, in dieser entstanden auch interessante fliegende Schatten, die auf der dramatische Szenerie flackerten. Die Schattenbänder, die auf die Wolkenschicht projiziert wurden, verliefen parallel zur Sichel aus Sonnenlicht, das hinter dem Mondrand hervorströmte. Die schmalen Schattenbänder, die durch Turbulenzen in der Erdatmosphäre entstehen, welche die Sonnensichel brechen, wurden auf dieser mit 1/400stel Sekunde belichteten Aufnahme dokumentiert.

Das Sonnenlicht, das durch die Wolkentröpfchen fiel, bildete auch einen leuchtenden atmosphärischen Hof, der nicht mit der Sonnenkorona zu verwechseln ist, die während der Totalität der Finsternis zu sehen ist. Der Lichthof ist auf den hellen Diamantring aus gleißendem Sonnenlicht zentriert.

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Die Krone der Sonne

Ein grauer Kreis mit einigen Schatten ist von einem hellen Rand umgeben, von dem zarte Schlieren ausströmen.

Credit und Bildrechte: Alain Maury, Jean-Luc Dauvergne

Beschreibung: Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist die ausgedehnte äußere Atmosphäre der Sonne – die Korona – ein erhebender Anblick. Die zarten Schatten und schimmernden Details fesseln das Auge, sie umfassen einen Helligkeitsbereich von mehr als 10.000 zu 1. Das macht es bekanntermaßen schwierig, sie auf einem einzigen Bild zu fotografieren.

Dieses Komposit aus 7 aufeinanderfolgenden Digitalbildern mit verschiedenen Belichtungszeiten kommt dem Anblick der Krone der Sonne in all ihrer Pracht recht nahe. Die Teleskopansichten wurden bei der totalen Sonnenfinsternis am 11. Juli auf der Isla de Pascua (Osterinsel) aufgenommen. Sie zeigen auch Sonnenprotuberanzen, die unter den Rand der abgedunkelten Sonne reichen.

Auffallend ist, dass auch Strukturen auf der dunklen, zur Erde gewandten Seite des Neumondes erkennbar sind – sie werden vom Sonnenlicht beleuchtet, das von der Vollerde reflektiert wird.

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Osterinselfinsternis

Pber sechs Silhouetten von Moai auf den Osterinseln leuchtet die Corona der Sonne. Man sieht sie, weil die Sonne vom Mond verdeckt wird.

Credit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Beschreibung: Makemake, ein Gott in der Mythologie der Osterinseln, lächelte vielleicht, als sich die Wolken lang genug teilten, um den Blick auf die totale Sonnenfinsternis am 11. Juli freizugeben. Im Vordergrund der dramatischen Szenerie teilen sich die berühmten monolithischen Statuen (Moai) der Insel einen Küstenbilck auf die schimmernde Sonnenkorona und den verdunkelten Tageshimmel.

Es war schwierig, an diesem Tag weitere Gelegenheiten für einen Blick auf die totale Phase der Sonnenfinsternis zu bekommen. Der Totalitätspfad – der dunkle Teil des Mondschattens – wanderte ostwärts über den Südpazifik, streifte das Festland nur bei Mangaia (Cookinseln) und der Isla de Pascua (Osterinsel) und endete kurz nach Erreichen des Südendes von Chile und Argentinien.

In einer breiteren Region, zu der viele südpazifische Inseln und weite Teile Südemerikas gehörten, war eine partielle Finsternis zu bewundern.

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