Die Kometen und ein heller Stern

Das hochformatige Panorama zeigt oben den kleinen Kometen Borrelly und unten den hellen Kometen Catalina rechts neben dem hellen Stern Arkturus. Auf halber Höhe zischt ein heller Meteor durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Dieses morgendliche zweiteilige Teleskopmosaik ist etwa 10 Vollmonde hoch. Es wurde in der Morgendämmerung am Himmel des Planeten Erde fotografiert, und zwar Anfang des Jahres auf der Kanarischen Insel Teneriffa. Beim oberen Rand schimmern die blasse Koma und der Schweif des Kometen Borrelly (P/19). Der Komet Borrelly hat eine Umlaufzeit von sieben Jahren. Sein Kern wurde Anfang des 21. Jahrhunderts von der ionengetriebenen Raumsonde Deep Space 1 besucht.

Komet Catalina (C/2013 US10) ist ein Erstbesucher aus der Oortschen Wolke. Der gleißende Stern Arkturus (Alpha Bootis) und Catalina verankern die Szenerie unten. Catalinas gelblicher Staubschweif zeigt nach rechts unten. Der komplexe Ionenschweif wird von Sonnenwinden und -stürmen getrieben. Er reicht über das Sichtfeld nach rechts oben.

Die Einzelbilder der Komposition wurden je 30 Sekunden belicht. Interessanterweise zeigt eine der Aufnahmen auch die Spur eines hellen Meteors. Er zieht zwischen den Kometen und dem hellen Stern nach links.

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Die Schweife des Kometen Catalina

Der Komet Catalina leuchtet rechts im Bild mit grüner Koma. Nach unten fächert sich ein kurzer Staubschweif aus, der Ionenschweif reicht weit nach rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: José J. Chambó

Komet Catalina (C/2013 US10) ist das Neujahrsgeschenk 2016 für Leute mit Ferngläsern. Er zieht in der Morgendämmerung beim hellen Stern Arkturus über den Himmel des Planeten Erde. Arkturus ist der hellste Stern im Bärenhüter. Dieses Teleskopmosaik stammt vom 21. Dezember. Es zeigt die hübschen Schweife des Kometen in einem Sichtfeld, das so breit ist wie 10 Vollmonde. Im Hintergrund sind ferne Galaxien und blasse Sterne verteilt. Sie befinden sich im Sternbild Jungfrau.

Catalinas Staubschweif zieht hinter dem Kometen her. Er fächert sich nach links unten auf. Der Ionenschweif wird vom Sonnenwind getrieben und zeigt von der Sonne weg nach rechts oben. Am 17. Jänner erreicht der Besucher aus der Oortschen Wolke auf dem Weg nach draußen den erdnächsten Punkt seiner Bahn. Dieser ist etwa 110 Millionen Kilometer entfernt. Der Komet ist dann in der Nähe der hellen Deichselsterne im Großen Wagen zu sehen.

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Komet Catalina betritt die Bühne

Komet Catalina ist links im Bild und fächert seine Schweife weit aus, sie reichen nach oben links und steil nach unten. Hinten sind wenige kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Komet Catalina ist für Nahaufnahmen bereit. Der riesige Schneeball aus dem äußeren Sonnensystem ist formal als C/2013 US10 (Catalina) bekannt. Er umrundete letzten Monat die Sonne. Nun zieht er weiter zur größten Annäherung an sie Erde, die er im Jänner erreicht. Derzeit gibt es auch keinen störenden Mondschein. Daher genießt man auf der Nordhalbkugel der Erde jetzt die beste Sicht auf den neuen Kometen.

Komet Catalina ist keine Enttäuschung. Er ist zwar nicht so hell, wie man früher vermutete. Doch der Komet zeigt sowohl Staub– (links unten) als auch Ionenschweife (rechts oben). Damit ist er ein eindrucksvolles Objekt für Fernglas und Kameras mit langer Belichtung. Das Bild entstand letzte Woche auf den Kanarischen Inseln vor der Nordwestküste von Afrika. In den nächsten Monaten folgen weltweit Leute dem Kometen, um zu sehen, wie er sich entwickelt.

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Rosetta und Komet fliegen ab

Vor den Sternen im Sternbild Löwe wandert der berühmte, aber unauffällige Komet Tschurjumow-Gerassimenko durchs Bild. Sein Schweif zeigt nach rechts oben.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist kein heller Komet. Er zieht gerade in der Morgendämmerung langsam nahe bei der Planetenreihe in der Ekliptik über den Himmel. Das Komposit entstand aus Teleskopbildern. Es zeigt die Entwicklung des Kometen von Ende September (links) bis Ende November (rechts). Dabei wandert er von der Sonne fort hinter die Marsbahn. Die blassen, ausgedehnten Schweife und die Koma liegen vor dem farbigen Hintergrund aus Sternen am östlichen Rand des Sternbilds Löwe.

Vor einem Jahr war der Komet vor seinem Periheldurchgang und weniger aktiv. Damals gelang die historische Landung der Sonde Philae im Rahmen der Mission Rosetta. Die Landesonde Philae berührte die Oberfläche des Kometenkerns.

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Ankündigung des Kometen Catalina

Links ist die grün leuchtende Koma des Kometen Catalina vor einem reichen Hintergrund aus Sternen abgebildet. Nach rechts oben strömen ein Ionenschweif und ein Staubschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Sharp

Wird Komet Catalina mit bloßem Auge sichtbar? Kometen sind allgemein unberechenbar, daher kann das niemand mit Sicherheit sagen. Doch es sieht so aus, als ob sich die Wette lohnt. Der Komet wurde 2013 bei Beobachtungen der Catalina Sky Survey entdeckt. Seit damals wurde Komet C/2013 US10 (Catalina) immer heller. Er hat schon mehr als die 8. Größenklasse erreicht, also ist er mit Fernglas und auf Langzeitbelichtungen sichtbar.

Während sich der Komet weiterhin dem inneren Sonnensystem nähert, wird er weiterhin größer. Irgendwann im Oktober ist er vielleicht schon ein Objekt fürs bloße Auge. Seinen Höhepunkt erreicht er Ende November. Der Komet bleibt bis Mitte Dezember vorwiegend am Himmel der Südhalbkugel. Dann wandert er auf seiner sehr steilen Bahn schnell zum Nordhimmel.

Oben wurde Komet Catalina letzte Woche abgebildet. Er stellte eine grüne Koma und zwei wachsende Schweife zur Schau.

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Polaris und Komet Lovejoy

Links ist der helle Komet Lovejoy mit einer grünen Koma, rechts der Polarstern, und der Himmelsnordpol ist mit einem Kreuz markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo

Eines dieser beiden hellen Himmelsobjekte bewegt sich. Rechts steht der berühmte Stern Polaris. Der Polarstern ist zwar bei weitem nicht der hellste Stern am Himmel, doch er ist berühmt wegen seiner Position. Hat man ihn einmal gefunden, steht er scheinbar immer an derselben Stelle – die ganze Nacht, den ganzen Tag und den Rest eures Lebens. Das ist so, weil die Rotationsachse der Erde auf eine Stelle neben dem Polarstern zeigt. Die Stelle ist der Himmelsnordpol.

Links neben dem Himmelsnordpol befindet sich der Komet Lovejoy. Er ist zehn Millionen mal näher, und seine Position am Himmel ändert sich jede Stunde deutlich.

Das Bild wurde letzte Woche fotografiert. Der zerfallende Schneeball C/2014 Q2 (Lovejoy) ist ein Besucher aus dem äußeren Sonnensystem. Er bleibt nur noch wenige Wochen in der Nähe des Nordsterns. Doch das sollte reichen, um die grünliche Koma des flüchtigen Neuankömmlings mit Fernglas oder einem kleinen Teleskop zu sehen, notfalls mit einer guten Sternkarte.

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Langer Lovejoy und kleine Hantel

Sterne sind im Hintergrund dicht gedrängt, sie sprenkeln das ganze Bild. Rechts unten leuchten die grüne Koma des Kometen Lovejoy (C/2014 Q2) und der sehr blaue Stern Phi Persei. Knapp über dem Schweif ist der winzige planetarische Nebel M76 zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Der gekrümmte Ionenschweif des Kometen Lovejoy ist vom Sonnenwind gebeutelt. Das große Teleskop-Sichtfeld wurde am 20. Februar fotografiert. Im Bild ist der Schweif länger als 3 Grad. Im sternklaren Hintergrund liegt der eindrucksvolle bläuliche Stern Phi Persei. Er befindet sich unter dem langen Schweif des Kometen Lovejoy.

Der hübsche planetarische Nebel M76 leuchtet knapp darüber. M76 ist auch als kleiner Hantelnebel bekannt. Er erinnert an den helleren M27, den Hantelnebel. Der kleine Nebel ist nur einen Vollmonddurchmesser von der grünlichen Koma des Kometen entfernt.

Komet Lovejoy (C/2014 Q2) leuchtet immer noch am nördlichen Himmel. Er ist etwa 10 Lichtminuten von der Erde entfernt, das entspricht 190 Millionen Kilometern. Derzeit ist er auf dem Weg vom inneren ins äußere Sonnensystem. Die kleine Hantel M76 ist drei- bis fünftausend Lichtjahre entfernt. Komet Lovejoy zieht nun durch das Sternbild Kassiopeia nach Norden. Er verblasst langsamer als gedacht und ist immer noch ein gutes Ziel für kleine Fernrohre.

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Strahlen des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Der Kern des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko ist stark überbelichtet. Daher sind teilweise auch Strukturen am Hals auf der Nachtseite erkennbar. Auf der sonnenbeschienenen Seite strömen weiße Schwaden aus.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS-Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Wo entstehen Kometenschweife? Es ist zwar allgemein bekannt, dass Schweif und Koma der Kometen von Kometenkernen stammen. Doch der exakte Entstehungsprozess wird weiterhin aktiv erforscht. Dieses Bild ist eines der besten von ausströmenden Strahlen, die bisher aufgenommen wurden. Es wurde letzten Monat veröffentlicht. Die Roboter-Raumsonde Rosetta im Orbit um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (67P/C-G) nahm es letzten November auf.

Das überbelichtete Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Stellen aus dem Kern des Kometen 67P/C-G strömen, während er sich der Sonne nähert und erwärmt. Derzeit ist 67P/C-G weiter von der Sonne entfernt als der Mars, doch er kommt ihr im August auf seiner Bahn fast so nahe wie die Erde. Bis dahin nimmt seine Aktivität voraussichtlich um den Faktor 100 zu.

Wahrscheinlich habt ihr schon Teile von Kometenkernen gesehen, aber in anderer Form: als sandkorngroße Teilchen, die ihre Reise durchs Sonnensystem beenden, indem sie auf die Erdatmosphäre treffen und als Meteore aufleuchten.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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