Die Antennen

In der Bildmitte leuchten zwei Galaxienkerne, die ineinander verschlungen sind. Nach links oben und nachunten sind lange Schweife hinausgezogen. Das ganze Gebilde erinnert an krumme Antennen.

Bildcredit und Bildrechte: Erfassung und Datenreduktion: Andrey Oreshko (Elena Remote Observatory), Bearbeitung: Dietmar Hager (Stargazer Observatory)

Beschreibung: Etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt kollidieren zwei große Galaxien im südlichen Sternbild Rabe (Corvus). Doch die Sterne in beiden Galaxien kollidieren nicht. Stattdessen stoßen ihre großen Wolken aus molekularem Gas und Staub gegeneinander. Das löst heftige Episoden an Sternbildung nahe dem Zentrum des kosmischen Trümmerhaufens aus.

Die Galaxien sind als NGC 4038 und NGC 4039 katalogisiert. Das schwerfällige Ereignis dauert Hunderte Millionen Jahre. Diese beeindruckende Ansicht ist etwa 500.000 Lichtjahre breit. Sie zeigt neue Sternhaufen und Material, das durch Gezeitenkräfte weit vom Schauplatz des Zusammenstoßes weggeschleudert wurde. Die visuelle Erscheinung der ausgedehnten, gebogenen Strukturen an dem Galaxienpaar begründet seinen landläufigen Namen: die Antennen.

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Mare Orientale

In der Bildmitte ist ein riesiger Krater mit mehreren Ringstrukturen, der von mehreren kleineren Kratern überlagert ist. In der Mitte ist eine dunkle Lavafläche.

Credit: NASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO)

Beschreibung: Das Mare Orientale ist wie das Auge einer Zielscheibe geformt. Es ist eine der auffallendsten großflächigen Mondstrukturen. Weil es am äußersten westlichen Mondrand liegt, ist es leider von der Erde aus schwierig zu beobachten. Das mehrfach beringte Einschlagsbecken ist das jüngste der großen Mondbecken. Dieses Mosaik zeigt faszinierende Details.

Hier seht ihr ein voll aufgelöstes Mosaik. Es entstand aus Bildern der Weitwinkelkamera des Lunar Reconnaissance Orbiter. Das 950 Kilometer große Mare Orientale wurde nur teilweise von Lava überflutet. Es ist älter als 3 Milliarden Jahre und entstand beim Einschlag eines Objekts, das so groß war wie ein Asteroid. Die Kollision verursachte Wellen in der Mondkruste, das führte zu den konzentrischen Ringstrukturen.

Auch wenn es für Leute im Raumfahrtzeitalter ein bisschen ironisch wirkt, die den Mond als trockene, luftlose Welt kennen, wird eine dunkle, ebene Mondregion als Mare (plural: Maria) bezeichnet, das ist die lateinische Bezeichnung für Meer, weil Astronominnen und Astronomen solche Regionen einst tatsächlich für Meere gehalten haben.

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Asteroiden in der Ferne

Vor einem Gewirr aus blauen, gelben und weißen Lichtpunkten verläuft eine leicht gekrümmte blaue Spur.

Credit: R. Evans und K. Stapelfeldt (JPL), WFPC2, HST, NASA

Beschreibung: Jeden Tag treffen Steine aus dem All die Erde. Doch je größer ein Stein, desto seltener trifft er die Erde. Täglich fallen viele Kilogramm Weltraumstaub auf den Planeten. Größere Stücke erscheinen zunächst als heller Meteor. Tennisballgroße Steine und Eisbälle streifen täglich durch unsere Atmosphäre, die meisten verdampfen rasch vollständig.

Objekte mit fast 100 Metern Durchmesser sind eine eindeutige Bedrohung, sie treffen die Erde grob geschätzt alle 1000 Jahre. Ein Objekt dieser Größe könnte große Flutwellen verursachen, wenn es das Meer trifft. Dabei könnte es sogar ferne Küsten verwüsten. Eine Kollision mit einem massereichen Asteroiden, der mehr als einen Kilometer groß ist, ist noch seltener und geschieht üblicherweise in Abständen von Millionen Jahren. So eine Kollision hätte jedoch globale Auswirkungen.

Viele Asteroiden bleiben unentdeckt. Im Jahr 1998 wurde Asteroid als langer blauer Streifen im oben gezeigten Archivbild entdeckt. Es stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Im Juni 2002 wurde der kleine Asteroid 2002 MN mit 100 Metern Durchmesser erst entdeckt, nachdem er an der Erde vorbeigeflitzt war, er wanderte eindeutig innerhalb der Mondbahn vorbei. 2002 MN kam der Erde näher als jeder Asteroid seit 1994 XM1. Er kam dem Planeten aber weniger nahe als 2004 MN4 bei seiner Rückkehr im Jahr 2029.

Eine Kollision mit einem größeren Asteroiden hätte keine so große Auswirkung auf die Erdumlaufbahn, wie der aufgewirbelte Staub das Klima der Erde beeinflussen würde. Eine wahrscheinliche Folge wäre eine globale Auslöschung vieler Lebensarten. Diese würde das aktuelle Artensterben wahrscheinlich in den Schatten stellen.

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Atome-für-Frieden-Galaxienkollision

Mitten im Bild, in dem Sterne gleichmäpig verteilt sind, leuchtet ein weißes Knäul von dem nach links und rechts oben Sternströme auslaufen.

Credit: ESO

Beschreibung: Wird das einst aus unserer Galaxis, der Milchstraße? Vielleicht – wenn wir in wenigen Milliarden Jahren mit der Andromedagalaxie kollidieren. Oben ist NGC 7252 abgebildet, ein Durcheinander aus Sternen, das bei der gewaltigen Kollision zweier riesiger Galaxien entstand. Die Kollision dauert Hunderte Millionen Jahre und ist daher im oben gezeigten Bild quasi in der Zeit eingefroren. Dieser Tumult wird wegen der Ähnlichkeit mit der Grafik eines Atoms „Atome-für-Frieden-Galaxie“ genannt.

Dieses Bild wurde vom 2,2-Meter-Teleskop von MPG und ESO in Chile aufgenommen. NGC 7252 ist 600.000 Lichtjahre breit und etwa 220 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Wassermann (Aquarius). Da die Seitwärtsgeschwindigkeit der Andromedagalaxie (M31) derzeit unbekannt ist, weiß niemand mit Sicherheit, ob die Milchstraße tatsächlich mit M31 kollidieren wird.

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Das Zentrum von Centaurus A

Links ist in einem Kreis die Galaxie Centaurus A abgebildet, rechts eine Detailaufnehme des Zentrums mit sehr markanten Staubbahnen.

Credit: E.J. Schreier (AUI) et al., Hubble, NASA; Einschub: NOAO

Beschreibung: Ein fantastisches Durcheinander junger blauer Sternhaufen, riesiger leuchtender Gaswolken und imposanter dunkler Staubbahnen umgibt die Zentralregion der aktiven Galaxie Centaurus A. Dieses Mosaik aus Bildern des Weltraumteleskops Hubble, das in blauem, grünem und rotem Licht aufgenommen wurde, ist so bearbeitet, dass es den kosmischen Mahlstrom in natürlichen Farben abbildet.

Infrarotbilder des Hubble-Teleskops zeigten auch, dass im Zentrum dieser Aktivität anscheinend Materiescheiben verborgen sind, die in ein Schwarzes Loch mit einer Milliarde Sonnenmassen hineinstrudeln.

Centaurus A ist anscheinend das Ergebnis der Kollision zweier Galaxien, und die übrig gebliebenen Trümmer werden ununterbrochen von dem Schwarzen Loch verschlungen. Forschende der Astronomie glauben, dass die Umtriebe in so einem Schwarzen Loch die Radio, Röntgen- und Gammastrahlenenergie hervorbringen, die von Centaurus A und anderen aktiven Galaxien abgestrahlt wird.

Für eine aktive Galaxie ist Centaurus A relativ nahe, sie ist nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt, und sie ist ein verhältnimäßig leicht zugängliches Labor, um diese mächtigen Energiequellen zu erforschen.

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Arp 188 und der Gezeitenschweif der Kaulquappe

Links unten leuchtet das Zentrum einer Galaxie, die dreidimensional von Sternschleifen umwickelt ist. Ein Schweif aus Sternen ist nach rechts oben herausgezogen.

Credit: H. Ford (JHU), M. Clampin (STScI), G. Hartig (STScI), G. Illingworth (UCO/Lick), ACS-Wissenschaftsteam, ESA, NASA

Beschreibung: Warum hat diese Galaxie einen so langen Schweif? Diese Aussicht wurde mit der Advanced Camera for Surveys (ACS) des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen. Hier bilden ferne Galaxie eine dramatische Kulisse für die zerrissene Spiralgalaxie Arp 188, die Kaulquappengalaxie. Die kosmische Kaulquappe ist etwa 420 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich im nördlichen Sternbild Drache. Ihr auffälliger Schweif ist etwa 280.000 Lichtjahre lang und enthält massereiche blaue Sternhaufen.

Einer Geschichte zufolge zog eine kompaktere, eindringende Galaxie vor Arp 188 vorbei – in dieser Ansicht von links nach rechts – und wurde durch den Einfluss ihrer Gravitation um die Kaulquappe herum nach hinten geschleudert. Bei der engen Begegnung zogen die Gezeitenkräfte Sterne, Gas und Staub aus der Spiralgalaxie heraus. So entstand der eindrucksvolle Schweif.

Die eindringende Galaxie liegt schätzungsweise 300.000 Lichtjahre hinter der Kaulquappe. Sie ist links unten hinter den Spiralarmen der Vordergrundgalaxie zu sehen. Wie ihr irdischer Namensvetter wird wahrscheinlich auch die Kaulquappengalaxie ihren Schweif verlieren, wenn sie älter wird, und die Sternhaufen des Schweifes werden kleinere Begleiter der großen Spiralgalaxie bilden.

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Arp 286: Trio in Virgo

Im Bild sind zwei größere Galaxien, rechts eine "stehende", schräg sichtbare Spiralgalaxie, in der Mitte eine längliche Spiralgalaxie mit herausgezogenen Armen und rechts unten eine kleine, blasse, blaue Spiralgalaie. Rechts sind zwei hellere Sterne, einer blau, einer orangefarben. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Diese Szenerie ist eine interessante Teleskopkomposition in gelb und blau. Sie zeigt ein Trio miteinander wechselwirkender Galaxien im Sternbild Jungfrau (Virgo), das fast 90 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Links mimen zwei gezackte Vordergrundsterne in der Milchstraße die Farbtöne des Galaxientrios, eine Erinnerung daran, dass Sterne in unserer Galaxis jenen in den fernen Inseluniversen ähnlich sind.

NGC 5566 (rechts) leuchtet überwiegend gelb mit ausladenden Spiralarmen und Staubbahnen. Sie ist riesig und hat einen Durchmesser von etwa 150.000 Lichtjahren. Knapp darunter liegt die kleine blaue NGC 5569. Die dritte Galaxie, NGC 5560 nahe der Mitte, ist mehrfärbig und offensichtlich durch ihre Wechselwirkung mit NGC 5566 gestreckt und verzerrt.

Das Galaxientrio ist in Halton Arps Atlas of Peculiar Galaxies aus dem Jahr 1966 als Arp 286 vermerkt. Solche kosmischen Wechselwirkungen wurden inzwischen als häufiger Abschnitt in der Entwicklung von Galaxien erkannt.

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Die Antennengalaxien in Kollision

Das hoch aufgelöste Zentrum einer Galaxie ist von vielen dunklen Wolken überzogen, dazwischen leuchten hellrote Sternbildungsgebiete.

Credit: NASA, ESA und B. Whitmore (STScI) et al.; Bildbearbeitung: Davide De Martin

Beschreibung: Zwei Galaxien im Raben gehen aufeinander los, hier sind die aktuellsten Bilder. Wenn zwei Galaxien kollidieren, tun das die Sterne, aus denen sie bestehen, normalerweise nicht, weil Galaxien hauptsächlich aus leerem Raum bestehen. Die Sterne, egal wie hell sie sind, nehmen nur sehr wenig von diesem Raum ein.

Während der langsamen, hunderte Millionen Jahre dauernden Kollision kann eine Galaxie die andere gravitativ auseinanderreißen, und der Staub und das Gas, die in beiden Galaxien reichlich vorhanden sind, kollidieren. Bei diesem Kampf der Titanen werden Staubsäulen, die massereiche Molekülwolken markieren, im Lauf der galaktischen Begegnung komprimiert. Dadurch entstehen plötzliche Millionen Sterne, von denen manche in massereichen Sternhaufen durch Gravitation aneinander gebunden sind.

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